Hundezone in Basel

Bebbina

Erfahrener Benutzer
22. März 2011
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Interessanter Artikel heute in der Basler Zeitung. In einem Park soll es eine Hundezone geben. Freue mich für all die Hunde die sonst nie ins Grüne kommen.

Hier der Artikel:

Freiheit für Bobby und Lady

Beim Horburgpark soll ein Hundespielplatz geschaffen werden

monika zech

Das Hundeleben in der Stadt ist nicht lustig: An den Orten, an denen sie sich gerne aufhalten würden, müssen Hunde an die Leine, oder sie dürfen erst gar nicht hin. Nun erbarmt man sich ihrer.

Theres Wernli, Stadtteilsekretärin Kleinbasel, hat keinen Hund, aber sie kennt die Sorgen und Nöte von denen, die einen haben. So viele, sagt sie, kämen ins Sekretariat und erzählten von ihrem Kummer – über die Anfeindungen der Hundehasser, über die vielen Verbote und Gebote für Hunde und «darüber, dass es in der Stadt keinen Ort gibt, wo sich Hunde ohne Leine bewegen können». Vor allem ältere Leute, sagt Wernli. «Sie sind nicht mehr so mobil, dass sie durch die ganze Stadt ins Grüne können, um ihrem Hund den nötigen Auslauf zu bieten.» Gleichzeitig sei der Hund aber ihr Ein und Alles.

Aus diesem Grund – schliesslich ist das Stadtteilsekretariat Anlaufstelle und Brücke zwischen Bevölkerung und Verwaltung – hat sich Theres Wernli schon lange stark gemacht für einen Hundespielplatz. Beim Kantonstierarzt Markus Spichtig stiess sie damit auf offene Ohren.

Artgerecht. «Das Hundegesetz schreibt explizit vor», so Spichtig, «einen Hund täglich frei laufen zu lassen.» Doch das ist in einer Stadt nicht einfach. Auf dem Geoportal des Kantons Basel-Stadt kann der Hundebesitzer deshalb neu einen Plan abrufen, auf dem die Orte mit Hundeverbot oder Leinenpflicht als Flächen eingezeichnet sind. Rot für Verbot, blau für Leinenpflicht (www.geo.bs.ch/hundesignalisation).

Was für eine Überraschung: Da sind gar nicht viele Flächen eingefärbt. Praktisch die gesamte Innenstadt ist für Hunde eine Zone der Freiheit – auf den ersten Blick. Beim zweiten liest man das Kleingedruckte: Zu beachten sei, dass zusätzlich zu den dargestellten Örtlichkeiten bei weiteren Einrichtungen ein generelles Hundeverbot oder Leinenpflicht gelten. Auskunft darüber geben das Hundereglement sowie Beschilderungen vor Ort.

«Beispielsweise sind nahezu alle Parkanlagen Hundeverbotszonen», sagt Kantonstierarzt Spichtig. Ein Hund müsse sich aber austoben, mit anderen Hunden herumrennen und spielen können. Das gehöre zu einer artgerechten Haltung. «Der soziale Kontakt unter Hunden ist ganz wichtig», sagt Spichtig.

hohe steuer. Deshalb habe er die Anregung von Theres Wernli gerne aufgenommen und zusammen mit der Stadtgärtnerei nach einer Lösung gesucht. Sie wurde gefunden: Am Rand des Horburgparks soll eine Hundespielzone eingerichtet werden, rund 500 Quadratmeter gross, schön beschattet und zwecks Erhaltung des Parkfriedens durch einen Zaun vom restlichen Teil des Erholungsraums getrennt. Wenn alles nach Plan läuft, der Zaun errichtet und die Wiese mit ein paar Beschäftigungselementen wie Baumstämmen und Röhren bestückt ist, können Fifi, Rex, Bobby, Lady und wie die Hunde sonst noch heissen ab diesem Sommer ein kleines Stück Freiheit in der Stadt geniessen.

Und was sagt Spichtig jenen, die kein Verständnis dafür haben? «Für viele Menschen ist der Hund ihr einziger Weggefährte, er hat eine wichtige soziale Funktion.» Zudem erhebe Basel mit 160 Franken pro Jahr die höchsten Hundesteuern der Schweiz. «Dafür darf man ihnen so etwas bieten.»