Jagdtrieb? Oder was soll das?

peppermintkea

peppermintkea

Erfahrener Benutzer
17. Aug. 2012
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Hallo zusammen!

Vorhin beim Spazieren ist mir ja ein riiiiiiesen Seich passiert!! :unsure: Aus einem Rapsfeld güggselte plötzlich ein Kälbli, welches bei unserem Anblick erschrocken ist und auf den Weg raus gesprungen kam.
Kea schoss dann auf das Kälbli zu und umrundete es in einem Sicherheitsabstand von ca. 1 Meter und kläffte es permanent an. Mein Mistvieh war leider null ansprechbar, ich hab wirklich alles probiert von Gutzi streuen über Superschlachtruf über einfach packen (hab sie nicht erwischt). Der Bauer kam dann GsD, das Kälbli war ihm ausgerissen und er konnte es zu sich locken. Er war auch überhaupt nicht wütend, sondern eher froh, dass wir sein Kälbli "gefunden" haben, er suchte es wahrscheinlich schon eine Weile, aber das Feld ist bereits so hoch, das es wirklich nicht sichtbar war.

Jedenfalls, mal ganz abgsehen, dass ich meinen Hund nicht im Griff habe, wofür ich mich wirklich schäme, was genau sollte das aus Hundesicht? Sie hat nicht geschnappt, sie wirkte eher sehr eingeschüchtert, sie machte jedesmal wieder einen Satz rückwärts wenn das Kälbli einen Schritt auf sie zumachte? Hat jemand eine sinnvolle Erklärung?

Liebe Grüsse

 
ist sie nicht jetzt in der pubertät?

meiner verhielt sich früher bei kühen auch etwa so..nur hatte er nie solch eine möglichkeit, wie sie dir vorhin passiert ist. beim ihm war es aus unsicherheit und ich machte mit ihm gezieht kuh-trainining :D vielleicht ist es bei ihr auch unsicherheit? ist halt schon eine situation die für dich und für sie unerwartet kam..

 
Richtig, sie ist jetzt grad 1 Jahr alt und voll in der Pubertät.
Ich muss dazu auch sagen, dass ich sie, wenn ich Kühe oder Pferde sehe, immer an die Leine nehme, da sie sie oftmals ankläfft. Aber ein Kälbli im Rapsfeld hätt ich wirklich nicht erwartet ... :)
Was hast du denn für Kuhtraining gemacht?

Es hat mich einfach komplett überrascht, da wir bisher kein schwerwiegendes Jagdproblem hatten und sie ist ja auch kein Bordercollie o.ä., bei dem ich nun eher auf Herdentrieb getippt hätte...

 
Das zu beurteilen ist schwierig, wenn man den Hund nicht in seiner ganzen Körpersprache sieht. Wie war die Stellung der Rute, der Ohren? Es kann Unsicherheit sein, kann aber auch ins Jagen gehen.

 
Also die Ohren waren nach hinten, die Rute hat sie runter genommen, wenn das Käbli einen Schritt auf sie zu gemacht hat. Aber braucht viel, bis das Ringelschwänzchen runter geht, könnt ich glaube ich an einer Hand abzählen, wie oft ich das bei ihr gesehen hab, daher weiss ich nicht recht wie aussagekräftig die Rute bei den Ringelschwänzern ist...?

@ Troll: Das ganze dauerte mind. 5 Minuten, hätte sie denn nicht irgenwann wieder aufhören müssen, wenn sie einfach überrascht war? Und wie ist es denn bei den stark jagigen Hunden, hätten die eher geschnappt?

 
Hallo Peppermintkea!
Ich tippe auch auf Trolls Beschreibung. Klingt für mich sehr danach. Und nach der Überraschung war der in dem Moment bedrohliche Reiz ja immer noch da und sie versuchte irgendwie damit klar zu kommen. Bedrohung unter Kontrolle halten ist eine dieser Möglichkeiten.

Spontan, was ich gemacht hätte...
Ich glaube wenn es machbar gewesen wäre, hätte ich versucht mich freundlich dem Kalb anzunehmen und es zu streicheln. Dann, wenn machbar aus der Position heraus, hätte ich nochmal versucht die Hündin anzusprechen und zu gucken, ob sie dann nach und nach runter kommen kann.


Wäre es auch nur ein Ansatz von Jagdverhalten, nehme ich an dass sie keine deutlichen Anzeichen von Unsicherheit gezeigt hätte und zwischendrin mal schnuppern gegangen wäre oder am Kälbli hochgesprungen wäre.
Es ist aber durchaus möglich, dass sich Jagdverhalten nach einem "Verbellen" wie sie es jetzt gezeigt hat entwickeln könnte, wenn das Kälbli weggerannt wäre. Das, was Du hier beschreibst klingt für mich aber definitiv nicht nach Jagdverhalten.



Liebe Grüsse,
Katrin

 
Vielen Dank Katrin für deine Einschätzung!
Ich war wahrscheinlich zu aufgeregt und das Kälbi hat es gespürt, es ist immer wieder vor mir weggelaufen, so sind wir schätzungweise 20 Meter weit gekommen, bis der Bauer uns bemerkt hat. Geschnuppert hat sie zwar einmal ist dann aber gleich wieder zurückgewichen ... Bin mega froh ist das Kälbli nicht weggerannt, ich befürchte, Kea wäre wäre dann schon nicht stehen geblieben. Haiiii, aber ist ja wirklich eine aussergewöhnliche Situation, hoffe nicht, dass mir das nochmal passiert.

 
trotzdem noch kurz zum kuhtraining..

wir clickern halt und so klickte es bei jedem blick zur kuh. nach einer weile fand er kühe nicht mehr doof, sondern wusste, dass es dann gutzis gibt. mittlerweile gibts kein gutzi, kein klick nichts mehr. :)
oder ansonsten ohne klickern einfach allgemein belohnen für einen blick zur kuh/pferd etc..

 
Nach deiner Beschreibung tippe ich auch eher auf Unsicherheit auf diese unbekannte Situation.


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Ich denke mal nicht, dass es die Überraschung ist, da ich es von Fay her kenne und deine Kea ja auch Chow-Blut in sich hat.
Dieses Verhalten legt Fay an den Tag, wenn sie ein Reh oder einen Fuchs sieht. Dann fährt sie total hoch und kläfft nur noch in hohen Tönen. Sie ist dann auch schwer runterzufahren, die Ohren und Augen sind verschlossen.
Zuhause kann sie manchmal stundenlang in den Wald blicken und wenn dann etwas auftaucht geht das Ganze los. Wenn sie nicht gesichtert wäre, würde sie sicher hinterherrennen, aber ich bin mir auch sicher, dass sie dem Tier nichts tun würde. Es hat bei ihr nichts mit Überraschung zu tun.
Und sie macht dies nur bei Katzen, Rehe und Füchsen, alle anderen Tiere sind ihr egal.

 
Fay, das find ich ja interessant! Dann denkst du, das ist einfach ein Jagdverhalten des Chows? Oder woher kommt das?

 
Mich erinnerts an das Hüteverhalten wo unser Collie gezeigt hat, evtl. gepaart mit Unsicherheit... ?!


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Obs ein Jagdverhalten ist, bin ich noch nicht drauf gekommen, da sie sich ja auch nur bei einigen Tieren so verhält. Vögel sind ihr egal wie auch wenn ein Hase über die Wiese hoppelt zeigt sie null Interesse.
Mir ist nur die Parallele aufgefallen. Übrigens ist es bei Donar (Eurasier) daselbe. Sieht er eine Katze, wird gekläfft und auf Durchzug gestellt, dies auch nur bei Katzen und er hat sonst einen super Gehorsam.

 
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