Alkoholtestset im Handschuhfach bei Fahrten in Frankreich

Nette Idee aber bringen wird`s wohl eher nichts. Die Unfälle werden ja von eher stark alkoholisierten Fahrern verursacht und die werden wohl kaum zum Alko-Tester greifen bevor sie losfahren.

LG Reto

 
Hier noch einen Artikel aus der Basler Zeitung vom 4.2.12:

Alkoholtests werden in Frankreich zur Pflicht

Autos müssen mit Prüfgeräten oder Einwegtests ausgestattet sein – Bussen sind auch für Schweizer möglich

Von Peter Schenk Basel. Seit Dezember 2011 müssen französische Diskotheken und Nachtbars Alkoholtests bereitstellen, damit die Gäste testen können, ob sie noch fahrtüchtig sind. Ab 1. Juli 2012 sind auch die Autofahrer in Frankreich verpflichtet, ihre Fahrzeuge mit Einwegtests oder elektronischen Testgeräten auszustatten.

«Die Autofahrer sollen so dazu gebracht werden, sich selber zu testen, bevor sie sich ans Steuer setzen. Das dient der Prävention», erklärt Guillaume Chanudet, Chef der Escadron Départemental Sécurité Routière du Haut-Rhin, die Gendarmerie-Abteilung, die im Oberelsass für die Verkehrssicherheit zuständig ist.

Wer ohne den Alkoholtest erwischt wird, den büsst die Polizei. Laut der Délégation à la sécurité et à la circulation routière, die im Pariser Verkehrsministerium für die Verkehrssicherheit verantwortlich ist, kostet die Busse elf Euro. Sie wird allerdings erst ab dem 1. November erhoben – in der Zwischenzeit informiert die Polizei die Lenker lediglich über das neue Gesetz. Die Autofahrer müssen mindestens einen unbenutzten Test vorweisen können.

Ob Ausländer gebüsst werden, wenn sie keinen Test dabei haben, ist laut Alexandra Thérizol, Mediensprecherin der Behörde, noch offen. Chanudet von der Gendarmerie geht hingegen davon aus, dass auch Schweizer eine Busse zahlen müssen. «Die französischen Gesetze gelten für alle», betont er.

Tödliche Unfälle wegen Alkohol

Die Tests werden eingeführt, weil 31 Prozent aller tödlichen Verkehrsunfälle in Frankreich auf Alkoholgenuss zurückzuführen sind. Ausserdem ist es Staatspräsident Nicolas Sarkozy nicht gelungen, sein erklärtes Ziel zu erreichen, die Zahl der Verkehrstoten im Jahr 2011 auf 3000 zu senken; es sind immer noch knapp 4000. Die Pflicht, Alkoholtests im Auto zu haben, ist Teil eines ganzen Massnahmenpakets, zu dem mehr Radaranlagen sowie teilweise empfindliche Erhöhungen der Bussen bei Verkehrsvergehen gehören.

Angekündigt hatte Sarkozy die Einführung der Alkoholtest-Pflicht bereits Ende November 2011. Sie sollte ursprünglich schon im Frühjahr eingeführt werden. Der Termin wurde verschoben, um den Produzenten der Tests genügend Zeit zu lassen, ihre Kapazitäten zu erhöhen. Immerhin müssen allein in Frankreich 30 Millionen Fahrzeuge damit ausgestattet werden.

Mit 0,5 Promille gelten in Deutschland, der Schweiz und Frankreich beim Alkoholkonsum die gleichen Beschränkungen. Die französische Alkoholtest-Idee stösst bei den Nachbarn nicht nur auf Begeisterung. «In der Schweiz war das noch nie in der Diskussion. Unsere Strategie ist vielmehr: Wer trinkt, fährt nicht», sagt Klaus Mannhart, Mediensprecher der Basler Kantonspolizei. Es könne sogar gefährlich sein, sich auf den Test zu verlassen, fährt Mannhart fort. «Ausserdem verführt es die Leute auszuprobieren, wie weit sie gehen können, um 0,4 Promille zu erreichen.»

0,0 Promille für Junglenker

Meinrad Stöcklin, Mediensprecher der Baselbieter Polizei, will sich zu der französischen Entscheidung nicht näher äussern, da er sie im Detail nicht kenne. Grundsätzlich aber begrüsse die Baselbieter Polizei «sämtliche Massnahmen, welche zu einer generellen Steigerung der Verkehrssicherheit beitragen.»

In Deutschland setzt man auf die Strategie, Junglenkern den Alkohol ganz zu verbieten: «Bis zum Alter von 21 Jahren gilt 0,0 Promille. Damit sind die Unfallzahlen gesunken», berichtet Andreas Nagy, Mediensprecher der Lörracher Polizeidirektion. Ein junger Schweizer Autofahrer aber darf sich in Südbaden ein Bier genehmigen – für ihn gilt die 0,5-Promillegrenze.

Packungen ausverkauft

So langsam scheint sich im Elsass herumzusprechen, dass man schon bald Alkoholtests im Handschuhfach des Autos haben muss. Im grossen Supermarkt Géant Casino in Saint-Louis waren die Packungen mit mehreren Tests kürzlich ausverkauft. Angeboten werden sie auch in Apotheken. So kostet ein einzelner Einwegtest in der Apotheke an der Place de la Gare in Huningue 1,20 Euro.

Die Tests bestehen aus einer Röhre und einer Plastiktüte, in die geblasen werden muss. Auf der Röhre ist dann abzulesen, ob man noch fahrtüchtig ist. Allerdings funktioniert der Test nur richtig, wenn er eine Stunde nach dem Trinken des letzten Drinks gemacht wird, informieren die Hersteller.

Die französischen Behörden empfehlen den Autofahrern, am besten gleich mehrere Tests zu kaufen. Die drohende Busse von elf Euro ist allerdings bescheiden, insbesondere, wenn man dies mit der Busse vergleicht, die anfällt, wenn ein Autofahrer mit einem neuerdings in Frankreich verbotenen Radarwarnsystem erwischt wird. Laut Guillaume Chanudet von der Gendarmerie sind diese vor allem bei Camionfahrern beliebt. Kostenpunkt der Busse – auch für Ausländer: 1500 Euro.

 
@Danke Bebbina für den Text. Da werden wir in Basel wohl nicht darum herum kommen, uns solche Dinger zu beschaffen :( Hoffentlich haben sie wenigstens ein langes Verfallsdatum.

Moni

 
bin erst jetzt heim gekommen..
stimmt die alko tests werden für jeden der in frankreich mit dem auto unterwegs ist pflicht.
was das schlussendlich bringen soll..naja die franzosen führen manchmal -komisches zeug- per gesetz ein.

 
Wir sind selten in Frankreich unterwegs. Aber das Bussgeld von 11 Euro nehme ich in Kauf bis ich in einem Laden an so einen Test ranlaufe.

 
Wir sind selten in Frankreich unterwegs. Aber das Bussgeld von 11 Euro nehme ich in Kauf bis ich in einem Laden an so einen Test ranlaufe.
ich nehme an in den grenzregionen wird es diese dann auch in der schweiz und deutschland in den läden zu kaufen geben. am autobahnzoll werden sie sicher auch verkauft. kommen schliesslich genug urlauber über die grenze.

 
Sorry, aber das nützt wohl gar nichts. Warnweste und Autoapotheke verstehe ich ja noch, aber ein Alkotest? Tsss

 
Ja, der Sinn erschliesst sich mir auch nicht wirklich. Denn jemand, der wirklich massiv zuviel getrunken hat und fahren möchte, wird den Test bestimmt nicht machen.

Bringen wird es höchstens nur bei denjenigen Fahrern etwas, die sich nicht ganz sicher sind, ob sie die Promillegrenze schon überschritten haben oder nicht und dann davon abhängig machen, ob sie fahren oder nicht. Aber wieviele werden das wirklich machen?

Und wie sieht die Busse aus, wenn der Tester zwar dabei ist, aber nicht getestet wurde? Und wie will man das kontrollieren?


Moni

 
Hier sagt man...c'est la France.
Viele Gesetze und glücklicherweise kontrolliert diese eh keiner.
Ausserdem sind ja bald Wahlen!!