Angst bei Hunden

Isabel

Erfahrener Benutzer
23. Apr. 2013
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Es gibt sie, die 100% wesensfesten Hunde, allerdings haben meine 3 jeweils mindestens eine Angstbaustelle.

Bei meiner Ona sind es Ultraleichtflugzeuge, in denen sie eine Gefahr sieht und wenn sie die sichtet, ist sofort jeder Hundespaziergang beendet, sie bekommt dann "kurze Beine", Schwanz wird eingeklemmt und sie will in den geschützten Raum. Ona kommt aus dem Tierheim und die ersten beiden Jahre mit ihr, haben wir damit verbracht, Ängste abzubauen, denn es gab nichts, wovor sie keine Angst hatte, bis auf diese "Himmelskörper" waren wir erfolgreich.


Bei Alma sind es Pferde, wenn denn ein Reiter drauf ist oder Pferdewagen (die bei uns noch reichlich, insbesondere zu den Fiestas unterwegs sind), da vermute ich aber, daß es das Geräusch ist, das die Hufeisen bei Wagen mit 2 oder mehr Pferden verursachen. Wir sind noch am Arbeiten, was diese Angstbaustelle betrifft, ich habe den Eindruck, es ist schon besser geworden, zumindest reagiert sie nicht mehr panisch.

Nun zu dem Vorfall mit Malu, ich war nicht sicher, ob es hier nicht schon einen Thread zum Thema Angst gibt, habe aber nichts gefunden.

Wir waren vorgestern an einem unserer Lieblingsplätze in einem schönen Tal mit einem Fluß, bevor man auf den Wanderweg kommt, bzw. dann wieder auf dem Rückweg muß man an einem Bauerhof vorbei, auf dem Kettenhunde gehalten werden. Die machen immer ein ziemliches Theater und bellen laut. Damit kann Malu gut leben. Auf dem Hinweg waren sie angekettet. Auf dem Rückweg jedoch passierte es: Wir hörten das Bellen, kein Problem, dann aber krachte - zumindest einer der Hunde - man kann es ja nicht sehen gegen das etwa 3 Meter breite und 2 Meter hohe Metalltor, was ziemlichen Lärm verursachte und sprang auch so hoch, daß man jeweils beim Sprung den Kopf sah und das wiederholte sich mehrfach.

Meine Malu machte kehrt und war wieder in der Schlucht verschwunden und kam erst nach mehrmaligem Pfeifen zurück (sonst kommt sie immer gleich) und setzte den Rückweg an der Leine extrem ziehend (was sie sonst nie macht), den Schwanz zwischen den Beinen extrem geklemmt und in geduckter Haltung fort. Sie wollte nur noch nach Hause und sonst nichts. Wir trafen dann noch eine Bekannte mit ihrem Mali-Mix und als Alma dann mit dem noch spielen wollte, hat sie sich wenigstens ein bißchen entspannt, aber nicht wirklich völlig.

Ona und insbesondere Alma haben auf den Vorfall gar nicht reagiert.

Welche Angstbaustellen habt Ihr, wie kann man sie beseitigen und welche Tipps habt Ihr für Malu? Ich bin mir sicher, sie hat sich die Stelle gemerkt und ich hoffe doch, sie hat keinen Schaden für's Leben.

 
Schafe, Ziegen, Kühe, Pferde, gewisse Zäune, Pfosten die plötzlich an einem anderen Ort stehen usw. :rolleyes:
Man muss aber sagen, dass es massiv besser wurde. Belle muss nicht mehr die ganze Leine ausreizen, um weiter zu gehen, mittlerweilen reichen so 2m, manchmal auch weniger. Je nach dem wie neugierig die Tiere sind.

Anfangs als sie bei mir war, war das noch viel schlimmer. Da hatte sie vor so vielem Angst, aber das hat sie sehr gut überwunden.

Ich habe sie einfach nie gedrängt. Einfach machen lassen, bin ruhig geblieben, habe nicht reagiert. Auch nicht gelobt. Ist ja eigentlich normal an Kühen vorbei zu gehen, etc. So mache ichs heute noch.

 
Schafe, Ziegen, Kühe, Pferde, gewisse Zäune, Pfosten die plötzlich an einem anderen Ort stehen usw. :rolleyes:

Man muss aber sagen, dass es massiv besser wurde. Belle muss nicht mehr die ganze Leine ausreizen, um weiter zu gehen, mittlerweilen reichen so 2m, manchmal auch weniger. Je nach dem wie neugierig die Tiere sind.

Anfangs als sie bei mir war, war das noch viel schlimmer. Da hatte sie vor so vielem Angst, aber das hat sie sehr gut überwunden.

Ich habe sie einfach nie gedrängt. Einfach machen lassen, bin ruhig geblieben, habe nicht reagiert. Auch nicht gelobt. Ist ja eigentlich normal an Kühen vorbei zu gehen, etc. So mache ichs heute noch.
Wenn Ihr dann aber an den Kühen vorbei seid oder an den neuen Pfosten, dann kann sich Belle wieder entspannen? Habe ich das richtig verstanden?

In den 6 Jahren mit Malu habe ich noch nicht einmal eine solche Panikattacke mit ihr gehabt. Ich werde sie in Zukunft vor besagtem Tor an die Leine nehmen und klar, ruhig bleibe ich ja immer, denn ich kann die vermeintliche Gefahr ja auch richtig einschätzen. Wenn Malu mal etwas beunruhigt, dann versteckt sie sich hinter mir, z.B. wenn da ein Hund ist, den sie nicht mag, aber flüchten? Das habe ich noch nie erlebt und vor allem nicht, daß sie auch als die "Gefahr" vorbei war, nicht in der Lage war, sich zu entspannen.

 
bei unserer cheyenne sind das fauchende heissluftballone.
in der normandie ist sie darüber so erschrocken, dass auch wir umgekehrt sind und möglichst -normal- zurück liefen, da ein weiterer spazi so gar nicht möglich war.
sie hat die ganze zeit in den himmel gestarrt und war gott sei dank da auch an der leine. speziell daran üben werde ich jetzt nicht, da ich dies nun weiss und das nat. im auge behalten, falls wieder einer sehr niedrig in der nähe fliegt.
bei fagi und ayla kann ich nicht sagen dass es besondere ängste vor etwas speziellem gibt.
bei ayla kann ich jedoch beobachten, dass wenn wir am tierheim vorbei laufen sie dort zwar nicht ängstlich, jedoch verhalten ist, wenn viele hunde bellen.
dies kommt evtl. daher, da sie selbst tierheim hund war und dort eben den geräuschpegel als sehr unangenehm empfindet und gar mit neg. erfahrungen verknüpft hat.
aber auch solche situationen trainiere ich jetzt nicht speziell, da wir sowieso dort immer wieder durch laufen und sich das sicher manifestiert hat und ich dort noch etliche jahre vorbei laufen könnte, ohne dass sie es auf einmal "toll findet". sie zieht jedoch nicht daran vorbei oder zeigt dass sie gar wirklich ängstlich ist. ich sehe es nur an ihrer körperhaltung dass es ihr unangenehm ist.

 
Belle kann sich danach ziemlich schnell beruhigen. Anfangs dauerte es aber noch ziemlich lange, manchmal bis wir wieder zu Hause waren. Ihre erste Reaktion war und ist dann Flucht.


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Heißluftballons sind wirklich scheußlich, wenn sie denn auch noch feuerspeiend zischen, da kann man nur weggehen, das Problem hatten wir glücklicherweise noch nicht. Das erinnert mich auch gleich an Trolls Katze, die auch vor dem "Drachen" die Flucht ergriffen hat und mit geschundenen Pfötchen zu Hause ankam.

Ona ist ja auch aus dem Tierheim, aber das hat sie inzwischen völlig vergessen.

Angst verstehe ich auch als gesunde Reaktion, wenn der Instinkt eine Gefahr signalisiert und kann u.U. lebensrettend sein, wenn sie denn nicht in Panik ausartet.

Belle kann sich danach ziemlich schnell beruhigen. Anfangs dauerte es aber noch ziemlich lange, manchmal bis wir wieder zu Hause waren. Ihre erste Reaktion war und ist dann Flucht.

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Danke für die Info, das tröstet mich ein bißchen. Nun bin ich nur noch halb so entsetzt über den Fluchtversuch von Malu. Verrätst Du mir noch, wie lange Belle schon bei Dir ist?

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Seit dem 25.08.2008 ;) aber so lange hats nicht gedauert ;)


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Heißluftballons sind wirklich scheußlich, wenn sie denn auch noch feuerspeiend zischen, da kann man nur weggehen, das Problem hatten wir glücklicherweise noch nicht. Das erinnert mich auch gleich an Trolls Katze, die auch vor dem "Drachen" die Flucht ergriffen hat und mit geschundenen Pfötchen zu Hause ankam.
das habe ich auch mitbekommen und ich denke dass auch cheyenne gar versuchen würde zu flüchten. zum glück weiss ich das jetzt und achte auch bewusst darauf.

 
Unser Thema :grumpy:

Luna hat Angst vor der Welt und sich selber, ganz einfach gesagt, hihi.
Nein, ehrlich: Sie ist eine ziemlich ängstliche Hündin, was eigentlich alles betrifft. Ihre Hauptängste sind vorallem Schüsse, Gewitter und Feuerwerk. Zeitweise war diese Angst extrem ausgedehnt, mittlerweile wieder etwas geringer. Sie hat sich allerdings wohl irgendeine Verbindung zum Gewitter gedreht, sodass sie auch bei starkem Wind und Regen ängstlich ist.

Viele Menschen und Hunde, fremde Orte, fremde Geräusche, viele oder laute Geräusche, hektische Situationen und allgemein das Unbekannte schüchtern sie ein, machen ihr Angst und Stress. Das kann von einem plötzlich auftauchenden Hund, über ein kleines Festchen bis hin zu Motorradlärm sein, es gibt also keine wirklich definierte "Gefahrenquelle", sondern prinzipiell kann ihr alles Angst einjagen. Was uns aber wirklich am Meisten einschränkt, sind die Schüsse - vorallem momentan in der Jagd-/Rebsaison.

Unsere Arbeit an ihrer Angst dreht sich hauptsächlich darum, dass ich, als Hundeführer, positiv eingestellt bin und ihr mit meiner positiven Art als Ruhepol Sicherheit gebe, sie schütze und sie auch aus der Situation holen kann. Eigentlich war wirklich die komplette Arbeit an mir selbst, ihre Art hat sich nur von meiner Veränderung unheimlich verbessert und auch die Beziehung von uns wurde um ein Vielfaches stärker und vertrauter.
Ich habe mich anfangs darauf geachtet, dass sie - so gut es geht - erst gar nicht in Stresssituationen kommt, habe jegliche Hundekontakte vermieden und mir die Mühe gemacht, an möglichst ruhige Orte zu fahren. Zudem habe ich vorallem im Alltag darauf geachtet, dass ich die positive und ruhige Ausstrahlung lerne und vorallem 'auf Befehl' einsetzen kann; im Arbeitsalltag super zu lernen. Erst als ICH relativ sicher war, haben wir begonnen, einige Stresssituationen in Form von Hundebegegnungen mit Kontakt (sie gesichert an der Leine) zu üben und auch vor dem Haus zu sitzen, während im Nachbardorf geschossen wurde. Ich bedränge sie nicht mit grossem Geblabber, sondern sag ab und an mal etwas ruhiges und positives zu ihr, biete ihr meine Nähe an (wenn sie an mich lehnt, halte ich ihr die Hand auf die Rippen) und dachte stets einfach immer an schöne Dinge, sodass meine Ausstrahlung positiv blieb.
Und ja - wir haben noch einen weiten Weg vor uns. Aber durch die stetigen, kleinen Erfolge stehen wir auch jedes Jahr wieder den fiesen Herbst durch, kämpfen uns durch sonstige Schlammlöcher und feiern die Freuden des Alltags. Es ist bei Gott wirklich nicht immer leicht mit ihr und wir müssen auf Vieles verzichten, was für andere Mensch-Hund-Verbindungen Alltagsgeschichten sind - aber ich würde für kein Geld der Welt auf dieses treue Wesen verzichten. Sie zeigt täglich mit ihrer unfassbar grossen Liebe, wie absolut lohnenswert unsere Arbeit ist.

:love:

 
jendayi: einer jener hunde, die im alltag nichts, wirklich nichts erschüttert. sie ist keine draufgängerin, eher vorsichtig, aber ohne ängste. sie geht überall durch, liebt pferde, kühe, ziegen und sonst alles und geknalle, brücken oder grosse hundegruppen beeindrucken sie nicht die bohne. das einzige woraus sie reagiert ist, wenn plötzlich ein hund "aus dem nichts" auftaucht, zb. weil er mit seinem besi aus einem uneinsehbaren seitenweg auftaucht oder so. sie bellt dann, während sie sonst nie hunde anbellen würde. sie flüchtet aber nicht und nach wenigen sekunden ist die sache gegessen. wirkliche angstbaustellen sehen für mich anders aus.

nastassja: sie mag feuerwerk aus der nähe nicht mehr, seit ihr vor einem guten jahr ein schlaumeier einen knallkörper vor die füsse geworfen hat. im haus drin oder aus weiterer entfernung ist das aber kein problem. ansonsten ist auch sie extrem sicher und durch nichts aus der ruhe zu bringen. ich habe sie ein einziges mal in panik erlebt, als sie plötzlich am andern thurufer war und nicht mehr zurück konnte. in dieser situation verlor sie komplett die nerven.

dawn: sie ist eine komische mischung aus unsicherem hund und extrem mutigem hund. einerseits schwimmt sie angstfrei und würde in so einer situation wie oben bei nastassja beschrieben niemals ängstlich reagieren. sie klettert überall hoch, übersteigt sie schmalsten stege etc. und menschen können tun und lassen was sie wollen, sie fürchtet sich nie. sie steigt überall rein wo ich sie reinschicke und bei feuerwrk legt sie sich zum zuschauen in den garten... andererseits hat sie vor fremden hundegruppen so angst, dass sie flüchtet bzw. einen umweg macht. als junghund flüchtete sie wirklich und ich musste sie holen gehen. inzwischen kommt sie von alleine sobald die luft rein ist. würde ich sie in so einer situation aber anleinen (ihr die möglichkeit zur flucht nehmen) würd sie schon panik schieben und sehr grossen stress haben. jedoch beruhigt sie sich auch augenblicklich später wieder. eine angstbaustelle ist auch das nicht für mich.

einen tip hab ich leider nicht, hatte noch nie einen solchen hund.