Bald Leinenzwang in Lange Erlen?

Bebbina

Erfahrener Benutzer
22. März 2011
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Habe mich heute schon ziemlich aufgeregt. Grund ist dieser Artikel im "Der Sonntag":

Neuer Leinenzwang

Hunde gefährden Grundwasser in den Langen Erlen

Iso Ambühl

Im Basler Naherholungsgebiet Lange Erlen steht ein allfälliger Leinenzwang für Hunde zur Diskussion. Noch bevor aber ein konkreter Vorschlag für ein Verbot von freilaufenden Hunden auf den beliebten Spazierwegen vorliegt, stösst das Vorhaben bereits auf Kritik. «Da bin ich aber voll dagegen», sagt Karin Bischof, Präsidentin des Kynologischen Vereins Basel und Umgebung. Da sollen erst einmal die Grillfans ihren Abfall sorgfältig entsorgen, kontert sie.

Auch LDP-Grossrat André Auderset, der sich in parlamentarischen Vorstössen mehrfach als Hundefreund geoutet hat, ist gegen einen vollen Leinenzwang für Hunde im Naherholungsgebiet. Das ginge schon aus Gründen des Tierschutzes nicht. In der eidgenössischen Tierschutz-Verordnung heisse es: «Hunde müssen täglich im Freien entsprechend ihrem Bedürfnis ausgeführt werden. Soweit möglich sollen sie sich dabei auch unangeleint bewegen können.»

Die Langen Erlen sollen zwar ein Nah erholungsgebiet für die ganze Bevölkerung und ihre Haustiere im engen Stadtkanton sein. Das Problem ist allerdings, dass sich in diesem Gebiet Grundwasserzonen für die Trinkwassergewinnung befinden. Da die Hundehalter trotz gesetzlicher Vorschrift den Kot ihrer Lieblinge nicht immer auflesen und korrekt entsorgen, besteht die Gefahr, dass das Grundwasser verunreinigt wird. Hundekot enthält Bakterien und andere Keime.

Aus diesem Grund diskutiert man bei den Industriellen Werken Basel (IWB), die für die Wasserversorgung verantwortlich sind, wie ein Schutz vor Hundekot in den Langen Erlen in Zukunft zu handhaben sei. Ein möglicher Leinenzwang für Hunde in bestimmten Gebieten ist allerdings ein emotionales Thema. Kein Wunder wollen sich die IWB derzeit nicht äussern. «Die aufgeworfenen Fragen betreffen Themen, welche die IWB nun mit den zuständigen Behörden besprechen», sagt IWB-Sprecher Erik Rummer. Vor Abschluss dieser Gespräche könnten die IWB keine Stellung nehmen.

Auderset schlägt eine andere Lösung vor: «Man sollte die Langen Erlen in Zonen für die verschiedenen Nutzergruppen aufteilen: Die Jogger sollen ihre Wege haben und die Hunde sollen an bestimmten Orten rumtollen dürfen.» Zum Vergleich: In Baselbieter Naturschutzgebieten gibt es Regeln. In der Reinacher Heide gilt ein Hundeverbot, im Gebiet Wil denstein und Tal ein Leinenzwang.

In Basel-Stadt gibt es eine Liste des Veterinäramts, welche aufzeigt, wo Hunde verboten sind und wo eine Leinenpflicht besteht. In den Langen Erlen besteht bislang nur eine Leinenpflicht für das Verbindungsweglein vom Parkplatz bis zur Wiesendamm-Promenade.

 
Auch Hunde an der Leine versäubern sich ..... wo ist da der Unterschied? Und wer den Kot vom freilaufenden Hund nicht aufnimmt, tuts auch beim angeleinten Hund nicht.
Zudem was passiert mit den Menschen? Die Urinieren und Kacken ja auch wild drauf los ... ohne dass sie es aufnehmen ....

 
Auch Hunde an der Leine versäubern sich ..... wo ist da der Unterschied? Und wer den Kot vom freilaufenden Hund nicht aufnimmt, tuts auch beim angeleinten Hund nicht.
Das war auch mein erster Gedanke, als ich das wegen dem Kot gelesen habe.
Schade ist halt aber einfach immer, dass hier wiederum Viele darunter leiden müssten, weil sich manche Hundehalter nicht an die Regeln halten :(

Nun bleibt nur zu hoffen, dass dieser Antrag nie gestellt wird oder dann so, dass nicht auf allen Wegen Leinenzwang herrscht. Denn dann fehlt in Basel nicht nur ein wichtiges Auslaufgebiet sondern es wird bestimmt auch nicht lange dauern bis Deutschland nachzieht, weil sie nicht alle Hunde bei sich haben wollen.

Moni

 
Die Grundwasserzone selbst ist ja eingezäunt und sonst müssten auch die Tiere im Tierpark weg. Die machen ja auch ein Geschäft.

Weiss leider aus sicherer Quelle, dass der Kanton bezüglich Lange Erlen zur Zeit nicht nur bei den Hündelern sehr schwierig tut.

 
Die Grundwasserzone selbst ist ja eingezäunt und sonst müssten auch die Tiere im Tierpark weg. Die machen ja auch ein Geschäft.
Das ist so, aber man sieht hin und wieder auch im eingezäunten Bereich Hunde.
Moni

 
Und wieder ein Artikel. Diesmal aus der BaZ. Es wird immer wahrscheinlicher, dass bald auch in der Lange Erlen Leinenzwang herrscht (sorry, kann wiedermal keine Abstände machen): Bald kommt die Leinenpflicht für Hunde

Riehen will zwischen April und Juni gleiche Regeln wie im Kanton Baselland

Von Mischa Hauswirth Riehen. Die Debatte um den Leinenzwang für Hunde in Basel-Stadt geht in eine weitere Runde – und entwickelt sich allmählich in eine eindeutige Richtung. So viel steht fest: Die Pflicht, Hunde an die Leine zu nehmen, wird kommen. Der Gemeinderat von Riehen hat gestern bekannt gegeben, dass er das Vorhaben unterstützt. Die Regel soll während der Brut- und Setzzeit gelten, von April bis im Juni, im Fokus steht das Gebiet Lange Erlen, das Teil des Landschaftsparks Wiese ist. «Eine besondere Anziehungskraft hat dieses Gebiet für Spaziergänger mit Hunden. Dies führt wiederholt zu Konflikten mit anderen Erholungsuchenden bezüglich Hygiene, Kindern, Fischern, Radfahrern», sagt die zuständige Riehener Gemeinderätin Irène Fischer-Burri (SP). Ebenfalls betroffen seien aber auch Landwirte und ihre Maschinen, die kaputt gehen können, wenn Hundebesitzer Äste oder Steine für ihre Hunde ins Feld werfen.

Velofahrer, Jogger, Fussgänger, Eltern mit kleinen Kindern und Mitarbeiter der Industriellen Werke Basel (IWB) haben genug von Hunden, die frei herumrennen, Menschen verunsichern und überall ihre Ausscheidungen hinterlassen. Ende Juni tagt eine regionale Arbeitsgruppe, in der verschiedene Behörden vertreten sind. Bei diesem Treffen sollen nochmals die Standpunkte diskutiert werden, eines scheint jedoch bereits sicher: Der Leinenzwang kommt; die Frage ist nur, wann. «In einer ersten Phase möchten wir die Hundebesitzer dafür sensibilisieren, dass sie den Kot ihrer Hunde aufnehmen und sie nicht in die Felder lassen», so Fischer-Burri. Das könnte zum Beispiel mit Hinweisschildern geschehen. «In einer zweiten Phase ist eine Leinenpflicht durchaus denkbar.»

Gefahr für Trinkwasser

Die für die Trinkwassergewinnung in den Langen Erlen zuständige IWB sprechen sich klar für einen Leinenzwang aus. «Der Druck der Hundebesitzer aus der Region auf das Gebiet nimmt ständig zu. Wenn das so weitergeht, können wir Verschmutzungen des Trinkwassers nicht ausschliessen», sagt IWB-Sprecher Erik Rummer.

Gewollt oder nicht – immer wieder verletzen Hunde und Halter das strikte Zutrittsverbot zu den Grundwasserfassungsbereichen, wenn etwa ein Hund dort eindringt und sich nicht zurückpfeifen lässt. Das weit grössere Problem aber sei die Verunreinigung der Wiesen, auf denen Heu produziert und das dann an Kühe verfüttert werde, so Rummer.

Mit der Leinenpflicht im Frühling will sich Riehen der Praxis von anderen Kantonen anschliessen. In Baselland, im Aargau und im Kanton Solothurn müssen Hunde bereits an die Leine genommen werden. «Eben weil die Stadt keinen flächendeckenden Leinenzwang kennt, kommen im Frühling viele Hundebesitzer nach Basel», sagt auch Jost Müller, Geschäftsführer des WWF Basel. «Das führt zu einem erhöhten Druck auf die Natur, was wir als problematisch anschauen.» Für die Natur und vor allem für die Tiere seien Ruhezeiten und Rückzugsorte gerade in dieser Jahreszeit sehr wichtig, sagt Müller.

Recht auf freien Auslauf

Sandra K. aus dem Baselbiet führt seit 25 Jahren einen Hundedienst und fährt regelmässig mit etwa zehn Hunden in die Langen Erlen, um dort die Tiere von der Leine zu lassen. Was sagt sie zum geplanten Leinenzwang? «Das bringt doch nichts. Erwachsene und Kinder rennen auch ins Unterholz. Viel wichtiger ist, die Hunde dazu zu erziehen, dass sie auf den Wegen bleiben und gut gehorchen.» Alle würden vom Natur- und Gewässerschutz reden, aber niemand von hundegerechter Haltung. Einem Hund keinen freien Auslauf zu bieten, sei aber alles andere als tiergerecht, sagt Sandra K.

Ob die Stadt Basel bald mit Riehen mitziehen wird und ebenfalls einen Leinenzwang anpeilt, ist noch offen, aber zu erwarten. Kantonstierarzt Michel Laszlo will dem Entscheid der Fachgruppe nicht vorgreifen. Grundsätzlich werde zusammen mit der Stadtgärtnerei und der Kantonspolizei laufend überprüft, wo es Leinenzwang brauche und wo nicht, so Laszlo.

Umsetzung kann länger dauern

Selbst wenn der Leinenzwang kommt, dessen Durchsetzung dürfte die Behörden vor Probleme stellen. Eigentlich hätten das die Parkranger tun können, doch wann diese die Arbeit aufnehmen – ja, ob sie es überhaupt tun –, ist alles andere als sicher. Das Parkrangerprojekt ist zurzeit auf Eis gelegt. Da es nur in der Kooperation mit Deutschland zustande kommt, dort aber zurzeit kein Geld für die Anstellung einer Aufsichtsperson mit Ranger­aufgaben gesprochen wird, könnte die Umsetzung des Vorhabens noch länger dauern.

Die Gemeinde Riehen hätte allerdings eine Alternative. «Wir könnten auf unserem Gebiet den Flurbannwart mit zusätzlichen Aufgaben versehen», sagt Fischer-Burri. Aufklärungs- und Sensibilisierungsaufgaben würden jedenfalls im Vordergrund stehen und nicht Strafen, so die Gemeinderätin.

 
Thia, pech gehabt. Gegen Schreiende Kinder, welche Kaulquappen aus den Tümpeln fischen und dann auf den Wegen liegen lassen haben "herumscheissende" Hunde immer noch keine Chance...
Zumindest während der Brutzeit finde ich jedoch eine Leinenpflicht in manchen Gebieten sinnvoll, Ausweichmöglichkeiten wären aber definitiv angebracht.

 
Hab zwar nicht den ganzen Artikel gelesen aber ab dem Satz dieser SP-Schnalle könnte ich kotzen.Jaja alle sind so vorbildlich ausser die Hundehalter.Die sind aber auch schlimm:screwy:.Logo gibt ja keine Velofahrer die durch die Botanik donnern und Fussgänger fast umnieten.Kinder die alles und jedes Tier betatschen müssen.

 
Lustig, der Iso Ambühl ist ein ehemaliger Arbeitskollege von mir. Sorry ich weiss völlig OT.

 
Meldung heute bei Radio Basilisk ;-)

Keinen Leinenzwang. In den Lange Erlen müssen Hunde auch in Zukunft nicht an die Leine. Obwohl der Gemeinderat Riehen ein solches Anliegen der IWB unterstützt, will der Kanton Basel-Stadt nicht auf Verbote setzen. Franz Schmidli vom Basler Planungsamt erklärt den Entscheid der Behörden so

+++130628 N hündeler (original Ton)***

So sollen beispielsweise Schilder die Hundehalter sensibilisieren. Ganz vom Tisch ist aber der Leinenzwang nicht: Sollten sich die Klagen häufen und weitere Probleme auftreten, müsse der Entscheid nochmals überdacht werden, heisst es vom Planungsamt.

 
Super! So müssen nicht alle auf den Kannenfeld stürmen. Ausserdem ist es in der Langen Erle eh schöner ;-)

Gesendet von meinem LT15i mit Tapatalk 2

 
Super. Danke für die Info.

Hoffen wir, dass die fehlbaren Hündeler dadurch nun mehr Rücksicht auf die Trinkwasserzonen nehmen und es so nie zu einem generellen Leinenzwang in der Langen Erlen kommen wird.

Moni

 
In Dänemark gibt es zahlreiche Hundewälder. Eingezäunte Gebiete, in denen Hunde das ganz Jahr frei laufen dürfen, ungestört von Velofahrern, (Nicht-Hundekundigen) Kindern und Menschen die keine Hunde mögen. Find ich ne gute Sache, bewährt sich toll und die Wuffs haben Spass am toben und spielen.
Wird wohl in der Schweiz schwierig, da der Wald oft Privateigentum ist. Aber die Idee find ich gut.

 
Bin froh....bin doch gerne dort unterwegs.


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