Befehle schneller ausführen

Xulayo

Erfahrener Benutzer
09. Okt. 2011
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Hoi zämä!

Xulayo lässt sich mitunter gerne etwas Zeit bis er Befehle ausführt. Was kennt ihr für Methoden um das Zeitfenster zu verkleinern? Bei uns gibts nur noch Gutzi bei zackigem Ausführen, Befehl wird nur einmal gegeben, ich achte auch darauf dass ich Befehle so gebe dass er sie ausführen kann (ablenkung etc). Trotzdem hat ers manchmal gar nicht so eilig...

Bin gespannt auf eure Antworten. Grüessli Lea

 
Kannst du noch etwas mehr Infos geben? Alter des Hundes, wie wurden die "Befehle" aufgebaut, etc?

 
Hallo Lea
Bist du dir wirklich sicher, dass dein Hund genau weiss, was du von ihm willst?
Langsames Ausführen kann auch ein Zeichen dafür sein, dass er unsicher ist und ja nichts falsch machen will.
Blaze (18 Monate) ist auch grad in so ner Phase. Entweder rattert sie einfach das ganze Repertoir in Sekundenschnelle runter oder schaut ganz verdutzt und bewegt sich kaum.
Diese Phasen kommen immer mal wieder, hab ich gemerkt.
Ich mache dann jeweils einen schritt zurück und helf ihr wieder mehr: mit Sichtzeichen, mehr Gutzi und mehr Bestärkung mit der Stimme oder dem Blick, wenn sie sich in die gewünschte Position bewegt.
Grad die Positionen übe ich oft im wilden Spiel (bei uns ist es mit dem Boudain)
Ich lasse sie versuchen den boudain zu fangen... gebe ihr ein Komando... sobald sie es ausführt, darf sie mit mir zusammen spielen.... Das immer wieder.... bis sie das komando zackig ausführt.
Wir waren auch schon so weit, dass ich Sitz, Platz, Steh, Fuss, Front in einer Spielsession geben konnte und sie alles zackig ausführte....
Dann kam aber eben die wieder die Phase, wo sie beim Komando Sitz einfach mal alles aneinander reihte innert sekundenschnelle. Das ist dann natürlich nicht das Ziel. Aber ich glaub, für uns ist es so schon der richtige weg.
Aber eben.... öfters mal einen Schritt zurück und alles wieder festigen.

 
Danke für eure Antworten.

Xulayo ist 1 3/4 jährig, Rhodesian Ridgeback Rüde. Befehle Sitz und Platz wurden "klassisch" aufgebaut, er kennt sowohl Sichtzeichen als auch Hörzeichen seit Welpenalter. Abruf klappt immer sofort und freudig. Ich bin mir schon ziemlich sicher dass er die Befehle in den Situationen kennt. So kann ich ihm z.b. zmitzt im spiel oder beim rennen ein platz sagen und er macht es sofort. ich kann es auch mit dem Rücken zu ihm sage, klappt auch. Zeige ich ihm ein Gutzi und sage es gehts sofort. Gehen wir aber z.b. ruhig am Weg entlang und ich sage Sitz (egal wie ich es sage), dann schaut er sich noch ein wenig um, geht ev sogar noch pinkeln oder schnüffeln, und setzt sich dann gemächlich hin. Platz klappt besser als sitz. Hab mir auch schon überlegt ob da irgendeine Fehlverknüpfung passiert ist, dass er sich immer noch umschaut oder ob es sonst eine unsicherheit ist? oder ev auch pubertät? Ich versuche das ganze positiv und freudig zu gestalten, in der Regel ohne Befehlston, mit viel Lob. Nun möchte ich ihn halt motivieren die Befehle schneller auszuführen. Ich zücke manchmal auch überraschend den Ball oder so als Belohnung, den liebt er heiss.

 
Ich nochmals :)
beim Spazieren steht dein hund nicht unter Spannung/Trieb.. Darum führt er auch die Befehle langsamer aus.
Es ergibt keinen Sinn, warum er in so einer entspannten Situation sofort Sitzen muss.

Eine Frage hab ich noch.. zeigst du das Gutzi, den Ball bevor du den Befehl gibst?

Wenn ja, liegt da wohl ein weiterer Hase begraben.

 
Es kann auch daran liegen, dass dein Hund, wenn ihr gemütlich spaziert und er am Rumschnüffeln ist, gerade mit seiner ganz eigenen Welt beschäftigt ist und darum einfach einen Moment braucht, bis er merkt, dass du gerade was von ihm willst. Evtl. würde es helfen, ihn zuerst anders auf dich aufmerksam zu machen, bevor du was konkretes von ihm verlangst. Ich persönlich bestehe in solchen Situationen nicht darauf, dass Anforderungen meinerseits sofort und zackig erfüllt werden.

 
Also bei mir müssen im alltag nur das herkommen und das warten (mir wurst wie, hauptsache da bleiben wo sie grade sind) schnellstmöglich befolgt werden.

Ansonsten brauch ich ausser nem bei mir, sitz und liegen keine kommandos, und hier müssen sie das auch nicht sekundenschnell ausführen, helfe auch mal mit handzeichen und ich sag ihren namen davor.

Alles andere verlange ich nur in training für den sport und da arbeite ich erst mal an der grundeinstellung dazu, dann hab ich genug trieb und spannung, dass es eh schnell und konzentriert ausgeführt wird, wenn sie es denn beherrschen.

 
@ Troll: Ja genau um den Buben handelt es sich.

Bisher war es mir auch wurst, dass er sich dabei etwas zeit liess. Zumal vor allem der Rückruf so gut funktioniert und er fast immer ansprechbar ist. Im Rahmen unseres Antijagdtrainings müssen wir aber daran arbeiten, dass Befehle schneller ausgeführt werden. Von der Trainerin bekam ich daher den Tipp nur noch das zackige ausführen speziell zu belohnen, fürs andere gibts ein "so isch guet". Ich merkte dass das bisher nicht viel verändert hat darum dachte ich gibts vielleicht noch andere Methoden.

@arikea: Nein normalerweise zeige ich ihm nichts bevor ich ihm ein Signal gebe. Das war nur ein Beispiel dafür warum ich denke dass er mich versteht.

Hm, ich werds mal probieren obs ev besser klappt wenn ich ihn zuerst mit name anspreche, das könnte vielleicht noch was ausmachen.

Lg Lea

 
Was ist denn der Grund dafür, dass die Befehle schneller ausgeführt werden sollen?...klar, wenn es ums AJT geht, macht's Sinn, dass ein Stoppsignal oder ein Superschlachtruf schnell ausgeführt wird...hier scheint es sich jedoch um was anderes zu handeln.
Zum Thema Antijagdtraining: folgendes Beispiel von Pia Gröning (frei zitiert), finde ich sehr einleuchtend: "Stellen Sie sich vor, sie sind gerade in das Lesen der Tageszeitung vertieft. Jemand spricht Sie von hinten an, weil er etwas von Ihnen möchte. In wievielen Fällen müssen Sie ein zweites Mal nachfragen, was genau die andere Person gesagt hat?" Der Hund soll also eine Chance bekommen, nicht nur zu merken DASS du etwas von ihm möchtest, sondern auch zu verstehen WAS du möchtest. Von daher find ich das vorherige auf dich aufmerksam machen eine gute Idee und nur fair dem Hund gegenüber.

 
Ja das mit dem vorher auf mich aufmerksam machen macht wirklich Sinn und brachte auch eine Verbesserung. Trotzdem zeigt sich das beschriebene Verhalten immer mal wieder doch. Es geht darum den "Grundgehorsam" zu verbessern, er sollte nicht jedesmal noch hin und her überlegen ob er das jetzt machen soll oder nicht. Das hinsetzen bin ich jetzt neu am aufbauen um sicher auszuschliessen, dass es negativ belegt ist. Ich sehe nicht so ganz was denn verkehrt daran sein soll wenn ich meinem Hund auf positive Art beibringen möchte Signale zügig und ohne gedenkminute auszuführen? spricht da etwas dagegen?

Liebe Grüsse, Lea

 
ein hund, welcher in erwartungshaltung ist, wird auch befehle schneller ausführen. ich denke dein hund hat nicht genug spannung hierzu.
belohnst du richtig? innert 30 sekunden? dies wäre das zeitfenster in dem man einen schnell ausgeführten befehl auch belohnt.
korrigierst du zu langsames ausführen? solange dein hund nicht verstanden hat, was du wirklich von ihm willst, wird er es auch nicht umsetzen können.
bsp..
unser mali setzte kommando "sitz" oder "platz" in der zeit um, in welcher ich ausgesprochen habe. das musste er jedoch lernen.
mein hilfsmittel war hierzu das balli. ich zeigete es ihm auch, bevor ich eine übung verlangte (erwartungshaltung erzeugen). um schnell an seine belohnung zu kommen, führte er auch sehr schnell seine übung aus. berührte der hund den boden, -flog- seine belohnung.
kontinuierlich konnte ich auch die belohnungen reduzieren, da er das prinzip verstanden hatte und ich ihn in der spannung beliess, in welcher er nicht immer wusste, ob seine belohnung auch kam. die erwartungshaltung muss jedoch bestehen bleiben, und die belohnungen immer wieder für ihn auch spannend -lohnenswert- sein. d.h. es gab nie längere "leerläufe" für ihn, in welchen er nicht belohnt wurde.
also gerade zu anfang nie ohne arbeiten.

 
Hey Xulayo,

ist doch super, dass du den Grundgehorsam deines Hundes verbessern möchtest, da spricht doch überhaupt nix dagegen....sowas hat ja hier auch niemand behauptet! Es geht doch lediglich darum, dass du vom Hund verlangst, deine Kommandos SOFORT auszuführen. Hier wurden Versuche gestartet, dir aufzuzeigen, warum das für einen Hund, der gerade am Rumschnüffeln und in seiner eigenen Welt versunken ist, sehr schwierig, wenn nicht gar unmöglich ist. Nochmals: Damit der Hund sofort auf deine Kommandos reagieren kann, muss er mit seiner Aufmerksamkeit ganz bei dir sein und unter einer gewissen Spannung stehen...und-was Andi gesagt hat- die Belohnung muss so hochstehend sein, dass es sich für den Hund lohnt, zügig umzusetzen, was du möchtest. Du müsstest also während des gesamten Spaziergangs die ungeteilte Aufmerksamkeit deines Hundes haben und er müsste unter ständiger Spannung und Erwartungshaltung sein...was auf längere Sicht dem Hund sicher mehr schadet, als dass es dem Grundgehorsam nützt.

 
Ach so. Ich möchte von ihm nicht verlangen dass er es IMMER SOFORT ausführt, sondern seine Gedenkminute abschaffen. Es stört mich nicht dass sich Xulayo auch mal in seine Welt vertieft, dass soll er ja auch. In der Regel ist er sehr gut ansprechbar. Oftmals ist es z.b. so: Hundi schnüffelt, ich sage "Xuli", er schaut sofort auf mich, so quasi "ja?". Dann sage ich "Sitz", er schaut nach rechts, nach links, dümpelt ein wenig rum und setzt sich dann gemächlich mal so hin. Ich versuch jetzt also mal die Belohnung zu erhöhen, und weiter zu trainieren. Ich möchte ihm aber nicht Balli zeigen oder so bevor ich eine Übung verlange, sondern eher dieses dann überraschend zücken.
@Andi: wie meinst du korrigieren?

Liebe Grüsse, Lea mit Xulayo

 
Aha! Na dann ist alles klar! Mit Belohnung vorher zeigen würd ich auch vorsichtig sein. Kann nämlich sein, dass dein Hund irgendwann den Link macht: aha, Belohnung sichtbar, also mach ich. Wenn die Belohnung nicht sichtbar ist: ok, ich bekomm nix, also mach ich nicht. Was du allerdings machen kannst, ist dabei zu variieren: nicht immer wenn die Belohnung sichtbar ist gibt's die dann auch (in dieser Form) und es wird auch belohnt, wenn Belohnung vorher nicht sichtbar ist. Weisst du, wie ich meine?
Und ich möchte nicht drauf rumreiten und vielleicht gibt's da noch was, was ich übersehe...aber warum genau liegt die "Gedenkminute" nicht drin?...Kann ja auch sein, dass ich da zu lasch bin, darum lass ich mich gerne eines Besseren belehren!

 
@Andi: wie meinst du korrigieren?

Liebe Grüsse, Lea mit Xulayo
z.b. mit wiederholung der jeweiligen übung. die belohnung hierbei muss nicht sichtbar sein. der hund sollte aber auf jeden fall wissen, dass man überhaupt eine hat...

um die verknüpfung zu vereinfachen habe ich z.b. ganz zu anfang die belohnung (balli) auch gezeigt. somit erzeugte ich spannung, der hund wusste was ich will und er bekam auch dieses -objekt der begierde-

die sichtbare belohnung ist reines motivations hilfsmittel und später braucht man dies nicht mehr, wenn der hund auch sicher ist, dass die belohnung erfolgt.

wobei auch hier weiter abgebaut wird und der hund die spannung auch verheben kann...sprich: konzentration. auch dies gehört dazu. das sind für mich viele kleine teilschritte und phasen in denen der hund lernt. das ergebnis wäre ein hund, welcher auf kleinste zeichen reagiert und sofort auch umsetzen kann.

 
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@BanGli: Ich möchte nicht, dass der Bube sich jedesmal zuerst überlegen muss ob er denn jetzt Sitz/Platz machen möchte. Das liegt bei gewissen Themen einfach nicht drin und gehört für mich auch zum Grundgehorsam. Bei irgendwelchen Kunststückli oder beim apportieren oder so seh ich das auch nicht ganz so eng, aber sitz und platz sollten meiner Meinung nach schon einwandfrei funktionieren und können mir im Ernstfall unter Umständen sehr helfen. Wie handhabst du das denn? Wieviel Zeit räumst du deinen Hunden denn ein?

Ich hab die letzten Tage mal ein wenig ausprobiert. Vorher ansprechen mach ich jetzt immer, das hilft teilweise. Belohnung wird variiert, es gibt für besonders schnelles ausführen auch was richtig leckeres oder ein Spiel. zudem schicke ich ihn während ich mit ihm spiele auch mal ins platz, z.b. bevor ich den Ball werfe oder so, oder bevor er etwas suchen darf. Da klappt es aber oberprompt. :) Da er die Kommandos schon seit Welpenalter kennt möchte ich eigentlich nicht wieder JEDES Sitz und Platz belohnen. Ich muss wohl im Moment auch damit leben dass er halt ein Teenie ist und auch immer mal wieder Nix hören will und austestet. Aber insgesamt hab ich das Gefühl sind wir so auf dem richtigen weg. bis ich ihn an der Reizangel mal ins platz schicken kann dauert wohl noch ein bisschen.