Kaukasischer Owtscharka

andi+rudel

Erfahrener Benutzer
22. Nov. 2009
10.221
426
0
61
ich erweitere um meine kleinen lieblinge:

Herkunft und Geschichtliches

Nachweislich existieren Hunde vom Typ des Kaukasischen Schäferhunds seit mehr als 600 Jahren. Nach Schätzungen gibt es sie weitaus länger. Der Kaukasische Schäferhund findet seine Verbreitung überwiegend in der vom Kaukasus getrennten Landenge zwischen dem Schwarzen und dem Kaspischen Meer. Die Region reicht noch bis an die Grenzen des Irans und der Türkei. In den riesigen Hochgebirgen schützt der Kaukase die seit Jahrhunderten gehaltenen Schafherden vor Raubtieren (Bären, Wölfen u.a.) und Dieben.
Beschreibung

Der Kaukase ist ein sehr widerstandsfähiger, robuster Hund, der problemlos im Freien leben kann, wenn er eine wind- und wettergeschützte Unterkunft hat. Dennoch liebt er es, da er gern in der Nähe seiner Bezugspersonen ist, sich auch in der Wohnung aufzuhalten. Er ist deshalb weder für eine Zwingerhaltung noch eine ausschließliche Wohnungshaltung geeignet. Optimal für ihn ist freier Auslauf in einem eingezäunten Grundstück, das er, seiner ursprünglichen Aufgabe entsprechend, bewachen darf. Da er das Bewachen von Familie und Grundstück sehr ernst nimmt, ist eine sichere Einzäunung eine Grundvoraussetzung für die Haltung eines Kaukasen. Dieser Owtscharka erreicht eine Schulterhöhe zwischen 65 cm und in Ausnahmefällen bis zu 90 cm. Sein Haar ist schlicht, grob mit stark entwickeltem hellerem Unterhaar. Es ist unterschiedlich grau oder verschiedene, meist helle bis rostfarbene Töne, auch rostfarbig, strohgelb, weiß, erdfarben, gestreift, aber auch gescheckt und getüpfelt.

Es werden 3 Fellvarianten unterschieden

1. Langhaarig mit verlängertem Deckhaar: Das lange Haar bildet am Hals eine Art Mähne, gut entwickelte „Hosen“ an den Hinterläufen, dort stark „befedert“. Durch das lange Haar sieht die Rute sehr buschig und dick aus.
2. Kurzhaarig – mit dichtem, verhältnismäßig kurzem Haar, ohne Mähne, ohne „Befederung“.
3. Eine Ãœbergangs-Varietät – verlängertes Haar, aber ohne Mähne, keine „Befederung“

Wesen
Er ist ein unbestechlicher, furchtloser und zuverlässiger Wächter. Der Kaukase hat ein genetisch verankertes Wach- und Schutzverhalten, das sich jedoch erst mit zunehmenden Alter herausbildet, da er ein Spätentwickler ist. Fremden gegenüber ist er zurückhaltend, misstrauisch und abweisend. Jedoch in der Familie ist er – bei artgerechter Haltung und Erziehung – ausgeglichen, anhänglich, kinderlieb und sensibel, aber trotzdem nicht unterwürfig.

Die Erziehung muss mit viel Geduld erfolgen, denn er kann manchmal sehr dickköpfig sein, aber gleichzeitig mit Konsequenz und absoluter Autorität – aber ohne Gewalt. Es ist sehr wichtig, einen Kaukasen bereits im Welpen- und Junghundalter gut zu sozialisieren, ihm seinen Platz in der „Familienrangordnung“ zuzuweisen und sich zeigende Aggressionen zu unterbinden. Kaukasen sind sehr dominant und erkennen ungeeignete oder nachgiebige Personen nicht als Rudelführer an.
Verwendung
Der Kaukasische Owtscharka ist ein Herdenschutzhund. Ursprünglich bestand seine Aufgabe darin, im Süd- und Nordkaukasus die Herden vor zwei-und vierbeinigen Dieben zu beschützen und als Wachhund im Hause und Hof zu agieren. Heutzutage ist er geschätzter Familienhund, der viel Platz im Hause und außerhalb benötigt, um seinen Wachhundeigenschaften und seinem Revierbewusstsein nachkommen zu können. Es ist schwierig, mit solch einer eher vom Menschen unabhängigen und selbstständigen Rasse gute Resultate im Hundesport zu erlangen, da er keine Gefallsucht hat, d. h. er seinem Herrchen nicht unbedingt gefallen möchte und sich nie im Leben aufdrängen würde. Eine Schutzhundausbildung ist überflüssig und gefährlich[1], da er sich dann zu einem unkontrollierbaren Hund entwickeln kann, was angesichts seiner Stärke und Größe gefährlich wäre. Schutzverhalten ist tief in der Rasse verankert und braucht daher nicht gefördert zu werden. Eine Begleithundausbildung ist dagegen empfehlenswert.


Kaukasischer Owtscharka
FCI-Standard Nr. 328

* Gruppe 2: Pinscher und Schnauzer – Molossoide – Schweizer Sennenhunde
* Sektion 2: Molossoide

2.2 Berghunde

* Ohne Arbeitsprüfung

Ursprung:

Russland
Alternative Namen:

– Kawkaskaja Owtscharka, Kavkazskaïa Ovtcharka, Kaukasischer Schäferhund,
Widerristhöhe:

Rüden ; 65 cm - 90 cm
Hündinnen; 62 cm - 80 cm
Liste der Haushunde

quelle: wikipedia

 
aus meiner erfahrung von ayla möchte ich der beschreibung 100% zustimmen.
sie kommt wiederum mit allen hunden klar (was für diese hunde eher selten ist), worauf ich allerdings mit möglichst viel hundekontakten besonders darauf achte.
angreifen, oder gar "nur" dominieren darf sie kein hund. das geht gar nicht und ich müsste hier sofort eingreifen, da sie kein hund ist
(rassespezifisch), welcher sich unterwerfen würde. leider musste hier schon ein "feind" (deutscher schäferhund), welcher sofort auf sie losging dieselbe erfahrung machen. dieser hund bleibt auch besser ausserhalb ihres blickwinkels.
andere hunde, als auch schäferhunde (allgemein) sind kein problem.

Anhang anzeigen PICT0006.jpg

 
eine weitere ausführung zum kaukasen:

Hunde unter'm Roten Stern

Warum Soldaten die schlechteren Hirten sind

Seine Vorfahren stammen aus Georgien, Armenien, Aserbaidshan; er selbst wurde in Russland geschaffen, bekam hier seinen FCI - Standard und wurde weltberühmt. So berühmt, daß kaum noch einer weiß, welchen Grundstock er mal hatte. Seine Väter in Georgien heißen Nagazi, diejenigen in Armenien nennen die Einheimischen Gampr. Geht man etwas weiter westlich, findet man noch den türkischen Vetter, den Karshund. Er selbst heißt Kaukasischer Owtscharka oder eben auch Kaukase. Allen seinen Vorfahren ist gemein, daß sie als Hirtenhunde die Herden verschiedener Volksgruppen schützen, in verschiedenartigen klimatischen Regionen und Topographien leben und dementsprechend über Hunderte von Jahren zu diesem Zweck optimiert und selektiert wurden. Berghunde sind langhaariger, schwerer, Steppenhunde leichter gebaut, haben fast Stockhaar - hierzulande würde man sie wohl für einen "CAO" halten. Er selbst hat Herden eher selten gesehen, denn das sollte er nie. Er war zu Höherem bestimmt, dem Dienst am Vaterland.

Dazu ein wenig Geschichte aus Hundesicht:

Noch im 1. Weltkrieg setzte Russland überwiegend Airedale - Terrier in der Armee ein. Vorwiegender Einsatz war der Dienst als Sanitäts - und Meldehund. Die Hunde stammten zum größten Teil aus deutschen Zuchten und Linien. Prinzipiell bewährten sich die Terrier sehr gut, das Dumme war eben, es war keine eigene Rasse und man war abhängig von Importen. An den Grenzen sah es etwas anders aus. Dort setzte man vorrangig Dobermänner ein. Diese waren zwar hervorragende Diensthunde aber klimatisch z.T. nicht so recht einzusetzen - Fell zu kurz, kaum Unterwolle. Und das alte Dilemma, es waren deutsche Hunde. Kurzzeitig wurde der Dobermann dann vom DSH abgelöst, bis man dann auf die zündende Idee kam und die eigenen Ressourcen nutzen wollte. Mittlerweile war die Oktoberrevolution (1917) und es entstand die Sowjetunion, ein riesiges Staatengebilde, dem nach und nach 17 Teilrepubliken und einige autonome Republiken angehörten. 1920 kamen die Armenische und die Aserbaidshanische SSR, 1921 die Georgische SSR zur UdSSR. Was lag also näher, als die kynologischen Schätze zu heben, welche sich in den Kaukasusrepubliken befanden.

The scientifically based experiences will reveal the breed most convenient for us, but at the moment our orientation, should be directed on our Caucasian sheep-dogs and our northern Laikas. Having taken in a basis endurance, unpretentiousness and mobility of the given dogs (the last does not concern to the Caucasian sheep-dogs) and having considered their full acclimatization, we can expect to leave in the near future from the German market and to work exclusively on new our Russian breeds.

... schrieb 1928 V.V.Yazikov, führender Kynologe der UdSSR in seinem Buch "Theory of training of the dogs"

Von nun an wurden Nägel mit Köpfen gemacht. Man organisierte landesweite Ausstellungen / Wertungen für Wach - und Schutzhunde, es gab Preise, Pokale und so mancher Hirte präsentierte stolz seine Herdenwächter. Kynologen im Auftrag des Militärs kauften vielversprechende Hunde auf. Gleichzeitig entstanden gigantische Zuchtanlagen. Farmen mit über 200 Hunden forcierten die Selektion und planmäßige Zucht des zukünftigen "Kaukasen". Die Kennels standen unter Führung der Roten Armee, bekanntester unter ihnen ist der "Red Star", der sich rühmte, bessere Hunde zu haben als die besten Ahnen in Georgien. So entstanden dann der Moskauer Wachhund, der Schwarze Russische Terrier (der sogenannte Stalin - Hund) und im Jahre 1956 veröffentlichte das Landwirtschaftsministerium die Zahl von 7.609 Wachhunden, in der Regel Kaukasische Owtscharki. Bevorzugter Einsatz war die Bewachung von Industrieanlagen, der Einsatz in den Gulags und als Grenzhund. Prämisse war damals, den Hund unter Kontrolle des Militärs zu halten, für Privatleute war es so gut wie unmöglich, in ihren Besitz zu kommen. Ja und Schafe sahen diese Hunde natürlich nie, dafür wurde in Richtung Gebrauchshund selektiert und so begleiteten Kaukasen auch die Miliz, den Zoll und wurden militärisch ausgebildet, natürlich auch im Schutzdienst, wenn man die russische Variante so bezeichnen will.

In den Bergen Georgiens und in den Steppen Aserbaidhans züchteten hingegen die Hirten ihre Hunde wie vor 1000 Jahren. Sie selektierten nach Eignung an den Herden, achteten auf Loyalität gegenüber Nutzvieh und vor allem der Dorfbewohner, ein ganz entscheidender Faktor. Der Körperbau mußte den hohen Anforderungen bezüglich der jeweiligen Topographie Rechnung tragen und die Hunde mußten ihre Fähigkeit unter Beweis stellen, Herden gegen Raubtiere zu verteidigen. Ab und an kamen russische Kynologen, kauften einige gute Hunde und zogen wieder von dannen. Blutauffrischung für den "Kaukasischen Owtscharka". Am 30. 01. 1985 wurde der FCI Standard für diesen festgeschrieben - Ursprungsland Russland.

Nun könnte man meinen, daß dies doch alles ok sei, denn schließlich hat die Armee dem Ganzen einen einheitlichen, weltweit gültigen Standard gebracht und züchtete unter kynologischer Anleitung und optimalerer Versorgung als das bei den Hirten jemals möglich war, den Kaukasen. Könnte man, wenn da nicht die Sache mit dem Zuchtziel wäre. Die russischen Kaukasen sollten natürlich keine Schafe schützen, sondern die sozialistische Revolution. Ihre Gegner waren keine Wölfe oder Bären, sie sollten Schärfe gegenüber Menschen entwickeln. Loyalität gegenüber Zweibeinern, dem man in den Gebirgsdörfern stets höchste Priorität einräumte, war beim Wächter des Gulags natürlich hinderlich. So entstand dann auch der Ruf des Kaukasen, ein scharfer und unbestechlicher Wachhund zu sein, was natürlich zutrifft.

Während seine Vorfahren selbständig agierende Herdenschützer waren, die im Team komplexe Aufgaben, wie etwa die eines Angriffs eines Wolfsrudels zu managen hatten, verlangte man vom Armee - Kaukasen natürlich eine Bereitschaft zur Unterordnung und Mitarbeit und wollte weitgehend verlässliche Hunde. Vom Grundstock, dem Arbeitshund an den Herden bis zum Mauerhund an der deutsch / deutschen Grenze war es ein langer Weg. Er hat die Hunde verändert, physisch und vor allem psychisch. Manche nennen es "Entwicklung von Hunderassen", sicher irgendwo auch nicht falsch.

Man kann nun der Ansicht sein, daß es nicht mehr schlimmer kommen könnte, doch auch das ist leider nicht der Fall. Während die Staatskennel wenigstens noch ein Zuchtziel und eine Optimierung der Rasse unter kynologischer Anleitung verfolgten, denn die Hunde sollten ja einsatzfähig sein, interessierte sich nun ein bis dato völlig neues Klientel für die imposanten Tiere. Die Privatzüchter kommen auf den Plan. Man erkannte sehr schnell, wie zuverlässig ein Kaukase das Haus schützen konnte und erregte auch allgemeines Aufsehen, wenn man mit ihm durch die Gegend lief. Owtscharkas wurden zum weltweiten Exportschlager, wurden als Security Dogs und Statussymbole vermarktet und man konnte auch ganz gut Geld mit ihnen verdienen. Zuchtklubs entstanden, Ausstellungen fanden statt und die Hunde wurden immer gewaltiger - und kränker. Letzteres spielt allerdings nicht mehr so eine große Rolle, da die Hunde weder Strafgefangene im sibirischen Gulag zu bewachen haben, geschweige denn, jemals ein Schaf in natura sehen. Lustigerweise redet man aber ganz selbstbewußt vom HSH, zumindest in Deutschland. Die FCI sagt "Herdenhund. Wach - und Schutzhund".

1990 begann der Abzug der Russen aus Ostdeutschland. Kasernen wurden abgerissen, Ladas und Farbfernseher landeten im Marschgepäck der Rotarmisten, als sie gen Heimat fuhren. Was ging, wurde verhökert, um wenigstens etwas Wohlstand aus dem wiedervereinten Deutschland mit nach Hause nehmen zu können. Zurück blieben große, zottige Hunde, in der DDR allgemein als "Kaukasischer Schäferhund" mit einem berüchtigten Ruf bekannt. Was aus ihnen wurde, lässt sich nicht so recht verifizieren. Tierheime waren oftmals absolut überfordert, geeignetes Klientel, an das vermittelt werden konnte, war schwer zu finden.

Im Westen wurden die Hunde zunehmend bekannter und Schoke beschrieb den Kaukasischen Owtscharka, den "Hund der Hirten".

Von all dem bekam der Nagazi in Georgien nichts mit und auch der Gampr würde sich wundern, wieso der Standard, der ihn als Hund der Hirten eigentlich beschreiben sollte, so gar nicht zu ihm passt.

charakterisierung von Edina Kapuváry

Sind Sie eine ausgeglichene Persönlichkeit? Haben Sie Ausdauer? Sind Sie konsequent und haben Sie eine Portion Humor? Stehen sie mit beiden Beinen fest auf dem Boden? Lieben Sie Hunde sehr?

Nun, wenn Sie auf alle Fragen mit JA geantwortet haben, können Sie vielleicht ein geeignetes Frauchen oder Herrchen für einen Kaukasen sein.

Kaukasen sind wachsame, eigenwillige, eigenständige, sture Hunde mit zarter Seele.

Die Hirten brauchten wachsame und eigenständige Hunde, die ohne Anweisungen Feinde von der Herde fern gehalten haben. Das darf der Hundekäufer, der sich wahrscheinlich Hals über Kopf in den knuddeligen Welpen verliebt, nicht vergessen. Ein Kaukase betrachtet alles, was er nicht kennt, zuerst misstrauisch.

Kaukase der Meisterfotograf

Sie, lieber Leser, haben sicher schon mal eine japanische Touristengruppe erlebt.

Die fotografieren und machen Videos wie verrückt. Gegenüber einem Kaukasen sind sie allerdings blutige Anfänger. Ein Kaukase registriert die kleinste Abweichung in seinem Umfeld. Die Fotos von der letzten Fotosession werden in den Gehirnzellen mit den frisch geschossenen verglichen und ist da der kleinste Unterschied, überprüft es der Kaukase. Deshalb muss man Kaukasen von klein auf, auf alles sozialisieren. Sie müssen viele und gute Erfahrungen mit ihrer Umwelt machen.

Auch wenn Sie nicht an ihren Nachbarn denken, Sie selber werden sich glücklich fühlen, wenn Ihr Hund nicht bei jeder Bewegung anschlägt. Kaukasen können äußerst bellfreudig sein.

Da Sie auch zu dem Umfeld des Kaukasen gehören, seien Sie sicher, dass Ihr Hund ein ganzes Fotoalbum von Ihnen hat. Wenn er lernt, dass Sie konsequent mit ihm umgehen, wird er sich anpassen. Ungerechtigkeit vertragen Kaukasen schlecht.

f6t1p1n3.jpg


My house is my castle

Das ist wohl das Motto von einem jeden Hund der Rasse. In seinem eigenen Revier hat niemand etwas zu verlieren. Deshalb ist es sehr wichtig, dem Hund beizubringen, dass immer der Besitzer entscheidet wer ins Haus darf. Man schreibt über den Kaukasen, dass er gegenüber den Kindern der Familie sehr tolerant ist. Jedoch sollte niemand denken, dass ein Kaukase Partner für Kinder ist. Und schon gar nicht, wenn fremde Kinder zu Besuch sind.

Kaukasen sind Einpersonenhunde. Ich schreibe direkt nicht Mann oder Frau. Der Kaukase wählt sich jemand aus der Familie – höchstwahrscheinlich die Person, die sich am meisten und konsequentesten mit dem Hund beschäftigt als Bezugsperson aus. Andere Familienmitglieder werden akzeptiert, sogar geliebt von dem Hund, haben jedoch bedeutend weniger Möglichkeit, den Hund zu beeinflussen.

Die Wichtigkeit der ausreichenden Sozialisation kann nicht genug betont werden.

Auf den Spaziergängen kann man so manches Mal erleben, dass ein Hund der Rasse, für Rüden gilt die These noch etwas mehr, fremde Personen oder Tiere nicht mehr dulden will.

Kaukasen sind Nachthunde. Sobald die Dämmerung eintritt, wacht der Kaukase intensiver. Auf Spaziergängen mit einem Kaukasen ist es günstig, wenn sich der Hundebesitzer auch hinten am Kopf Augen wachsen lässt. Ab der Dämmerung sind 4 Augen ein Muss. Wegen der Körpergröße und des Gewichtes der Hunde muss der Besitzer auch manche körperliche Fähigkeit haben, um den Hund halten zu können.

Da Kaukasen erhöhte Punkte eh gerne zum Bewachen bevorzugen, vermeidet man eventuelle spätere Dominanzprobleme, wenn der junge Hund sich nicht auf dem Sofa breit machen kann.

Stur – sturer – kaukasenstur

Haben Sie das Wort kaukasenstur bisher in keinem Wörterbuch gelesen?

Gehört Ihnen ein Kaukase, werden Sie es ganz schnell lernen. Die Hunde sind stur und eigenwillig. Ein Kaukasenbesitzer, der Freude an seinen Hunden hat, ist gewiss noch sturer und konsequenter als sein Hund. Da die Hunde sehr gute Futterverwerter und genügsam in Futter sind, erleichtern Leckerchen die Erziehung nicht immer. Wenn der Hund auf stur schaltet, wird er kein Futter akzeptieren. Kaukasen neigen auch kaum zum Apportieren, und wenn überhaupt, dann nur kurz. Nach einem bestimmten Alter wird der Kaukasenbesitzer feststellen müssen, dass er den weggeworfenen Ball selbst holen darf. Halten von Kaukasen fördert Gehirnarbeit des Besitzers.

Kein Hund to please you

In manchen Sprachen werden CO als kaukasische Schäferhunde übersetzt. Im Vergleich zu einem DSH ist die Bereitschaft eines Kaukasen, Ihnen ein Gefallen zu tun, so weit entfernt wie die Sterne von der Erde. Haben Sie das Glück, eine einigermaßen gute Hundeschule zu finden, werden Sie von anderen Hundebesitzern oft wegen ihrem Hund beschmunzelt, ausgelacht, wie wohl selten sonst im Leben. DSH, Lassie und Co sitzen schon lange, ihr Kaukase ist erst dabei, die hinteren Beine zu knicken. Gewiss marschiert die Hundegruppe schon, wenn ihr Hund sich mühsam erhebt und langsam neben Ihnen lostrottet. Nein, Sie müssen sich nicht erschrecken, der Hund ist nicht plötzlich krank oder schwerhörig geworden. Er kann alles. Kaukasen sind sehr intelligente Hunde. Aber das ist nicht die Aufgabe, wofür sie gezüchtet wurden. Kadavergehorsam gehört nicht zu dem Wortschatz der Kaukasen. Sie führen die Aufgaben aus, aber gemütlich. Und wollen Sie die gleichen Übungen zigmal von dem Hund vorführen lassen, wird Ihnen der Hund bald einen Vogel zeigen, nach dem Motto, ich habe es gezeigt, dass ich es kann, nun soll es genug sein. Also wenn Sie eine Hundeschule besuchen, kann ich nur zustimmen, dass der Hund unter Kollegen sein sollte. Nehmen Sie es mit einer Portion Humor, dass Ihr Hund nicht der Klassenerste sein wird.

Üben Sie Herankommen, alle Hunde hecheln zu Herrchen, Ihr Kaukase geht in eine ganz andere Richtung los. Vergessen Sie nicht, der Hund fotografiert dauernd, er muss was entdeckt haben, was er dringend untersuchen muss. Es kann ja auch sein, dass sich Ihr Kaukase auf das Kommando überhaupt nicht rührt. Warum denn auch, er sieht Sie, stellt fest, Sie sind nicht verlorengegangen. Ein Kaukase ist energiesparend. Ihr Kaukase wird auch nicht den ganzen Tag hinter Ihnen herlaufen, will nicht dauernd beschäftigt werden, er wird Sie nicht dauernd anschubsen, und wenn er gestreichelt werden will, zeigt er seinen Po statt den Kopf.

Kaukase der Düsenjäger

Und wundern Sie sich bitte auch nicht, wenn der Kaukase, der in der Hundeschule Lähmungserscheinungen zeigt, im eigenen Garten oder auf Spaziergängen so manche Autos in Beschleunigung übertrifft.

In ihrem eigenen Revier, wenn sie die Umgebung kennen, können die Hunde Stunden lang vor sich hindösen, sie drehen mal eine Runde, um alles zu kontrollieren, dann legen sie sich wieder gemütlich hin.

Um einen Kaukasen glücklich zu machen, muss man ihm Arbeit geben. Lange Spaziergänge, möglichst nicht in der Innenstadt, sondern auf Feldern, in den Wäldern, fördern Kontakt zwischen Hund und Besitzer. Danach, wenn der Hund im eigenen Garten seine kleine Welt bewachen kann, ist er zufrieden. Natürlich mit sehr viel Familienkontakt. Ob der Hund mit im Haus leben soll, sollte man sich auch genau überlegen. Die Hunde mit dem dicken Fell fühlen sich bei Kälte erst recht wohl.

Kaukasen können auf andere Tiere sozialisiert werden. 2 Rüden oder 2 Hündinnen der Rasse vertragen sich im Normalfall eher selten. Bevor man einen zweiten Hund des gleichen Geschlechts ins Haus holt, sollte man sich genau überlegen, ob man im Notfall die beiden Hunde trennen und auch beiden gerecht werden kann. Kaukasen haben eine hohe Schmerzschwelle. Deshalb muss der Besitzer den eigenen Hund sehr genau kennen. Manch andere Rassen würden bei gleicher Krankheit schon fiepen und jaulen, wenn der Kaukase noch still leidet.

Die Körpertemperatur der Kaukasen ist etwas niedriger als von den meisten Hunderassen. Bei 39 Grad haben die meisten Kaukasen schon hohes Fieber, das sollte der Besitzer auch nicht vergessen.

Das Leben mit einem Kaukasen ist trotz des oben geschriebenen das schönste was ich mir vorstellen kann. Kaukasen entwickeln sich langsam. Man kann die Hunde mit 3 Jahren erwachsen nennen. So hat der Besitzer viel Zeit, den Hund zu erziehen. Auch im späteren Alter lernen die Hunde viel dazu.

Die tägliche Beschäftigung mit dem Hund ist ein Muss. Auch wenn der Hund schon alles kann, ist es gewiss nicht verkehrt, eine kurze Übung von einigen Minuten täglich durchzuführen. Das bestätigt die Position des Besitzers, und man kann dadurch vorbeugen, dass der Kaukase im späteren Alter noch Rangordnungsfragen stellt. Bei Kaukasen ist es wichtig, statt zu reagieren, zu agieren.

Mit viel Liebe und Konsequenz kann man diese imposanten Hunde zum angenehmen Lebensbegleiter erziehen. Kaukasen sind wunderbare Hunde, mit einem von ihnen fühlt man sich der Natur noch näher. Die Eigenschaften, die die Hunde haben, waren wichtig für ihr eigenes Überleben, aber auch für den Hirten. Ein Kaukasenbesitzer wird dann ein zufriedenes Leben mit seinem Hund führen können, wenn er in die Eigenschaften der Hunde verliebt ist, und nicht ins Outlook der Rasse.

f6t1p1n2.jpg


 
Wow, das ist ja interessant zu Lesen - vielen Dank!

Bei diesen Satz musste ich grad wirklich grinsen

Kaukase der Düsenjäger: Und wundern Sie sich bitte auch nicht, wenn der Kaukase, der in der Hundeschule Lähmungserscheinungen zeigt, im eigenen Garten oder auf Spaziergängen so manche Autos in Beschleunigung übertrifft
Oder bei dem Satz

Üben Sie Herankommen, alle Hunde hecheln zu Herrchen, Ihr Kaukase geht in eine ganz andere Richtung los.
musste ich gerade an die armen Leuten im Junghundkurs denken, denen dann ev. von unwissenden Übungsleitern mit Nachdruck erklärt wird, dass sie dringend die Bindung zum Hund verbessern müssen...:laughingmyassoff:

 
Wow, das ist ja interessant zu Lesen - vielen Dank!

Bei diesen Satz musste ich grad wirklich grinsen

Oder bei dem Satz

musste ich gerade an die armen Leuten im Junghundkurs denken, denen dann ev. von unwissenden Übungsleitern mit Nachdruck erklärt wird, dass sie dringend die Bindung zum Hund verbessern müssen...:laughingmyassoff:
haha ja das ist gut. leider aber wirklich so...

versuche mal mit spielzeug oder lekkerli dich für so einen hund -interessant- zu machen. no chance...

der guckt dich nur sehr irritiert an (wenn überhaupt) und denkt sich seinen teil..

die russen kreierten ja deshalb den moskauer wachhund. kaukase x bernhardiner umd ein wenig mehr -gehorsam- zu bekommen. das kaukasengen ist jedoch dominant vererbt..und somit blieben auch diese hunde "auf der strecke"..

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
ich habe noch was interessantes von einer k.k halterin, welche selbst kaukasen hält und darüber geschrieben hat:

Dann werde ich mal über meine Erfahrungen mit HSH (hauptsächlich mit Kaukasen) berichten.
Eigentlich bin ich ja mit Leib und Seele Windhundfan, besonders der Barsoi hat`s mir angetan und meist hatte ich auch 1 bis 3 dieser Hunde.
Mein erster Kaukase zog als 8 Wochen alter Welpe bei uns ein. Wir hatten ein Riesengrundstück, sehr abgelegen und obwohl auch der Barsoi ein ganz guter Wächter ist - irgendwie nehmen die Leute sowas nicht recht ernst. Wir wohnten in einem Ort (in Thüringen ), in dem sehr viele russische Soldaten stationiert waren, da waren riesige Kasernen. Geht man nun mit einem Barsoi da lang kommt man unweigerlich ins Gespräch, ist ja ein russischer Windhund. So lernte ich den Kaukasischen Owtscharka kennen, in den Kasernen als Wachhund gehalten. Diese "Bären" beeindruckten mich, von Größe und Statur kommen die in Deutschland nachgezüchteten da nicht so mit.
Ein Offizier züchtete welche, hatte einen Wurf da und zeigte mir den. Einer der Welpen biß mich gleich mal ins Bein - den wollte ich haben, nichts ahnend, was ich mir da nach Hause schleppte. Vom Aussehen her ein plüschiger Knuddelbär - charakterlich ein reißender Löwe. Gleich am 1. Tag im neuen Zuhause stürzte er sich auf meinen Mann und biß zu, der ging ihm einfach zu nahe an seiner Decke vorbei. Nach einer Woche hatte er sich aber eingewöhnt, danach konnte man mit ihm alles machen, auch Leckerlis aus der Schnauze holen. Da ziemlich intelligent, lernte er sehr schnell und wie damals in der DDR üblich, ging ich mit ihm auf den Hundeplatz, wo auch Schutzdienst gemacht wurde. Ich habe den Hund bis zur SH3 gebracht, danach wollte kein Scheintäter mehr mit ihm arbeiten, einfach, weil er die jedesmal über den Haufen warf aufgrund Masse und Größe, immerhin war er über 90cm hoch und entsprechend schwer. (Ich werd mal Bilder auskramen und an Lana schicken zwecks einstellen) Übrigens hatte ich zu keiner Zeit ein Problem mit der Unterordnung, das Kommando aus hat er immer prompt befolgt. Rasim war ein hervorragender Wachhund, der sich von Fremden weder anfassen ließ noch Leckerlis oder dergleichen nahm. Er bewegte sich frei im Grundstück, im Haus hätte er sein können, lag aber lieber draußen. Das Gelände war übrigens nicht komplett eingezäunt, der Hund kannte die Grenze genau und hat es nicht ein einzigesmal verlassen (zum spazierengehen mit mir natürlich) und auch niemals jemanden attackiert, der außerhalb daherkam. Im Nachhineingesehen doch sehr leichtsinnig von uns, aber wer kannte sich schon wirklich mit HSH aus vor so langer Zeit, immerhin ist das gut 25 Jahre her.
Nach der Wende gingen die Russen und einige der Kaukasen landeten im Tierheim, meist mehrfach, weil sie oft nach der Vermittlung schnell wieder zurückkamen. Was Wunder, sowie im neuen Heim eingewöhnt, versuchten die Dickschädel umgehend, an die erste Stelle der Rangordnung zu kommen und sich dann mit einem Kaukasen anlegen ist nicht jedermanns Sache. Einige der Hunde waren auch von vornherein so scharf, daß sie so nicht vermittelbar waren.
Im Tierheim lernte ich so einen Hund kennen, ein Prachtexemplar von Rüde, der von 4 Männern in Vollschutzanzügen nicht gebändigt werden konnte, der Tierarzt mußte mit Narkosegewehr antreten, damit der Hund in den Zwinger gebracht werden konnte. Der THleiter meinte nur, den werden wir nie los, den muß man sicher einschläfern lassen. Eigentlich war ich auf der Suche nach einem jungen Kätzchen da und dachte, schade um den Hund. Das ließ mir auch keine Ruhe und am nächsten Tag holte ich den Hund da ab, wieder in Narkose, sonst hätten wir ihn nicht ins Auto bekommen. Die ersten 14 Tage gingen wir dann über eine Leiter durch ein Fenster im ersten Stock ins Haus und ließen Futter und Wasser in Eimern am Strick nach unten. (Der Hund konnte aus dem Hausflur zur Hintertür raus in einen Hof, der an die 6m hohe Stadtmauer grenzte, damit war Flucht ausgeschlossen) Ich habe stundenlang am Fenster gesessen und mit ihm geredet, bis er irgendwann nicht mehr tobte, wenn er mich sah oder hörte. Nachdem er dann auch anfing, mit dem Schwanz zu wedeln, bin ich in den Hof, wurde mißtrauisch angesehen, aber nicht angegriffen. So ging das eine Weile, bis er sich auch anfassen ließ. Dieser Hund war später familientauglich, allerdings immer mit gewisser Vorsicht im Umgang mit fremden Personen.
Diesem folgten dann noch einige weitere Kaukasen, einige waren halb wild in den Kasernengeländen aufgewachsen, da sie als Wachhunde dort frei liefen. Alle waren trotz enormer Schärfe und mißtrauischem Wesen sozialisierbar.
Im Umgang mit diesen Hunden habe ich gelernt:
Immer die Ruhe bewahren, einen HSH anbrüllen oder gar schlagen wollen ist einfach Blödsinn, im günstigsten Fall ist der Hund einfach beleidigt, meist wird er sich aber wehren
Diese Hunde "denken" über Kommandos nach, ein Hund, der das Kommando sitz beherrscht, setzt sich noch lange nicht überall hin. Während ein DSH sich auf Kommando auch in den Dreck oder in eine Pfütze schmeißt macht das ein HSH noch lange nicht, eventuell deutet er sitz aber höflichkeitshalber an und bleibt mit dem Hintern in der Luft schweben
Ein HSH braucht eine Arbeit, der Kaukase braucht auch unbedingt ein Grundstück, da er lieber draußen ist, alle Hunde die wir da hatten zogen den Aufenthalt draußen vor, ins Haus bekam man sie nur mit Mühe, allerdings wollen sie auch gerne die Familie im Blick haben und man sollte seinen Hund versuchen, viel einzubeziehen
HSH sind "Lagerhunde" - also keine Laufhunde, sie sind nicht unbedingt begeisterte Spaziergänger, am liebsten haben sie auch immer dieselbe Strecke (das bezieht sich auf "echte" HSH, nicht die Mixe
HSH spielen nicht oder sehr selten, sie halten nicht viel vom Stöckchen oder Bällchen holen und können auch mit den Spielen anderer Hunde nicht sehr viel anfangen, möglich sind Jagd- oder Suchspiele, von allem, wo zwischen Mensch und Hund was gezerrt wird würde ich sehr abraten, meist steigern sich die HUnde sehr rein und wehe, sie hören nicht 100% auf aus
Da diese Rassen sehr selbstständig sind kann es durchaus passieren, daß sie sich anders verhalten, als man erwartet. Beispiel: An 10 Personen läuft der Hund vorbei, die 11. knurrt er plötzlich an. Also nie ins Denken verfallen, mein Hund macht dies oder jenes nicht, ich achte immer auf den Hund, wenn mir irgendwas oder -wer entgegenkommt, um gleich reagieren zu können.

Liebe Grüße,
Angela

 
Meine Stiefschwester hat sich einen zweiten Hund zugetan...Alleine darüber rege ich mich auf, weil der erste schon total unerzogen ist....Naja Sie rief mich an, wegen ein paar Problemen, so alla typisch Strassenhund (der erste macht übrigens auch mega probleme) Jetzt ist der Hund ein Kaukase / Husky mix:crying:

 
na super..
ich hoffe sie informiert sich ausgiebig über beide rassen, wobei das wissen über den owtscharka da wichtiger ist.
in den wenigsten strassenhunden -versteckt- sich jedoch wirklich ein hsh. vom aussehen kann man nicht darauf schliessen. das verhalten ist massgeblich.

 
Nein tut sie eben nicht, Sie ist der Meinung (auch wenn ich am Telefon fast nen Herzkasper bekommen habe) das es nur die Erziehung ist, die da was aus macht. Was ja bei Ihrem ersten wunderbar geklappt hat:irony: Ist ja auch nur ein Cane/DSH mix....

Sie glaubt nicht, das der Hund so wird wie von mir beschrieben, Sie macht das schon, immer einmal samstags auf den Hupla, dann klappt das schon....kotz
Hab mich sehr genervt....