Hund an unbekannten Orten immer sehr nervös

Lena

Erfahrener Benutzer
24. Mai 2011
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Wenn ich mit Chiara an unbekannten Orten spazieren gehe ist sie immer sehr aufgedreht und nervös.
Dies dauert auch eine sehr lange Zeit an. Sie hat die Nase dann nur noch am Boden schnüffelt extrem rum und ist nicht mehr ansprechbar.
Hättet ihr Tipps um das ein bisschen zu reduzieren? Das aufgedreht sein wäre noch eines aber zumindest ansprechbar sollte sie bleiben.

 
ich habe da eigentl. nur einen tipp...
gehe wenn möglich so oft es geht woanderst mit ihr laufen. fremde orte werden sie verunsichern und da ist es an dir ihr zu zeigen, dass es nichts "schlimmes" ist.
je öfter ihr mit ihr woanderst hin geht, um so mehr wird sie sich daran gewöhnen und auch mehr und mehr als -normal- ansehen.

 
Duffy war das am Anfang auch immer, ich hab es ignoriert, weil ich da rumspaziere wo ich will und wann ich will... Hatte Sie aber immer an der Leine (Gefahrensicherung :D ).

Einfach das nervöse getue ignorieren, ich hab mich dann auch einfach irgendwo hingesetzt und Löcher in die Luft gestarrt...

Ich bin immer und immer wieder woanders gegangen, die normalen Runden habe ich anders gewählt,etc, also immer damit konfrontiert. Heute siehts Sie es total gelassen, ich kann überall mit Ihr hin. In der Stadt ist Sie immer noch ein bissl nervös.

Also üben üben üben, nen anderen Trick kann ich dir nicht sagen, vielleicht kommen ja noch bessere...

 
Als wir unser Hundi (mit 7 Monaten) übernommen haben, kannte er leider gar nichts von seiner Umwelt. Da war jeder Spaziergang eine grosse Herausforderung. Aber ich schliesse mich da Bibu an. Wir haben Spike immer wieder mit Situationen konfrontiert, in welchen er unsicher war. Es hat viel Zeit gebraucht, aber heute (nach zwei Jahren bei uns) können wir schöne Spaziergänge miteinander unternehmen, in denen er in allen Situationen entspannt ist. Ja klar, gestern morgen früh (war noch etwas dunkel) hatte er Angst vor dem Grünkübel unseres Nachbarn. Ich habe ihn daran schnuppern lassen und als wir vom Spaziergang zurückgekommen sind konnte er ohn Aufregung daran vorbei gehen.

Ich würde mit deiner Kleinen immer wieder neue Spaziergänge unternehmen.

 
Immer und immer wieder irgendwo anders spazieren gehen, und das getue ignorieren, das beste was du tun kannst :thumbsup:

Ich hatte mit Lisa, welche 2,5 Jahre nur in ihrem Garten lebte und selten mal ums Quartier durfte das selbe Problem nur etwas schlimmer. Sie war nicht nur nervös und hibelig, sie hatte Panik an neuen Orten spazieren zu gehen, manchmal stieg sie nicht mal aus dem Auto, wollte einfach nicht laufen.... Also gingen wir morgens, mittags und abend immer irgenwo spazieren wo sie nicht war, wenn von der Zeit her reichte und sonst am Wochenende... dabei immer als Belohnung ein Spielzeug ;)

 
Auf jeden Fall immer wieder neue Orte erkunden. Zwischendurch auch alte, bekannte Pfade.

Chiara hat vielleicht einen besten Hundefreund ... Wenn er und seine Halterin ab und zu beim Erforschen neuer Gebiete mitkommen, ist es für deine Hündin bestimmt einfacher.


Das Wichtigeste ist aber, dass DU souverän bleibst, wenn Chiara nervös wird.
Bist du eine gute Chefin, dann orientiert sie sich an dir. Bleibst du ruhig, hat sie keinen Grund, sich aufzuregen.

 
Danke für die Tipps.. bisher waren wir 2-3 mal wöchentlich an einem fremden ort. Sonst haben wir so 4 routen welche wir immer etwas abwechseln. Werde mir aber mühe geben und auf neue Erkundungstouren gehen

 
Von unserem Labi her, kennen wir dieses Problem auch. Ich habe es zuerst so versucht, wie alle bereits beschrieben haben. Es wurde nur noch schlimmer! Ich habe dann genau das Gegenteil gemacht. Sie komplett runter gefahren, damit mal wirklich der komplette Stresslevel bei ihr gesunken ist und dies während drei Wochen. Anschliessend bin ich nur an 3 unterschiedlichen Orten spazieren gegangen, ca. 1/2 Jahr lang. Sie lernte so in einem stressfreien Zustand ein Grundvertrauen in ihre Umwelt und in uns. Lernte auf uns zu achten und zu hören. Dies brachte sie dahin, dass wir sie heute überallhin mitnehmen können und sie einfach sich uns anschliesst und in uns und die Umwelt Vertrauen hat. Mittlerweile sind wir auf Reitturnieren mit ihr, wo es massenweise andere Hunde, Leute, Pferde, Lärm hat, dies auf engstem Raum und sie kann relaxt dabei sein und sich hinlegen. Wir können mit ihr zu einem Fleck Wiese und ihr sagen, sie soll sich versäubern, alles kein Problem.

Bei gewissen Hunden ist weniger manchmal mehr.

 
troll ja ich würde es schon als ein Versinken ansehen... Das rumhibbelen und nervöse schnüffeln würde mich ja noch nicht mal stören eher das nicht mehr ansprechbar sein ist ein Probelm für mich. Sie entfernt sich auch in diesen Situationen zu weit von mir

 
@lena: nein, ich habe keinenn tipp aber wenn du einen kriegst, kannst ihn mir weitergeben... :laughingmyassoff: dawn ist auch so und bei ihr ist dann ganz klar was sache ist: JAGDTRIEB. einfach hinsetzen und ruhe ausstrahlen ginge voll nach hinten los, dann wär sie schneller weg als ich kucken kann (es sei denn es ist wirklich absolut übersichtlich und hat nix). nase am boden ist bei ihr natürlich nicht, aber augen am horizont ist auch nicht sooo viel besser...
sie ist nicht völlig unansprechbar aber definitiv ganz anders als in bekannten gebieten (selbst wenn es dort eher was zum jagen hätte). hat es wirklich nichts, gar nichts (und ist auch nicht möglich dass im etwas höheren gras noch eine katze liegt), lasse ich sie "sauen". nach kurzer zeit ist die sache dann nämlich gegessen. doch wehe, ich hab was übersehen... deshalb ist sie in neuen gebieten grundsätzlich erstmal an der flex oder schlepp für sicher 20 min.
ruhe ausstrahlen etc. ist natürlich auch wichtig, aber das alleine nützt mir nix und hinsetzen schon gar nicht, dann eher sehr schnell sich fortbewegen und verlässt sie einen gewissen radius sofort zackig umkehren und eine andere richtung wählen.

 
[QUOTE='Lena]... Sie entfernt sich auch in diesen Situationen zu weit von mir
[/QUOTE]Ein Hund der nervös, überfordert, ängstlich ist in ungewohntem Territorium der entfernt sich keinesfalls zu weit von seinem Besitzer, sondern eher das Gegenteil, denn er hätte ja Angst den Anschluss zu verlieren. Entfernt er sich etwas weiter vom Besitzer und er ist wirklich nervös, überfordert und unsicher, dann hat er noch nicht genügend Vertrauen in die Führung seines Besitzers und genügend Bindung. Er sucht seine Lösung im Umgang mit der Situation in der Eigenverantwortung, deshalb ist er auch nicht "ansprechbar" wie du es empfindest. Da nützt es aber dann überhaupt nichts ihn ständig in diese Situation zu bringen. Man muss einen Schritt weiter vorne ansetzen und zwar bei der Führungs- und Bindungsarbeit. Denn sonst wird er seinen Lösungsansatz auch nicht aufgeben.
 
@troll: ah, da haben wirs... dann bin ich auch völlig einverstanden... :laughingmyassoff:

 
[QUOTE='Disthen]Ein Hund der nervös, überfordert, ängstlich ist in ungewohntem Territorium der entfernt sich keinesfalls zu weit von seinem Besitzer, sondern eher das Gegenteil, denn er hätte ja Angst den Anschluss zu verlieren. Entfernt er sich etwas weiter vom Besitzer und er ist wirklich nervös, überfordert und unsicher, dann hat er noch nicht genügend Vertrauen in die Führung seines Besitzers und genügend Bindung. Er sucht seine Lösung im Umgang mit der Situation in der Eigenverantwortung, deshalb ist er auch nicht "ansprechbar" wie du es empfindest. Da nützt es aber dann überhaupt nichts ihn ständig in diese Situation zu bringen. Man muss einen Schritt weiter vorne ansetzen und zwar bei der Führungs- und Bindungsarbeit. Denn sonst wird er seinen Lösungsansatz auch nicht aufgeben.
[/QUOTE]Hättest du hierfür Tipps?
 
@Lena: :S Das ist extrem schwierig aus der Ferne, ohne euch zu sehen. Es gibt da ganz unterschiedliche Ansatzmöglichkeiten und bei sowas müsste man zuerst genau analysieren, wie der Stand der Dinge ist. Tut mir leid, hätte dir super gerne einfach gesagt mach dies und das, aber das ist in diesem Fall für mich nicht möglich. :(

 
ich würde in diesen situationen zuerst mal die leine oder schlepp dran lassen.
leine gibt sicherheit und ist die verbindung zwischen hund und dir. also dein verlängerter arm.
somit verhinderst du, dass sie sich zu weit entfernt und andererseits hat sie die sicherheit mit dir in kontakt zu stehen.
allgemeiner bindungsaufbau wäre garantiert positiv. daran solltest du jedoch kontinuierlich, vor allem daheim und ich bekannten gegenden üben.

 
Werde es mal in der Hundeschule ansprechen denke die sollten mir ja helfen können ;)

 
Wir haben das auch durch. Ich hab mich jetzt aber auch gewundert, warum hier geraten wird, einen gestressten Hund noch öfters in die Situation zu bringen. Ich würd wie Disthen gesagt hat erst mal den Hund runterkommen lassen, ein paar Tage nur bekannte Runden laufen und dann langsam und für kurze Zeiten mal fremde Orte aufsuchen. Du schreibst ihr macht 2–3 Mal wöchentlich Runden an fremden Orten. Ich find das ist mehr als genug.

Ausserdem würd ich den Hund mit Schleppe absichern und an fremden Orten nicht zuviel verlagen. Er kann ja nicht auf Dich achten, so lange er gestresst ist. Das Stress-Getue an sich würd ich ignorieren.

[QUOTE='Disthen]Von unserem Labi her, kennen wir dieses Problem auch. Ich habe es zuerst so versucht, wie alle bereits beschrieben haben. Es wurde nur noch schlimmer! Ich habe dann genau das Gegenteil gemacht. Sie komplett runter gefahren, damit mal wirklich der komplette Stresslevel bei ihr gesunken ist und dies während drei Wochen. Anschliessend bin ich nur an 3 unterschiedlichen Orten spazieren gegangen, ca. 1/2 Jahr lang. Sie lernte so in einem stressfreien Zustand ein Grundvertrauen in ihre Umwelt und in uns. Lernte auf uns zu achten und zu hören.

...

Bei gewissen Hunden ist weniger manchmal mehr.
[/QUOTE]
 
@Kaya

als ich Duffy bekam, war alles "furchtbar" aber irgendwann muss Sie einfach lernen das es normal ist woanders hin zu gehn.

z.B. fahren wir alle 4 Wochen nach Deutschland zu meinen Eltern oder 1 mal die Woche ins Training an verschiedenen Orten, das muss ein Hund irgendwann einfach abkönnen find ich. Natürlich muss man das langsam aufbauen und den Hund durch die Leine sichern. Wenn er eh nicht ansprechbar ist, würde ich erst gar nicht ableinen :escape:

 
[QUOTE='Bibu]@Kaya

als ich Duffy bekam, war alles "furchtbar" aber irgendwann muss Sie einfach lernen das es normal ist woanders hin zu gehn.

z.B. fahren wir alle 4 Wochen nach Deutschland zu meinen Eltern oder 1 mal die Woche ins Training an verschiedenen Orten, das muss ein Hund irgendwann einfach abkönnen find ich. Natürlich muss man das langsam aufbauen und den Hund durch die Leine sichern. Wenn er eh nicht ansprechbar ist, würde ich erst gar nicht ableinen :escape:
[/QUOTE]Ja klar, da bin ich mit Dir einig - ich hab nicht gemeint, dass man es nicht trainieren soll. Mein Exemplar ist halt schon ziemlich "verkorkst", so dass ich meine Ansprüche an die sog. "Alltagstauglichkeit" zurückschrauben musste. Vielleicht schaffen wir es und ich kann sie irgendwann mal so bezeichnen (wär schön), vielleicht aber auch nicht. Da weicht meine Meinung ab von der Durchschnittsmeinung der Hundehalter.

Ich hab nur die Erfahrung gemacht, dass ein "ins kalte Wasser schmeissen" kontraproduktiv sein kann. Gerade wenn es um Stress geht. Ein Hund, der immer wieder grossem Stress ausgesetzt wird, wird sein Verhalten nicht zum positiven verändern. Es gibt ja auch die "Erziehungsmethode" flooding, wo man den Hund solange dem Stress aussetzt, bis er aufgibt. Das kann ich eben auch aus neurologischer Sicht nicht nachvollziehen. Stress muss erst reduziert werden, ansonsten ist das Gehirn gar nicht fähig, zu verarbeiten.

 
Kaya

dann sind wir uns ja einig... :thumbsup:

Mein exemplar ist auch nicht immer Alltagstauglich, aber wir arbeiten dran... Mann kann sich ja da steigern, am Anfang war bei uns alles zum fürchten...Danach neue Orte, hingestetzt, gewartet, wenn Sie ruhig war ein bissl Guddis Spiele....Wieder heimgefahren....Beim nächsten mal das gleiche aber mit 2 min. Spaziergang, usw. usw...

Der Stresspegel, darf ja da sein, der Hund soll einfach lernen damit umzugehen. Ich persönlich habe dann wenn Sie ruhig war, Guddispiel und Lobwort gemacht. Die einfachsten vom einfachen Übungen, aber das ist nicht der Punkt sondern der, dass Sie merkt, es ist nicht schlimm, immer schneller runterfährt, Ansprechbar wird und in der konsequenz es ritualisiert wird und der Hund die Situation annimmt und lernt sich am HH zu orientieren, egal wo und wann....