Überlegungen zu Allergien beim Hund

tabasco

???
10. Dez. 2011
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Hallo zusammen

Schon länger mache ich mir Gedanken zum Thema Allergien beim Hund. Mir ist nämlich verschiedentlich aufgefallen, dass davon nicht selten auch "Südländer"/ehemalige Strassenhunde betroffen sind. Dabei denkt man doch irgendwie, dass gerade diese Hunde eher "abgehärtet" wären und davon kaum betroffen sein sollten.

Bei den Menschen heisst es ja, dass die Allergien einerseit erblich bedingt sind, andererseit aber auch durch zu saubere Bedingungen im Kindheitsalter begünstigt werden.

Wenn man diese Überlegungen auf die Hunde übertragen würde, sollten die "Südländer" diesbezüglich eher im Vorteil sein. Wegen der bestimmt schmutzigeren Umgebung in der Aufzucht. Aber auch, weil ein stark von Allergie betroffenes Tier dort nicht behandelt wird und deshalb gesundheitliche Schäden auftreten, die wohl meist verhindern, dass das Tier überlebensfähigen Nachwuchs in die Welt setzt.

In der Schweiz hingegen kann und wird die Allergie behandelt, so dass das Tier meist ein normales Leben führen kann und somit eher fähig ist, sich zu vermehren und allfällig erblich bedingte Allergien weiter zu geben. Von einer verantwortungsvollen Zuchtstätte würde ich zwar erwarten, dass ein solches Tier nicht zur Zucht verwendet wird, aber ob das auch die Meinung (und das effektive Verhalten der Züchter) ist, weiss ich nicht.

Mich würde interessien, was ihr zu diesem Thema für Gedanken habt.

 
Ich denke die Allergien sind bei "unseren" Hunden eine Wohlstandserkrankung... Bei manchen Rassen sicher auch "gezüchtet". Dogos zum Beispiel neigen wegen dem weissen Fell häufiger zu Allergien. Aber ich denke, wenn man mit Hunden, die selbst betroffen sind oder schon beim 1. Wurf mehrere Welpen Allergien haben, sollte man nicht mehr mit diesen züchten.
Ich kenne einen Dogorüden aus so einem 1. Wurf, der ohne Cortison nicht leben könnte, er ist auch nicht der einzige aus diesem Wurf. Trotzdem gab es weitere Nachkommen. Das finde ich schlecht.

Bei Belle beispielsweise, würde ich drauf wetten, dass es von der extrem schlechten Ernährung in den ersten 2 Lebensjahren kommt und nicht von den Eltern.
Aber leider kenne ich keine Wurfgeschwister...

 
Tabasco, darüber habe ich auch schon nachgedacht. Ich werde den Verdacht nicht los, daß die meisten Allergien auf Zusatzstoffe im industriell hergestellten Tierfutter zurückzuführen sind. Du bist, was Du ißt, könnte doch auf Hunde zutreffen. Meine Hunde fressen in erster Linie nur rohes Fleisch und bis auf Malu (die eine allergische Reaktion auf eine Pflanzenart im trockenen Zustand zeigt), sind sie frei von Allergien.

Deine Theorie der südländischen Straßenhunde könnte schon stimmen, denn deren Ernährung läßt meist sehr zu wünschen übrig. Meist hatten sie alle ein Zuhause, haben dort aber auch nur das billigste Trockenfutter bekommen.
Diese Hunde wurden nicht auf der Straße geboren, die wurden ausgesetzt. Sie werden auch auf der Straße nicht sehr alt. Da manche von ihnen in Tierheimen landen und es sich auch teilweise um Rassehunde handelt, gehe ich mal davon aus, daß sie nicht im Dreck auf der Straße geboren und aufgewachsen sind, sondern irgendwann "obdachlos" geworden sind, somit fällt der Faktor "im Dreck groß geworden" bei den Hunden hier bei uns, weg.

Ein weiterer Gedanke bestätigt mich in meinem Verdacht, was industriell hergestelltes Futter mit Zusatzstoffen betrifft:
Was gaben die Hundehalter vor Erfindung des Trockenfutters ihren Tieren? Essensreste aus der Küche, in der Lebensmittel noch frisch zubereitet wurden, die keine Zusatzstoffe enthielten. Hat man damals schon von Allergien gehört? Oder wurde nur nicht darüber gesprochen?

Wenn dann mehrere Generationen von Hunden mit Fertigfutter, das Zusatzstoffe enthält, gefüttert werden, so kann ich mir vorstellen, daß Allergien tatsächlich vererbt werden, weiß es aber nicht wirklich.