"Darf er nöd spiele?"

Lintu_Cobain

Salamandermami
21. Mai 2013
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Hallo!

Heute waren wir nach 2 Tagen faul rumliegen und gesund werden endlich mal wieder lange unterwegs.

Unter Anderem haben wir da auch eine Hundehalterin mit ihrem grossen Rüden getroffen. Ich habe die herumdüsende Wildsau zurückgerufen und angeleint. Die Dame war ganz perplex, hat ihren Hund auch zurückgerufen und hat dann beim Kreuzen gefragt, ob mein Hund denn nicht mit anderen Hunden spielen dürfe?!

Ich habe mich dann damit rausgeredet, dass Brösmeli keine Rüden mag.

Aber eigentlich hatte ich wohl einfach schiss, die Wildsau losdonnern zu lassen :blush:

Brösmeli ist eigentlich gut verträglich. Seit ich ihn kenne (also bald 2 Jahre) hatten wir "nur" 3 Vorfälle.

Einen Berner Senn, der uns mehrfach über den Haufen gerannt hat, ein Labrador, der ihn gepackt hat, während er eine Goldiedame beschnuffelte (Schramme an seinem Auge) und eine Auseinandersetzung mit einem Forenhund (wobei dieser um ein Haarbüschel erleichtert wurde).

Trotzdem traue ich mich nicht, Brösmeli unterwegs einfach mit daherlaufenden Hunden spielen zu lassen.

Und ich kann nichtmal sagen wieso?! Ich habe wohl einfach Schiss, dass es vielleicht doch "räblet", oder dass ich die Wildsau dann einfach nicht mehr abrufen kann. Immer im Hinterkopf, dass Brösmeli immernoch ein Listi ist und dementsprechend wieder er "schuld" wäre...

Über div. Facebookgruppen oder auch übers Forum verabrede ich mich immer auch gerne zu Spaziergängen und auch da verstanden sich die Hunde bisher immer bestens. Demnächst gibt es auch ein paar Spaziergänge mit Bollerköpfen aus der Region, darauf freue ich mich auch schon sehr!

Jedoch sind wir da erst ne Zeit nebeneinander an der Leine am laufen und erst später ist dann jeweils Spiel- und Rennzeit.

Dies ist aber kaum möglich, wenn zwei Hund-Halter-Paare frontal aufeinander treffen.

Sobald der Hund bekannt ist, haben wir sowieso keine Probleme.

Wie habt ihr damit angefangen, eure Hunde "spielen" zu lassen?

Gibt's Tipps, wie man als HH lernt, seinem Hund etwas mehr zuzutrauen? :blush:

Oder an die mehr-oder-weniger-Neuhundehalter: Wann habt ihr euch dazu überhaupt getraut?

Ich würde es Brösmeli ja sehr gönnen, wenn er nicht nur mit dem Kong, sondern auch mal mit einem anderen Hund rennen kann... und ganz ohne dass man sich vorab verabreden muss ;)

 
Ich kann nicht sagen weshalb (weil Listi? Weil Secondhandhund, sprich ich nicht weiss wie die sozialisierung gelaufen ist, weil Pablo nicht zu 100% verträglich, weil ich ein Schisshase bin...) ich es so handhabe, aber auch nach 2,5 Jahren und definitiv mehr positiven als negativen Hundebegegnungen, lasse ich Pablo nicht einfach unangeleint zu fremden Hunden hin.

Wenn man ins Gespräch kommt und ein paar Schritte zusammen geht lasse ich ihn da meist schnell los

 
Ich rufe Lilo auch immer ab und leine an, wenn wir einen Hund treffen.

Das einfach aus dem Grund, weil Lilo eben eher zu einem "Scheinangriff" neigt (dann kurz vorher abbremst etc ,also grundsätzlich freundlich zum Hund).

Zwar ist Lilo dann immer freundlich, aber man weiss halt nie, wie der andere Hund (Und Halter ;) ) darauf reagieren ;)

Und bei frontalen Begegnungen ist es eh nochmal zusätzlich schwierig. Da sieht man sich nur kurz zum kreuzen und dann trennt man sich wieder.

Also was bringt es dem Hund, wenn er "spielen" darf? er muss sich auch zuerst auf den anderen Hund einstellen, schauen wie er ist und wie er spielt. Kaum weiss er das, trennen sich die Wege wieder...

Bei Spaziergängen finde ich es etwas anderes. Da trifft man sich, läuft eine Weile an der Leine und dann läuft man eine weile zusammen (ohne Leine)

Da klapps bei Lilo sehr gut und sie merkt schnell, wer ihr passt und wie sie mit dem einzelnen umgehen kann.

 
ich machs auch so, dass ich zero (der field spaniel grade ein jahr geworden) erst dann ableine wenn wir zusammen ein paar schritte gelaufen sind und ich sehe, dass der andere auch ungefähr so verträglich ist wie zero.

zero ist auch eine rampensau und geht ab wie die feuerwehr. grössenproblem habe ich bis jetzt keines, zero ist 46 cm hoch aber ein zierlicher field, dafür unheimlich wendig und sehr schnell.

bei norik (flat 6 jahre)ist es nochmal ein wenig anders, das weiss ich im vornherein mit welchen hunden und rassen er gut bzw. schlecht verträglich ist. ich kann ihn eigentlich mit den meisten hunden zusammen laufen oder spielen lassen, er spielt nicht extrem gern mit fremden hunden und läuft nach wenigen augenblicken neben uns weiter. meine beiden rüden sind unkastriert, besteigen aber nicht (bei zero kann ich zur zeit nicht sagen wie es sich entwickelt). aber norik ist auch an weibchen nicht sehr interessiert ausser es ist ein flatweibchen.

zero hat bis jetzt an hunden nur dann interesse (am liebsten grosse hunde) wenn sie spielen wollen, das geschlecht ist für ihn absolut zweitrangig.

lg susann

 
Die Frage ist auch, ob zwei aufeinander treffende fremde Hunde aus dieser ja so kurzen Begegnung wirklich gleich ein Spiel machen. Ich denke, mit spielen hat das meist nicht viel zu tun, mit Kommunikation natürlich schon.

 
ich finde das völlig okay, wenn du dir nicht sicher bist, dann leine deinen Hund an...die Hunde können das spühren, wenn der Besitzer unsicher oder änstlich ist und dann evt auch anders reagieren...du brauchst dich dafür nicht zu schämen, ich finde das gut und du brauchst dich auch nicht andern gegenüber zu erklären...ich merke es auch seit ich Dix habe, gehen wir ganz anders fremden Hunden entgegen und ohne Absprache lass ich Dix mit keinem spielen...

 
Das Hunde die sich nicht kennen und einander auf Spaziergängen begegnen miteinander spielen sollten/ können müssen, ist eine Idee die in den Köpfen der Hundehalter entstand. In der freien Natur würden sich Hunde, welche nicht zum selben Rudel gehören, eher aus dem Weg gehen.

Wenn Du dich nicht wohl fühlst und Deinen Hund lieber an die Leine nehmen möchtest dann mach das auch genau so und lass dir von niemand anderem dreinreden!

Mit der Zeit lernt man auch die anderen Hundehalter und entgegen kommende Hunde einzuschätzen. Dann traut man sich eher die Hunde auch mal frei zu lassen.

 
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Ich lasse Hermes und die Möpse auch nicht einfach so Kontakt aufnehmen. Fremde Hunde spielen in aller Regel nicht miteinander.

Durch Forenspaziergänge und das Hundebegegnungstraining haben meine Hunde genug Kontakt zu fremden Artgenossen. Und auch da wird eigentlich nie gespielt... ;)

 
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Es beruhigt mich gerade sehr zu lesen, dass ich doch nicht so falsch gewickelt bin...

Dann werden wir das einfach so weiter beibehalten.

Wer weiss, vielleicht treffen wir ja dann die baldigen Bekannten auch etwas öfter und brauchen gar keine "anderen" mehr ;)

tabasco, diese Variante nutzen wir manchmal, wenn die Verabredungen wie auch ich etwas unsicher sind. Nach ein paar Minuten kommt er dann aber auch weg. :)

 
Was ich gemerkt habe das viele HH von DSH angst haben, meiner ist ein ganz lieber und meistens beim reden mit anderen HH  können sich die Hunde beschnuppern, und je nach mögen geht es ab, oder eben auch nicht, weil auch schon viele Hunde wo ich begegne von DSH gebissen wurden, sind sie eher ängstlich, aber meistes legt es sich.

Bei meinem anderen Hund ist es ganz anders, der mag keine kleinen Hunde, oder auch aufgeregte, weiss nicht, ev. schlechte Erfahrung, er kommt auch sofort zu mir, sucht Schutz, halte in dann am Halsband, und schütze ihn vom anderen Hund, ausser der merkt es, das kein Kontakt erwünscht ist, meiner Zeigt es deutlich mit ausweichen, und Kopf wegdrehen, So das wir es auch üben können, und mit den anderen mitlaufen, im Zweifel bleibt er einfach bei mir, aber es geht immer besser, und er hält nicht alle anderen Hunde für Ungeheuer, aber alles auch nur mit Absprache mit anderen HH.

 
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Ich gab grundsätzlich keine Angst vor einzelnen Rassen. Es kann aber immer mal wieder vorkommen, dass mir ein Gegenüber bei einer Hundebegegnung nicht geheuer ist. Dann wird kurzzeitig angeleint und passiert ohne dass sich die Hunde näher kommen. Ich vertrags ganz und gar nicht, wenn Hundekontakte an der Leine stattfinden.

Kollegin hat einen Menschen gegenüber nicht ganz sauberen älteren Rüden, der ist grundsätzlich immer angeleint wenn jemand in der Nähe ist obwohl Hundebegegnungen kein Problem wären, aber die Wädli halt. Ebony läuft dann auch immer an der Leine und "darf nicht spielen", das schadet ihr aber gar nicht. Vor und nachher und wenn wir ohne die Beiden unterwegs sind, hat Ebony genügend Gelegenheit für Hundetreffen.

Zum MK fällt mir ein Frauchen ein, welche ein Rotti kurzfristig übernommen hat (wieso und warum spielt hier keine Rolle). Sie war anfangs unsicher ob Hundebegegnungen gut ablaufen und hat der Hündin nicht ganz getraut. So haben unsere ersten Begegnungen mit MK stattgefunden, Ebony war da noch ein Welpe. Inzwischen ist das Vertrauen aufgebaut und der MK nicht mehr nötig. Für mich ein schönes Beispiel wie der MK positiv eingesetzt werden kann.

 
Du musst dich wohl fühlen, wenn du dann angespannt wärst, würde Brösmeli das auch merken.

Belle kann ich gut ableinen und zu fremden Hunden hinlassen. Bei "gefallen" spielt die auch sofort los, sonst läuft sie alleine rum, wenn der andere ihr zu aufdringlich ist, oder sie sonst wie nervt, kommt sie zu mir, dann leine ich sie auch wieder an.

Seit sie gebissen wurde, bin ich ja ein bisschen Schisshase geworden, was fremde Hunde betrifft.... Dann kommt es irgendwie auch drauf an, wie sympathisch mir der HH ist. Hört sich komisch an, aber ich glaube schon, dass es etwas hat "wie der Herr so s Gschär". Und da bei uns offiziell eh Leinenpflicht ist, kann ich mich mit dem auch gut rausreden, wenn mir Hund und Halter unsympathisch sind.

 
Ich finde dieses vorwurfsvolle "Dörfeds nöd spiele?" oder "Dörfeds nöd frei sie?" eh total blöd! Mir geht das mega auf die nerven. Ich finde es immer lustig das die Leute einem nicht zutrauen seinen eigenen Hund selbst einzuschätzen. Am besten sind die, die dann ihren Hund einfach mal stur zum angeleintet hinlassen ohne auch nur eine Sekunde darüber nachzudenken :ugly:

 
Cleo läuft ja wirklich fast alles frei, aber ich habe mir angewöhnt sie bei grossen Hund anzuleinen, dazu zählen z.b. Schäfer, Doggen, Ridgebacks usw. Grund dafür ist, dass Cleo bei grossen Hunden einfach Mühe hat, sie wird erst stocksteif und versucht dann die Flucht zu ergreifen. Damit genau das nicht passiert und die anderen HUnde nicht noch animiert werden sie zu jagen, ist sie eben an der Leine. Sie hat dann weniger Stress und Begegnungen klappen problemlos und nein da darf mein hund dann wirklich nicht spielen ;)

 
Mir hat die Schleppleine anfangs sehr geholfen. Irgendwann liess ich ihn gehen und er zog die 15 Meter einfach hinter sich her, da sie keine Handschlaufe besitzt ist das Risiko des Verfangens nicht so gross (kann eh nicht viel passieren mit dem Geschirr). Da ich anfangs auch ein ziemlicher Angsthase war hat mir dies imens Sicherheit gegeben, da ich auch beim vorgehenden Hund immer die Möglichkeit hatte ihn zu bremsen und auf die Leine zu treten falls er mir gar nicht mehr zugehört hat oder sich nicht mehr in meine Richtung bewegte :) So habe ich immer mehr Vertrauen in Faro gefasst, weil ich feststellte das ER gar nicht das Problem ist sondern sich unangeleint oft viel vorbildlicher verhält als angeleint :)