Erfahrungsbericht einer Kastration und Basteltipp OP-Body

lorileu

Erfahrener Benutzer
19. Aug. 2011
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Hallo zusammen

Gestern wurde Diandra kastriert.

Zum Thema Kastration und wie es bei ihr verlaufen ist etc. habe ich gestern mehrere Beiträge im "Der-es-passt-in-keinen-anderen-Thread" geschrieben. Da dort aber nicht alle Zugang dazu haben, habe ich mich entschieden, meine Beiträge zum Thema hier in einem neuen Thread nochmals aufzuschreiben und darüber zu berichten. Vielleicht gibt es ja mal jemanden, der davon profitieren kann.

So, hier erstmals eine Kopie meiner Beiträge aus dem anderen Thread (zwischen meinen einzelnen Beiträgen gab es natürlich Antworten von anderen Usern, auf die ich dann im nächsten Text Bezug genommen habe, trotzdem kopiere ich die Beiträge der anderen User nicht hier herein, wäre nicht korrekt)

Vor der OP:

Diandra schaut mich schon die ganze Zeit ungläubig und verzweifelt an, sie versteht einfach nicht, warum sie kein Frühstück bekommt. Es ist schwierig, diesem traurigen Hundeblick zu widerstehen, aber ich muss, denn sie wird heute kastriert und muss wegen der Narkose nüchtern bleiben.

Während der OP:

Diandra ist gerade beim Tierarzt. Sie bekam um 14.40 die Sedation und war schon nach 5 Minuten quasi weg. Da ich nicht wusste, was mich mit der Sedation erwartet, war ich ziemlich irritiert und leicht schockiert, was da "abging". Schon nach 2,3 Minuten verlor Diandra die Kraft auf den Beinen, knickte ein, zitterte und lag ziemlich bald flach und, abgesehen von ein paar Zuckungen, regungslos am Boden mitten im Warteraum. Da ich nicht wusste, ob das normal ist, war ich ziemlich verunsichert, vor allem auch dadurch, das der TA während der Wirkung der Sedation eine Katze behandelte und somit "besetzt" war. Daher wartete ich einfach mal ab und kontrollierte für mich einfach immer wieder, ob sie noch atmet. Jede Zuckung beruhigte mich :blush:

Das "Verabschieden" danach von der regungslosen, am Boden liegenden und von nichts eine Ahnung habenden Diandra vor der Narkose empfand ich als schwierig, mir trieb es fast die Tränen in die Augen, so das ich dann ganz schnell rausging, im Auto heulte es dann nur noch :blush:

Jetzt blange ich darauf, dass 17Uhr ist und ich sie abholen kann.

Es ist so komisch, dass mich beim Heimkommen niemand begrüsst und kein Hund neben dem Sofa sitzt und bettelt, während ich etwas esse :ugly:

Nach der OP:

Teil 1: Soo, Diandra und ich sind wieder zu Hause. Die Op verlief gut und der TA meinte, Diandra habe sich gut geschlagen.

Als ich dann beim TA war und er mir alles erklärte, war sie ziemlich unruhig und hat sich ständig vor der Türe hin und her bewegt und wartete, bis sie endlich raus und nach Hause kann. Da schien sie mir schon ziemlich fit. Jetzt zu Hause angekommen und nun ein paar Minuten hier, ist sie doch noch etwas plem plem, kann noch nicht richtig einschätzen, wo sie beim Laufen durchpasst, hat ihre Hinterbeine irgendwie noch nicht ganz unter Kontrolle und nimmt vereinzelte Guddis auch nur zögerlich. Jetzt hat sie sich endlich hingelegt (nachdem sie vorher beim Laufen schon fast eingeschlafen und umgekippt wäre).

Laut TA sollte sie sicher 5 Tage an der Leine sein und vor allem für die nächste Woche bis 10 Tage nicht mit anderen Hunden spielen, rennen sei nicht so das Problem, aber nicht spielen.

Einen Body oder ähnliches hat er nicht mitgegeben, da er meint, der sei für den Nutzen, den der Body hat (für das, dass man ihn nur ein paar Tage braucht) zu teuer. Er meinte, ein zugeschnittenes T-Shirt, Tuch oder eine Leggins seien gerade so gut. Daher werde ich ihr nachher eine Leggins zurecht schneiden.

Zu Fressen bekommt sie heute zwei kleine Portionen, Knochen sollte sie in den nächsten paar Tagen keine bekommen, da das den Stuhlgang verhärtet und beim Koten mehr Druck erfordert, was aktuell nicht so ideal wäre.

Ein Schmerzmedi habe ich noch mitbekommen, für den Fall, dass Diandra Schmerzen haben sollte. Aktuell hat sie aber noch Schmerzmedis intus, die bis heute Abend wirken sollten und eine Schmerzspritze, die bis morgen früh anhalten sollte. Trotzdem habe ich irgendwie das Gefühl, dass sie leichte Schmerzen hat... :unsure:

Teil 2:

Diandra hat bisher auch nichts Essbares von sich aus eingefordert. Hatte ihr ein paar Trockenfutter-Happen in Wasser aufgeweicht hingestellt. Erst hat sies eine rechte Weile stehen lassen, nachdem dann mein Freund nach Hause kam und für sie alles wieder in Ordnung war (da wir ja nun beide zu Hause sind), hat sies dann langsam gefressen. Es waren aber nur ein paar wenige Gramm, mehr hätte sie wohl sowieso nicht genommen. Sie macht jedenfalls nicht den Eindruck, als ob sie sich (bald) übergeben müsste.

Fit ist sie aber noch gar nicht. Sie legt sich hin und wieder hin, dann steht sie wieder auf und läuft (im Schneckentempo und ziemlich gezeichnet von der OP) umher, ich glaube liegen scheint aktuell nicht so angenehm zu sein. Sie wimmert auch immer wieder mal vor sich hin und schläft jeweils im Stehen fast ein, wankt dabei wie ein Schiff bei Wellengang und wacht wieder auf, wenn der Kopf nach unten "gheit" (so wie bei uns Menschen auch, wenn wir am Einschlafen sind und wieder aufwachen, wenn der Kopf wegknickt).

Bin froh, wenn es morgen ist und es ihr hoffentlich wieder etwas besser geht, seh sie nicht gerne so "durch den Wind" :unsure:

Teil 3:

Habe all unsere Fleece-Decken zusammengesucht, ihr ein kuscheliges Bettchen damit gemacht und mich zu ihr gesetzt, nur stand sie bisher immer wieder mal auf, seit etwa einer halben Srunde liegt sie nun etwas länger an Ort und Stelle, glaube die Müdigkeit nimmt langsam Oberhand. Ihr Geschäft und Bisi hat sie vorher schon gemacht und in der Nacht darf sie sich dann zu uns ins Bett legen :love:

Schmerzmittel habe ich mitbekommen, in Tropfenform. Die darf ich ihr aber nur einmal pro Tag (bzw.einmal pro 24h) geben und da die Schmerzspritze laut TA noch bis morgen früh wirken sollte, warte ich lieber ab mit den Tropfen, sonst darf ich ihr ja erst morgen Abend wieder Tropfen geben.

Und jetzt ein aktueller Text, nicht aus einem anderen Thread rauskopiert.

Am ersten Tag nach der OP:

Diandra geht es heute wieder tiptop, sie ist fit wie sonst auch, hatte am morgen schon ziemlichen Hunger (sie hat ja gestern kaum was gefressen) und nimmt auch Leckerli wieder gut und gerne an :)

Wir haben einen schönen Schnee-Spaziergang gemacht, natürlich an der Leine, was Diandra aber nicht gross gestört hat.

Wenn man nicht wüsste, dass sie gestern operiert wurde, würde man nichts merken. Die Naht (dreifach innen vernäht, mit sich selbst auflösenden Fäden und einer Art Leim aussen auf der Wunde) sieht heute schon etwas besser und nicht mehr so gerötet aus, Schmerzen scheint Diandra auch keine zu haben. Hin und wieder versucht sie, an der Wunde zu lecken, was ich natürlich unterbinde. Dann widmet sie sich einfach der kleinen, rasierten Stelle am rechten Vorderbein, wo der Zugang für die Narkose gelegt wurde und leckt dort ein wenig :ugly: was mich dann aber nicht stört.

Hier Diandras Bauch vor der OP (ein ziemlich behaarter Bauch, trotzdem nenne ich sie immer "Schweinebüüchli", weil sie als Welpe ein nacktes Bäuchlein hatte :love: )

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Gleich nach der OP, zu Hause:

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Die Naht heute früh und das wieder nackte Schweinebüüchli :

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Um zu verhindern, dass Diandra in der Nacht an der Wunde leckt, habe ich ihr gestern Abend eine zugeschnittene Leggins angezogen, erstmals als kurzfristige Lösung. In der Nacht hat sies aber geschafft, das Ding irgendwie abzuziehen (obwohl es am Halsband befestigt war :ugly: )
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Heute habe ich mir dann die Zeit genommen und eine Art OP-Body für Diandra gebastelt.
Da ich keine Nähmaschine besitze (und somit alles von Hand genäht habe) und handwerklich überhaupt nicht begabt bin, sieht das Ganze ziemlich "schiiter" aus, aber es hindert Hundi wenigstens daran, an der Wunde zu lecken.
Ich habe ein normales Frottee-Tuch genommen (was Diandra gleich als Liege-Möglichkeit nutzen wollte):
IMG_9173.jpg

Dann habe ich Diandra vermessen (von den Vorderbeinen bis zu den Hinterbeinen, Brust- und Bauchumfang plus Rückenlänge) und ein entsprechendes Stück vom Frottee-Tuch zugeschnitten. (Plus 1cm pro Seite, da ich es "umegnoh" habe, um ein Ausfranseln zu verhindert)
IMG_9177.jpg


Danach folgten die Löcher für die Voder-und Hinterbeine (was Diandra sehr interessant fand):
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Aus einer alten Fleece-Jacke schnitt ich den Reissverschluss heraus und nähte ihn am Tuch fest. Da der Reissverschluss etwas zu kurz war, nähte ich ihn einfach in der Mitte fest und nicht gleich am Anfang des Tuches:
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Ich habe ihn auf der einen Seite, dann auf der anderen Seite des Tuches angenäht (bei offenem Reissverschluss):
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So sah das dann am Schluss aus:
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Und am Hund siehts so aus (leider nicht ganz sooo passend wie erhofft, aber Hauptsache es hält):
(Diandra scheint mit Frauchens Bastelei nicht sehr zufrieden zu sein :ugly: )
IMG_9206.jpg

Auch liegen ist mit dem Body möglich, leider ist es aber beim Ausschnitt der Vorderpfoten etwas eng, da muss ich wohl noch etwas nachbessern (dafür sitzts bei den Hinterbeinen umso besser ;) ):
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Schön, dass Diandra die OP so gut überstanden hat. Dein Bericht ist interessant. Was mich etwas irritiert, ist, dass weder der Arzt noch eine TPA bei dir und Diandra war bei der Sedierung. Bei uns war es bis jetzt jedesmal so, dass der TA bei der Sedierung selbst anwesend war und dann je nach dem noch kurz raus ging bis Spike "geschlafen" hat, aber die TPA war IMMER anwesend. Das war sehr beruhigend, vorallem wenn es das erste Mal ist. Ich kann deine Gefühle verstehen, es ist nicht einfach, wenn der Hund relativ in kurzer Zeit "zusammen bricht". Vorallem fand ich es immer schlimm, wenn Spike sich gegen die Sedierung gewehrt hat und sich nicht hinlegen wollte. :evil: Einmal war es so, dass wir Spike am Morgen früh bringen mussten, der TA war noch nicht da und wir konnten Spike "abgeben". Der ging einfach so mir nichts dir nichts mit der TPA mit ohne sich umzudrehen. Wir konnten ihm nicht "tschüss bes spöter, mer hole di weder" sagen, das war echt hart für mich. Ich hatte bei jeder OP Angst, aber bei dieser war ich die ganze Zeit sehr unruhig.
Deiner süssen Diandra wünsche ich gute Besserung

 
Der Body sieht ja super aus! Auf so eine Idee muss man auch zuerst noch kommen :)

 
Jöö, die Fotos mit dem Body und mein Beitrag haben sich überschnitten. :love: Diandra sieht mega süss aus, und ein Kompliment an dich, du hast mega Talent.

 
Danke :blush:
Der Body passt übrigens farblich super gut zum Halsband :D

 
ich habe immer den body vom TA genommen und ich weiss wieso... unbegabter als ich beim nähen kann man nämlich nicht sein... sieht toll aus, diandras body. bei uns war es ähnlich, am 1. postOP tag schon wieder "alles ok". bloss hatten wir keine intracutannaht, sondern mussten nach 10 tagen (bei der kleinen nach 7) die fäden ziehen gehen, aber das ist ja wurscht.
alles gute, der süssen!

 
Schön ist alles gut gegangen und die Nacht überstanden. Nun wird es jeden Tag besser :thumbsup:

 
Ich wünsche Diandra von Herzen gute Besserung.

Danke für den Informativen Bericht. Eine tolle Idee.

 
Der body ist süss. Danke fürs einstellen der anleitung. :) tolle idee!

Diandra weiterhin gute besserung.