Der vielleicht nicht ganz ideale Einstieg...?

xandara

Benutzer
19. Juli 2011
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Hallo ihr Lieben

Zuerst kurz zu unserer "Geschichte". Mein Freund und ich haben uns nachdem wir alle Abklärungen getroffen haben uns endlich den Wunsch zu erfüllen, einen Welpen zuzutun. Nach einiger Suche haben wir ein sogenanntes Tierferienheim gefunden die Welpen haben (Labrador-Goldenretriver-Mischlinge). Wir haben die Hunde besucht und hatten einen guten Eindruck. Die Tierpflegerin hat uns ausführlich Antwort gegeben und uns auch gefragt wie wir leben etc. Auch der Besitzer des Tierferienheimes hat geduldig Antwort gegeben. Wir haben gefragt ob wir unseren "Liebling" reservieren dürften und uns am Sonntag entscheiden können und er hat gesagt das sei kein Problem. Am Sonntag sind wir dann einfach nochmals spontan vorbei und haben nochmals knapp zwei Stunden bei den Hunden verbracht und uns dann auch für eine Hündin entschieden nachdem. Soweit also alles gut.

Wir haben uns natürlich auch vorher schon über Internetseiten und Hundebücher informiert und gelesen, dass die Welpen im Haus aufwachsen sollten und nicht im "Stall". Die Welpen die wir gesehen haben waren beides mal in einem Stall untergebracht, allerdings hat uns der Mann gesagt, dass sie auch an Orten seien wo es verschiedene Untergrundbelage habe und die Hunde sozialisiert werden. Wir hatten ein gutes Gefühl nur bin ich mittlerweile nicht mehr so sicher, denn erzählen kann man ja schliesslich viel.... Er hat uns auch versprochen, nachdem wir uns für das eine Mädchen entschieden haben, dass er die Hündin an die Box gewöhnt und schon das Leinenlaufen mit ihr übt.

Also, entschieden haben wir uns jetzt, verliebt sind wir auch schon und ein Zurück kommt für mich auch nicht in Frage. Mit dem Tierschutz hab ich auch telefoniert und der Mann meinte, dass es dann vielleicht ja gerade ein Extra Grund sei so ein Hund zu nehmen wenn man das Gefühl hat, dass die Bedingungen dort nicht ganz ideal ist.

Ich möchte von euch deshalb auch nicht wirklich eine Moralapostel hören :) oder dass man solche Hunde eher nicht nimmt. Meine Fragen betreffen eher das "und jetzt wie weiter"...

1. Ich hab gleich am Montag einen Termin beim Tierarzt um alle Impfungen zu überprüfen und ob der Hund gesund ist - gibt es noch etwas was ich tun sollte? Wir haben natürlich bei der Besichtigung Augen, Ohren, Fell angeschaut und es sieht alles gut aus (soweit wir das Beurteilen können)

2. Der Welpe ist bei der Übernahme gut 10 Wochen alt, wie ist das mit dem Sozialisieren, ich meine, falls es nun für den Welpen eher schädlich war im "Stall" aufzuwachsen, wie können wir das am effektivsten wieder gut machen?

3. Gibt es etwas worauf wir speziell achten sollten?

4. Sie kann mit mir zur Arbeit kommen, wird also nie alleine sein. Ich hab ein Einzelbüro und meine Cheffin spendiert sogar ein Hundekörbchen. Am Anfang werde ich aber ihre Box mitnehmen damit sie sich gleich zu Hause fühlt und sich auch verkriechen kann wenn sie Ruhe möchte.

Ich hoffe natürlich sehr auf aufmunternde Worte, natürlich dürft ihr mir auch eure Meinungen und Bedenken mitteilen.... Es ist unser erster eigener Hund. Wir sind beide mit Hunden aufgewachsen, aber mussten noch nie die Erziehung übernehmen. Im Moment hoff ich einfach nur, dass die Kleine gesund ist, munter und sich bei uns wohl fühlt...

Liebe Grüsse

Xandara

 
bevor ich mir jetzt die finger wund schreibe mit beantwortung deiner fragen...
würde mich interessieren ob die hunde dort geboren wurden, oder dort abgegeben... oder wie das tierferienheim ansonsten an einen ganzen wurf welpen kommt.
ist ein elterntier dabei?

 
Natürlich ist ein "in der Wohnung aufwachsen" und "super sozialisiert werden", der absolute Haupttreffer, den die meisten Züchter auch erfüllen können. Tierheime haben diese Möglichkeit selten.

Ich kann Dir nur erzählen, wies bei mir war.
Danjo wurde auf einem Bauernhof geboren, irgendwo draussen auf dem Hof hat die Mama ein Loch/Bau gegraben und die Welpen dort rein geboren. Die Hunde durften nie ins Haus, also keine sozialisierung von Haushaltsgeräuschen, dazu abseits von Strassen, kannte also auch kein Verkehrslärm.
Mit 6 Wochen kam er mit seinen Geschwistern ins Tierheim, also viel zu früh von der Mama weg!
Im Tierheim hatten sie zu 6 einen Zwinger, mit Aussengehege, er konnte Tag und Nacht rein und raus, wie er wollte.

Das erste Mal als ich ihn mit nach draussen nahm, sah er einen weissen Schäfer. Er schnupperte an dessen Nase und schrie entsetzt auf, er kannte also auch keine grossen Hunde und schon gar keine helle.

Als ich in bei mir hatte, musste ich ihm alles beibringen, ausser stubenrein, das war er komischerweise schon ;)
Ich setzte mich mit ihm an Strassen, damit er lernt, dass Bus, Tram, Lastwagen und Autos... nichts tun. Wenn wir in ein Einkaufszenter gingen, schlotterte der ganze Hund, also setzte ich mich mit ihm in eine Ecke und sah dem Treiben zu, bis er ruhig wurde, genau so im Hauptbahnhof.
Er musste hald alles kennen lernen und war fleissig mit dabei. Er lernte extrem schnell, ich sah alles an mit ihm, was ihm Angst machte, lernte Bus und Tram fahren, und er gewann immer mehr Vertrauen in mich.
Mit ca jährig wusste ich jedoch nicht mehr weiter, er ging mir in der Nacht auf alles los, somit holte ich mir Hilfe und arbeitete hart an und mit ihm.
Hundeschule war vom ersten Tag ein Muss bei uns.
Heute mit 6 ist er top (auch schon früher ;) )! Wir sind ein gut zusammengewachsenes Team, haben erfolgreiche Prüfungen hinter uns und ich kann mich im Alltag auf ihn verlassen, sowie er auf mich.

Mein Tipp: Geht auf das Hundi ein, seht wo sie Schwierigkeiten hat und arbeitet dran. Gebt niemals auf, sie wird wahrscheinlich mehr Baustellen mitbringen, als einer aus einer Zucht, aber bleibt dran, es lohnt sich! ;)
Und schreckt nicht zurück, auch mal professionelle Hilfe zu holen, wenn ihr mal nicht mehr weiter wisst.
:thumbs:

 
ich finde es gut, gehst du gleich mal zum TA. ist von seiner seite aus alles in ordnung, würd ich ihn als "ganz normalen welpen" ansehen, sprich mich nicht dauernd fragen ob er dies und jenes wohl kennt und ob man dies und jenes wohl extra berücksichtigen müsse... lerne ihm schritt für schritt all die dinge die er in deinem leben später beherrschen sollte. du wirst schon merken wenn er ein defizit hat bzw. wenn er zb. angst vor staubsauger zeigt oder offenbar noch nie einen lastwagen gesehen hat etc.
ich finde, egal bei welchem welpen, immer das wichtigste, dass der HH sicherheit ausstrahlt und bei dem was er tut ganz sicher ist dass es das richtige ist für den hund... will ich zb. meinem hund nicht einfach so hundekontakte erlauben sondern immer erst anleinen und den andern anschauen ob es i.o ist und es passiert mir dennoch einmal dass er abspritzt, dann nicht "hilfe, das wollte ich doch nicht, komm sofort heeeer" sondern ja, JETZT wollte ich dass du einfach zum andern hindarfst. ansonsten erschrickt hundi ev. und das sind kleinigkeiten im alltag die ihn prägen. nicht "hilfe, der lastwagen, das kennt der doch noch gar nicht" sondern "und jetzt noch ein lastwagen, etwas völlig normales, komm nur mit".
hoffe ich konnte rüberbringen was ich meinte...

 
[QUOTE='ahkuna]Natürlich ist ein "in der Wohnung aufwachsen" und "super sozialisiert werden", der absolute Haupttreffer, den die meisten Züchter auch erfüllen können. Tierheime haben diese Möglichkeit selten.

Ich kann Dir nur erzählen, wies bei mir war.

Danjo wurde auf einem Bauernhof geboren, irgendwo draussen auf dem Hof hat die Mama ein Loch/Bau gegraben und die Welpen dort rein geboren. Die Hunde durften nie ins Haus, also keine sozialisierung von Haushaltsgeräuschen, dazu abseits von Strassen, kannte also auch kein Verkehrslärm.

Mit 6 Wochen kam er mit seinen Geschwistern ins Tierheim, also viel zu früh von der Mama weg!

Im Tierheim hatten sie zu 6 einen Zwinger, mit Aussengehege, er konnte Tag und Nacht rein und raus, wie er wollte.

Das erste Mal als ich ihn mit nach draussen nahm, sah er einen weissen Schäfer. Er schnupperte an dessen Nase und schrie entsetzt auf, er kannte also auch keine grossen Hunde und schon gar keine helle.

Als ich in bei mir hatte, musste ich ihm alles beibringen, ausser stubenrein, das war er komischerweise schon ;)

Ich setzte mich mit ihm an Strassen, damit er lernt, dass Bus, Tram, Lastwagen und Autos... nichts tun. Wenn wir in ein Einkaufszenter gingen, schlotterte der ganze Hund, also setzte ich mich mit ihm in eine Ecke und sah dem Treiben zu, bis er ruhig wurde, genau so im Hauptbahnhof.

Er musste hald alles kennen lernen und war fleissig mit dabei. Er lernte extrem schnell, ich sah alles an mit ihm, was ihm Angst machte, lernte Bus und Tram fahren, und er gewann immer mehr Vertrauen in mich.

Mit ca jährig wusste ich jedoch nicht mehr weiter, er ging mir in der Nacht auf alles los, somit holte ich mir Hilfe und arbeitete hart an und mit ihm.

Hundeschule war vom ersten Tag ein Muss bei uns.

Heute mit 6 ist er top (auch schon früher ;) )! Wir sind ein gut zusammengewachsenes Team, haben erfolgreiche Prüfungen hinter uns und ich kann mich im Alltag auf ihn verlassen, sowie er auf mich.

Mein Tipp: Geht auf das Hundi ein, seht wo sie Schwierigkeiten hat und arbeitet dran. Gebt niemals auf, sie wird wahrscheinlich mehr Baustellen mitbringen, als einer aus einer Zucht, aber bleibt dran, es lohnt sich! ;)

Und schreckt nicht zurück, auch mal professionelle Hilfe zu holen, wenn ihr mal nicht mehr weiter wisst.

:thumbs:
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So ähnlich hatten wir es auch mit unserem Filou. Seine Schwester und er wurden gerettet, und von der gleiche Spaziergängerin die Mutter sterilisiert. Die anderen Welpen hat der Bauer getötet. Er war in einem Teirheim in einem Aussengehege mit anderen Welpen. Wir konnten keine Angstzeichen bei ihm feststellen. Er war lernbegierig und voller Vertrauen von Anfang an. Die Stubenreinheit war auch schon vorhanden, ausser wenn ich nicht aufpasste und mich um Sohni kümmern musste ;)

Und den Tipp von Akhuna ist der wertvollste und der ist wirklich der wichtigste: Geht auf das Hundi ein, seht wo sie Schwierigkeiten hat und arbeitet dran. Gebt niemals auf, sie wird wahrscheinlich mehr Baustellen mitbringen, als einer aus einer Zucht, aber bleibt dran, es lohnt sich! ;)

Und schreckt nicht zurück, auch mal professionelle Hilfe zu holen, wenn ihr mal nicht mehr weiter wisst.

 
Super, dass ihr erstmal gesundheitlich alles abklären lasst - wünsche euch, dass ihr ein gesundes Welpli kriegt!

Ansonsten würde ich ihn auch bei euch aufnehmen, wie einen "ganz normalen" Welpen und euch nicht von Anfang an den Kopf darüber zerbrechen, was er wohl schon alles kennt und was nicht. Sorgt dafür, dass euer Alltag eben der Alltag ist, mit all seinen Geräuschen und Teilnehmern, und seid da einfach sicher und unbeeindruckt.

Ich gehe mal davon aus, dass ihr die SKN Theorie gemacht habt?

Dann würde ich mir auf jeden Fall von Anfang an eine gute Welpenschule suchen, wo der Hund lernt, dass man mit euch zusammenarbeiten kann, dass ihr superklasse und immer sicher seid, dass es auch noch andere Hunde gibt etc pp. Grundsätzlich sage ich immer, man solle sich schon vor der Anschaffung des Welpen mal verschiedene Schulen anschauen und dann die passende wählen, bei euch wirds dafür wohl etwas zu kurzfristig.. nach Möglichkeit nächste Woche mehrere Schulen (ohne Hund) anschauen, und dann nach einer Woche Eingewöhnungszeit in die Welpenschule.

Eben, nicht den Kopf zerbrechen was das Welpchen alles für Defizite haben könnte, sondern mal einfach in euren Alltag mitnehmen, und wenn wo Probleme auftauchen, daran arbeiten, durchaus auch mit Trainerhilfe wenn ihr euch nicht sicher seid, und niemals zu blöd sein, um Fragen zu stellen - auch deshalb finde ich eine seriöse, gute Hundeschule wichtig, grad für Ersthundehalter, und zwar ab Welpenalter :)

Und - deine Arbeitsstelle möcht ich haben! Echt super! Denk bitte daran, die Box wirklich gut zu üben und positiv zu verknüpfen, bevor der Hund lange Zeit drin sein muss.

Ansonsten viel Glück und Spass mit dem Vierbeinchen, und Fotooooos bitte ;)

 
Hallo Zusammen

Ihr danke euch ganz herzlich für die tollen Antworten und die guten Tipps! Ihr habt mir richtig gut getan. Noch kurz zur Vervollständigung. Die Mutter ist mit auf dem Hof, er hat sie auch geholt als wir da waren und die kleinen haben dann mit ihr rumgetollt.

Ich werde sehr gerne alle eure Tipps und Anregungen berücksichtigen. Ich hab mir auch im Welpen-Erziehungsbuch bereits alles wichtige angestrichen;-) Eben von wegen an die Stadt gewöhnen, Einkaufszentrum, Bus etc. Ich bin schon richtig aufgeregt und wir freuen uns sehr!

Eine Frage habe ich noch: Wie habt ihr das gemacht als ihr den Welpen geholt habt? Wir holen ihn mit dem Auto. Meiner Meinung nach würde ich gerne mit ihm auf dem Rücksitz sitzen und die Kleine nicht gleich in den Kofferraum stecken. So dass ich sie beruhigend streicheln kann weil alles so neu ist für sie. Ist das eine gute Lösung oder sollte der Hund gleich im Kofferraum mitfahren, rein auch von der Sicherheit her gesehen? Im Welpenbuch hab ich dazu irgendwie nichts gefunden.

Den Kurs haben wir und ich hab auch schon Kontakt aufgenommen mit Hundeschulen um den Welpenkurs und den Praxiskurs zu besuchen. Wir haben zwei in der Auswahl. Vielleicht kennt ja jemand eine gute Hundeschule in der Region Winterthur?

Liebe Grüsse

Xandara

 
Als ich Danjo geholt hab, ist mein damaliger Freund mit ihm auf dem Rücksitz gesessen, es ging gut und ich bin sowieso gaaaaanz vorsichtig gefahren, weil ich noch nie so ne wertvolle Fracht an Bord hatte :D

Er hat weder gekotzt noch gewinselt, ich hatte aber auch keine halbe Stunde nach Hause.

Betreff HuSchu, wie wär der KGW?

http://www.kgwinterthur.ch/

Dort bin ich seit 2, 3 Jahren. Welpenstunde hab ich zwar nicht dort gemacht, aber bin zufrieden mit der Sportgruppe ;)

 
Ich habe Filou auch auf der Schoss gehabt. Da er das Atofahren gar nicht kannte, war es so sicherer, wegen positiver Verknüpfung und so. Der Nachteil ist, wenn sie im Kofferraum sind, sehen sie in der Regel nichts. Das Auto kurvt und bremst, da kann einem Welpen schon mal das k.....tzen kommen. So konnten wir ihn gut ans Auto gewöhnen. Nach 2 Tagen gings dann schon in den Kofferraum


Viel Glück und viel Spass, will aber auch Fotos sehen ;)

 
unsere welpen kannten auto fahren bereits vom züchter und hatten von anfang an kein problem in der box.
aber ich würde beim abholen jemanden auf dem rücksitz setzen und dieser hat welpi dann auf dem schoss. vor allem wenn der hund das noch nicht kennt.

 
So, ich wollte euch berichten wie es bisher läuft;-)

Wir haben Luna (nun haben wir uns auch endlich definitiv für einen Namen entschieden nach langem Hin und Her) heute morgen abgeholt. Sie war total aufgeregt. Ich bin hinten mit ihr gesessen und es lief recht gut. Sie wollte zwar ab und zu nach hinten oder vorne kraxeln, aber meistens sass sie ruhig auf meinem Schoss oder in der Box, bzw. zwischen der Box und dem Rücksitz. Wir haben schon gemerkt, dass sie es gerne eng und kuschelig mag. Die Box scheint ihr zu gross zu sein... mal schauen wie wir das heute Nacht machen, sie möchte nämlich nicht wirklich in die Box rein.

Wir haben heute den ganzen Tag mit spielen, schlafen, auskundschaften und einem kleinen Spaziergang verbracht. Sie ist richtig süss, kommt schon wenn wir "Luna chum" rufen und hat noch kein einziges Mal reingemacht sondern schön brav draussen auf unserer Wiese.

Ich hoffe wir können sie noch an die Box gewöhnen, damit ich sie im Büro ab und zu in der Box lassen kann wenn ich Sitzung habe oder auch dass sie bei der Autofahrt schön ruhig in der Box ist. Ich möchte ja nicht, dass sie die Box dann als negativs Ding ansieht.

Wenn wir ein Guetzli in der Box verstecken holt sie es schnell und kommt gleich wieder raus :)

So, wenn ich jetzt noch rausfinde wie man ein Bild hier anfügt dann seht ihr bald ein Foto von unserer Kleinen;-)

Liebe Grüsse