Futterbelohnung abbauen

Santana

Erfahrener Benutzer
01. Dez. 2009
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Im neuen SHM hat es einen Artikel zum "Lernen aus Motivation". Dort wird auch die Problematik der Futterbelohnung resp. den Abbau der Futterbelohnung angesprochen.

Da ich das für mich persönlich ein anspruchsvolles Thema finde und auch es auch bei meinem eigenen Hund nicht gerade ganz einfach ist, die Belohnung abzubauen, möchte ich mal um Erfahrungen beten von denjenigen, die die Futterbelohnung (oder auch andere Belohnungsformen) schon auf ein Minimum gebracht haben. Es geht hier natürlich um Übungen, die für den Hund als solches nicht selbstbelohnend sind. Ein Hund der Agi-"geil" ist braucht ja keine Belohnung mehr, aber z.B. Fuss-Laufen wird ja (zumindest von den meisten Hunden) nicht als selbstbelohnend erfahren. Das Ziel wäre jedoch, die Übung derart positiv aufzubauen, dass sie vom Hund irgendwann einfacht gemacht wird, weil er sie toll findet und nicht weil alle 0.5m etwas ins Maul geschoben wird. Also, meine Fragen:

Wie lange lässt ihr Euren Hund arbeiten bis spätestens eine Belohnung in Form von Futter (oder auch Spielzeug) kommt?

Arbeitet ihr stark mit der lobenden Stimme oder habt ihr auch das mit der Zeit abgebaut?

Wie lange habt ihr gebraucht bis ihr die Belohnung bei einzelnen Übungen auf ein Belohnungsminimum / auf ab und an variable Belohnung gebracht habt?

Wie haben eure Hunde auf den Abbau reagiert? Kam es zu einer vorübergehenden Motivationseinbusse oder blieb die Motivation konstant?

 
Super Thema, das interssiert mich auch sehr.
Ich wollte ja ursprünglich fast ohne Gudis auskommen in der Erziehung, aber nachdem er nicht auf Lob reagiert hat und ich das Draussenpinkeln angefangen habe mit Leckerlis zu belohnen, hat sich das überall eingeschlichen.

Das Resultat, er macht überall und jederzeit Sitz, und dabei geht der Hintern so schnell runter da kommt man gar nicht mit mit Schauen, aber wenn ich kein Gudi in der Hand halte....... NIX!
Der schaut mich an als hätte ich sie nicht mehr alle. In der Welpenschule war es sogar so, dass er für ein Käsestückchen (die mag er nicht sonderlich) nicht gewillt war sein edles Fudi aufm Boden zu plazieren, erst als ich die Belohnung gewechselt hatte, schoss der Hintern nach unten. :grumpy:

Das kanns ja nicht sein, oder?
Ich möchte das also auch so bald als möglich wieder abbauen. Früher (vor 30 Jahren) gings doch auch, da hatte keiner Leckerli mit dabei auf dem HuPla und die Hunde haben trotzdem alles gelernt.

 
Mmmmh schwierig,

meine vorige Hündin nahm keine Guddis, nur Rennen war lob für sie.... Mit Duffy klickere ich und auch sonst ist Sie sehr verfressen, ich kann bei Ihr aber wahlweise auch mit so ner Quitschestimme sprechen, das ist für Sie auch gaaaaanz toll.

Es ist wahnsinnig schwierig sowas wieder abzubauen, aber ich halte z.B. in der UO die Sequenzen immer ein bissl länger und länger....Mittlerweile brauch ich evtl. noch 2-3 mal ein Guddi um Sie wirklich im richtigen Moment zu loben.

Wir werden nie ganz drauf verzichten, weil ich darüber eben sehr gut motivieren kann, aber Motivationseinbüssen habe ich noch nie gehabt.

 
hab den artikel auch gelesen, sehr spannend. ich habe aber keine blindenführhunde und auch sonst keine, die aus irgend einem grund arbeiten sollten ohne belohnung/guddies.
nastassja als einzelhund baute ich völlig ohne guetzli auf, ich hatte nie welche dabei (das war deshalb weil sie grosse verdauungsprobleme hatte und nix vertrug ausser ihr diätfutter). mit spiel, mit herumrennen... das war kein problem, weil sie einfach alles supertoll fand, solange es bei und mit mir war. dies ist bis heute so, aber guddies kriegt sie inzwischen.
aber wie ich jendayi, meine nullbockversion eines whippets ohne belohung erziehen soll/sollte, ist mir ebenfalls ein rätsel.
ok, mit ball schmeissen. aber gutzis kann ich zu jeder zeit geben, den ball schmeissen nicht (zb an der leine in unpassendem gebiet/strasse etc).

ich absolviere schon auch mal einen gazen rallye obedience parcours ohne belohung oder eine längere UO session ohne belohung (also lob mit stimme schon, das gibt es immer). aber das ist unterschiedlich, mal gibt es schneller was, mal nicht. was ich nicht mache ist locken mit guddies. es gibt erst was, nachdem eine sache ausgeführt wurde und zwar ohne guddie vor der nase.

ich denke, das ist hund abhängig. einer der sehr gerne arbeitet braucht nicht noch alle 5m eine belohnung. bei einem der kaum bock hat überhaupt in die gänge zu kommen wie meine whippette würd ich jetzt eher nicht da dran arbeiten, weil ich fürchten muss, dass dann gar nichts mehr ginge auch das für den alltag essentielle nicht.

 
Interessant zu lesen, danke für Eure Antworten.

Bei meiner Hündin ist es folgendermassen (damit man versteht weshalb ich das frage): Sie hat grundsätzlich einen super Alltagsgehorsam und führt auch alle Befehle die man ihr gibt aus. Aber das Problem ist eher, dass sie gerade im Sportbereich (Obedience) zwar super gerne mitmacht und es super toll findet, ich aber den Eindruck habe sie ist mittlerweilen zu sehr auf das Futter fixiert und macht es zu wenig um seiner selbst Willen. Lasse ich nun an einer Prüfung das Futter gezwungenermassen weg, macht sie noch die ersten 2-3 Übungen top motiviert, und dann hängt sie ab. Sprich sie macht noch alles tiptop, aber dieser Funke an Motivation der das ganze so toll aussehen lässt geht verloren. Nun möchte ich es längerfristig hinbekommen, dass sie länger arbeiten kann ohne etwas zu bekommen. Sprich sie soll immernoch regelmässig belohnt werden, aber ich will die Intervalle, in denen einfach gearbeitet wird ohne dass etwas kommt, verlängern. Und ich weiss ja wie man das theoretisch abbaut, aber mir hilft es sehr wenn mir andere berichten wie das bei ihnen konkret abgelaufen ist. :)

 
Bei Sacha habe ich den Vorteil einen extrem eifrigen, motivieren Hundes zu führen. Sie ist jetzt zweieinhalb und ich bestätige eigentlich nur mehr komplette Übungen. Das heißt, sie kriegt während dem Fuss-gehen nix mehr und ich sage auch nix mehr. Wir starten in einer bestimmten Position, laufen einige Zeit, kommen wieder in die ursprüngliche Position zurück wo sie dann mit futter, spiel oder verbalem Lob bestätigt wird. Ich versuche, diese Übungen immer weiter hinauszuzögern, was bei ihr eigentlich auch kein Problem darstellt.
Vorteil dieser Methode ist, dass sich Sacha bei Turnieren nicht verarscht vorkommt weil keine Bestätigung während dem Laufen kommt und ihr das kurze Lob in der Grundstellung absolut reicht. Sie legt sich dann eigentlich noch mehr ins Zeug.
Beim Erlernen neuer Übungen bestätige ich wieder jede kleine korrekte, erwünschte Bewegung, Aufmerksamkeit usw.

 
@santana

wir versuche im Obedience die Übungen so aufzubauen, dass sie in sich "selbstbelohnend" sind, genau um dem "Problem" das du schilderst vorzubeugen.

So lassen wir die Hunde z.b oft durchs Tunnel flitzen um ins Carre zu gelangen - die Übung wird zum "Gaudi"

oder lassen wir die Hunde über die A-Wand apportieren. Für meine Hunde ist schon der Sprung ansich mehr als Selbstbelohnend - Agytöhlen halt ;)

Im Aufbau trennen wir auch einige Dinge - war mir erst suspekt jetzt stellt sich aber der Erfolg ein. Z.b Übung 10 : Wenn ich trainiere, lege ich entweder Wert darauf, dass sie die Positionen schnell einnehmen oder lege Wert darauf dass sie sich keinen mm verschieben - nicht beides zusammen. Meine Trainer legen grössten Wert auf die Basiselemente - diese sollen auch das Lebenlang immer und immer wieder trainiert werden und zwar wirklich die Basics - z.b mit Hilfe von Guddie den Hund ins schnelles Platz-Sitz-Platz-Sitz ausführen lassen.

Ich denke schon, je klarer und deutlicher der Hund die Basis verinnerlicht hat, umso einfacher ist es auch für Ihn die Motivation hoch zu halten - den er weiss ganz genau was er tun soll, es sind keine Zweifel offen ...

Wir üben im Training auch immer wieder Prüfungsmässig d.h. wir versuchen den Hunden die Kondition zu lernen, sich lange auf höchstem Niveau konzentrieren zu können - die Belohnung eben etwas abzubauen - wobei ich denke der Schlüssel liegt in der Kondition der Konzentration!

Ein Hund der Agi-"geil" ist braucht ja keine Belohnung mehr,
jein oder, wie du sagst, die Geräte ansich sind "die Belohnung" - ich stelle z.b oft ein Tunnel 2 meter hinter die Kontaktzonen - für perfektes Anhalten und Warten dürfen sie dann noch durchs Tunnel flitzen ... funktioniert aber nur für triebstarke Hunde, weniger "triebige" Hunde würd ich generell mit Jackpot belohnen (Futter, Spieli)

auch finde ich es unter umständen sinnvoll ein markerwort zu haben - ähnlich dem klicker - ein Wort welches dem Hund bestätigt bald folgt eine Belohnung in Form des Jackpots ...

ich könnte mir nicht vorstellen, ohne Futter/Beute zu arbeiten - so wie ich mit den Hunden zusammen leben (und die meisten von uns) ist ein nettes Wort oder ein Streichler eben nicht sooo viel Wert, weil sie es den ganzen Tag bekommen und sie auch den ganzen Tag um mich rum sind (bin überzeugt, bei Zwingerhaltung funktioniert dies schon wesentlich besser ohne Beute/Futter)!

Und dann kommt mir immer wieder der "doofe" Satz in den Sinn : ich arbeite auch nicht ohne Lohn ..... :p

 
will auch einen hund haben, den ich zur belohung ins tunnel schicken kann... :evil: bei den grossen ist das bis heute mit druck verbunden...argh :eek:fftopic:

 
Ich finde es immer schwierig, von "Arbeiten ohne Belohnung" zu sprechen, dieser menschliche Wunsch danach, dass der Hund es einfach tut, weil der Mensch es sagt.

Für mich steht fest, dass der Hund am Nutzen orientiert ist. Und da ist nunmal das Erfahrungslernen der operanten Konditionierung immer noch absoluter Stand der Dinge. Nutzen heisst entweder, etwas Gutes bekommen, oder etwas schlechtem Entgehen (Verstärkung des Verhaltens) oder etwas Schlechtes bekommen oder etwas Gutem entgehen (Vermeiden des Verhaltens). Nur dadurch lernt der Hund, ein Verhalten zu zeigen oder eben zu unterlassen.

Das Problem, dass Yasodhara beschreibt (Hund macht genau dann etwas, wenn der Mensch das Gudi in der Hand hat), hat nichts mit der Belohnung an sich zu tun, sondern mit dem Einsatz der Belohnung. Wenn man dem Hund das Kommando Sitz beibringt, OHNE ein Gudi in der Hand zu haben (Vorteil Clicker/Markerwort, Markerwort sogar fast noch mehr als Clicker), und ihn dann dafür belohnt mit einem Gudi, das plötzlich auftaucht, oder mit dem Spiel, oder mit der Stimme, dann lernt er, dass es sich grundsätzlich lohnt, das Verhalten anzubieten, weil darauf eine Belohnung folgen könnte. Hier finde ich auch die variable Belohnung wichtig (nach der Immerbelohnung, wenn das Verhalten sicher sitzt), es wird also nur noch ab und zu belohnt, aber undurchschauber. Bedeutet: Manchmal gibts für Sitz noch ein Gudi (gibts bei Mairin auch jetzt mit bald 4 Jahren immer noch ab und zu), aber eben nur manchmal, und zwar unberechenbar. Mal nach 4mal, mal nach 8mal, nach 3 mal, nach 12mal, nach Zufallsprinzip.

Komplettes Aufhören mit Belohnen wird längerfristig nicht funktionieren. Der Hund wird das Verhalten mehr und mehr ablegen und schliesslich gar nicht mehr zeigen, ausser es folgt eine der anderen Verstärkungen oder Bestrafungen (viele Leute, die den Hund nicht mehr mit Gudis belohnen wollen fürs Sitz, gehen ja dazu über, den Hund leicht vornübergebeugt anzuschreien, er solle jetzt sitzen - was dann letztlich positive Bestrafung ist und somit auch wieder ins Lernschema von oben gehört). Das Reduzieren von Belohnung (variable Belohnung, Zufallsprinzip), kann aber auf jeden Fall erfolgen und den Hund sogar noch mehr motivieren, als die Immerbelohnung (Verhalten, das ab und zu zum Erfolg führt, wird sturer wieder gezeigt als solches, dass vorhersehbarerweise immer zum Erfolg führt, siehe zum Beispiel Anspringen oderJagdverhalten).

Ich finde es schwierig, zu sagen, dass der Hund Fusslaufen irgendwann deshalb zeigt, weil er die Übung toll findet. Er findet die Übung toll, WEIL es dafür Belohnung gab/gibt, nicht, weil es ihm plötzlich so ungeheuren Spass macht (ausser vielleicht Hunde, für die es Motivation genug ist, mit dem Menschen zusammenzuarbeiten, also grossen "Will to Please" haben). Was der Hund gelernt hat, ist, durchzuhalten, weil die Belohnung mit der Zeit nicht mehr nach 0.5m erfolgt, sondern erst nach 50 Schritten - und vielleicht sogar nur nach 3 x 50 Schritten. Und dann manchmal eben doch bereits nach 10 Schritten. Oder nach 0.5m.

Schön ist natürlich, wenn man einen Hund hat, den man mit allem möglichen verschiedenen belohnen kann. Spiel, Agility, Aufmerksamkeit, Futter, Freilauf.. aber dafür gibts kein Patentrezept, da muss man seinen Hund beobachten und einschätzen. Will man weiterhin über positive Verstärkung arbeiten, und das gewünschte Verhalten (zB Sitz) nicht nur darüber aufbauen und nachher dann auf ermahnenden Leinenruck und Anschreien ausweichen, dann ist variable Belohnung das Zauberwort.

 
Pumba und Anne, super geschrieben, danke!

Anne, da gebe ich Dir recht, es sollte nicht das Ziel sein die Belohnung ganz abzuschaffen. Darum geht es mir auch nicht, sondern lediglich um eine Reduktion der Futterbelohnung, so dass der Hund ein Verhalten länger zeigt ohne eine Belohnung zu bekommen, weil er hofft dass diese dann doch noch kommt (was sie irgendwann einmal auch tut). Also kurzum, mir geht es um eine variable Belohnung, die für den Hund nicht mehr ganz durchschaubar ist.

Das Beispiel mit der UO habe ich gebracht, weil diese bei meinem Hund der grösste Knackpunkt ist. Carré, Apportieren, Abrufen etc klappt auch ohne Belohnung resp. mit sehr variabler Belohnung, weil meine Hündin die Tätigkiet als solche schon toll findet (so wie Pumba das auch beschreibt). Jedoch hat meine Hündin in der UO an den Prüfungen oft Mühe, diese so schön zu zeigen wie sie es zu Hause könnte. Und zwar tritt dieses Problem nicht auf, wenn UO als -sagen wir - 1te, 2te oder 3te Übung an einer Prüfung kommt, jeodch sehr wohl wenn sie als 8te, 9te oder 10te Übung kommt, da sie sich zu diesem Zeitpunkt schon davon überzeugen konnte, dass kein Futter mit im Spiel ist. Und mir geht es jetzt darum, wie ich die Belohnung im Training so weit abbaue, dass auch eine solch lange Durststrecke die Motivation nicht mindert. Ich hoffer ihr versteht was ich meine :)

Pumba, die Tipps die Du gibts finde ich sehr gut. Jedoch hätte ich dazu noch eine Frage: wie genau sieht bei dir zB das Training zu Übung 10 aus, wenn Du einmal das Tempo, das andere mal das Verschieben erarbeitest? Kann das bei Deinem Hund nicht zu Frust führen?
Ich stelle mir das jetzt mal in der Praxis vor. Wenn ich den Hund eine Sequenz lang nur für die extrem schnelle Ausführung beclickere und das Verschieben total ausser Betracht lasse, habe ich ihn sicher sehr schnell auf ein gutes Tempo geclickert. Nun entscheide ich mich aber einen Tag später, nur noch das "an der Stelle bleiben" zu clickern. Mein Hund verrutschte aber nun am Vortag sehr viel und hat die Befehle nur mit der schnellen Ausführung verknüpft. Wenn ich nun so lange nicht clickere bis der Hund an Ort und stelle bleibt, der Hund das aber 10mal nicht macht, ist er doch irgenwann sicher verunsichert? Wie genau machst Du das dann? Verwendest Du verschiedene Befehle, je nach dem ob Du Tempo oder Stillstand üben willst?

 
ich denke die motivation in der UO besonders wenns in der Prüfung gegen Ende kommt ist bei vielen HF ein Problem ... Umbra z.b ist noch immer motiviert dabei, aber das ganze wird hibbeliger, schluddriger weil unser BEIDER konzentration nachlässt :p
ich versuche daher wie beschrieben, die kondition der konzentration zu verbessern - und ich denke hier machen viele HF den "Denkfehler" und meinen nach vielem Üben etc. ist man als Team fähig sich ca 15 Min am Stück zu konzentrieren und das ist halt wirklich gaaaaanz hohe Schule - das schütteln die wenigsten einfach so ausem Ärmel ... :ugly:

Umbra übrigens wie sichs "für den Mali gehört" hat das schöne Fuss laufen so quasi in die Wiege gelegt bekommen - die himmelt mich auch immer schon brav an, läuft eng (tendenz. viel zu eng, sie drängelt) - soweit wunderbrächtig ;) Viva hingegen, mit ihrem schwachen Nervenkostüm kann jetzt mit 2 Jahren noch immer nicht richtig korrekt Fuss laufen - ich bin bei ihr froh, wenn sie es schafft 10 Sek Blickkontakt zu halten, Räuspert sich ein Regenwurm ist sie sofort derart abgelenkt, so dass ich quasi wieder von Vorne anfangen kann ... UO wird ein "harter" langer Weg werden mit ihr :blush:

zu Übung 10 - wir üben wirklich seeeeehr lange die Basics und zwar eben getrennt :

1. schnelle Positionen - ganz klassisch mit Hilfe der Futterhand (oder mit Beute) rauf für Sitz und unter die Brust für Platz mit verschieben nach Hinten (müssen die meisten Hunde auch erst lange verinnerlichen die Hinterhand nach Hinten zu schieben, alleine das braucht viele Wiederholungen und Übung bis es zuverlässig klappt), Position Steh baue ich bei beiden Hunden angebunden auf, so lernen sie von Anfang an mit der Hinterhand aktiv zu werden, sich nach Hinten auf zu richten und eben nicht nach vorne!

2. an Ort und Stelle ausführen: wir nehmen Hilfmittel und zwar je nach Hund andere Hilfsmittel - Viva z.b leg ich gerne auf eine Holzbank, Baumstamm etc. das nimmt sie sehr gut an - Umbra hingegen reagiert gut auf eine Stange bei den HINTERbeinen (also eben nicht vor der Vorderpfote - diese schiebt sie einfach gemütlich weg :grumpy: ) - so dann bestätige ich das Ausführen der Positionen an Ort und Stelle - es gibt fast keine Fehler (ausser der eventuellen langsamen Ausführung, aber darauf leg ich wie geschrieben in dem Moment keinen Wert) da da eben diese Hilfsmittel sind und ich kann somit ständig bestärken und bestätigen :thumbsup:


Nun passiert wohl bei den meisten Leuten der Fehler, dass sie Nr. 1 und 2. zu schnell zusammen legen wollen, sprich die Hilfsmittel&Basics zu schnell weggelassen werden an einem Punkt wo der Hund eben noch nicht komplet verinnertlich hat wie es funktioniert - bei Umbra hab ich das Platz mit Hinterhand nach Hinten schieben zu wenig korrekt/langsam aufgebaut, sie legt sich also nach vorne ab, immerhin richtet sie sich für Sitz dann nach Hinten auf, so dass für Sitz/Platz noch keine verschiebung stattfindet - im Beginners und 1 also noch kein Problem :escape:
Das Steh hab ich dafür sehr geduldsam aufgebaut, ich habe sicher fast 6 Monate praktisch täglich geübt (1 Minute lang) und zwar so dass sie es nie nie nie falsch machen konnte - entweder eben angebunden oder dann mit der Brust dicht an der Couch, so dass auch nur ein Aufstehen nach Hinten möglich war .... am Tag X hab ich es dann einfach versucht, zwar ohne Distanz aber auch ohne Hilfsmittel und siehe da, sie kann es und sie kann es wirklich sie hat 100% verstanden mit der Hinterhand aktiv zu sein und es "verhebt" jetzt seit ca 4 Jahren (aber auch hier, immer mal Back to Basics)

unsere Methode führt so eig. nicht zu Frust - höchstens für den Hundeführer weil er eben wirklich nur langsam vorwärts kommt und es eine verd.... Fleissarbeit ist :headbang:

 
[QUOTE='sighthound]will auch einen hund haben, den ich zur belohung ins tunnel schicken kann... :evil: bei den grossen ist das bis heute mit druck verbunden...argh :eek:fftopic:
[/QUOTE]ich kann dich trösten - es hat auch Nachteile und zwar ganz klar :lalala:

Bsp: Hund wartet eben nicht korrekt auf der Zone und bestätigt sich dann selbst in dem er noch ganz kurz durchs Tunnel flitzt .... tja so hat alles eine Kehrseite :escape:

 
Also Matti wird für jedes Kommando (wenn er es korrekt ausführt) belohnt. Jedoch nicht immer mit Guddi, sondern Guddi gibts nur beim Aufbau jedesmal, dann immer weniger und dann wird er sehr oft nur noch mit der Stimme gelobt (hoch, quiiiekend, ganz grässlich quietschig, also der Barbiemodus). Viele Guddis gibts dann, wenn ich einen Leck-Mich-Tag habe und nicht in den Barbiemodus schalten kann.
Ich hab aber leider das Problem (beim Fuss vor allem, sonst weniger), dass Matti das Lob als Beendigung des Kommandos versteht. Was beim Fusslaufen total nervig ist. Auch, weil Matti viel, wenn er weiss, dass er was gut gemacht hat, zu hüpfen beginnt. War schon immer so. Ich hab echt versucht, da Ruhe rein zu bringen und wir machen Fortschritte. Aber verbieten kann ichs ihm nicht, dann guckt er mich an, als würde ich ihn prügeln :( .

Item, genug OT: Guddis abbauen hab ich halt wirklich schon von Anfang an so gemacht, dass er, bis das Kommando sitzt, immer Guddis bekommt bei korrekter Ausführung und ich dann nach und nach weniger Guddis gegeben habe und mehr nur noch mit der Stimme lobte.

Edit: Ich hab die Guddis übrigens nie (oder so gut wie nie) schon in der Hand, sondern nehme sie erst dann aus dem Beutel, wenn das Kommando schon ausgeführt wurde. So weiss Stinky auch nicht, obs jetzt Guddi gibt, oder "nur" Barbiemodus. Er tuts, weil ich das will und Belohnung hat er ja so oder so. Klar, vom Guddi hat er mehr, aber er freut sich manchmal auch sein Popöchen ab, wenn ich feeeiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiin quietsche ;)

 
übrigens niina hat mich grad drauf gebracht - variabel Belohnen resp. nach Belohnungsschema funktioniert bei meinen Hunden sehr gut - die "checken" dass - ich mach es vorallem auf den Spaziergängen so im Sport kann ich es noch nicht gut umsetzen :

Bsp. Ich führe verschiedene Belohnungen mit mir hier auf den Spaziergängen, hier direkt die Hitliste meiner Hunde

Beute hetzen
Beute fangen
Zerrspiel mit Beute
Wurst/Käse hetzen/suchen (ich schmeiss es also weg, das finden die richtig geil!)
Wurst/Käse in den Mund serviert bekommen
Schmacko/Frolic
Trofu
Stimme/Streicheln


Seit ich nach dem Schema arbeite, kommt vorallem Viva fast nur noch auf dem Absatz gekehrt angerannt sobald ich rufe - denn darauf folgt Beute hetzen (für sie das Grösste) - es hat ungefähr 1 Monat gebraucht aber die haben beide Verstanden das es für 2x rufen und dann angetrabt kommen nicht die gleich tolle Bestätigung gibt wie für einmal rufen und auf dem Absatz kehren - ich hätte es ehrlich so gut nicht erwartet - aber die "checken" es :thumbsup:

 
Ja, variabel, das ist bei mir die Belohnung auch. Für ein müdes angetrottelt kommen, gibts von mir auch nur ein müdes "fein" oder "et voilà", ohne Gequietsche. Für sofortiges Umdrehen und angerannt kommen gibts von mir auch Superguddi und Superbarbie! Und evt., wenn ich merke, dass Matti Bock hat, noch ein Zerrspieli mit der Beisswurst.

 
[QUOTE='Pumba]Position Steh baue ich bei beiden Hunden angebunden auf, so lernen sie von Anfang an mit der Hinterhand aktiv zu werden, sich nach Hinten auf zu richten und eben nicht nach vorne!
[/QUOTE]Pumba, vielen Dank für Deine Ausführungen, Du beschreibst das ganze sehr gut und nachvollziehbar.
Noch zum Punkt mit dem Steh (ist jetzt schon sehr Obedience-spezifisch :D ): müssen Deine Hunde in dem Fall mit den Vorderbeinen fix bleiben und mit den Hinterbeinen nach hinten raus aufstehen?

Die Frage deshalb, weil ich es meiner Hündin eben genau anders beigebracht habe, nämlich dass die Hinterbeine IMMER und bei JEDEM Wechsel fix bleiben, sprich auch bein Sitz-Steh, was bedeutet dass sie bei diesem Wechsel sozusagen einen Schritt nach vorne mach (beim Steh-Sitz dann wiederum nach hinten). So komme ich zu dem Ergebnis, dass meine Hündin sich gar nicht mehr verschiebt (ist bei uns noch nicht perfekt, wäre aber natürlich das Endziel). So beschreibt es im Übrigen auch Imke Niewöhner (falls Du das Buch / die DVDs kennst).

 
Die Motivation am Ende der Übungen ist wohl auf unterschiedlichen Dingen begründet.

Einerseits merkt der Hund: Solange wir hier arbeiten, wird wohl keine Belohnung erfolgen.
Andererseits lässt auch auf jeden Fall die Konzentration nach, Hund und Halter werden müde, Körperspannung ist nicht mehr so einfach aufrecht zu halten, Übungen werden schludriger.

Hier könnte sich das Einführen eines Keep Going Signals allenfalls anbieten. Ein Signal also, das dem Hund sagt: Ja, was du machst ist gut und richtig, und ich verspreche dir, wenn du so weiter machst, wird eine Belohnung kommen. Das kann dann zwischen den Einzelübungen erfolgen.