Kastration einer Hündin
Bei der Kastration werden die Eierstöcke oder die Eierstöcke mit der Gebärmutter operativ entfernt. Nach dem Ausscheren und der gründlichen Desinfektion des Operationsfeldes wird der Bauch mit einem ca. handbreiten Schnitt (bei kleinen Rassen kürzer) über dem Nabel eröffnet. Vorzugsweise werden sowohl die Gebärmutter als auch beide Eierstöcke entfernt. Dies, weil so das Risiko einer Gebärmuttererkrankung nicht nur reduziert, sondern eliminiert wird und weil so ausgeschlossen wird, dass zweimal am gleichen Organ eine Operation vorgenommen werden muss.
Die Erholungszeit nach der Operation ist relativ kurz, während 10 Tagen, bis zum Ziehen der Fäden, muss die Bewegung eingeschränkt werden; ein Klinikaufenthalt ist nicht nötig.
Meist sind sie schon am nächsten Tag wieder erstaunlich fit. 10 Tage braucht die Bauchwunde, unabhängig von der Nahttechnik, um sicher zu verheilen. In dieser Zeit sollte eine gemäßigte Bewegung des Hundes und ein Leckschutz z.B. durch ein T-Shirt, Halsring oder Halskragen eingehalten werden.
Eine kastrierte Hündin wird nicht mehr läufig. Die „Sterilisation“, d.h. die Unterbindung der Eileiter ist beim Hund nicht zu empfehlen, weil die unerwünschten Auswirkungen der Läufigkeit nach wie vor vorhanden sind, gleichzeitig aber auch nach dieser Operation vermehrt Komplikationen auftreten.
Verändert die Kastration die Hündin? Nebenwirkungen?
Gewichtszunahme: Manche Hündinnen verwerten nach der Kastration das Futter besser und neigen zu einer Gewichtszunahme. Mit einer Reduktion der Futtermenge oder einem kalorienmässig angepassten Futter und ausreichend Bewegung kann der Besitzer das Problem normalerweise im Griff behalten.
Fellveränderungen: Hunderassen mit feinem, langem Haar (Setter, Langhaardackel, Spaniel etc.) werden mit grosser Wahrscheinlichkeit eine Fellveränderung in Form von dichtem, flaumigem Fell, ähnlich dem Welpenhaar, zeigen. Neufundländer und Berner Sennenhunde neigen nach der Kastration extrem zur Bildung von Unterwolle. Diese ästhetischen Aspekte müssen in die Überlegungen miteinbezogen werden.
Harnträufeln: Eine nennenswerte Nebenwirkung mit einer Wahrscheinlichkeit unter 5% kann das so genannte Harnträufeln oder die so genannte Harninkontinenz sein. Sie entwickelt sich ein halbes bis viele Jahre nach der Kastration, während unkastrierte Hündinnen erst bei Bindegewebsschwäche im höheren Alter dazu neigen. Dabei setzt die Hündin beim Erschlaffen der Muskulatur im Schlaf oder bei erhöhtem Bauchdruck, z.B. beim Springen, tröpfchenweise Harn ab. Die Häufigkeit reicht von 1-2 x /Jahr bis zum täglichen Tröpfeln. Die Ursache ist in einer Verschlussunfähigkeit der Harnröhre nach der Operation zu suchen. Verschiedene Faktoren beeinflussen das Auftreten: Grösse des Hundes (Hunde über 20kg: 31%, kleine Hunde: 9.3%), Früh- oder Spätkastration (Kastration vor der 1. Läufigkeit (=Frühkastration): 9.7%, nach der 1. Läufigkeit: 20%), Rasse (Boxer, Rottweiler, Dobermann, Riesenschnauzer, Bobtail: grosses Risiko). Keinen Einfluss auf die Inkontinenz haben: Art der Operation (Entfernung der Eierstöcke oder Eierstöcke und Gebärmutter) und der Zeitpunkt der Kastration bei ausgewachsenen Hündinnen.
Mit gezielter hormoneller oder operativer Behandlung ist die Harninkontinenz gut zu beheben. Das Risiko für das Auftreten von Harnträufeln soll sich bei der Kastration vor der ersten Läufigkeit vermindern.
Auftreten von Brustkrebs (Mammatumoren): Der Zeitpunkt der Kastration hat einen eindeutigen Effekt auf die Häufigkeit von Brustkrebs: Nach der 2. Läufigkeit kastriert 26%, vor der 2. Läufigkeit 8%, vor der 1. Läufigkeit 0.05%.
Psychische Veränderungen: Frühkastrierte Hündinnen sind teilweise verspielter und aktiver. Vorteilhaft wirkt sich die Kastration aber auch auf die Psyche der Hündin aus. Besonders ängstliche und hyperaktive Tiere sind schon einige Wochen nach der Kastration ausgeglichener, konzentrierter, selbstbewusster. An Temperament und Bewegungslust verlieren sie auf keinen Fall
Scheinträchtigkeit: Beim Vorliegen von wiederholter Scheinträchtigkeit wird die Kastration empfohlen, da diese die einzige sichere Behandlung darstellt. Ob häufige Scheinträchtigkeiten ein erhöhtes Brustkrebsrisiko darstellen, wird unterschiedlich beurteilt.
Hündinnen mit Junghundvaginitis (eitriger Scheidenausfluss als Junghund) sollen nicht frühkastriert werden, da sie als Folge häufig eine lebenslange Östrogentherapie benötigen. Die Junghundvaginitis heilt in der Regel unter dem Einfluss von Östrogenen während der 1. Läufigkeit ab.
Frühkastration oder Spätkastration?
Unter Frühkastration versteht man die Kastration vor Erreichen der Geschlechtsreife, d.h. vor der 1. Läufigkeit mit 5-6 Monaten, unter Spätkastration den Eingriff nach der 1. Läufigkeit. Die früher angesetzte Operation hat eindeutige Vor-, aber auch Nachteile, die oben angeführt sind. In den letzten Jahren wurden verschiedene Untersuchungen publiziert, die heute eine seriöse, sachliche Beurteilung ermöglichen. Wichtig für den Hundebesitzer ist, sich rechtzeitig mit der Problematik auseinander zu setzen und den Rat des Tierarztes einzuholen. Prinzipiell kann aber mit gutem Gewissen der einen oder andern Variante der Vorzug gegeben werden.
Zeitpunkt der Kastration
Hündinnen, die vor der ersten Läufigkeit geschnitten werden, bleiben "kindlicher" bzw. verspielter. Der Kastrationszeitpunkt hat einen Einfluss auf das Harnträufeln. Das Risiko von Harninkontinenz bei Kastration vor der ersten Läufigkeit ist kleiner, aber falls sie doch inkontinenz werden, dann in der Regel stärker. Grosse Hunderassen, die zur Inkontinenz neigen (siehe oben) sollten daher, wenn überhaupt, nach der 1. Läufigkeit kastriert werden. Leidet die Hündin an einer Scheidenentzündung der Junghunde (Junghundevaginitis), sollte sie nicht vor er ersten Läufigkeit geschnitten werden.
Wann ist der richtige Zeitpunkt zur Kastration?
Der perfekte Zeitpunkt für eine Kastration eines gesunden Tieres ist an den Zyklus gebunden und sollte zur Ruhe der Hormonproduktion, also etwa 4-5 Monate nach der letzten Läufigkeit bzw. 1-2 Monate vor der nächsten Läufigkeit liegen. Keinesfalls sollte eine Kastration zur Läufigkeit vorgenommen werden, denn hier ist die Gefahr der Komplikationen am größten. So neigt die Hündin zu verstärkten Blutungen aus den Wundrändern der Organe, aus einer allgemeinen Abwehrschwäche gegen die körperfremden Spermien können sich Wundinfektionen bilden oder die Hündin kann das das Verhalten wie bei einer Läufigkeit (trotz exakter Kastration) dauerhaft behalten.
Vielen Hündinnen bleibt durch die Kastration auch die Scheinträchtigkeit mit ihren Verhaltensproblemen und ihrem wiederum erhöhten Brustkrebsrisiko erspart. Statistisch gesehen ist die kastrierte Hündin im Vergleich zur unkastrierten Hündin ebenfalls nicht so anfällig gegenüber Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) und der Pyometra (Gebärmuttervereiterung; auch der Gebärmutterstumpf kann bei kastrierten Hündinnen noch vereitern).
Die Kosten
Je mehr Leistungen angewendet werden, die zur Vermeidung eines Narkosezwischenfalls während der Operation oder eines Nierenversagens nach der Operation dienen, je schonender die Narkoseart gewählt wird, je gewebeverträglicher die Materialien gewählt werden, je größer ein OP-Team ist, umso mehr einer Wundheilungsstörung vorgebeugt wird, desto qualitativ besser und sicherer, aber auch teurer ist eine Kastration. Außerdem hängt der Preis auch vom Gewicht eines Hundes ab, denn es bestimmt die Menge der verabreichten Medikamente.
P.S hier noch ein Link zur Variante einer endoskopischen Kastration
http://www.animalreproduction.ch/site/i ... sprache=de
Bei der Kastration werden die Eierstöcke oder die Eierstöcke mit der Gebärmutter operativ entfernt. Nach dem Ausscheren und der gründlichen Desinfektion des Operationsfeldes wird der Bauch mit einem ca. handbreiten Schnitt (bei kleinen Rassen kürzer) über dem Nabel eröffnet. Vorzugsweise werden sowohl die Gebärmutter als auch beide Eierstöcke entfernt. Dies, weil so das Risiko einer Gebärmuttererkrankung nicht nur reduziert, sondern eliminiert wird und weil so ausgeschlossen wird, dass zweimal am gleichen Organ eine Operation vorgenommen werden muss.
Die Erholungszeit nach der Operation ist relativ kurz, während 10 Tagen, bis zum Ziehen der Fäden, muss die Bewegung eingeschränkt werden; ein Klinikaufenthalt ist nicht nötig.
Meist sind sie schon am nächsten Tag wieder erstaunlich fit. 10 Tage braucht die Bauchwunde, unabhängig von der Nahttechnik, um sicher zu verheilen. In dieser Zeit sollte eine gemäßigte Bewegung des Hundes und ein Leckschutz z.B. durch ein T-Shirt, Halsring oder Halskragen eingehalten werden.
Eine kastrierte Hündin wird nicht mehr läufig. Die „Sterilisation“, d.h. die Unterbindung der Eileiter ist beim Hund nicht zu empfehlen, weil die unerwünschten Auswirkungen der Läufigkeit nach wie vor vorhanden sind, gleichzeitig aber auch nach dieser Operation vermehrt Komplikationen auftreten.
Verändert die Kastration die Hündin? Nebenwirkungen?
Gewichtszunahme: Manche Hündinnen verwerten nach der Kastration das Futter besser und neigen zu einer Gewichtszunahme. Mit einer Reduktion der Futtermenge oder einem kalorienmässig angepassten Futter und ausreichend Bewegung kann der Besitzer das Problem normalerweise im Griff behalten.
Fellveränderungen: Hunderassen mit feinem, langem Haar (Setter, Langhaardackel, Spaniel etc.) werden mit grosser Wahrscheinlichkeit eine Fellveränderung in Form von dichtem, flaumigem Fell, ähnlich dem Welpenhaar, zeigen. Neufundländer und Berner Sennenhunde neigen nach der Kastration extrem zur Bildung von Unterwolle. Diese ästhetischen Aspekte müssen in die Überlegungen miteinbezogen werden.
Harnträufeln: Eine nennenswerte Nebenwirkung mit einer Wahrscheinlichkeit unter 5% kann das so genannte Harnträufeln oder die so genannte Harninkontinenz sein. Sie entwickelt sich ein halbes bis viele Jahre nach der Kastration, während unkastrierte Hündinnen erst bei Bindegewebsschwäche im höheren Alter dazu neigen. Dabei setzt die Hündin beim Erschlaffen der Muskulatur im Schlaf oder bei erhöhtem Bauchdruck, z.B. beim Springen, tröpfchenweise Harn ab. Die Häufigkeit reicht von 1-2 x /Jahr bis zum täglichen Tröpfeln. Die Ursache ist in einer Verschlussunfähigkeit der Harnröhre nach der Operation zu suchen. Verschiedene Faktoren beeinflussen das Auftreten: Grösse des Hundes (Hunde über 20kg: 31%, kleine Hunde: 9.3%), Früh- oder Spätkastration (Kastration vor der 1. Läufigkeit (=Frühkastration): 9.7%, nach der 1. Läufigkeit: 20%), Rasse (Boxer, Rottweiler, Dobermann, Riesenschnauzer, Bobtail: grosses Risiko). Keinen Einfluss auf die Inkontinenz haben: Art der Operation (Entfernung der Eierstöcke oder Eierstöcke und Gebärmutter) und der Zeitpunkt der Kastration bei ausgewachsenen Hündinnen.
Mit gezielter hormoneller oder operativer Behandlung ist die Harninkontinenz gut zu beheben. Das Risiko für das Auftreten von Harnträufeln soll sich bei der Kastration vor der ersten Läufigkeit vermindern.
Auftreten von Brustkrebs (Mammatumoren): Der Zeitpunkt der Kastration hat einen eindeutigen Effekt auf die Häufigkeit von Brustkrebs: Nach der 2. Läufigkeit kastriert 26%, vor der 2. Läufigkeit 8%, vor der 1. Läufigkeit 0.05%.
Psychische Veränderungen: Frühkastrierte Hündinnen sind teilweise verspielter und aktiver. Vorteilhaft wirkt sich die Kastration aber auch auf die Psyche der Hündin aus. Besonders ängstliche und hyperaktive Tiere sind schon einige Wochen nach der Kastration ausgeglichener, konzentrierter, selbstbewusster. An Temperament und Bewegungslust verlieren sie auf keinen Fall
Scheinträchtigkeit: Beim Vorliegen von wiederholter Scheinträchtigkeit wird die Kastration empfohlen, da diese die einzige sichere Behandlung darstellt. Ob häufige Scheinträchtigkeiten ein erhöhtes Brustkrebsrisiko darstellen, wird unterschiedlich beurteilt.
Hündinnen mit Junghundvaginitis (eitriger Scheidenausfluss als Junghund) sollen nicht frühkastriert werden, da sie als Folge häufig eine lebenslange Östrogentherapie benötigen. Die Junghundvaginitis heilt in der Regel unter dem Einfluss von Östrogenen während der 1. Läufigkeit ab.
Frühkastration oder Spätkastration?
Unter Frühkastration versteht man die Kastration vor Erreichen der Geschlechtsreife, d.h. vor der 1. Läufigkeit mit 5-6 Monaten, unter Spätkastration den Eingriff nach der 1. Läufigkeit. Die früher angesetzte Operation hat eindeutige Vor-, aber auch Nachteile, die oben angeführt sind. In den letzten Jahren wurden verschiedene Untersuchungen publiziert, die heute eine seriöse, sachliche Beurteilung ermöglichen. Wichtig für den Hundebesitzer ist, sich rechtzeitig mit der Problematik auseinander zu setzen und den Rat des Tierarztes einzuholen. Prinzipiell kann aber mit gutem Gewissen der einen oder andern Variante der Vorzug gegeben werden.
Zeitpunkt der Kastration
Hündinnen, die vor der ersten Läufigkeit geschnitten werden, bleiben "kindlicher" bzw. verspielter. Der Kastrationszeitpunkt hat einen Einfluss auf das Harnträufeln. Das Risiko von Harninkontinenz bei Kastration vor der ersten Läufigkeit ist kleiner, aber falls sie doch inkontinenz werden, dann in der Regel stärker. Grosse Hunderassen, die zur Inkontinenz neigen (siehe oben) sollten daher, wenn überhaupt, nach der 1. Läufigkeit kastriert werden. Leidet die Hündin an einer Scheidenentzündung der Junghunde (Junghundevaginitis), sollte sie nicht vor er ersten Läufigkeit geschnitten werden.
Wann ist der richtige Zeitpunkt zur Kastration?
Der perfekte Zeitpunkt für eine Kastration eines gesunden Tieres ist an den Zyklus gebunden und sollte zur Ruhe der Hormonproduktion, also etwa 4-5 Monate nach der letzten Läufigkeit bzw. 1-2 Monate vor der nächsten Läufigkeit liegen. Keinesfalls sollte eine Kastration zur Läufigkeit vorgenommen werden, denn hier ist die Gefahr der Komplikationen am größten. So neigt die Hündin zu verstärkten Blutungen aus den Wundrändern der Organe, aus einer allgemeinen Abwehrschwäche gegen die körperfremden Spermien können sich Wundinfektionen bilden oder die Hündin kann das das Verhalten wie bei einer Läufigkeit (trotz exakter Kastration) dauerhaft behalten.
Vielen Hündinnen bleibt durch die Kastration auch die Scheinträchtigkeit mit ihren Verhaltensproblemen und ihrem wiederum erhöhten Brustkrebsrisiko erspart. Statistisch gesehen ist die kastrierte Hündin im Vergleich zur unkastrierten Hündin ebenfalls nicht so anfällig gegenüber Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) und der Pyometra (Gebärmuttervereiterung; auch der Gebärmutterstumpf kann bei kastrierten Hündinnen noch vereitern).
Die Kosten
Je mehr Leistungen angewendet werden, die zur Vermeidung eines Narkosezwischenfalls während der Operation oder eines Nierenversagens nach der Operation dienen, je schonender die Narkoseart gewählt wird, je gewebeverträglicher die Materialien gewählt werden, je größer ein OP-Team ist, umso mehr einer Wundheilungsstörung vorgebeugt wird, desto qualitativ besser und sicherer, aber auch teurer ist eine Kastration. Außerdem hängt der Preis auch vom Gewicht eines Hundes ab, denn es bestimmt die Menge der verabreichten Medikamente.
P.S hier noch ein Link zur Variante einer endoskopischen Kastration
http://www.animalreproduction.ch/site/i ... sprache=de