Köpfchen statt Knöpfchen

fujolelo

Erfahrener Benutzer
01. Feb. 2008
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Hallo Zusammen

Diesen Text hier habe ich erhalten mit der Bitte, ihn möglichst an viele HundebesitzerInnen zu verteilen.

Köpfchen statt Knöpfchen...

...das gilt auch für die viel gepriesenen Sprühhalsbänder, die in verschiedenen Ausführungen den Markt erobert haben. Spätestens seit uns die Hundenanny allwöchentlich im deutschen Fernsehen vorführt, wie jeder Hund, ganz gleich welches Problem er seinen Haltern vermeintlich oder tatsächlich bereitet, mit Einsatz einer Fernbedienung in das Verhalten gepresst werden kann, das Herrchen oder Frauchen beliebt, finden die Halsbänder, die einen angeblich völlig harmlosen Spraystoß von sich geben, steigenden Absatz.

Doch schon der gesunde Menschenverstand lässt einen aufhorchen, wenn Hersteller und Anwender behaupten, dass der jederzeit auszulösende Sprühstoß für den Hund "gar nicht schlimm" sei. Da fragt man sich doch selbst nach nur kurzem Nachdenken, wie es denn möglich sein soll, instinktive, genetisch fixierte Verhaltensweisen wie zum Beispiel das Jagdverhalten durch etwas zu unterdrücken, das dem Hund gar nichts ausmacht?! Dem Hundehalter wird generös angeboten, das Gerät doch selbst mal in die Hand zu nehmen oder um den Hals zu legen, während der Trainer den Auslöser betätigt... und tatsächlich, so schlimm war das doch gar nicht. Ein kurzes "Zischhhh" mit etwas feucht-kalter Luft. "Ja", bestätigt der überzeugte Hundehalter, "das war gar nicht schlimm." Was Hersteller und Trainer jedoch geflissentlich verschweigen (aus Unwissenheit oder in betrügerischer Absicht?!), ist die Tatsache, dass plötzlich auftretende, nicht eindeutig zuzuordnende Zischlaute beim Hund als Angst auslösende, sogar lebensbedrohliche Laute abgespeichert sind, bei denen sofort die Flucht ergriffen werden muss. Jeder kennt den Anblick eines Hundes, der sich selbst im Körbchen `zig mal um die eigene Achse dreht, bevor er sich schließlich gemütlich niederlegt. Es handelt sich bei dieser Verhaltensweise um ein Erbe aus den Zeiten, in denen der Hund noch weitgehend draußen in Freiheit lebte. Bevor er sich hinlegte, drehte er sich mehrfach im Gras oder Laub, um die ausgesuchte Liegestelle als ungefährlich abzusichern. Sollte beim Drehen ein Zischlaut (zum Beispiel von einer
Schlange) zu hören sein, würde er sich durch einen Sprung zur Seite in Sicherheit bringen. Biologisch sinnvoll... und diesen genetisch fixierten, Angst auslösenden Zischlaut bringen wir Menschen nun in den unmittelbaren Kopfbereich des Hundes! Und drücken vielleicht gleich mehrfach das Auslöseknöpfchen, worauf der Hund ganz leicht nicht nur in Angst, sondern sogar in Panik versetzt werden kann ohne die Möglichkeit, sich durch die Flucht zur retten!

Eigentlich ist dieser Umstand allein schon Grund genug, niemals zu erlauben, dass einem uns anvertrauten Lebewesen ein solches Gerät angetan (im wahrsten Sinne des Wortes!) wird. Es gibt aber noch mehr Probleme:

Der Hund weiß nie, wann und vor allem warum der Sprühstop ausgelöst wird, befindet sich also in ständiger Erwartungsunsicherheit. Wer wissen möchte, wie sich das anfühlt, dem empfehle ich folgendes Eigenexperiment, das nicht in Anwesenheit eines Hundes durchgeführt werden sollte, damit dieser nicht unnötig verunsichert wird: Bitten Sie ein Familienmitglied oder einen Freund, Sie wirklich stark zu erschrecken, zum Beispiel durch einen lauten Schrei oder dadurch, dass er plötzlich die Stereoanlage zu voller Lautstärke aufdreht oder zwei Töpfe aufeinander schlägt, wenn Sie gerade überhaupt nicht damit rechnen, sich zum Beispiel entspannt im Sessel zurücklehnen oder gerade mit Freunden Karten spielen. Das Experiment sollte mindestens mehrere Stunden, am besten ein oder zwei Tage dauern und der Schreckreiz sollte in dieser Zeit mehrfach ausgelöst werden ? ohne dass Sie wissen, wann dies sein wird. Sie werden merken, dass der eigentliche Reiz, wenn er dann endlich auftritt, bei weitem nicht so schlimm zu ertragen ist, wie die zermürbende Warterei auf ihn. Obwohl man ihn fürchtet, wünscht man ihn schon beinahe herbei in der Hoffnung, dann wieder eine Weile Ruhe zu haben, was aber nicht so ist, da er kurz nach dem Auftreten ein zweites oder drittes Mal ausgelöst wird und dann wieder stundenlang gar nicht, ganz wie es Ihrem Helfer beliebt. Keine angenehme Vorstellung, nicht wahr?!

Aber es gibt noch weitere Probleme. Gleich mehrere ergeben sich aus der Tatsache, dass Hunde über gedankliche Verknüpfung lernen. Trägt der Hund das Halsband und erhält den Sprühstoß, wenn er zum Beispiel auf mehrfachen Zuruf nicht kommt, so möchte der Mensch ihm damit zeigen, dass er dafür mit Schreckreiz bestraft wird, dass er ungehorsam ist. Es kann aber gut sein, dass er in genau diesem Moment zu einem kleinen Kind, einem Jogger oder einem anderen Hund schaut und den Strafreiz damit verbindet. Das Ergebnis ist dann ein Hund, der noch immer nicht besser auf Abruf reagiert, dafür aber Ängste, evtl. sogar durch die Angst ausgelöste Aggressionen, gegen das entwickelt, was er gerade sah. Die Hundehalter sind dann ratlos, weil ihr Hund "plötzlich" kleine Kinder meidet oder Jogger anknurrt, mit denen er doch bisher bestens auskam. Viele solcher Beispiele finden sich in meiner Hundeschule ein, erst kürzlich ein Rodesian Ridgeback Rüde, dessen Sprühhalsband immer ausgelöst wurde, wenn er zum Wildern durchbrennen wollte. Bei diesen Spaziergängen war allerdings auch immer seine Gefährtin, der Zweithund der Familie, anwesend. Die Halter kamen nun nicht wegen des unerwünschten Jagdverhaltens zu mir in die Hundeschule, mit dem sie sich inzwischen abgefunden hatten, sondern weil der Rüde seit Wochen die Nähe der Hündin mied. Immer wenn diese den Raum betrat oder sich, so wie früher, zu ihm kuscheln wollte, verließ er mit ängstlichem Gesichtsausdruck das Zimmer und das konnte man sich nicht erklären... Was hatte man diesen beiden Hunden angetan!
Welche Gefühle wurden in den Tieren ausgelöst?! Der Rüde hatte nun Angst vor seiner Gefährtin, die er früher heiß und innig liebte, während diese nicht verstehen konnte, weshalb er, der vorher immer leidenschaftlich mit ihr spielte und tobte, sie jetzt mied. Die gleiche Trainerin, die den Einsatz des Sprühhalsbandes empfohlen hatte, empfahl jetzt übrigens, einen der Hunde abzugeben, weil die Tiere sich unterschiedlich entwickelt hätten und einfach nicht mehr gut zueinander passen würden. Die Ängste des Rüden erklärte sie über die angeblich dominante Ausstrahlung der Hündin. Man könnte weinen, wenn Hunden mit einem solchen Schicksal gegenüber steht oder es packt einen einfach nur die Wut.

Die Probleme gehen noch weiter, denn nichts generalisiert sich bei Hunden so schnell, wie Geräuschangst. Nicht nur dieser Rüde, sondern auch zahlreiche andere Hunde entwickeln nach Einsatz des Sprühhalsbandes Ängste vor allen möglichen Geräuschen. Das Öffnen einer kohlsäurehaltigen Getränkeflasche, das Zischen von heißem Fett in der Pfanne, Knall- und Schussgeräusche, die dem Hund vorher egal waren, versetzen ihn jetzt in Angst und Schrecken. Der oben erwähnte Ridgeback Rüde zum Beispiel verzog sich mit eingezogener Rute unter den Tisch des Besprechungsraums, als ich eine Wasserflasche öffnete. Dies tat ich nicht, weil ich Durst hatte trauriger Weise gehört es inzwischen schon fast zum Standardprogramm beim ersten Kennenlernen und Analysieren eines mir vorgestellten Hundes auszutesten, ob er schon mit Sprühhalsband gearbeitet wurde und welche Wunden dies an seiner Seele hinterlassen hat. Die Halterin war auch sehr erstaunt, als ich ihr nach dem "Flaschentest" auf den Kopf zusagte, dass an ihrem Hund sicher schon mit Sprühhalsband gearbeitet worden war. Das wollte sie mir eigentlich gar nicht erzählen, weil sie schon gehört hatte, dass ich gegen den Einsatz dieser Geräte bin. Nachdem ich sie auf die Reaktion ihres Hundes hingewiesen hatte, war sie sehr betroffen. Und wütend, nachdem ich ihr erklärte, weshalb ihr Rüde jetzt Angst vor der Hündin und vor allen möglichen Geräuschen hatte.
Wütend auf die Trainerin, die sie auf diese "unerwünschten Nebenwirkungen" nicht aufmerksam gemacht, sondern immer erklärt hatte, wie harmlos der Einsatz des Gerätes sei. Für mich stellt sich die Frage, ob Kollegen, die es einsetzen, um diese Nebenwirkungen nicht wissen, oder ob sie diese bewusst verschweigen, weil kaum jemand bereit wäre, den Einsatz zu erlauben, wenn sie bekannt wären. Und ich stelle mir die Frage, was von beiden eigentlich schlimmer ist...

Last not least gibt es Probleme mit der Technik. Es soll schon vorgekommen sein, dass das Gerät durch andere Funkfrequenzen oder sogar die Fernbedienung eines in der Nähe befindlichen Halsbandes an einem anderen Hund ausgelöst wurde. Der Strafreiz wird dann also einem Hund verabreicht, der einfach nur herumsteht oder gerade spielt oder sonst etwas tut. Das steigert die Erwartungsunsicherheit natürlich noch mehr und erhöht die Trefferquote auf Fehlverknüpfungen immens.
Zusätzlich löst es nicht immer zuverlässig aus, kann zum Beispiel durch Wetterlagen mit feuchter Luft (Nebel, Regen) verzögert oder gar nicht reagieren. Schließlich zeigt es auch nicht an, wann die Batterie leer ist, wodurch es passieren kann, dass der Auslöser gedrückt wird und nichts geschieht. Dann käme man durch das Ausbleiben des Strafreizes (wenn der Hund denn überhaupt verstanden hätte, wofür er eigentlich bestraft werden soll) in den Bereich der variablen Bestätigung, was das unerwünschte Verhalten sogar noch verstärkt. Der Hund würde nämlich lernen, dass er das Verhalten nur immer wieder zeigen muss, bis er schließlich wieder zum Erfolg (in diesem Fall das Ausbleiben des Strafreizes und die erfolgreiche Durchführung des
Verhaltens) kommt.

Man kann es also drehen und wenden, wie man will: Sprühhalsbänder sind ganz und gar nicht harmlos, im Gegenteil sogar sehr gefährlich. Manche Hunde werden durch sie so verunsichert, dass sie in die so genannte erlernte Hilflosigkeit fallen, was zur Folge hat, dass sie kaum noch Aktionen zeigen oder Handlungen anbieten, weil sie in ständiger Angst vor dem für sie unkalkulierbaren Strafreiz leben. Um diesen Tieren und ihren verzweifelten Haltern zu helfen, braucht es ein meist lang angelegtes, gut durchdachtes Training, das den Hund aus dieser erlernten Hilflosigkeit und seinen vielfältigen Ängsten wieder herausholt.

Sprühhalsbänder gaukeln dem Hundehalter vor, mal eben schnell per Fernbedienung eine Lösung für vermeintliche oder tatsächlich entstandene Probleme zu haben. Aber so einfach ist das nicht. Hunde sind uns anvertraute, fühlende und denkende Lebewesen, die nicht beliebig manipulierbar sind und deren Lernverhalten sich von dem unseren ganz erheblich unterscheidet. Ich kann deshalb nur dringend empfehlen, jeden Ausrüstungsgegenstand und jede Methode, der/ die durch Hersteller oder Trainer empfohlen wird, vor Anwendung am Hund genau zu prüfen, sich gut zu informieren und im Zweifelsfall nach dem guten alten Motto zu entscheiden, das auch für unsere Hunde gelten sollte: Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem anderen zu.

© Clarissa v. Reinhardt
animal learn

P.S.: Hiermit lade ich alle Hundefreunde ein, bei der Verbreitung dieses Textes zu helfen. Ich erlaube als Autorin ausdrücklich, ihn (vollständig und unverändert und unter Nennung der Quelle) auf anderen Homepages zu veröffentlichen, auszudrucken und zu verteilen oder auf ihn hinzuweisen. Je mehr Menschen um die Tücken und Gefahren des Sprühhalsbandes wissen, je mehr Hunden bleibt dessen Anwendung hoffentlich erspart.
Ein herzliches DANKE an jeden, der diesen Text weiter gibt.

 
Hallo

Vielen Dank :D ... da nennt jemand beim Wort, was ich auch denke! :roll:

 
Hallo zusammen!

Danke für den Beitrag!

Gerade habe ich einen Erfahrungsbericht einer HUndehalterin mit 1 jährigen Hund gehört, dem in der Hundeschule (gegen den Willen der Besitzerin :shock: ) ein Elektro Halsband angelegt wurde, um das "Platz" zu erlernen.

Promt hatte das Gerätchen einen Defekt und hörte nicht mehr auf den Hund zu strafen, welcher schon beinahe in den Boden kroch :uff

Liebe Grüsse
Nati

 
Hoi Nati

Ganz ehrlich, das ist ja zum Heulen ... gegen den Willen des Hundeshalters? An meinem Hund kann niemand etwas gegen meinen Willen tun. Ich habe jederzeit die Möglichkeit, meinen Hund einzupacken und zu gehen (was ich bereits auf einigen Übungsplätzen praktiziert habe :roll: ).

So eine Geschichte macht mich doppelt sauer... eben auch auf den Hundehalter. Jeder Hundehalter sollte sich bewusst sein, dass es an IHM liegt, was mit seinem Hund gemacht wird. Jeder Hundehalter sollte sich wehren für seinen Hund, jemand anders wird es kaum tun :?

Abgesehen davon: wenn ich jemand mit E-Halsband sehe, dann hat er eine Anzeige am Hals :evil: ... Das ist verboten in der Schweiz und das hat seinen guten Grund. Deshalb wäre mein Rat an diese Person eine Anzeige zu machen!!

Traurig, echt traurig... und dann für ein Platz, als wäre das wirklich das wichtigste der Welt. Da kauft sich einer einen Hund und dann tut er ihm so was an... kann das nicht nachvollziehen :cry:

 
Hoi Karin!

ja ich finde diese Geschichte auch haarsträubend :x

anscheinend würde dieses Halsband nur etwas kribbeln.... meinte die Hundetrainerin und demonstrierte es an sich :roll:
ich kann da auch nur den Kopf schütteln!

Wirklich traurig sowas

Liebe Grüsse
Nati

 
Hallo Zusammen

Schön seht ihr das auch so!

Eine Kollegin hat einen Hund aus zweiter Hand - einen Mali. Hochagressiv mit Mensch und Hund - und sie hat lange Monate gearbeitet bis er ruhig an Menschen und Hunden vorbeigehen konnte.

Jedenfalls ging sie spazieren, Hund an der Leine - als ihr 2 Frauen und ein Hund entgegenkamen. Sie behielt ihre an der Leine, der andere kam zu ihr. Beschwichtigte aber so wunderschön, wurde langsam usw. dass ihre Hündin gar nicht reagierte.

Die Besitzerin vom Labi rief und der Hund kehrte nicht - logisch, denn er merkte dass die Mali-Hündin angespannt war und wollte lieber diesen Konflikt lösen.

Jedenfalls war meine Bekannte sehr glücklich, dass ihre Hündin das so toll machte und lobte sie, just in dem Moment ging beim Labi das Masterplus los (weil er ja nicht gehorchte und retour kam) und da das Halsband schief hing kriegte die ganze Ladung der Mali ab. Und die Besitzerin drückte und drückte und alles ging der Mali-Hündin ins Gesicht.

Das Schlimmste an der Sache war, dass der Mali ungewollte für sehr gutes Verhalten bestraft wurde und der Labi eigentlich auch nur Hündisch reagiert hat.

Zudem war das eine Privatstunde, wo Trainerin mit Kundin unterwegs waren, weil das Abrufen des Labi nicht funktioniert.

Ich habe dann dieser Trainerin ein Mail geschrieben und sie gebeten, nicht fremde Hunde ins Training miteinzubeziehen und wollte ihr die Situation schildern. Sie hat mir nur hässig zurückgeschrieben, ich solle mich um meine Sachen kümmern.

Häää?

 
Hallo zusammen!

ja solche Situationen gibt es leider zu hauf :(

Gerade gestern hatte ich auch so etwas ähnliches nur nicht im Zusammenhang mit einem "Erziehungshalsbandes".....

naja, auch bei der besten Planung kommen immer wieder unberechenbare Situationen hinzu, die dann alles über den Haufen schmeissen.

Liebe Grüsse
Nati

 
Hallo

Also Hunde die nicht "Abrufbar" sind werden bei mir mit der Schleppleine Trainiert. Platz machen kann man auch anders üben, gibt verschiedene Möglichkeiten. Das Humanste ist, den Hund unter einem Tiefen "Hindernis" durchzulocken, kann man zB mit dem ausgestreckten Bein machen, das Gudeli ganz am Boden durchziehen. Macht fast von selbst Platz, braucht halt vom Besitzer mehr Energie. Weniger Human ist das Unbequem machen. Fuss auf die Leine stellen und die Leine anziehen bis diese leicht "Spannt" und dann warten. Der Hund wird schnell merken was für ihn Bequemer ist. Die Leine sollte nicht nachgezogen werden, und wenn, dann nur soviel das diese noch ein wenig "Spiel" hat. Falls er das "Sitz" kann, wäre die Variante, die Pfoten sachte wegziehen. Habe zwar vor Jahren ein Bell-Stop gekauft, allerdings nie angelegt, bin Umgezogen und es hat sich so gebessert.

Gruss böneli

 
Weniger Human ist das Unbequem machen. Fuss auf die Leine stellen und die Leine anziehen bis diese leicht "Spannt" und dann warten. Der Hund wird schnell merken was für ihn Bequemer ist. Die Leine sollte nicht nachgezogen werden, und wenn, dann nur soviel das diese noch ein wenig "Spiel" hat.
und was lernt der hund dabei???

wenns an der leine zieht muss ich mich hinlegen???

warum wird ein platz nicht langsam aufgebaut ... mit guddi oder spielzeug ... bis der hund auch weis was das komando soll??? sollte eigentlich mit allen komandos so gemacht werden ... braucht halt ab und zu mal etwas mehr zeit ... aber dennoch sanfter als "an der leine ziehen" / mit zwang arbeiten / mit sprühhalsband / etc. !

gruss

agradable

 
Hallo Zusammen

Da gebe ich Agradable absolut recht. Ueber Meideverhalten zu arbeiten - und das ist der Vorschlag von Böneli - ist meiner Meinung nach die absolut schlimmste Art einen Hund zu trainieren.

Ich frage mich immer ob Leute, die so arbeiten, selber auch an einem Job arbeiten würden wo sie mit Meideverhalten "ausgebildet" werden. Wohl kaum.

Und diese Leute sind es ja meistens - ohne hier jemanden direkt anzugreiffen - die von Rudelführer, und Alpha und Dominanz sprechen.

Ich habe in einem Wolfs- und Hunderudel aber nie Chef gesehen, der seine Rudelmitglieder mit Meideverhalten "trainiert".

Hier gibt es einen ganz guten Spruch:

Ein Alpha-Wolf versucht keinem Rudelmitglied etwas beizubringen,
schon gar nicht so etwas wie „Platz“ und „Fuss“.
Die Tatsache, dass so viele an die Vergleichbarkeit
mit dem Wolfsrudel glauben,
und versuchen beim Hundetraining anzuwenden,
ist ein Zeugnis dafür,
wie wenig diese Menschen über die Entwicklung
der Hunde verstanden haben.
(Ray & Lorna Coppinger)

 
Hallo zusammen
Eben deshalb habe ich ja erwähnt das dies nicht Human ist. War ein Grund wieso ich damals die Hundeschule wechselte. Persönlich übe ich folgendermassen:
Der junge Hund setzt sich, egal warum, und bekommt von mir ein "Fein Sitz" darauf Baue ich dann auf. Mit der Jüngsten gab es die Aufgabe, den Hund unter dem Bein durchzulocken, so das er Quasi kriechen musste. Das ergab dann ein "Platz" plus die Bestätigung.
Habe in keinem Wolfsrudel gesehen, das ein Mitglied ein "Sitz,Platz,Steh" machen müsste. Das ist vom Mensch so gewollt, und deshalb sollte der Hund gerne mitarbeiten.
Es ist dasselbe, ein Pferd mit Kandare muss auch anders Behandelt werden, als eines mit Wassertrense. Meine Devise war immer, möglichst wenig mit den Zügeln, beim Hund ist es die Leine, dafür mehr mit der Stimme und Körpersprache/Handzeichen.
Gruss böneli

 
Hallo Böneli

Dann verstehen wir uns ja! Ich war nicht sicher ob das deine Art der Ausbildung ist. Aber schön zu lesen dass es dies nicht ist!

 
Hallo fujolelo

Keine Bange, ist auch nicht meine Erziehungsmethode, mit Zwang zu Arbeiten. Hätte bei meiner schwarzen Hündin Tina sowieso keine Chance, die ist derart sensibel,wenn sie etwas nicht will, dann nützen auch Gudeli nichts. Fängt dann an den Clown zu spielen, man kann ihr dann nicht Böse sein,haben eher einen Lachanfall. Muss dann das neue abbrechen, etwas mit ihr machen das ihr Spass macht und dann zu einem späteren Zeitpunkt nochmals das neues machen. Bei Dorma geht es besser, sind jetzt daran nur mit Handzeichen einen "Befehl" auszuführen. Die Grundkommandos kennen alle Drei per Handzeichen. Da ich oft an Militarys gehe, ist dies sehr nützlich. Wird manchmal an einem Posten Verlangt.
Gruss böneli

 
Hallo Böneli

Jetzt musste ich lachen!

Diese Woche haben wir in den Gruppen mit den Hunden wortlos "gearbeitet". Es durfte niemand nur ein Wort sagen - ausser loben - aber alle Kommandos nur mit Handzeichen.

Viele der Leute wussten nicht einmal dass sie auch ein Handzeichen hätten. Unbewusst trainieren wir das ja meistens mit.

Und vorhin wollte ich das eigentlich schon schreiben - aber ich habe es dann gelassen. Und jetzt schreibst du es! Lustig!

 
Hallo fujolelo
Hat seine Vorteile, falls man einmal Heiser ist, man kann trotzdem Normale Spaziergänge machen. Damit am Parcour nicht gemogelt werden kann, bekommt man einen Mohrenkopf. :eek:
Auch loben geht ohne Worte, durch Streicheln;Gudis oder Spiel. Oftmals mache ich die Skurrilsten Sachen mit den Hunden. Am einten Ort, wo ich viel mit den 3 hinfahre hat es einen Baum der V-förmig ist. Da schicke ich meine durch. Ist ein Militärgelände und diese Hindernisse "Missbrauche ich für div. Uebungen. Ebenfalls unser Vita- Parcour wird "Zweckentfremdet". Wartete einmal bei den "Rugeli" wo eine Mutter mit ihrem Sohn gerade darüber hüpften. Sie meinte, ich solle nur vorbei gehen. Ich erklärte ihr, das ich gerne Warte, da ich mit den Hunden darüber gehe. Sie schaute sich dann die Aufgaben an und meinte: So etwas habe sie noch nie gesehen, aber es sei super wie die Tiere das meistern.
Gruss böneli

 
Hallo fojolelo

Mit ein bisschen Phantasie kann man viele Dinge im Wald und Unterwegs "Missbrauchen", bei einem Veloständer kann man zB einen grosszügigen Slalom machen, Absperrungen zum "Unten durch", Betonröhren zu einem Tunnel, Gartenmauer wird zum Steg. Ein Bach wird zum Weitsprung ect. gibt so viele Möglichkeiten. Habe nun auch noch einen Privaten Agility Platz gefunden den ich Stundenweise Miete kann. Darf dann alleine Ueben. Daheim habe ich einen Pneu im Gehege um auf Distanz zu Arbeiten, klappt erst bei Dorma, aber auch Bonyta kommt, wenn ich daneben stehe.

Gruss böneli

 
Hallo Böneli

Bezüglich Lob ist mir noch etwas in den Sinn gekommen.

Lob ist nicht immer auch Lob für den Hund. So beobachte ich oft dass Hunde als Lob gestreichelt werden, diese es aber gar nicht mögen.

Oder ich kannte mal eine Frau, die hat als Lob so laut gelacht dabei dass der Hund mehr erschrocken ist als gelobt wurde!

 
Hallo fujolelo

Wenn man auf Distanz Arbeitet hat man eh keine Chance, denn Hund mit Streicheln zu Loben. Das geht, je nachdem, wie weit die Hunde entfernt sind, nur mit der Stimme oder Gudeli, sind Fix mit "Schnappen", was das anbelangt. Speziell beim "Voran" (Tisch,Pneu,Sprung)üben kommt die Stimme zum Zug. Meine geniessen es, wenn sie "geknuddelt" werden. Mache auch Kuschelzeiten unterwegs. Wenn ich sitze und auf die Oberschenkel klopfe, springt Dorma rauf und macht sogar "Platz". :D
Gruss böneli

 
Hallo Fujolelo.

Vielen Dank für diesen ausführlichen Beitrag :D .

Gruss, Dani