Jeder wird Hundetrainer

jeep

Erfahrener Benutzer
28. Jan. 2012
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Hy zusammen,
Mir ist (in letzter Zeit immer mehr) aufgefallen, dass viele die 2-3jahre einen Hund haben, Trainingsstunden anbieten. Viele haben gar keine dementsprechende Ausbildung, Andere einige Seminare besucht... Wie seht ihr dem entgegen? Ich finde es fragwürdig, wenn man für selbst angeeignetes Halbwissen Geld verlangt, und früher war es ( noch eher) so, dass man erst bei einem versierten Trainer als Helfer seine Sporen abverdient hat...
Was für einem Trainer würdet ihr vertrauen, was geht gar nicht?

 
Hallo,
einem Trainer ohne Zertifikat überhaupt nicht. Da können Wir uns ja auch Zusammensetzen und Quasseln was am Besten wäre für unsere Hundis.
Meine Meinung. Ich Hündele jetzt schon seit meinem 15 ten Lebensjahr und auch als Militärhundeführer sowie im Sicherheitsdienst tätig, Aber deshalb bin Ich noch lange Kein Hundetrainer, Würde mir Nie so etwas Anmassen trotz kleiner Erfahrung in der Zeit, aber eben: Das Geld Ruft ?(

 
Also ich würde auch keinem ohne zertifikat trauen... Aber ich ha auch schon super Tipps von einfachen Haltern erhalten. Jedoch wens ums arbeiten mit dem Hund geht, halt ich immer Rücksprache mit meiner Trainerin und sie sagt mir auch erlich wen ich bei einem Problem von jemand anderem Hilfe holen soll. Das find ich zeichnet einen guten Trainer unter Anderem aus...

Leela du warst Militärhundeführer? Spannend... und von Dir könnte ich mir sicher auch Tips holen.... ;)

Grüessli Gabriela

 
Das ist mir auch aufgefallen. Oftmals sind es Hausfrauen die sich Hundi anschaffen und erfolg bei der Erziehung haben. Später kommt dann das Inserat: Biete Erziehungkurse an. Das find ich daneben und genau so einer hab ich mal die Kappe gewaschen als ich mich bei ihr anmeldete.

Aber ihr dürft mir nun gerne den Kopf abreissen oder so ;)
Ich biete Einzelstunden an für welche die Probleme mit ihrem Hund haben. Ich will damit kein geld verdienen, verlange nicht viel. Den ich will nur helfen und hilfe anbieten.
Ich habe kein Zertifikat, aber wohl mehr praktische Erfahrung als viele die einfach das Geld dafür hatten. ;)

 
Ich habe mich ja erst gerade nach einem Trainer umgesehen. Dabei war mir die Erfahrung wichtiger als ein Diplom xy. Ich weiss, ehrlich gesagt, gar nicht, welches Zertifikat meine Trainerin hat. Ich vertraue da viel eher derjenigen Person, die sie empfohlen hat und dem Umstand, dass sie schon lange auf diesem Gebiet tätig ist.

Ich bin bei meiner Suche auch auf Personen gestossen, wo ich dann im Lebenslauf sah, dass sie erst seit 3, 4 Jahren Hundehalterin ist und vorher noch nie etwas mit Hunden zu tun hatte. Da ich speziell nach einem Verhaltenstrainer gesucht hatte, kam so jemand für mich absolut nicht in Frage. Wenn es aber um normale Erziehungsausbildung mit "normalen" Hunden geht, braucht es meiner Meinung nach nun auch nicht jahrzehntelange Erfahrung. Ganz wichtig aber das Wissen, was man selber machen kann und wann man einen Kunden an jemanden Erfahreneren verweisen sollte.

 
Mir kann der Hundetrainer noch so viele Diplome an der Wand hängen haben, das spielt für mich eher eine untergeordnete Rolle.
Ein Papier sagt mir nichts über den Menschen aus.
Kenne auch Leute, die erst seit wenigen Jahren Hunde halten, eine "Ausbildung" gemacht haben und meinen sie seien jetzt die Grössten. Anstatt den Ball zu Anfang mal eher flach halten und Erfahrung zu sammeln, wird da an Hund und Halter herumexperimentiert. Und dafür, dass es schlussendlich in die Hose geht, bekommt der Hundehalter die Schuld zugewiesen und im Regen stehengelassen. Alles erlebt...leider.
Gar nicht so lange her, habe ich die Erfahrung gemacht, dass z.B. dipl. Tierpfleger nicht zwangsläufig was von Hunden verstehen. Aber das ist in vielen anderen Bereichen auch so. Ein Zertifikat ist keine 100%ige Garantie, das Gelernte auch so übermitteln zu können oder anzuwenden.
Es braucht in gewissen Dingen sicher Theorie aber auch Praxiserfahrung. Und mal abgesehen davon, sollte ein Trainer vor allem eines können... sich auf den Menschen einlassen.
Nicht selten bekommt man zu sagen, ja dieser Trainer kann es speziell gut mit Hunden. Das nützt dem Kursteilnehmer herzlich wenig, denn der Trainer sollte sein Wissen dem Hundehalter gut übermitteln können.
Der Trainer sollte auch bereit sein nach links und rechts zu schauen und nicht stur nach Schema F zu arbeiten.
Jeder Hund, jeder Hundebesitzer hat ein anderes Problem und ich finde es auch toll, wenn ein Trainer ehrlich zugibt an seine Grenzen zu stossen und vielleicht auch mal einem Besitzer an andere "Berufskollegen" schickt, welche über die nötige Erfahrung verfügen.
Ich bin ja mittlerweile auch nicht mehr so ahnungslos, was Hundehaltung anbelangt und ich entscheide, zumindest was Trainer anbelangt, aus dem Bauch heraus.
Auch sage ichmittlerweile, wenn mir etwas gegen den Strich geht und für mich nicht stimmt. Natürlich begründe ich es dann und schaue, was mir der Trainer entgegenbringt. Das zwischenmenschliche muss einfach stimmen.
Würde mich auch interessieren, wie Ihr das seht.

 
Würde mich auch interessieren, wie Ihr das seht.
Ich stimme dir in allem 100%ig zu!
Ich hatte nämlich noch vergessen zu erwähnen, dass es ebenso wichtig ist, dass der Trainer auch fähig ist, sein Wissen dem Hundehalter angemessen und allen Beteiligten förderlich vermitteln zu können.

 
Ich kann mich da Udis Meinung anschliessen, es muss passen auch Zwischenmenschlich, aber auch der Umgang mit den Hunden muss stimmen, auch ein gutes Wissen muss vorhanden sein, gute Ausbildung und Erfahrung ist da natürlich hilfreich aber nicht Bedingung (also Ausbildung)!
Und sie sollten fähig sein nicht nur auf die Hunde einzugehen, sondern auch auf die Menschen! Ihr Wissen weitergeben können, wäre auch noch von Vorteil! ;) uswusf.

 
Ich schau bei der Wahl des Hundetrainers nicht uuunbedingt nur auf die Ausbildungen. Denn so eine anerkannte Ausbildung kann man heute ja sehr schnell machen. Bei mir muss einfach auch das Bauchgefühl stimmen und ich schaue mir die Trainer jeweils in einer Probelektion an. Wie sich mein Hund fühlt und ich und mit welchen Techniken und Vorschlägen jeweiliger Trainer arbeitet. Da ich einen nicht ganz einfachen Hund habe war ich schon bei einigen Trainern und alle waren sehr unterschiedlich. Was ich manchmal einfach verwunderlich finde sind die grossen Preisunterschiede. Da geht die Spanne ja von 40.-- zu160.-- pro Stunde. Finde einige Preise schon nicht ganz fair, wenn man bedenkt, dass die meisten die Stunden irgendwo an einem öffentlichen Platz abhalten und somit ja nicht mal Fixkosten anfallen....

Was das Dogsitting/-walking angeht stelle ich auch einen Boom fest. Auch hier grosse Preisunterschiede, anerkannte Ausbildungen gibt es glaube ich noch gar nicht...

 
Das ist ein Thema, welches mich schon oftmals zum schmunzeln gebracht hat.
Auf Spaziergängen habe ich schon einige angetroffen, die ihren ersten Hund hatten und meinten, sie verstehen jetzt alles über Hunde und können jeden erziehen. :ugly: Die wollen mir dann erklären, wie ich meinen Hund erziehen, resp. wie man Übungen machen muss. Die dürfen es dann gerne bei Fay ausprobieren und da gab es schon einige, welche ihre Aufmerksamkeit mit Tönen, Hampelmannbewegungen oder supertolle Guddeli, bei welchen kein Hund widerstehen kann, zu erlangen. Tja liebe Leute, es gibt Hunde, die ticken anders. :D
Für mich ist ein guter Trainer der, der die diversen Rassen kennt und auf die Eigenheiten eingeht.
Den Junghundeerziehungskurs haben wir bei einer Trainerin gemacht, die schon Ewigkeiten eine Hundeschule führt. Wir waren eine 6er Gruppe und immer wenn wir wieder eine Übung machen mussten, erklärte sie jedem einzeln, wie er das machen soll. Es kam nicht selten vor, dass jeder die Übung anders aufbauen musste, aber schlussendlich kamen fast alle ans "Ziel". Es gab Übungen wie z.B. das Warten, da hat sie schon im vorhinein gesagt, dass ich da keine Probleme haben werde, andere aber schon und so war es dann auch. Im Gegensatz dazu war es bei einer Übung so, dass der Hund vor uns sass und wir jeden Blickkontakt des Hundes zu uns klickern sollte. Auch hier konnte sie schon vor der Übung sagen, welche Hunde oft gucken und mir prophezeite sie, dass ich nicht einmal klickern werde und sie hatte Recht. Das ist für mich eine Hundetrainerin und nicht jemand, der einfach nach Schema F vorgeht.

 
Für mich muss ein Trainer nicht weiss gott was für Zertifikate vorweisen. Es gibt ausbildungen gerade die bei ATN die sind total veraltet und nicht wirklich gut.
Er/ Sie muss mit mir zusammen den passenden Weg finden.
Als ich für Lisa vor ein paar Jahren einen guten Trainer suchte musste ich in Erfahrung stellen das viele absolut keine Ahnung von Hütehunden sprich Border Collies haben und ein Trainer sollte sich mit allen Rassen auskennen. Zudem sollte er die Hundesprache lesen können.
Das können auch viele nicht. Weil aus Theorie lernt man nicht alles- das meiste lernst du aus praktischem!

Ich bin eine die ihr Wissen und können gerne mit anderen teilt und gerne hilft und deswegen biete ich Einzeltraining an und das ohne Ausbildungen und Zertifikate.
Mein Zertifikat ist meine Herz und meine Geduld anderen Beizustehen.

 
Für mich ist das Vermitteln von Wissen und das Zwischenmenschliche sehr wichtige. Zertifikate und Diplome sind sicher wertvoll und "hart" erarbeitet oder erkauft.
Mir ist es wichtig, dass wir auch spezifische Tipps als Hunde-Halter Team erhalten. Z.B. haben wir gerade den Familienhunde Kurs 1 abgeschlossen - ich bekam kein Diplom, ist ja auch nicht wichtig. Die Trainerin mag ich echt gut und die Schule hat eine sehr gute Philosophie, passt gut. Was mich störte, dass Jeffrey die Trainerin um den kleine Finger gewickelt hat und sie immer wieder meinte, dass er noch sehr jung sein und es nicht schlimm ist. Nicht falsch verstehen, ich habe keine hohen Erwartungen an meinem pubertierenden Rüden, aber Regeln muss ich ihm jetzt jeden Tag wieder neu erklären.

 
für mich kommt es auch drauf an, ob ich zb. einen trainer suche weil ich spasssport machen möchte oder ob ich prüfungsmässig zb. VPG oder mondioring machen will oder aber ob ich einen trainer suche, weil ich ein alltagsproblem mit meinem hund habe, zb. aggressivität gegen fremde menschen. ich kann es also nicht grundsätzlich sagen. klar ist für mich, dass ich um trainer, die ihr wissen von profis haben, die ich ablehne oder die klar sagen, ich arbeite nach der methode xy (und mir diese nicht zusagt) einen bogen mache.

für mich ist auch klar, dass ich selber bestimme, was ich mit meinem hund machen will und wie ich zum ziel komme. denn niemand kennt meine hunde besser als ich. trainer die mir ihr ding aufschwatzen wollen, sind mich schnell los.

 
Hm als ich eine Trainerin suchte, schaute ich am Anfang eigentlich hauptsächlich darauf, das ich bei ihr den SKN machen kann und es in der Nähe ist (kann nicht Autofahren).
Die, die ich dann angerufen habe war mir sympathisch und stellte sich als sehr kompetent heraus.
Sie hat diverse Zertifikate, eben darf SKN Ausweise austellen und gibt ab und zu auch Seminare und Vorträge (aber hauptsächlich in D).

Mir war wichtig, das die Chemie stimmt (sowohl zwischen Trainerin und mir, wie auch Hund und Trainerin), das mit Methoden gearbeitet wird, hinter denen ich stehen kann und das sie einfach kompetent ist.
Sie ist Biologin, hat selber 2 Hunde und ja, ich vertraue ihr definitiv, auch mit meinem nicht so allerweltseinfachen Hund :D

Das mit den Hausfrauen die nach 3 Jahren Hundehaltung Kurse und Welpengruppen anbieten ist mir aber auch aufgefallen und bin auch kein Fan von.
Meist haben sie von ernsten Problemen null Ahnung und verbreiten Halbwissen.
Ganz toll ist eine die hier ab und zu mit ihrem Retrievermix Gassi geht. Die bietet auch Erziehungkurse an und gibt zu allen anderen Hunden unterwegs ihren Senf dazu.
Ihr Hund geht mit Vorliebe stiften und hört dann trotz Frauchens verzweifeltem rufen und übermässigem Hundepfeifengebrauch nix mehr :ugly:
Allerdings ist auch Erfahrung nicht alles: Ein paar Orte weiter hats ne Trainerin, die kann genau Schema x, das seit Jahrzehnten.
Ist ein Hund schwieriger oder sehr aktiv, ist sie völlig hilflos xD.

Jaja ist halt eine Wissenschaft für sich.

 
Eine sehr schöne Frage. Ich habe zehn Jahre im Tierheim gearbeitet, hatte dort mit sehr vielen Hunden mit Problemen gearbeitet, Erfahrungen gesammelt etc pp. Ich dachte, ich habe echt Ahnung und weiss wie es "funktioniert". Bis ich letztes Jahr die Ausbildung zur zertifizierten Hundetrainerin (ccf) gemacht habe. Ich habe in diesem knappen Jahr wahnsinnig viel gelernt, ich kann jetzt aufbauend auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen der Verhaltens- und Lerntheorie, Hundekurse geben und das finde ich wichtig. Ich verstehe nun das, was ich weitergebe, vollkommen und kann voll dahinter stehen. Natürlich helfen mit meine Erfahrungen weiter, doch ich finde man darf nicht nur Erfahrungen weitergeben, sondern es gehört auch ganz viel Wissen dazu.
Dazu gehört natürlich auch, dass man sich stetig weiterbildet.

Liebe Grüsse

Tanja