Katzen jagen

Xulayo

Erfahrener Benutzer
09. Okt. 2011
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Hallo zämä!

Da bin ich schon mit der nächsten Frage:

Und zwar folgendes: Wenn wir beim spazieren einer Katze begegnen tickt der Xulayo-Bube aus. Er hängt sich in die Leine, bellt und quietscht wie von sinnen. Dasselbe bei anderen Kleintieren.

Aktuelles Training: bei Katzensichtung (momentan noch aus weiter ferne) jegliches abwenden clickern und belohnen, sobald er sich hochfährt dreh ich mich aber um und gehe mit ihm in die andere richtung. Beruhigt er sich click und Belohnung. Dies übe ich soweit es geht täglich. Auch mit Hühnern, Kaninchen etc.

Hat(te) jemand von ähnliche Probleme mit seinem Hund? Wie habt ihr das trainiert? Hat jemand noch andere Tipps für mich?

Liebe Grüsse, Lea

 
Hallo Xulayo

also ich hatte das problem anfangs bei meinem aber ich weiss wenn er dürfte würde er immer noch alles jagen.

ich hab ihn sobald ich gesehen hab er hatt was entdeckt mit einer strengen stimme zurück gerufen und wenn er ankam gelobt seit dem macht er es nur noch wenn ich im das erlaube

habt ihr selber katzen oder anderre kleintiere?

Gruss Montana

 
Hallo Montana

Ja wir haben zu Hause Katzen und Hamster. Alles kein Thema. Aber er kann die eigenen sehr wohl von den anderen Katzen unterscheiden, auch im Quartier.

Xulayo ist in dem Moment nicht ansprechbar. Da hilft weder abrufen noch abbruchsignal. Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass ich ihn durch meine Stimme eher noch hochpusche.

Grüsse Lea

 
Ich muss schmunzeln ab obigem Link; also wenn sich jemand einen Jagdhund zulegt derJjahrhunderte genau dafür gezüchtet wurde, dann darf man sich nicht wundern, wenn dieser dann halt; ja, was wohl??? Liebend gerne jagen will!!!
Das kriegt man nicht einfach raus;-)

Ich habe eine Whippethündin mit ausgeprägtem Jagdtreib und für einen richtigen Jäger ist die Reaktion deines Hundes völlig normal- das heisst nicht, dass ich empfehle, es einfach so zu lassen;-)
Zum Einen handhabe ich es so, dass ich ihr beibringe, dass es nunmal Katzen und Rehe gibt und sie die nicht jagen kann. Ich verhindere die Jagd darauf mit Schleppleine. Bei sichtung von Katzen lasse ich sie schauen und bestätige jegliches ruhig bleiben. Flippt sie aus, drehe ich mich mit ihr ab und wir gehen weg, das geht dann relativ zackig und sie wird mit meinem Körper abgedrängt.
Wenn sie sich wieder beruhigen kann wird jegliche Kontaktaufnahme mit mir belohnt, hat sie das Gefühl weiter machen zu müssen, werd ich stimmlich auch mal ruppig um ihr zu zeigen, dass nun doch fertig ist. Meist kann sie dann sicher darauf reagieren und das wird dann ebenfalls sofort belohnt. Ich belohne diese Situationen mit Futter weil sie viel ruhiger wirken als ein Ballspiel.

Es ist schwierig, je nach Intensität des Jagdverhaltens dieses umzulenken, es sit wichtig die richtige Ressource an der Hand zu haben und wenn der Hetztrieb wie bei meinem Hund DAS Highlight ist, dann hat man im Prinzip nichts an der Hand, was gleichwertig ist, denn kein Ball oder Kong rennt immer weiter...
Das ist auch der Grund, warum der eine Jagdhund leichter umzuorientieren ist und es beim anderen kaum möglich ist.
Täglich üben ist sicher super, ich würde in der Sache einfach mal nicht erwarten, dass dein Hund völlig emotionslos irgendwann an Katzen vorbeilatscht:rolleyes:

 
@Idesiree: Danke für deine Antwort. Da trainieren wir wohl recht ähnlich. Ich belohne hier auch ausschliesslich mit Futter und muss auch achten dass meine Stimme ruhig ist, da er sehr schnell durch mich angeheizt werden kann. Dafür ist der Clicker super. Wir trainieren noch nicht lange, ich bin gespannt wie weit ich damit komme. Ich kann den Schnösel noch nicht so recht einschätzen bezüglich Jagdtrieb, er ist erst 20 Monate alt, keine Ahnung was da genau noch kommt. Es ist nicht so dass ich mir nicht bewusst war, dass ich mir einen Jagdhund zulege oder dass mich sein Verhalten jetzt wahnsinnig ärgert oder verwundert. Aber ich hab schon die Hoffnung, dass wir das einigermassen in den Griff kriegen können. Gerade das durchdrehen an der Leine find ich schon recht anstrengend und mühsam. Z.B. draussen sitzen im Cafe wird so recht schwierig. Zumal der Junge 45 kg schwer ist und ich ganz schön aufpassen muss, dass er mich nicht aus den Socken haut.

 
@Montana: die Hovawart seite hab ich mir auch schon ein paar mal angeschaut, find die noch gut und informativ.

 
Wir haben dasselbe "Problem" und bearbeiten es genau wie von Idesiree beschrieben. Am Anfang fällt es dem Hund vielleicht noch schwer auf Dich zu hören. Fang mit soviel Abstand zum Objekt and wo er sich noch nicht komplett hochgeschaukelt hat. Dann ist er noch ansprechbar. Ich würde mich einfach darauf einstellen dass Du es vielleicht nie ganz wegkriegst und ihn in gefärdeten Gebieten an der Leine führst damit er nie und nimmer Erfolg haben wird. Wünsche Dir viel Durchhaltevermögen und auch Spass beim Training. :)

 
ich habe dieses problem so zwar nicht, an der leine ist dawn (nur dawn jagt überhaupt katzen und kleintiere, die zwei andern zum glück nicht) ganz ruhig. sind die tiere in gehegen oder hinter einem zaun, kann sie auch frei laufen, sie verhält sich ruhig. auch zuhause, wenn wild an den zaun kommt etc. selbst andere katzen sind dann ok. doch wehe, das dawnchen wär frei...
ist also eine sache, ihn an der leine in die ruhe zu kriegen, eine ganz andere ist es dann, wenn der hund frei ist.
wir arbeiten ähnlich wie iris (idesiree). jedoch ist es noch schwierig zu arbeiten, wenn hundi so brav ist an der leine. kann sie ja nicht zum üben mal frei lassen... auch wir haben katzen und kleintiere.
abbruchsignal einführen, vorausschauend reagieren etc. aber ein sichtjäger bleibt ein sichtjäger. auf alle fälle find ich es wichtig, selber ruhig zu bleiben, dem hund zu signalisieren...ah, eine katze, gähn soooo langweilig... ich bin mit den welpen oft in ställe, zu gehegen, in tierpärke etc. gegangen. ev. kann dir auch ester (chimbazi) weiterhelfen, sie kennt sich ja bestens mit RR aus.

 
@ sighthound: Ja da hast du wohl recht mit dem ruhig bleiben. Ich geb mir grosse Mühe nicht auch noch verkrampft die Gegend nach Katzen abzukämmen, das hatte Xulayos verhalten wohl eher noch verstärkt. Ist zwar manchmal recht schwierig cool zu bleiben, wenn man nie weiss ob die kleine Wildsau plötzlich losbrettert. Aber in unserem Fall recht entscheidend.
Xulayo ist eigentlich auch mit Katzen aufgewachsen und wurde von klein auf an andere Tiere gewöhnt. Lange Zeit hatten sie ihn auch null interessiert. aber seit einiger Zeit ist es jetzt so.
Mich beschäftigt schon vor allem das toben an der Leine. Mit dem Jagen ansonsten kommen wir eigentlich besser zurecht und er ist da auch besser kontrollier- und trainierbar.

Manchmal fehlen mir auch die Situationen zum üben. Irgendwie halten sich die Katzen ja nie in geeignetem Abstand zum trainieren auf. Wie löst ihr das? Habt ihr irgendwie künstliche Situationen geschaffen, mit Stofftieren, Geruchsträgern oder so?

 
naja, es gibt die reizangel. ev. reagiert er darauf, dann kannst du so üben (zu zweit am anfang sicher einfacher). jedoch kann es sein, dass er darauf nicht reagiert (dawn zb. interessiert sie null, also eine weitere übungsmöglichkeit gestrichen). wir übten neulich an einer echten katze, die mitten in der wieso war. natürlich hab ich das so nicht gewollt, ich hab das tier schlicht und ergreifend nicht gesehen. nastassja musste platz machen und warten. jendayi latschte mit mir mir, die findet das sowieso zum gähnen, wenn die katze nicht spielen will. dawn (die bei sichtung natürlich der katze hinterherlief, bzw. sie dachte, sie könne es, aber die katze blieb einfach sitzen) hingegen bin ich holen gegangen, bzw. natürlich nicht einfach holen, sondern hab es als abrufübung benutzt. diese katze hatte aber echt die ruhe weg, jagte einfach weiter nach mäusen... dawn musste sich dann lösen von der katze, bekam jackpot (leckerli, die es nur bei abbruchsignal gibt) und musste dann alles mögliche machen wie sitz, platz, luege...während die katze seelenruhig weiter am mausen war. jeder blick zur katze wurde negativ kommentiert (nicht "nein", sondern "falsch") und jedes lösen von ihr wurde promt belohnt. ich konnte dann entspannt mit dawn an der leine davongehen (dass nastassja die die ganze zeit brav liegen blieb auf mein "frei" dann doch noch zur katze hinlief ist ein anderes thema...). dawn tickt wie gesagt nicht aus (es sei denn, sie müsste zuschauen wie ein anderer hund diese katze jagt, dann hab ich wohl einen ähnlichen hund an der leine wie du).
bei dawn hab ich eine chance wenn ich sehr laut werde. laut werden hasst sie und ich im normalfall bin ich sehr leise. es würd also wohl nicht funzen, wenn ich schon im alltag meinen hund fast anschreie, wie man das früher auf hundeplätzen beim PO-hündelen oft sah. dies geht aber nur, wenn dawn die katze schon gesehen hat, aber noch nicht gestartet ist. dawn guckt vor dem start immer, ob jemand mitrennt. alleine ist ihr eigentlich nicht so wohl dabei. daher würd ich wohl, wäre sie einzelhund, selber auf die jagd gehen in dem moment. natürlich in die genau andere richtung. ich würd am boden was spannendes suchen (und dann auch finden, zb. futterdummy, spielzeug je nachdem was hund mag) oder schnell in die andere richtung rennen (meine lieben es, mir nachzurennen). etc.

 
Die Reizangel eignet sich bei ihm gut um Abbruchsignal etc zu üben. Aber sie übt niemals den selben starken Reiz aus wie Kleintiere. Er würde deswegen nicht in die Leine springen oder so.
Jegliches Laut werden, spielen etc in der Situation pusht ihn nur noch mehr hoch. Das beste bis jetzt war eigentlich Futter, was er allerdings manchmal auch nicht mehr nimmt vor Anspannung.
Ich denke, dass ich das abwenden sehr viel üben muss, damit es wirkung zeigt. Manchmal übe ich aus viel Distanz das abwenden von den Nachbarshühnern oder von den Häslis einer Kollegin. Aber die Distanz muss riesig sein, dass der Bube ruhig bleiben kann.