Hundekreuzen ohne Bellkonzert

Yve

Mary Poppins für Tiere ;-)
29. Aug. 2012
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Etwas ratlos, hoffe ich auf euer Wissen, wie ich das noch angehen kann?!

Grundlage:

Lexi hat früher bei jeder Hundebegegnung gebellt und sich aufgeregt. Mit dem neuen System, dass sie hinter mir gehen soll, hat sich dieses Bellen zu 99% aufgelöst - auch das Aufregen ist nur noch selten zu sehen. Während der Trainingszeit, bis diese Ruhe eingekehrt ist, hat Lola begonnen, Lexi zu "helfen". Um dies zu durchbrechen, versuche ich im Training wesentlich früher einzugreifen, bevor es zum Bellen oder arg aufregen kommt.

Lola das Sensibelchen:

Lola sieht den Hund und spannt sich minimal an, dann reagiere ich mit...

Variante 1 - ich signalisiere durch Blickkontakt und Körperblockade,dass ich das regle.

Während Lexi auf meinen klaren Führungsanspruch mit Erleichterung reagiert, ist Lola davon irritiert und eingeschüchtert.

Variante 2 - ich drehe um, und entferne mich vom fremden Hund. Lola schaut immer wieder zurück und ist trotzdem weiter irritiert.

Variante 3 - ich ziehe das Tempo an und wir gehen ohne meine Unterstützung/Beachtung von Lola vorbei. Lola rabatzt lautstark und tanzt unruhig hin&her. An lockerer langer Leine springt sie mit Rückenbürste auf den Hund zu...

Variant 4: Lola ist offline. Lola bellt und rennt Vollgas auf den Hund zu. Stoppt ca 1m vorher ab und geht mit Rückenbürste auf den Hund zu. Kopf&Rute sind angespannt. Gegenseitiger Kontakt wird friedlich aber angespannt und eher etwas steif abgehalten. Lola liebt es zu Beginn des Kontaktes, ihren Kopf über dem anderen Hund zu tragen. Sie bleibt penetrant am Hund dran, auch wenn dieser weiter läuft. Der andere Hund darf von ihr alles abschnuppern. Sie grenzt den Hund nicht ein.

Variante 5: ich freue mich über Lola's Aufmerksamkeit, bedanke mich bei ihr dass sie so toll aufpasst. Gebe ihr nett zu verstehen, das alles i.O. ist. Lola ist bis kurz vor der Hundebegegnung ruhiger, aber beginnt erneut zu bellen, wenn der Hund näher kommt.

Variante 6: ich bleibe stehen, damit wir alles in Ruhe anschauen können. Ruhiges Gucken wird gelobt&belohnt. Irgendwann ist es doch zuviel und Lola bellt.

Variante 7: ich lobe Lola, wenn sie ruhig ist&ruhig bleibt und es gibt nen Kecks und noch einen etc. So kommen wir ruhig und positiv am fremden Hund vorbei, sowohl an der Leine als auch offline. Dies praktiziere ich nun seit ca 6 Monaten...aber das scheint mir nicht die optimale Lösung zu sein.

Alle Varianten habe ich über längere Zeit trainiert. Immer nur eine von den Varianten...nur scheine ich bei ihr noch nicht das Passende gefunden zu haben. Hat jemand einen guten Tipp? Ich würde ihr zu gerne diesen Stress nehmen.

 
Da lese ich gespannt mit.. Das Hundkreuzen ist bei uns auch immer ein Thema, zwar ohne Gebell, dafür aber mit in die Leinehängen. Guetzli funktionieren bei uns nicht. Üben ist eben auch doof, ginge nur mit Hunden, die sie nicht kennt, bei den anderen reagiert sie nicht.

 
bei Dix funktioniert die Variante, dass ich Leckerli streue und zwar bevor sie in Aufregung gerät und mit genügend Abstand, dass der fremde Hund kreuzen kann...mit der Zeit die Distanz kürzen...inzwischen kann ich die Leckerli z.B. am linken Wegrand streuen und der Hund kann rechts vorbei laufen...oder ich lasse Dix Sitz machen (am Anfang genügend Abstand) und lasse sie den vorbei laufenden Hund anschauen...das zügige vorbei laufen , mache ich auch, vorallem wenn der fremde Hund bellt oder in der Leine hängt, aber Dix muss da Blickkontakt zu mir halten (mit anschliessendem Jackpot)

 
Ich würde die Varianten 5, 6 und 7 weiter machen (wo immer dies möglich ist). Ich würde sie dabei aber nicht so lange schauen lassen, bis sie es nicht mehr aushält, sondern sie nach und nach hinter mich füttern und ihr dann ein paar Kekse auf den Boden streuen, wenn der Hund am Kreuzen bzw. so nahe ist, dass es einfacher ist, stehen zu bleiben (Leckerchen nur, wenn du sicher bist, dass dann nicht ein fremder Hund dazu kommen kann). So lernt sie, dass der andere Hund auch vorbei geht und ihr nichts macht, wenn sie ihn nicht wegbellt.

Das Suchen von Leckerchen am Boden hat mehrere Vorteile: Der Körper geht in eine entspannte Haltung, der Hund muss sich nicht mehr mit etwas auseinandersetzen, das er noch nicht schafft, Fressen und Kauen entspannt und sie hat eine Aufgabe.

Variante 2: Diese wirst du vermutlich je nach Situation auch weiterhin anwenden müssen. Deshalb würde ich hier ein neues Kommando aufbauen, z.b. "let's go", dann drehst du um und wirfst Leckerchen in Laufrichtung. Und sobald sie freudig auf das Kommando reagiert, kannst du es dann auch im Ernsteinsatz nutzen.

Variante 4: Würde ich wenn immer möglich verhindern. Sonst lernt sie einfach nur, dass sie sich so verhalten muss, damit ihr der andere Hund nichts macht. Dass er das auch sonst nicht machen würde, erfährt sie so nicht.

Daneben kannst du dir auch überlegen, ihr beim Kreuzen eine Aufgabe zu geben, wie z.B. Andocken an der Hand . Und die konditionierte Entspannung ist natürlich auch immer eine gute Hilfe. 

Auch Clickersalven sind was Tolles.

Ich hoffe, es ist etwas für euch dabei ist.

Moni

 
@yve

Komisch, ich kann nur Variante 1, 2 und 5 lesen und irgendwie fehlt so der Zusammenhang mit den Antworten...

 
@yve

Komisch, ich kann nur Variante 1, 2 und 5 lesen und irgendwie fehlt so der Zusammenhang mit den Antworten...
Das ging mir mit der App auch so. Auf dem PC sehe ich nun alles.

Der Fehler wurde schon gefühlte 573985 Mal gemeldet, ändern tut sich leider nichts....

Edit: @Idesiree wenn du auf dem Handy den Beitrag zum Zitieren auswählst, siehst du alles - danach einfach wieder verwerfen.

 
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Erst mal vielen Dank für die bereits geposteten Ergänzungen und Ratschläge. Ich werde diese gerne ausprobieren. Muss halt gucken, wie gut das mit meinen 4 Weibern funktioniert. Gerade Lexi puscht bei Gutzisuchen am Boden enorm hoch...diese Erregungslevel führen aber dann wieder dazu, dass sie sich mehr über den/die fremde/n Hund/e aufregt. Lola spiegelt Lexi's Gemütszustand enorm, was dann auch wieder Lola's Aufregung erhöht. Mit ein Grund warum ich bei Lexi - vor Lola's Einzug - die Guetzlivarianten bei Fremdhundsichtung/Kreuzung/Kontakt komplett gestrichen hatte und nur noch auf ruhiges Verhalten mit Unterstützung von mir gearbeitet habe. Nun funktioniert dies bei Lexi super, aber bei Lola so gar nicht. Seufz!

Die Idee mit dem Einzeltraining kann ich vergessen, denn immer dann begegnen wir keinem Hund oder Lola ist deutlich ruhiger als wenn wir gemeinsam mit Lexi spazieren gehen. (Mir scheint, dass Lexi trotz ihrem inzwischen ruhigeren Verhalten für Lola immer noch Signale sendet, welche für Aufruhr sorgen...oder die wenigen Male, wo Lexi noch reagiert, genügen um Lola's Verhalten aufrecht zu erhalten. Ausserdem muss ich echt aufpassen, dass Lexi nicht wieder ins alte Muster kippt!)

Mir wäre eine Möglichkeit ohne Gutzi am Liebsten, da ich bei Lexi ausserdem nur wenig Leinenradius zulassen kann, weil sie bei Aufregung stets Ruchtung Hund schiesst...wird hierzulande nicht gern gesehen...schlimmstenfalls verhedert sich Lola dann in der Leine von Lexi...und das ist sehr kontraproduktiv!

 
In dem Fall wirst dir vermutlich nichts anderes übrig bleiben, als neue Kommandi und Signale ausserhalb der Begegnungen so aufzubauen, dass sie Lola zu nahezu 100% und gerne befolgt. Das Befolgen, bzw. bei der konditionierten Entspannung alles was nur schon ansatzweise in Entspannung geht, kannst du dann gezielt mit etwas aus eurer Belohnungskiste belohnen.

Ich würde das aber durchaus erst einmal im Einzeltraining üben. Und wenn sie auf einen Hund nicht reagiert, um so besser, dann kannst du sie gleich für das ruhig sein bei diesem und allen folgenden Hunde belohnen.

Und falls du die Möglichkeit hast, gehe irgendwo hin, wo du sicher auf "angeleinte" Hunde stossen wirst...wie z.B. auf dem Hundeplatz, bei ruhigen Trainings, Tierarzt...so hast du genügend Sparingparnter :)

Moni

 
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Moni, danke deine Ideen sind super...wüsste man eigentlich selber, doch zuviel Nähe macht betriebsblind!

Lola ist sonst echt ne coole, aufgestellte, fröhliche Socke. Da fällt ein häufiges Loben nicht schwer, hihi!

Heute habe ich mal spontan die beiden L's auf unterschiedlichen Seiten geführt...und siehe da...Lola hat kurz auf nenHund reagiert, aber Lexi auf der anderen Seite blieb cool und vorallem für Lola "unsichtbar", so dass Lola nach nem halbherzigen Grummelwuff wieder still war und ich loben konnte! Dies ist für ferne Hundesichtungen praktisch, aber so könnte ich unmöglich Hunde kreuzen, da wir viel zu breit sind! Doch zum Üben schon mal ne interessante Möglichkeit und gleichzeitig der Beginn für Lola das neben mir Laufen - auf unterschiedlichen Seiten - perfekt. Später werde ich dies dann, wie bei Lexi, mit dem Seitenwechselkommando&hintendurch kombinieren.

 
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