Von wegen Sportpferd oder nicht, das macht für mich keinen Unterschied, im Gegenteil, gerade für Sportpferde ist es wichtig, dass die Gelenke gut geschmiert werden und sie ausgeglichen sind. Ich verstehe, dass man nicht zwingend ein Sportpferd in einen Offenstall stellen möchte, insbesondere von wegen Verletzungsgefahr (die ist in einem Offenstall nun mal erhöht), aber wenn ich zum Teil sehe, dass die Pferde nur zum Arbeiten raus kommen (Weide wäre ja auch zu gefährlich, Pferd könnte stolpern) und vielleicht noch ne Stunde aufs Laufband, dann tun mir die wirklich leid.
Seh ich genau so!
Genau gleich, wie hier jetzt Beispiele von negativen Boxen-Pferden aufgeführt werden, gibt es Beispiele von Pferden aus Gruppen-Offenstallhaltungen die man aufzählen kann. Es ist doch nicht primär die Haltung ausschlaggebend, sondern das Gesamtpacket. Z.B. bei Andis Beispiel, da ist garantiert noch anderes schief gelaufen, als nur die Tatsache, dass das Pferd in einem Stall mit Boxen gestanden hat. Da waren mit Garantie auch noch der Umgang, die Trainingsmethoden und solche Dinge mit verantwortlich. Ich kenne auch solche Sportpferde, die dann aber von anderen Sportreitern übernommen wurden und auch wieder in eine Boxenhaltung kamen und sich trotzdem psychisch, wie auch physisch erholten und zu einem ganz anderen Pferd wurden.
Noch zu meinem Vergleich mit den Hunden: Ich finde schon, dass das vergleichbar ist, denn auch die unterschiedlichen Hunderassen haben grundsätzlich die selben Grundbedürfnisse, wie Pferde auch. Auch bei der Pferdezucht wurden rassespezifische Merkmale gefördert um in eine Aufgabenrichtung zu züchten, genau gleich wie bei Hunden. Wieso ist es okay, bei Hunden so darauf zu bestehen, dass den Eigenschaften der Hunderasse gerecht werden muss, aber bei Pferden soll das keine Rolle spielen?
Interessant war gerade der Kurs vom Samstag. Ich habe eine Weile zugeschaut. Da waren Sportpferde dabei, unserer aus Boxenhaltung und solche aus der Gruppenhaltung vom Stall. Die aus der Gruppenhaltung kannten die Art der Arbeit auch schon, die waren aber viel schneller auf Zack und fahriger als Stöpsel. Was man bei ihm merkte, dass er die Peitsche auf der Kruppe halt von früher nur negativ kennt und noch nicht als feines Hilfsmittel um ihn zu unterstützen. Auch durften gewisse Halter mit ihren Pferden gewisse Übungen nicht machen, da die Vertrauensbasis nicht genügend war. Die Kursleiterin hat stöpseline und Stöpsel zusammen vor dem Kurs einmal gesehen und sie durfte diese Übungen auch mitmachen.
Das soll nicht heissen, dass ich für oder gegen das Eine oder Andere bin. Sondern dass man es nicht über einen Kamm streichen darf, sondern das Individuum einzeln betrachten, was gut für es ist, die vorhandenen Möglichkeiten prüfen und anhand des GESAMTPAKETES entscheiden!
@Troll: Zu dieser Aussage stehe ich noch heute, dass es etwas Anderes ist, ob ich mit einem hochgezüchteten Sportpferd arbeite oder mit einem gemütlichen Kaltblüter. Es benötigt einen anderen Umgang, in den meisten Fällen (charakterabhängig). Nichts desto trotz habe ich gerade einen Profireiter dazu gebracht, mit seinem sehr speziellen S-Pferd Hirnarbeit vom Boden aus zu machen als Ausgleich, weil dieses Pferd extrem clever und schnelldenkend ist und Hirnfutter benötigt. Und siehe da, die verhasste Pferdepflegerin die immer gebissen wurde von diesem Pferd, aber fit ist in Bodenarbeit, kann mit ihm Gehirnjogging machen und er ist dann "furzbrav" mit ihr. ;-)