Erfahrener Hundehalter

Fay

Erfahrener Benutzer
01. Apr. 2011
4.660
6.962
0
47
Oftmals liest man ja in Inseraten, dass die Hunde nur an erfahrener Halter abgegeben werden.
Aber wann ist man ein erfahrener Hundehalter?

In meinem Leben durfte ich insgesamt mit 4 Deutschen Schäferhunden, 3 Chow Chow wie auch einem Eurasier leben. Da denke ich, dass ich doch eine gewisse Erfahrung habe. Aber käme ich z.B. an einen Herdenschutzhund, müsste ich wieder sagen, dass ich keine Erfahrung habe.
Andere behaupten jedoch bereits nach einer halbjährigen Hundehaltung, dass sie erfahren sind.

Deshalb nimmt es mich wunder was ihr so darüber denkt, ab wann kann man sagen, dass man ein erfahrener Hundehalter ist?

 
Ich denke nicht, dass man das pauschal sagen kann

Arroganterweise bin ich der Meinung, dass ich schon vor Pablo um einiges erfahrener war mit Hunden als so mancher Hundehalter. Ich hatte schon immer ein grosses Intresse an Hunden und allem drumrum und hatte "Pflegehunde" in allen möglichen Grössen und Rassen. Trotzdem galt ich im TH (Namen will ich keinen nennen) als absolut unerfahren und hätte vermutlich keinen Hund erhalten, geschweige denn der den ich wollte...

Gerade bei der platzierung eines erwachsenen Hundes finde ich es eigentlich wichtig inwiefern man ein Bewusstsein darüber hat was auf einem zukommt (zukommen kann), den schlussendlich ist doch sowiso jeder Hund ein Individuum...


Mit der Haustierforum.ch Mobile App gesendet

 
Ich finde deine Überlegung sehr gut, würde auch sagen, dass es auch Rasseabhängig ist.
Wobei ich mich nach meinem nun ersten Hund nie als erfahrenen Halter oder nur schon Eurasier-erfahren bezeichnen würde.

Du allerdings, mit fast 8 Hunden dürftest dich schon als sehr erfahrenen Halter bezeichnen, zumal du ja auch Hunde mit sehr unterschiedlichen Charakteren hattest. Du wärst ja wahrscheinlich auch mit einem Herdi nicht heillos überfordert, da du ja mindestens das 1x1 der Hundeerziehung intus hast?

So mal mein Gedanke :)

 
Ich finde das kommt auch stark auf die Rasse und noch stärker auf den individuellen Hund an. Ich habe inzwischen drei Hunde, etliche TH-Hunde und Privathunde ausgeführt, einen Pflegehund gehabt etc. Dennoch würde ich mir zb einen Herdi nicht zutrauen. Bei Bulldoggen und ähnlichen Rassen würde ich mir einiges zutrauen, gerade weil Hermes nicht der einfachste nicht, konnte und kann ich viel lernen.


Mit der Haustierforum.ch Mobile App gesendet

 
meiner persönlichen meinung nach sagt die anzahl der bereits besessenen hunde nichts darüber aus, wie viel ahnung jemand von hunden hat. denn ich denke, dass sich die aussage " erfahrener hundehalter" nicht wirklich auf die in jahren zählbare erfahrung bezieht, sondern auf das fachwissen. und viel fachwissen können sehr interessierte leute bereits mit ihrem ersten hund oder auch über pflegehunde erwerben. andere hingegen halten schon seit jahren hunde und haben sich dennoch nie näher mit der "thematik hund" befasst. die hatten halt immer glück und hatten einfache, unproblematische hunde, wodurch sie auch nie gezwungen wurden, sich näher mit der materie auseinanderzusetzen (habe solche beispiele auch bei mir in der familie ;) ...)

von dem her muss man den begriff "hundeerfahrung" ohnehin immer in bezug auf den individuellen hund auslegen. wenn jemand zb viel erfahrung mit ängstlichen hunden hat und sich viel mit dieser problematik auseinandergesetzt hat, bedeutet dies nich dass diese person auch automatisch mit einem extrem selbstsicheren, zuweilen sturen hund klarkommt.


Mit der Haustierforum.ch Mobile App gesendet

 
Ich denke auch nicht, dass sich die Erfahrung anhand der Anzahl Jahre oder Hunde messen lässt. Ich stimme da mit Nevada überrein das Fachwissen zählt. Wenn von Tierheimen oder in Inseraten Hundeerfahrung gefordert wird, gehe ich davon aus, dass da keine Jahre zählen, sondern ob man mit einer bestimmten Rasse oder Problematik vertraut ist.

 
Das ist auch etwas, dass mich immer wieder nervt.

Ich will bekanntlich einen RR. Keine einfache Rasse sagt man... Man braucht Hundeerfahrung...
Ja aber ist den eine andere Rasse "einfacher"?
Jede Rasse hat doch seine Eigenheiten!
(Ja ist klar, einige sind komplexer als andere :) )

Nur sind nun meine Ex Schwiegereltern in Spe mit "20 Jahren Hundeerfahrung" besser geeignet?
-> 20 Jahre = zwei Hunde
Hunde wurden mit 0815 TroFu gefüttert, haben wohl auch mal eine Hundeschule von innen gesehen, aber nicht alzu lang.
Ganz ehrlich, da geb ich lieber mir "Hundeanfänger" einen Hund als denen :ugly: :eng


Ich habs wie Sabe: bin so arrogant und behaupte, dass ich mehr hundewissen / interesse habe als gewisse "hundeerfahrene"
Zum einen Hund richtig Halten gehört mehr als diese Aussage!

 
Ich würde von mir sagen, dass ich nur "wenig" Hundeerfahrung hab. Da bin ich ehrlich. Noch weniger Hundeerfahrung haben meine Eltern, trotz 30 Jahren Hundehaltung.
Wenn ich ehrlich bin, hab ich mit Belle, als 1. Hund, den absoluten Lotto 6er. Aber ob ich mit einem echten Problemhund klar käme? Keine Ahnung. Versuchen würd ichs sicher, aber das ist noch keine wirkliche Hundeerfahrung. Ich kenne viele Leite mit Hundeerfahrung und denen würd ich Belle auch ohne Bedenken in die Ferien geben und das will was heissen ;o)
Ein wirklich verantwortungsvoller Züchter hätte mir zum damaligen Zeitpunkt hoffentlich keinen Dogo verkauft. Aber ich bin mit Sicherheit an ihr gewachsen und habe viel gelernt.


Mit der Haustierforum.ch Mobile App gesendet

 
ich bin mit hunden aufgewachsen und da ich mittlerweile schon 35 jahre zähle... bin ich also wohl hundeerfahren... aber 2008 kam nastassja zu mir, meine erste hündin und mein erster windhund. vorher hatte ich nur rüden und arbeitshunde (belgische schäfer). und ich kann sagen, es war ALLES, aber wirklich ALLES anders. ok, sie ist auch ein hund, aber sonst...? ich lernte ganz, ganz viele dinge ganz neu. heute würd ich mich mit meinen 3 windis durchaus auch als windhunderfahren halten. trotzdem würd ich mir zb. noch keinen saluki oder gar afghanen zutrauen (obwohl mir mind. der saluki durchaus auch gefällen würde äusserlich). bei den border homeless steht zb. manchmal "wird an erfahrenen hütehunde (oder border-) halter abgegeben. dann hat das in der regel schon seine gründe. es sind ja hunde, die meistens aus schlechten haltungen stammen, allerlei baustellen (zb extremes hüteverhalten da wo es nicht angebracht ist zeigen) haben. da find ich diesen zusatz dann schon angebracht. aber bei einem welpen find ich die sache ganz anders. da spielen für mich auch der wille mit, die platzverhältnisse bzw. einfach die umstände in denen der zukünftige halter lebt. auch mit 30 jahren hundeerfahrung kann man in einer 2 zimmerwohnung keinen herdi vernünftig halten, ist einfach so. ein neuhundehalter mit grossem spannenden grundstück, viel wille, literatur angeeignet, mit guten leuten im hintergrund, einem seriösen züchter der ihm zur seite steht.... wieso nicht?
wenn man für eine rasse brennt, mit allen konsequenzen, halte ich fast jeden hund für geeignet der erste zu sein. aber längst nicht jeder hundehalter holt sich den richtigen hund, leider. erfahrung hin oder her.

 
Ich denke auch, dass man diese Aussage nicht pauschalisieren kann. Nicht jeder Hund, der an erfahrene Halter abgegeben wird, braucht die gleiche Art Erfahrung.
Mich persönlich würde ich auch erfahrener einschätzen, als manche Menschen, die bereits Jahre einen Hund hatten, sich aber nie wirklich darüber informiert haben. Seit ich ein kleines Kind bin lese ich Hundebücher, bin in Foren, viel mit meiner Tante und ihren Hunden unterwegs, alleine mit Tierheimhunden, Ferienhunde, gehe als Gast in die Hundeschule usw. Klar, ich würde mir auf keinen Fall jede Rasse oder offensichtliche Problemhunde zutrauen, aber im Gespräch mit dem Züchter/Tierheimpersonal etc. kann man gegenseitig schon eine Einschätzung machen und dann entscheiden.
Oft will man mit solchen Aussagen sicher auch "Schnellschiesser" abschrecken.

 
das erinnert mich gerade an die vermittlung am sonntag bei "tiere suchen ein zuhause" in welcher eine tolle 6 monate alte schäfermix hündin vorgestellt wurde, welche explizit nur an -schäferhund- erfahrene menschen abgegeben wird, weil man mit ihr arbeiten muss.
nun ja..
wer bereits mit arbeitshunden allgemein erfahrung hat, wird wohl locker auch mit dieser hündin arbeiten können.
das war mir doch ein zu eng gesteckter rahmen.
die frage stellt sich da durchaus, an was man erfahrung überhaupt festmacht.
ich finde rassekundige erfahrung immer sehr hilfreich, obwohl auch hier grosse unterschiede bestehen und wie das beispiel oben:
schäferhund ist nicht gleich schäferhund.
es müsste eigentlich "umgangserfahrung" heissen und würde somit wohl die sache an sich besser treffen.

 
Erstmal vielen Dank für eure Meinungen.
Ich selbst kenne auch solche, die 30 Jahre Hunde halten und selbst keine Ahnung davon haben (habe vor ca. einem Jahr mal über ein älteres Ehepaar berichtet, die auf der Suche nach einem Hund waren). Die schaue ich ganz sicher auch nicht als erfahren an. Aber ob man nach dem ersten Hund oder nach Spazierhunden sagen kann, dass man Hundeerfahrung hat, darüber mache ich mir so Gedenken, da ich hier finde, dass die Theorie und Praxis zusammen gehören. (bitte bitte, ich will hier niemanden angreiffen, soll sich also niemand betroffen fühlen)
Denoch würde ich meinen Hund lieber jemanden geben, der mehr die Theorie als die (schlechte) Praxis kennt :D
Fand eure z.T. unterschiedlichen Meinungen sehr interessant.

 
"Erfahren" ist ein weiter Begriff. Auf den Hundeplätzen sieht man Leute (auch Trainer), die halten seit Jahrzehnten Hunde, gehen aber so mit ihnen um, dass ich sie niemals als erfahren bezeichnen würde. Da fällt mir nur das eklige Wort "Hundedressurplatz" ein, das sagt schon alles... Müüsli ist mein erster eigener Hund, zuvor ging ich oft mit Hunden spazieren. Ich las viele Bücher, fragte Hundebesitzer aus, aber wenn man dann einen eigenen Hund hat, ist doch alles anders und viel schwieriger, als man es sich gedacht hat. In all den Jahren, seit ich sie habe, bin ich um Vieles erfahrener geworden, und ich finde, dass ich mich inzwischen gut mit Hunden und der Hundehaltung auskenne - vor allem natürlich mit meinem eigenen Hund. Ich sehe auf den Spaziergängen viele Leute, die ich nicht als erfahren bezeichnen würde, die aber sicher seit Jahren Hunde haben und sie noch nach dem gleichen alten Schema wie vor 20, 30 Jahren erziehen und sich nicht mit deren Psyche auskennen. Ich würde mir aber z.B. einen Herdenschutzhund oder ähnliches nicht zutrauen, mir fehlt aber auch das Interesse dafür, genau so, wie für mich Hundeprüfungen oder Schutzdienst uninteressant sind. So sind wir alle verschieden:).

 
Darf ich dazu auch etwas schreiben? Ich vergleiche es jetzt mal mit dem Autofahren.
Glaube jeder kennt das wenn er frisch die Fahrprüfung bestanden hat und ein paar Wochen auf der Strasse ohne besondere Vorkommnisse unterwegs ist dass in einem das Gefühl aufkommt, man hätte genug Erfahrung und fängt an Risikoreicher zu fahren.
Manche Personen können ein Leben lang mit einem Fahrzeug unterwegs sein, trotzdem würde niemand zu diesen ins Auto sitzen weil es einem nicht wohl ist darin. Andere haben kaum Erfahrung jedoch spürt man dass sie sich der Sache annehmen und ihr gewachsen sind und es einem nichts ausmacht daneben zu sitzen.
Es gibt Personen die haben seit Jahrzehnten einen Hund jedoch nicht in der Lage diesen nur halbwegs korrekt zu führen etc.
Andere wiederum lassen sich auf das Wesen Hund ein lernen diese gut zu lesen und haben rasch gelernt dass man immer noch einen Plan B haben sollte falls etwas nicht so geht wie es sollte. Erfahren heisst sicher auch immer dass man sich mit der jeweiligen Sache auseinander setzt und immer offen ist neues zu lernen.


Mit der Haustierforum.ch Mobile App gesendet.
für alles falsch geschriebene ist diese App Verantwortlich.

 
Finde es auch sehr schwierig zu pauschalisieren was jetzt Erfahren ist... Ich bin seit Kind immer mit Hunden unterwegs. Habe mich dann aber doch getraut einen TH Hund zu nehmen welcher schon 9Mt. alt war. Wir müssen sagen, dass Luna im allgemeinen sehr pflegeleicht ist. Aber dennoch hatte sie ihre Schwierigkeiten. Wir nahmen dann Privatstunden um zu lernen mit diesen Ängsten umzugehen und sie auf die richtige Wiese zu verbessern.
Ich denke es kommt auch drauf an wieviel Zeit und Aufwand man investieren möchte. Ich habe auch schon sehr viel in diesen 5 1/2 Jahren mit Luna gelernt, da ich immer Huschu oder Kurse gemacht habe. Dennoch wenn ich zum Beispiel beim nächsten Hund an einen geraten würde, welcher eine Leinenagression hätte, müsste ich auch zuerst lernen wie ich das behebe und wie ich damit umgehe, da ich dieses Problem bei Luna noch nie hatte.

Ich würde sagen wer mal einen Hund hatte und auch etwas mit ihm macht hat schon eine gewisse Erfahrung. Aber dennoch muss man bei jedem Hund und dessen Verhalten dazu lernen. Es ist halt wichtig, dass man es richtig angeht und sich auch alle Mühe gibt alles zu tun dafür. Dann kann man auch als erst Hundehalter schon einiges erreichen. Irgendwann ist es ja immer das erste Mal.