hinterrücks Anfallen

jessy

Erfahrener Benutzer
24. Okt. 2008
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Hallo ihr,

ich brauch mal wieder Ratschläge zu unserem Problemhündchen mit dem Namen DEWEY :rolleyes:


Wenn wir auf dem Spaziergang Leute kreuzen, kommt der Kleine meist an die Leine und geht bei Mutter am Bein. Wenn die Leute ein bis zwei Schritte an uns vorbei sind, macht Dewey kehrt und will ihnen nach.
Letzthin sprang er einem Jogger nach und Mutter konnte ihn nicht sofort abrufen, erst nach einer kurzen Zeit. Wenn er dazu kommen würde, würde er die Personen auch schnappen!

Ich hange meiner Mutter schon lange in den Ohren, dass sie sich eine Schlepp kaufen soll und Dewey nun mal solange daran verweilen muss, bis sie ihn besser im Griff hat.
Zur Erinnerung: Wir haben ihn mit 11Monaten übernommen, er kannte keinerlei Erziehung und ist nun mit knapp 14Monaten schön in der Flegelphase. Mama geht nun in die Erziehungsstunden und am Montag kommt die 'Hundetrainerin' wieder, um das Ganze auch anzuschauen.

Trotzdem würde ich mich über gute Tipps freuen, im Allgemeinen Tipps fürs Abrufen und aber auch für dieses 'Anfall-Problem'

 
leute engagieren und die werfen gemeinerweise mit wasser... habe so mein einer besuchshund in einem einzigen mal davon abbringen können, meine katzen anzukläffen.
muss natürlich genau treffen. hilft auch, wenn der hund wasser mag, er erschreckt trotzdem und ist verwirrt und in dem moment ihn abrufen und dann ein riiiesentheater machen. ev. hilft es ja beim zwergafghanen auch... :)

 
Original von sighthound

leute engagieren und die werfen gemeinerweise mit wasser... habe so mein einer besuchshund in einem einzigen mal davon abbringen können, meine katzen anzukläffen.

muss natürlich genau treffen. hilft auch, wenn der hund wasser mag, er erschreckt trotzdem und ist verwirrt und in dem moment ihn abrufen und dann ein riiiesentheater machen. ev. hilft es ja beim zwergafghanen auch... :)
sehr gute idee.. wir provozieren zb bei deartigem (hundeplatz) solche dinge auch.. und dann kommt was völlig unerwartetes...eben von uns als "harmlose passanten".. auch mit wasser haben wir dies schon gemacht.

wir hatten erst letzten samstag einen hund in eben diesem training, welcher joggern nachgeht und wirklich beisst.. gab ne anzeige inzwischen.

die nuss geht an der schleppe nicht...sie weiss es genau.

dann haben wir als passanten und jogger die spur umgedreht.. buah.. es hat sie echt beeindruckt.

gehört nat. wiederholtes training dazu.

 
Also meint ihr, mal auf einem eher engeren, abgelegenen Weg eine uns bekannte Person engagieren, dass sie mit ihn mit einer Wasserpistole oder gefüllten PetFlasche bespritzt, sobald er ihr nachgeht ?
Wäre eine Möglichkeit, muss ich ihr später mal vorschlagen.

Ich find den Hund momentan so mühsam, ich geh überhaupt nicht gern mit ihm raus.. Da finde ich Luna mit ihrer Macke regelrecht liebenswert!

 
Ich würde den Hund, sobald er anstalten macht sich umzudrehen, massregeln. Bei dieser Methode ist natürlich das Timing absolut wichtig. Es darf auf jeden Fall nicht zu spät passieren. Den Hund genau lesen und reagieren 8)
Bei der Wasser spritz Methode wäre für mich nicht ganz klar, wie der Hund das verknüpft... Mensch kommt, ich will in verjagen, Mensch erschreckt mich. Für mich ist das fraglich...

 
Original von Sunny

Bei der Wasser spritz Methode wäre für mich nicht ganz klar, wie der Hund das verknüpft... Mensch kommt, ich will in verjagen, Mensch erschreckt mich. Für mich ist das fraglich...
Für mich auch :rolleyes:

@Jessi

Ich würd es auch über den Gehorsam machen....oder dem Hund lernen deiner Mutter ins Gesicht zu schauen. Kann man gut jeden Tag beim füttern üben. Gemein wäre auch wenn er ins Gesicht schauen muss wenn der Napf schon am Boden steht. Die Zeit steigern. Wenn es so klappt, bin ich mir sicher dass er mit dem Kommando Schau auch Passanten kreuzen kann auf eine Belohnung wartet und die Menschen dann nicht mehr so interessant sind.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten Hunden etwas abzugewöhnen. ;)

Lg Natascha

 
wir haben das in etwa auf die art auch auseinander genommen..
wenn ein hund etwas verfolgt.. gar evtl. beisst etc..
ist dies teiwlweise sicher auch jagdtrieb..schnappen heisst auch "stoppen".. und weiteres weglaufen des objektes zu verhindern (aus hundesicht)..
nur wenn "gejagdes" sich stellt... praktisch -unberechenbar- wird..
kommt ein hund ins -meiden-.. denn er wird ja und soll dadurch verunsichert werden und keinesfalls zum erfolg kommen.
lieber lernt er das zu meiden, als dass man ihn "ablenkt".. denn ob die ablenkung schlussendlich den schlüsselreiz überdeckt ist fraglich.
setzt vor allem vorraus, dass man den hund 100% rechtzeitig lesen kann.. und so schnell auch reagiert.
eine gejagte katze zb., welche sich "stellt"...kann urplötzlich den hund vor ein grosses fragezeichen stellen und dieser ist evtl. gar irritiert und wendet sich ab.
bei dem hund in unserem training bleibt da eh keine möglichkeit..
verfolgen von jogger etc.. beissen und anschl.anzeigen auf der polizei..
lassen uns da leider keinen spielraum.
da wird eben etwas weiter in die trickkiste gegriffen..
und wenn er ab jetzt jogger saudoof findet oder bäh.. oder eklig...
egal was
die verknüpfung ist da ziemlich egal im besten fall wirklich negativ.. und als unberechenbares jagdobjekt eingestuft.. hauptsache er findet jogger so sau doof, dass sie keinerlei interesse mehr auslösen. der hund soll schlussendlich die jogger meiden.. im besten fall.. grossräumig umlaufen.
immer noch besser als ein evtl. gar als gefährlich eingestufter hund mit allen (vermeidbaren) auflagen...
hier geht die sicherheit für die menschen leider vor..und wie und was der hund schlussendlich verknüpft ist ziemlich relativ..
hauptsache jogger etc. sind -gruusig-..und kein objekt des jagens mehr.

 
Original von Sunny

Bei der Wasser spritz Methode wäre für mich nicht ganz klar, wie der Hund das verknüpft... Mensch kommt, ich will in verjagen, Mensch erschreckt mich. Für mich ist das fraglich...
Ich sehe das auch so. Je nach Charakter des Hundes könnte dies eine Fehlverknüpfung beim Hund auslösen. Die Frage hier ist für mich eher, warum er dieses Verhalten zeigt. Ist es Jagdtrieb oder eher Angst/Unsicherheit Fremden gegenüber ? - Ich kenne dieses Verhalten auch von einem bekannten Hund und da ist es Angst und Unsicherheit. In dem Fall würde ich auf jeden Fall mit Ablenkung und positiver Bestärkung arbeiten, damit Hundi fremde, vorbeilaufende Personen ignorieren lernt.

 
Original von sapi

Ich sehe das auch so. Je nach Charakter des Hundes könnte dies eine Fehlverknüpfung beim Hund auslösen. Die Frage hier ist für mich eher, warum er dieses Verhalten zeigt. Ist es Jagdtrieb oder eher Angst/Unsicherheit Fremden gegenüber ? - Ich kenne dieses Verhalten auch von einem bekannten Hund und da ist es Angst und Unsicherheit. In dem Fall würde ich auf jeden Fall mit Ablenkung und positiver Bestärkung arbeiten, damit Hundi fremde, vorbeilaufende Personen ignorieren lernt.
diagnose sehe ich schon als wichtig..

bei der hündin bei uns auf dem hundeplatz ist es eindeutig keine unsicherheit.. sie jagt..ganz klar und eindeutig. die körpersprache spricht hier bände..z.t. sogar sehr zornig und ziemlich wütend.. vor allem wenn da derjenige nicht sofort stehen bleibt.

wir haben die situaton sehr genau beobachtet..

die einschätzung vom hund ist auch das trainingskonzept.

ein verunsicherter hund muss anders gehändelt werden.

 
@andi+rundel: grundsätzlich gebe ich Dir absolut recht. Jedoch in obigem Fall geht es nicht um Jogger sondern, wenn ich es richtig verstanden habe, um "normale" Fussgänger, welche den Weg kreuzen. In diesem Fall fände ich die von Dir beschriebene Trainingsmethode nicht unbedingt richtig - aber wie gesagt, es kommt auch sehr stark auf den Charakter des Hundes an. Ist schon ein gewisser Respekt gegenüber Menschen da oder liebt er Menschen abgöttisch. Je nach dem würde ich dann halt entsprechende Trainingsmethode anwenden

 
Original von sapi

@andi+rundel: grundsätzlich gebe ich Dir absolut recht. Jedoch in obigem Fall geht es nicht um Jogger sondern, wenn ich es richtig verstanden habe, um "normale" Fussgänger, welche den Weg kreuzen. In diesem Fall fände ich die von Dir beschriebene Trainingsmethode nicht unbedingt richtig - aber wie gesagt, es kommt auch sehr stark auf den Charakter des Hundes an. Ist schon ein gewisser Respekt gegenüber Menschen da oder liebt er Menschen abgöttisch. Je nach dem würde ich dann halt entsprechende Trainingsmethode anwenden
die hündin bei uns im monment nimmt sich auch fussgänger vor...

velos und jogger...

sie will sie eindeutig stoppen..

jeder der kommt hat ihrere meinung da nichts zu suchen...

wir sind bei der einschätzung immer mehrere trainer.. und analysieren sehr genau.

deshalb ist auch gerade der auslöser beim hund das wichtigste..

angst oder unsicherheit würden wir auf jeden fall über den besitzer versuchen kompensieren.. eben durch dessen rechtzeitige einwirkung und punktgenaue bestätigung etc..

 
Dewey ist gegenüber Fremden eher ängstlich, wir hatten selbst einige Zeit, bis er nicht bei jedem in die Knie gehen zusammenzuckte. Allerdings bin ich selten auf den Spaziergängen dabei, von daher sehe ich sein Verhalten nicht so gut.. Das letzte Mal ging er schön neben Mutter und wirklich kaum sind sie vorbei, macht er eine 180° Wendung und will nachspringen, aber ohne zu kläffen..

Naja, ich warte auch noch auf Montag, was dann die Trainerin dazu sagt. Aber ich hoffe doch sehr, dass sie das bald mal in den Griff bekommt. Er ist ja ein eher kleiner Hund, und da ist der Gedanke an einen Tritt näher, als wenn ein Schäfer nachrennt. Also ich würde einen kleinen Kläffer eher mal mit dem Fuss wegschupsen (nicht reintreten!). Und das will ich so gut es geht verhindern..

Denkt ihr, mit dem Clicker kann man auch gut daran arbeiten ? Also wenn er sie anschaut, dass sie ihn so im richtigen Moment bestätigen kann ?

 
@andi+rudel: danke für die ausführliche Erklärung. Finde ich super toll, wie Ihr arbeitet - Daumen hoch !

 
Original von jessy

Denkt ihr, mit dem Clicker kann man auch gut daran arbeiten ? Also wenn er sie anschaut, dass sie ihn so im richtigen Moment bestätigen kann ?
natürlich kann man sie mit dem klicker bei aufmerksamkeit bestätigen.. dazu muss jedoch der klicker auch verinnerlicht sein.dh. die verknüpfung der bestätigung des klick.. in zusammmenarbeit mit futterbelohnung.

ich klickere meine hunde auch.. aber ich schnalze mit der zunge. das eigentliche geräusch ist nicht das ultimo.. sondern die bestätigung als solche, welche mit dem geräusch in verbindung gebracht wird.

dh macht ayla was richtig, schnalze ich.. in verbindung mit sofortigem futter.

zwischenzeitlich reicht das schnalzen aus.. es ist bereits eine belohnung und bestätigung.

immer wieder auch zwischendurch belohne ich dies auch mit futter und schnalzen.

beim spaziergang vereinfacht dies gar die leinenführigkeit.. läuft ayla da super neben mir, gibts ein schnalzer zur belohnung.

ich selbst schlepp keinen klicker mit.. der wär mir evtl. zu unhandlich.. oder ich vergess ihn gar.

ausserdem belohne ich hier mit schnalzen auch verhalten (erwünscht) im haus. zb. abliegen (mit komm. platz).. oder sitz und ein paar kleine sektionen im "trickdogging" mit ayla, da sie auf futter ohne ablenkung sehr gut anspricht.

draussen ist futterbelohnung bei uns kein thema.... herdi eben, der da in gewissen situationen nichts nimmt.

aber schnalzen kann ich jederzeit als bestätigung, da der effekt dann der gleiche.

anfangs muss jedoch immer mit futter und klicker gearbeitet werden. eben der verknüpfung (belohnung) wegen.

wenn eure trainerin, welche sich den hund anschaut und mit klicker arbeiten kann.. um so besser.

 
Original von sapi

@andi+rudel: danke für die ausführliche Erklärung. Finde ich super toll, wie Ihr arbeitet - Daumen hoch !
:D danke *rotwerd*

wir arbeiten oft ausserhalb vom platz.. eben wegen der verschiedenen problemsituationen. heutzutage ist "fuss, platz und sitz" eben nicht mehr das ultimum..

viele hundebsitzer legen auch mehr und mehr wert auf umweltvetträglichkeit. leider erst, wen probleme bereits da sind.

auch als hundeplatz sollte man da kreativ genung sein..sich der probleme anzupassen.

ganz klar, dass wir selbstverst. ebenso unterordnung etc auf dem platz absolvieren.

 
Ich denke die Trainerin die da kommt wird schon erkennen ob es sich um Jagdtrieb oder um ein Vertreiben wollen weil er sich so gross und stark fühlt ;)

Dieses Nachrennen und verbellen sehr ich nicht wirklich als Jagdtrieb....exgüsi ;)

@Jessi
Klar kann man das Anschauen auch mit Chlicker bestätigen....eigentlich würde auch was verbales hohes freudiges reichen...oder eben dann das freigeben zum Napf

Lg Natascha

 
Als Kyra in Pupertätsalter war hat sie auch angefangen den Joggern, Velofahrern und teils auch Spatziergänger nachzurennen, zum teil angeknurrt..konnte Ihr das recht schnell abgewöhnen...hab mit ihr an der Leine trainiert, jedes mal wenn ein Mensch kam (egal ob Velofahre,Jogger,Fussgänger) machte ich mit dem Mund ein geräusch (wie viele bei den Pferden machen) oder sagte ihr Name dass sie mich anschaut und jedesmal wenn sie mich angeschaut hat gabs ein Leckerli,mit der Zeit hat sie mich automatisch angeschaut wenn sie ein Mensch gesehn hat,ohne dass ich ihren Name sagen musste.
Ich denke sie hatte diese Macke weil sie diese "Objekte" als Gefahr angeschaut hat, denke das kommt weil sie als Baby in der Türkei alleine auf der Strasse gelebt hat,ohne Mutter und hatte schlechte erfahrungen mit den Menschen.