Der jagende Hund

Liebellus

Erfahrener Benutzer
16. Sep. 2011
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Inspiriert von einem anderen Thema möchte ich gerne Erfahrungen zu jagenden hunden sammeln.

Genauso würde es mich wunder nehmen wie ihr probiert habt dies zu Händeln.

Ich habe ja mit beanie eine kleine Jägerin. Dies heisst nicht nur sicht sondern auch spuhr jagend.

Ich denke wenn sie eine Ente oder hasen erwischt kommt es auch zum tod.

Ich habe mich jetzt mit meiner Trainerin in verbindung gesetzt.

Sie meinte: such spiele such spiele.. nasen spiele

Und kontroliertes reizangel training.

Mit dem Training haben wir noch nicht begonnen.

Ich bin guter dinge das ich beanie hinkriege das ich sie rückrufen kann in nicht all zu wildreichem gebiet.

Wie machen das blos die jäger. Diese ausgebildeten jagthunde dürfen ja auch nicht wahlos jagen.

Was habt ihr so versucht? Was brachte erfolg?

 
Was ich in der Zeit gelernt habe, dass kein jagender Hund dem anderen gleicht und jeder eine andere Motivation und Intensität zeigt.

Gerade in den Kursen die ich besucht habe, lernte ich viele jagende Hunde kennen die in keiner Weise Zelda geglichen haben, aber in ihrer eigenen Art und Weise genau so Jäger sind wie sie.

Die Basis ist eigentlich wie bei jedem Training: Impulskontrolle, Frustrationstoleranz, Rückorientierung, Bindung.

Kann dir Anja Fiedler sehr nahe legen und wenn du in der Nähe vom Aargau lebst wäre da noch Judith Keller.

Wie genau geht deine Beanie auf Spur?

Sind es Hauptsächlich Enten und Hasen die sie Interessieren?

Wie fährt sie nach einem Jagdkick (der kann auch an der Leine sein) wieder runter?

Hat sie die Nase immer auf dem Boden oder nur wenn es sehr intensiv riecht oder eine Erwartungshaltung entsteht?

Warum denkt deine Trainerin Reizangel sei ein wichtiger Trainingsbestandteil bei einem Spurjäger?

 
Beanie geht zum teil am Waldrand entlang.nase am boden, plötzlich schaut sie zum teil in den wald,leichte vorsteh Ambitionen,zack ist sie im wald und würde wen sie könnte die spuhr verfolgen.

Oder anderes beispiel. Wir gehen den bach entlang. Hund hat nase am Boden. Alle paar Meter schaut sie hoch den fluss entlang. Nase hoch in die luft und nimt witterung auf.

Beanie jagt alles. Aber bei den Enten kann sie sich manchmal kaum mehr erholen.

Runter gefahren wird mit übersprungs handlung, gras kauen oder ausreissen. Gerne wir auch der nächst beste ast genommen und geschreddert. Beanie hat die nase in wald immer am boden.

Mit der Reizangel, ehrlich gesagt habe ich keine ahnung. Ich habe auch noch kein Training gehabt. Ich konnte mir aber vorstellen das es in richtung impulskontrolle geht.

 
@Libellus

Meine 2 sind auch Jäger, aber mehr auf Sicht. Bei meinen ist es so, dass ich sie einfach ganz gut beobachten muss. Geht die Nase auf den Boden bzw. in die Luft (was wahrscheinlicher ist) ruf ich sie ab und Leine an bis sie wieder "normal" laufen. Und ich scanne auch permanent ( wegen der Kleinen und den Vögeln/ Enten). Sehe ich sie vor ihr und guckt sie dann, sag ich "sii lah" und dann lässt sies

 
Ich habe drei Hunde, die alle ein Jagdthema hatten und alle von der Rasseveranlagung her Jäger drin haben oder ursprünglich dafür gezüchtet wurden. Ich persönlich finde Jagdtrieb absolut händelbar - klar gibt es gewisse Rassen, die für die eigenständige Jagd gezüchtet wurden, wo dies dann doch schwieriger ist. Das Zauberwort für mich ist ganz klar "gemeinsam mit dem Hund jagen", seine Jagdpassion annehmen und ihm gemeinsame Alternativen mit mir bieten, damit er seine Passion auch Leben darf und nicht permanent unterdrückt wird. So habe ich alle drei Hunde soweit, dass sie auch abrufbar sind, wenn sie bereits durchgestartet sind. Was will man mehr? Ich persönlich nichts.

Wenn ich mitbekomme, wie kompliziert diese Antijagdtrainings teils aufgebaut werden, dann krieg ich einen "Trüller" im Kopf. Da erstickt man ja vor lauter Theorie, Kompliziertheit, tausend Übungen die zuerst aufgebaut werden müssen, die Wörter Frustrationstoleranz, Impulskontrolle, Abbruchsignal & Co. fliegen einem dauernd um die Ohren. Und wo bleibt dabei der Spass für den Hund? Auf der Strecke... Das würde mich als Hund angurken. Für meinen Sichtjäger ist es nun einmal etwas geniales, wenn sie ungehemmt zwischendurch einem Ball nachjagen kann und ihr der Nonstop einfach wieder geknallt wird ohne Warten, sich zurücknehmen und kontrollieren müssen, da ist sie einschliessend einfach seelig und wenn dann eine Krähe oder Katze vor der Nase hockt, ist ihr die egal, wenn von mir ein ruhiges "sii loh" kommt.

Wichtig ist, zu erkennen, was genau der "Kick" für den Hund an der Jagd ausmacht und dementsprechende Alternativen zu bieten. Toffi die auf Sicht jagt und der Kick das Tempo, die Rennerei, das Hetzen ist, der kann ich über Such- und Schnüffelspiele keine adäquate Alternative bieten. Dem Labrador schon, wobei bei ihr das Thema, ich krieg dabei was zu futtern auch ganz oben steht. Das ist so das Zünglein an der Waage.

Klar arbeite ich auch an der Frustrationstoleranz und der Impulskontrolle meiner Hunde. Aber nicht beim Thema Jagen, das wird sonst im Alltag geübt und so wirkt es sich automatisch auch auf das Thema Jagen aus, das Thema wird aber nicht durch doofe Hausaufgaben negativ belegt, sondern jagen mit mir und der von mir definierten Beute ist einfach toll und macht Spass.

 
Ich denke das Wichtigste bei diesem Thema ist, sich nicht verrückt machen zu lassen. Jaro und mir geht es gut, seit ich akzeptiert habe, dass mein Hund jagt und das kein Makel ist. Auch habe ich akzeptiert, dass ich einen "Leinenhund" habe und gelernt, dass das nicht gleichbedeutend mit einem unglücklichen und unausgelasteten Hund sein muss.

Stress dich nicht, suche für dich und deinen Hund den passenden Weg damit umzugehen und sei zurfrieden mit dir und deinem Hund, auch wenn er jagt. Denn Jagdleidenschaft sagt nichts über eure Bindung und auch nicht zwangsläufig etwas über mangelnde oder falsche Erziehung aus.

Ich habe mich inzwischen eingehend mit dem Thema befasst, viele Bücher gelesen, viele Kurse und Seminare besucht und viel mit Jaro ausprobiert. Ich nehme mir überall das mit, was für uns stimmt und setze es im Alltag passend für uns um. Wir sind noch lange nicht perfekt udn Jaro überrascht mich immer wieder mit Verhalten, das ich nicht erwartet habe und bei dem er ohne Schlepp weg wäre. Aber wir haben auf unseren Spaziergängen Spass. Ich habe keinen Frust weil mein Hund halt gerne jagen würde und er hat keinen Frust, weil es ihm total untersagt wird.

Bei uns persönlich  hat das "Click für Blick" viel geholfen. Jaro ist ein Nasenhund, der eigentlich auf dem Spaziergang immer die Nase am Boden hat und sich dann auch "verliert". Mit diesem Hilfsmittel konnte ich ihm beibringen, dass es sich lohnt, Augenkontakt zu mir aufzunehmen und im Kopf immer auch etwas bei mir zu sein... Trotz Stöberleidenschaft geht Jaro jedoch kaum auf Spur, sondern eher auf Sicht. Da kommt halt spanieltypisch die Freude am Aufscheuchen zum Zug... Zu Beginn kannte Jaro da kein Zögern: Der Vogel wurde wahrgenommen und in der gleichen Millisekunde ist er auch schon gestartet. Hat ihn die Schlepp zurückgehalten, hat Jaro kreischend und zitternd am Ende seinem Frust Ausdruck verliehen. Leute die das miterlebt haben, wie zB Magi können bestätigen, dass in diesen Momenten mein gemütlicher kleiner Schosshund zum Monsterchen mutiert ist... Mit dem Clicker habe ich dann begonnen, das "Luege" zu belohnen und so auch zu verlängern. Inzwischen kann Jaro auch mal mehrere Minuten ein begehrtes Jagdobjekt beobachten. Ein weiterer Schritt ist nun, das "Zeigen und Benennen", also dass die Jagdobjekte einen Namen erhalten und ich so meinen Hund auch darauf aufmerksam machen kann und er gucken darf. Auf Wildwechsel macht mich manchmal Jaro aufmerksam, dafür wird er belohnt und darf dem dann auch mal ein paar Meter folgen. Manchmal entdecke auch ich eine Spur vor ihm und zeige sie ihm. Das ist für mich das gemeinsame Jagen, das auch Disthen anspricht. Jagdliches Verhalten wird nicht unterdrückt, sondern in eine Form gebracht, die in unsere Welt passt und für den Hund sicher ist.

Bei uns hat es wirklich "click" gemacht, als ich begann, Jaro für Wittern, Gucken usw zu belohnen und ihm gedankt habe, dass er mir jetzt wieder was Spannendes gezeigt hat. Als Belohnung darf er dann auch weitergucken oder der Spur etwas nachgehe, aber eben mit mir zusammen. Damit er aber auch mal scheuchen und hetzen darf, wird dann zB der Futterdummy gejagt.

Wie gesagt, das war unser persönlicher Weg. Es kann für dich und deinen Hund auch ein total anderer richtig sein. Insbesondere wenn man den absoluten Anspruch hat, dass ein Hund meistens frei laufen kann, muss man vielleicht auch anders vorgehen, keine Ahnung. Aber ihr habt ja Zeit, und es schadet keinem Jagdhund, wenn er diese Zeit eben an einer Leine verbringt, solange die Auslastung stimmt!

Übrigens spinnt Jaro auf Enten auch am allermeisten! :) Er liebt es, an Ufern zu stöbern und sie aufzuscheuchen... Er hat da auch ein absolutes Gespür, wo er Enten findet und kann mich damit immer wieder überraschen. Wirklich beeindruckend. Kürzlich wurde er auf dem Spaziergang mitten im Dorf plötzlich ganz aufgeregt. Ich habe eher an einen anderen Hund als an Jagdobjekte gedacht, aber mein Kleiner hat tatsächlich Enten am Dorfbach gerochen und diese durch meine Unaufmerksamkaeit auch aufscheuchen können...

 
Vorstehen ist toll! Jeder Hund der das zeigt würde ich sofort darin fördern und belohnen (egal in welchem Thema). Nichts gibt dir mehr Handlungszeitraum als Vorstehen. So wie es scheint hast du einen kleinen Nasenjunky :) Da gibt es so viele Alternativen für deinen Hund, die du recht leicht umsetzen kannst. Von der Guetzli Fährte, der Rücksuche, Geruchsverweisen, Geruchsunterscheiden, Schleppfährten, Schweissfährten (geht auch super mit Ersatzdüften), Dummy suche.. die Liste geht noch ewig weiter.

Hatte Beanie mal Jagderfolg? Oder war sie bis jetzt immer an der Schleppleine? Wegen deinem Satz "würde wenn sie könnte die Spur verfolgen".

Gibt sie bei Aufregung Spurlaut oder sonstige kreisch Geräusche? (Jaro gibt z.b. kein Spurlaut, der schreit aber genau gleich hysterisch das man es damit gut vergleichen könnte ;) )

 
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Oh ja, Vorstehen ist super! Ich habe früher immer die HF beneidet deren Hunde vorstanden. Meine war ohne Vorwarnung inert Sekundenbruchteilen weg. Inzwischen steht sie aber auch vor und ich kann sie dann meistens umorientieren. Schauen lassen finde ich ebenfalls eine gute Methode die bei uns bedingt klappt. Bei Katzen hat es noch nicht ganz "click" gemacht.

Das was Emmaline schreibt mit dem akzeptieren ging mir auch so. Ich hatte mir selber einen Stress gemacht weil ich dachte mein Hund muss möglichst oft frei sein. Dabei konnte ich sie an der Schlepp auch auslasten. Inzwischen haben wir einen guten Mix gefunden. Aber ab und zu muss ich mich wieder daran erinnern sie doch mehr an der Leine zu lassen. Und manchmal habe ich auch einfach Glück. Auf alle Fälle ist es schon sehr viel entspannter wie früher :)  

 
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Akzeptanz ist sowieso mit das Wichtigste. Seit ich akzeptiert habe dass Luna halt öfters bellt kann ich ruhiger bleiben und sie dadurch meistens eher 'rausholen'. Wenn ich mich in der Situation darüber aufrege und nerve (kommt halt auch ab und am mal vor) merke ich wie Luna schwerer zu beruhigen ist.

Eine Kollegin von mir hat einen sehr jagdfreudigen Beagle. Dieser läuft ausschliesslich an der Schlepp. Sie lastet ihn aber super aus und er ist überhaupt kein unglücklicher Hund [emoji4].

 
Ich weiss nicht ob beanie mal jagterfolg hatte. Bei mir nicht. Ich habe sie ja erst 3 monate. Vorher lebte sie auf der strasse.

Wir haben eine riesigen garten mit freilaufenden Hühner und Hasen.

Die habe ich ihr gezeigt und für tabu erklährt. Mitlerweile darf sie unbeaufsichtigt für kurze zeit in den Garten. Die anderen Tiere interessieren sie nicht mehr.

Das ist unser kleiner erfolg.

Klick für blick mache ich auch mit ihr.

Zum glück ist die kleine total verfressen.

Ich habe eigentlich noch viel hoffnung, da wie oben geschrieben beanie noch nicht lange bei uns wohnt, ist halt die bindung auch noch nicht stark.

Ich bin halt sehr verwöhnt von jessy, die überall frei laufen kann. [emoji85][emoji4]

Es ist für mich eine Umstellung aber ich bin guter dinge.

Beanie spielt nicht gern ball. Sie hat lieber zerspiele. Wenn ich am bach mit ihr online laufe und sie wittert eine ente und will da hin reicht ein nein und sie lässt es sein. Dafür fliegt dan ein guetzli in die wiese dem sie hinterher darf und mit konsentration erschnüffelt wird.

Ich habe das gefühl ich muss jetzt umlenken. Wenn ich jetzt einfach denke mein hund jagt und nichts tue verselbständigt sich das Hündchen sehr schnell..

 
cooles thema... *augenverdreh*.....

wir haben ja den kleinsten franz. vorstehhund (bretone) und ich habe mich inwzischen sehr viel mit dem thema befasst.

erschwerend hierbei dass unser hund bereits (bevor er zu uns kam) jagderfolg hatte und einen hahn auf seinem gewissen hat. ein sog. "antijagdtraining" wäre mir bei einem reinen jagdhund jetzt jedoch nie in den sinn gekommen.

also handkehrum...wir jagen gemeinsam, denn der hund braucht seine art der aulastung für welche er ja schliesslich gezüchtet wurde...

die grösste belohnung für ihn ist es, wenn ich ihm z.b. mäuselöcher anzeige und er daraufhin freudig zu mir springt um sie zu kontrollieren. lekkerlie, spielzeug.-..oder was auch immer interessiert ihn im jagdmodus (in dem ist er ausser haus immer)...überhaupt nicht. er braucht eine art erfolg..und das gebe ich ihm mit meiner anzeige.

ohne schleppe geht bei ihm leider nichts.... da er auch auf sicht ist und wir hier immer und zwar immer bei jedem spaziergang rehe sehen. sie verfolgen einen sogar ab und zu....

wunderbar, weil ich das ins training gleich mit einbaue. perfektes vorstehen wird ausgiebig und gaaanz anhaltend gelobt.

ohne leine jedoch bei uns hier wirklich undenkbar, da es vor wild wimmelt..leider. zu gross wäre da das risiko.

es macht jedoch riesen spass und ich sehe immer mehr fortschritte. nat. baue ich auch aus mit -verlorensuche- und auch da steht er schon super lange vor. sein sorstehen ist jedoch wie in einer art selbsthypnose...und meine aufmerksamkeit hier zu bekommen ist fast unmöglich.

ausser ich habe etwas "besseres" wie eben ein aktuell tolles mausloch welches ich ihm zeige. dazu gehe ich sogar auf ein stück wiese welches vor mäusen wimmelt. ideales übungsgebiet und vom bauern her her kein problem, da es nicht genutzt wird.

interessant auch wenn ich ihn freigebe mit welcher irrsinnigen geschindigkeit er stöbert und sich fast überschlägt mit vollstopp wenn er etwas interessantes gewittert hat.

für mich kein manko wenn ein hund jagdlich motoviert ist, sondern unglaublich interessant diesen hierbei zu beobachten.

 
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Evtl steckt in deiner Kleinen auch Podenco drin? Vorallem meine Podenco andaluz pequeno, Lexi, ist ne ausgeprägte Jagdhündin mitt allen drei Sinnen (Nase, Augen, Ohren...hui, da geht die Post ab!)

Zu deinem letzten Post fällt mir spontan folgendes dazu ein:

- du schreibst, du hast die Tiere im Garten tabuisiert. Dies habe sie gut angenommen. Da würde ich für Draussen, jetzt wo sie noch frisch bei dir ist, die für dich "NoGos" genauso vehement tabuisieren, wie im eigenen Garten.

- du schreibst, sie mag gerne zergeln. Das würdd ich nutzen, indem ich ihr Lieblingszergel in ein Mäuseloch stecke, ihr dies zeige und dann als Belohnung mit ihr zergeln würde. Gedanke: so kann sie Mäuselöcher "jagen" und du bist mitten dabei. Ich habe meine Lexi auch auf Mäuselöcher "geschärft", einfach indem ich jeweils Trofu über sie regnen liess, wenn sie ihre Nase da rein steckte. Dies ist mir tausendmal lieber, als wenn sie einer Spur nachgeht und sich mit "tauben Ohren" extrem weit von mir entfernt. Mäuselöcher gibts zuhauf und so wird Lexi automatisch immer wieder gestoppt...

Nun zu meinen Hunden. Jagender Hund, inzwischen eines meiner Lieblingsthemen, da ich darüber sehr viel gelernt habe- 2 Podencas und eine Galga sei Dank!

Jedes meiner Hundeweiber verhält sich jagdlich anders, sei dies die Art, das interessante Objekt und die Leidenschaftsstärke!

Pichu, Podenca Ibicenco, ca 12 Jahre, ehemals bei nem Jäger gehalten. Pichu steht extrem auf Enten. Bei Witterung, Spur oder Sicht wird sie zum gespannten Flitzebogen. Hol ich sie dann mit nem Markerwort zu Beginn ab, kommt sie zu mir und holt sich ihre Superbelohnung. Darauf muss ich sie sber an der kurzen Leine daran vorbeiführen, sonst würde sie sich die Enten holen. Pichu mag auch Mäuse. Dank ihrer Jagderfahrung kann sie gut abschätzen, ob da ne Maus zu holen ist oder nicht. Sie schnüffelt von Mauseloch zu Mauseloch und hält nur dort länger inne, wo ne Maus zu ergattetn ist. Auch da ist sie inzwischen Abrufbar. Ihre Jagdstärke pendelt zwischen 1-5 (Höchstzahl 10)

Lola, Galgo español, ca 9 Jahre, ehemals bei nem Jäger gehalten. Lola steht auf Katzen...Lola ist ne Sichtjägerin, welche aber bei Witterung in der Luft bereits anzeigt. Ihre Anzeige ist genjal zuerst schnüffelt die Nase ausgiebig, dann wird sie angespannt, dann werden die Ohren ausgerichtet und dann steht sie auch noch still...da hat man so enorm viel Zeit, um noch zu reagieren, dass Lola einfach zu händeln ist. Nur überraschend, auftauchende und flüchtende Katzen machen mir etwas Bauchweh! Jagdstärke von 0-5

Lexi, Podenca andaluz pequeno, ca 5Jahre alt, ehemals Strassenmädchen und Panikhündin. Lola ist Draussen stets im Jagdmodus. Sie findet alles toll, was iwie geeignet ist zum Stöbern, Spuren, Jagen, Suchen etc. Da sie früher null kontrollierbar war und mich Draussen nicht wahrgenommen hat, höchstens als Leinenende/Spassbremse habe ich bei ihr so ziemlich alles ausprobiert. Fährtenlegen, Maintrailing, Reizangeln, Futterbeuteln, als Alternative Longieren, Tricks, Dogdance, Agility....sie hat zwar alles iwie toll gefunden, hat auch gerne mit mir gearbeitet, aber kaum war da was in der Nase, im Ohr oder was gesehen....war ich Luft und Lexi in ihre Jagdwelt abgetaucht. Da ihre Jagdleidenschaft offline stets so ablief: ich bin dann mal weg, du siehst mich zwar, aber ich komme nicht zu dir zurück...musste ich mir was überlegen! Jagdstärke permanent ne volle 10!

Da sie sich auch für Mäuselöcher interessierte und da gerne ein Riesenloch daraus buddelte, setzte ich da mit dem Training an, weil bei uns alle paar Meter so ein Mauseloch am Wegesrand zu finden ist! Mein Ziel war klar: Lexi soll alle paar Meter anhalten, aber nicht Riesenkrater buddeln sondern interessiert die Nase reinstecken und vom kurzen Buddeln oder ohne Buddeln abrufbar sein. Nach nun gut 4 Jahren feilen und üben sind wir soweit, dass es zu 90% klappt. Damit kann ich gut leben.

Paralell dazu habe ich an ihrer generellen Aufmerksamkeit gegenüber mir auch gefeilt. Zu Beginn arbeitete ich mit dem Futterbeutel, später mit Dingen die ich verloren hatte und sie dann suchen musste und immer wieder mal fiel überraschend ein Kecks zu Boden. Auch div Kommandos wurden einstudiert: Abbruchsignal, Tabu, kehren, ultimativer Superpfiff mit Jackpot, zu mir, warten, sitz, platz etc.

Dieses Gesamtpaket und ihre inzwischen gute Aufmerksamkeit bringt Lexi viel Freiraum. Sei dies bei übersichtlichen Stellen offline oder an der Schleppi.

 
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Ball mit schnur oder genug grosser ball den sie nicht verschlucken kann. Teils auch mal mit reizangel, aber das nicht zu oft und nur bei gutem boden wegen den gelenken. Ich hab so einen judihui-quitschen mit dem ich ihr signalisiere dass jetzt wildes auspowern angesagt ist und wenn ich aufhöre beende ich es mit dem selben breaksignal wie beim clickern. Streu danach ein paar gutzi die sie suchen kann, damit sie durch die nasenarbeit runter kommt. Durch die signale hab ich auch kein problem, dass sie gut unterscheiden kann, wann man sauber arbeitet, also mit warten, etwas fliegt, dann sauber apportieren oder eben einfach hetzen, rennen dürfen und den balljunkie raushängen lassen.

 
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