Beschäftigung für den kranken Hund

Isabel

Erfahrener Benutzer
23. Apr. 2013
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Kürzlich hatte Leyki ja zum Thema, ob der Border Collie denn ein Problemhund sei, so einen interessanten Artikel eingestellt.

Hier mal ein kleiner Bericht von der Problemhundfront:

Alma hat sich ja vor 2 Wochen den Pfotenballen aufgeschnitten, das ist inzwischen wunderbar verheilt, was darauf zurückzuführen ist, daß sie auf Wanderungen im allgemeinen, Badevergnügen im besonderen und auf eine ganze Reihe anderer Vergnügungen verzichten mußte und nach einigen Anfangsschwierigkeiten eine begnadete Pfoteneinpackerin (nochmals mein Dank an Troll) an ihrer Seite hatte.

Also haben wir "Bewegung light" gemacht und ich habe mir ein Versteckspiel ausgedacht, um wenigstens ihre grauen Zellen in Bewegung zu halten. Alma ist nun ein Jahr alt und kennt einige ihrer Spielzeuge beim Namen, darunter auch ein kleiner Stoffstier namens Pepe.

In den ersten Tagen haben wir diesen Pepe hier und da hingesetzt, wenn Alma es nicht gesehen hat und sie sollte ihn bringen. Das war zu einfach. Also wanderte Pepe im ganzen Haus in und her, er wartete in den unterschiedlichsten Ecken auf seine Abholung durch Alma. Sie suchte systematisch das ganze Haus ab und wurde immer fündig.

Gestern haben wir es nun ganz schwierig gemacht, wir haben Pepe hinter der Gardine versteckt und nur 1 cm seines Hörnchens rausgucken lassen. Was glaubt ihr? Logisch, war für Alma auch kein Problem, sie brachte ihn.

Dann hat mich die Albernheit komplett gepackt und ich habe Pepe auf den Kronenleuchter gesetzt, dieser luftige und strategisch wichtige Platz befindet sich nun wirklich nicht im Blickfeld unserer Maus.

Sie lief hin und her, schaute in alle Ecken und dann - nach oben - und entdeckte Pepe. Um die Distanz zu ihrem Spieli zu verringern, setzte sie vorsichtig eine Pfote auf den Tisch, dann die andere und reckte den Hals. Um einen weiteren Unfall zu verhindern, haben wir Pepe sofort aus seiner Lage befreit und ihn ihr freiwillig ausgehändigt.

 
Troll, wir mußten diesen Junghund, der bewegungsmäßig so eingeschränkt war, irgendwie sinnvoll beschäftigen. Wie sie da ihren Hals immer länger werden ließ, wollte ich in jedem Fall verhindern, daß sie zum Sprung ansetzt, auch wenn die Vorstellung vom gemeinsamen Schaukeln mit Pepe mehr als lustig ist.

Du hast mich aber auf eine Idee gebracht, wahrscheinlich riecht der Pepe mächtig nach Alma, so oft, wie sie ihn durch die Gegend getragen und vollgesabbert hat. Deshalb hat sie ihn vermutlich auch hinter dem Vorhang gefunden, denn gesehen hat sie ihn da nicht. Vielleicht hat sie ihn auch gerochen, als sie unter dem Leuchter war.

Um dies festzustellen, werden wir Pepe in einer Schublade versenken. Bis heute Morgen konnte Alma noch keine Schublade öffnen. Ich habe also den Gürtel meines Bademantels an eine gut erreichbare Schublade gebunden und Alma schaute zu. Während mein Mann noch dabei war, gute Ratschläge zu geben, wie ich ihr am besten zeige, wie sie das Ding aufbekommt, da hatte sie schon den Gürtel in der Schnauze und zog mit Freude daran und voilá, die Lade war offen. Um sicherzustellen, daß dies kein Zufall war, haben wir sie mehrere Wiederholungen machen lassen.

Was meinen Eindruck noch verstärkt, daß da auch Nasenarbeit dabei sein könnte ist, daß ihre Mutter als Drogen- und Sprengstoffhund arbeitet und eine ihrer Schwestern - noch in der Ausbildung - aber schon sehr erfolgreich Päckchen sucht und findet. Eine gutes Näschen ist sicherlich vererblich.

In den nächsten Tagen wird Pepe also in der Lade sein Lager aufschlagen, ich lasse die Sache langsam angehen, denn nun kann sie ja auch wieder raus. Soll ich weiter von der Problemhundfront berichten?

 
Hihi, kluges Hundchen...schliesslich bekommt der arme Pepe in der Schublade keine Luft zum Atmen!

Nur, ich würde mir gut überlegen, wie stark ihr diesen Trick fördern wollt. Denn Hundi, welcher selbstständig Schubladen öffnen kann, tut dies mit evtl verbotenen Fressschubladen auch :eek:

Dank dieser wunderbaren Erfahrung (zwar mit ner Katze, welche Türen öffnet), lernen unsere Viecher nur noch das Schliessen von Schubladen&Co. ;)

 
Ja, Yve, daran haben wir vorher schon gedacht, wir haben nicht sehr viele Schubladen im Haus und ich glaube und hoffe, daß sie sie nur öffnet, wenn ein Strick dran ist. Freunde von uns haben einen irischen Setter, der springt so geschickt auf die Türklinken, daß er sich jederzeit eigenständig Ausgang verschaffen kann, da haben wir schon gesehen, daß das auch nach hinten losgehen kann.

 
Nun rennt sie ja wieder durch die Gegend, wir machen aber trotzdem ab und an ein update hier.

Also den Pepe in der Schublade zu finden, war auch nicht zu schwierig, dann am Seil gezogen und schwupp, ist der Stierkampf beendet.
Die Fotos dazu waren gestern unter Schnappschuß des Tages.

Mit der Zeit muß der Aktionsradius der Spielzeuge erweitert werden. Dazu demnächst mehr.

 
Das ist toll, wie Alma ihren Pepe überall findet!

Tabasco kennt verschiedene Spielzeuge ihrem Namen nach. Ich kann ihn dann gezielt schicken, z.B. das Tabra zu suchen und bringen, auch wenn noch andere Dinge offensichtlicher rumliegen. Im Garten habe ich ihm schon oft etwas in der Höhe versteckt, und das findet er auch immer, wenn er auch meistens nicht von selber ran kommt. Ich bin bei ihm ebenfalls erstaunt, wie dreidimensional er bei seiner Suche jeweils vorgeht. Aber das ist vielleicht die Rasse, die wie auch der Border Collie, stark augenlastig ist und somit nicht nur mit der Nase am Boden klebt.