HALTI-Harness (Geschirr)

Zauberhund_Trojka

Erfahrener Benutzer
22. Nov. 2010
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Hallo allerseits

ich habe über die Suchfunktion hier im Forum einen bereits existierenden Tread zum Thema "HALTI-Harness" gefunden:

http://www.hundi.ch/rund-um-den-hund-b9/hundeerziehung-ausbildung-b11/easy-walk-geschirr-t2203/index2.html

Da jedoch ein kleineres "Durcheinander" bezüglich des Geschirr-Typs im Tread herrscht(e), habe ich mich entscheiden, ein neues Thema zu eröffnen und meine Erfahrung mit dem "HALTI-Harness" mit Euch zu teilen - ich hoffe, das ist OK so?

Diejenigen, welche bereits einmal mit uns (*Trojka* und mir) unterwegs waren wissen ev., dass *Trojka* und ich keine "Helden im Leinelaufen" (locker an der Leine gehen, nicht "UO-Fusslaufen") sind... *Trojka* "kann" durchaus "UO-Fusslaufen" und ebenso leided sie unter dem "auf dem Hundeplatz klappts-Syndrom" - - - jedoch im Alltag siehts dann "ein wenig anders" aus... *Trojka* "vergisst", dass ich am ende der Leine "hänge" - sie "schnuffelt" sich durch die "News am Boden und Pfosten", will zu jedem Hund hin (spielen) - jeden Fussgänger begrüssen - sie bestimmt das Spaziertempo (und das ist eeecht nicht gerade langsam) :ugly: .

Wir haben vor einigen Wochen ein "Leineführigkeits-Seminar" (bei Rütter`s D.O.G.S) besucht - sind auch für das wöchentliche Training in einer "Rütter`s" Hundeschule - unsere Trainerin kennt das "Chaosteam" (also mich und den Hund) seit der Welpenspielgruppe. Im "Leinenführigkeits-Seminar" wurde u.a. gezeigt, dass man stehen bleibt - in die entgegengesetzte Richtung läuft oder ein "S" in/um den Hund läuft bevor dieser die Person überholen kann. *Trojka* läuft - wenn man sich "bemerkbar" macht - auch einige Minuten recht gut, dann "vergisst" sie sich wieder - ein "hin und her Spiel" zwischen mir und dem Hund.

*Trojka* ist nun knapp ein Jahr alt. Inzwischen haben wir einige Privat-Stunden (fürs locker Leinelaufen) bei unserer Trainerin hinter uns und haben am vergangenen Montag ein "HALTI-Harness" (Geschirr) "verpasst" bekommen. Wir wurden zwei Lektionen lang für den Umgang mit dem Geschirr "geschult" (bevor wir es nach Hause nehmen durften); nun verwenden wir es jeden Tag/im Alltag und sind einfach nur begeistert davon! Ich denke, der richtige "Umgang" und natürlich das Training ansich machen den Erfolg aus. Um "korrekt" damit arbeiten zu können muss das Geschirr auf jedenfall in der passenden Grösse gekauft und richtig eingestellt werden - ansonsten verliert es seine "Wirkung".

Vorweg: Das "HALTI-Harness" hat KEINE Schnüre unter den "Achseln"!

Die Wirkung ist "simpel" - der Gleichgewichtspunkt des Hundes wird einige cm nach unten verlagert - der "Druck" wird auf die Schulterblätter verlagert (ohne Schmerz oder "hauruck-Methode") und nicht wie beim Halsband um den Hals/auf das Halsband gegeben.

Das Geschirr ist meines Erachtens nach "ausbruchsicher" - es wird an zwei Stellen mit der Leine und zusätzlich am Halsband verbunden.

*Trojka* war bereits nach der ersten Stunde der Anwendung des Geschirrs viel ruhiger und kontrollierter - "ansprech-" und "lenkbar".

Das Geschirr wird nun für jeden Spaziergang verwendet - sie kann damit auch "frei rennen" - trotzdem wird auch parallel zum Geschirr am Halsband geübt - "konzentriert" einige Minuten während jedem Spaziergang - sie lernt so, dass sie am Halsband keinesfalls ziehen darf. Nach der Übung wird wieder am Geschirr gelaufen - dort "kann sie gar nicht ziehen" (pyhsikalisch durch die Verlagerung des Schwerpunktes).

Wir haben somit keine "Machtkämpfe" mehr an der Leine - ICH gebe den "Ton - die Richtung und das Tempo" an :headbang: - ohne "Hauruck" oder gefährdender "Erziehungshilfen" wie zB das Halti (am Kopf/Fang) -> falsche Handhabung könnte durchaus Gefahren birgen (Zunge, Nacken usw).

Abschliessend zu meiner Erfahrung möchte ich noch dazu sagen, dass ich unbedingt die Handhabung und das Anpassen des Geschirrs von/durch/mit einem "Profi" empfehlen würde.

Und damit nicht nochmals "Missverständnisse" bezüglich des Geschirr-Typs auftreten:

"HALTI-Harness":

haltiharness103.jpg


Uund *Trojka* mit "HALTI-Harness" :) - schaut ja nicht gerade wie ein Topmodell aus, aber war ja auch noch "früh" Morgens :ugly: :

img9029as.jpg


 
Finde das wirklich einen gut geschriebenen Erfahrungsbericht von dir! Es gefällt mir vorallem, dass zuerst intensiv ohne Hilfsmittel gearbeitet wurde und erst als man sah, dass es nicht fruchtet, zu einem Hilfmittel gegriffen wurde. Dies ganz bewusst, unter professioneller Anleitung eingesetzt wird und das Ziel ist, es auch wieder weg lassen zu können. Und eins noch zu deiner Beruhigung; die Faktoren Zeit und Alter des Hundes spielen beim Leinelaufen auch eine Rolle. Es gibt mit der Zeit wirklich eine Art Gewöhnung beim Hund und er macht es automatisch und vergisst sich nicht immer. Wünsche euch viel Spass und Erfolg beim Training! :)

 
jöööö, Trojka *süüüsguck*! Levy hat gerade meinen Bildschirm gesäubert... :headbang:

 
Ich persönlich halte von derartigen "Hilfsmitteln" ehrlich gesagt nichts.
Meine beiden Huskies sind trotz Zugsport prima leinenführig auch am Geschirr und waren es Anfangs beide absolut nicht.

Wir haben konsequent Leinenführspiel gemacht, auch wenn wir währenddessen kaum vom Fleck kamen und die haben das irgendwann auch kapiert. Man braucht halt etwas Geduld.

Aber jede® wie er mag:).

 
@hasch-key: Wie hast Du die Zeit dazwischen (also während der Lern- Aufbauphase - als Deine zwei noch jung waren) "überbrückt" respektive - wie bist Du spazieren gegangen - und Sozialisation - Umwelteinflüsse kennen lernen usw?

Ich übe mit meinem Hund auch konsequent - jedoch nur einige Minuten, danach wechsel ich vom Halsband wieder auf das Geschirr. Gerne möchte ich ja auch mit meinem Junghund zB in die Stadt gehen - mich dort bewegen ohne dass der Hund "negativ" auffällt und noch mehr "Erfolg" mit ziehen an der Leine/Halsband hat. Auch zB andere Hunde treffen, am Bahnof üben usw.

Ich verwende das Geschirr ja nicht, weil ich "zu faul" bin um zu üben sondern um meinem Hund keinen Erfolg mehr mit ziehen an der Leine zu geben.

Aber natürlich ist es jedem "das Seine" - wie er zum Ziel kommt und umso besser, wenn es ohne Hilfsmittel klappt. Ich würde niemals "jedem" ein solches Geschirr raten - weils dann einfach "bequemer" sei - für uns sprach jedoch dafür, dass der Hund keine Erfolgserlebnisse mehr an der straffen Leine hat und wir uns trotzdem "überall" bewegen können (damit sie möglichst viele Dinge kennenlernt).

@Levy - :D ist Dein Hund ev. übernächtigt?! Der findet *Trojka* trotz "Extasy-Blick" attraktiv?! ch ch ch

@Disthen - danke. Ich/wir würden ein Hilfsmittel nie ohne kompetente Beratung am Hund "testen" - wir waren - und sind - sehr froh, "in guten Händen zu sein" (denke ich jedenfalls). Ja, ich hoffe doch sehr, dass auch *Trojka* noch etwas erwachsener wird und nicht ein solches "Chaosweib" bleibt :ugly: .

 
@Zauberhund: War kein Vorwurf an Dich, nur meine Meinung dazu ;) .
Meine Hunde sind Second Hand Hunde, d.h. ich habe sie 2- bzw. 3-jährig bekommen. Das heisst aber nicht, dass sie leinenführig, erzogen oder sonstwas waren. Ich habe das Leinenführspiel eben relativ konsequent geübt, auch wenn ich sie manchmal an die Wand hätte ballern können :p .

Bez. Stadttraining: Da waren beide am Anfang nicht ansprechbar und haben nur geglotzt und gezogen. Ich habe es dann öfters so gemacht: Einen Platz gesucht, der nicht ganz mittendrin ist aber gut zum Beobachten des "Stadtgetümmels", mich hingestellt, Fuss auf die Leine und gewartet. Sobald sich der Hund abgelegt hat, gings weiter. Hat im längsten Fall 1,5h gedauert. So haben sie sich aber quasi gewöhnt. Ich habe dann die "Aussenreize" langsam gesteigert, bis eben mitten im Getümmel.

Bez. anderer Hunde: Gerade mein einer Rüde will grds. zu jedem Hund, am Anfang mit voll in die Leine hängen, Quietschen usw., das volle Programm eben. Sobald der angefangen hat, bin ich umgedreht. War er wieder ansprechbar, gings wieder in Richtung Hund usw. Irgendwann hat er kapiert, dass es eben nicht weitergeht, wenn er Theater macht. Heute guckt er zwar, läuft aber ordentlich im Fuss weiter.Vielleicht habe ich damit die entgegenkommenden Hundehalter genervt, war mir aber in dem Moment egal ;) .

Geholfen hat auch die Hundeschule; da dort das Training immer an unterschiedlichen Orten statt findet (Hundeplatz, Stadttraining, am Bahnhof, auf dem Feld, Nähe Sportplatz usw.) haben sie auch gelernt, dass Gehorsam bzw. Kommandos keine hundeplatzspezifische Angelegenheit sind.

Aber wie gesagt, viele Wege führen nach Rom ;) .