Legenden oder Fakten

Magi

Erfahrener Benutzer
06. Juni 2011
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Wenn man dem Hund immer Ball wirft, fördert das seinen Jagdtrieb.

Sucharbeiten lasten Spurensuchende Hunde aus und hält sie vom Jagen/jagdfährten ab.

Seht ihr den Wiederspruch? :ugly:

Mir wurde immer gesagt; schmeiss nicht zu oft den Ball, so förderst du ihren Jagdtrieb! Geh mit ihr ins Maintrailing, das lastet sie aus und hemmt ihren Jagdtrieb! Häh?!
Also wenn ich sie auf Sicht jagen lasse, fördert das alle ihre Instinkte, wenn ich sie auf Spur "jagen" lasse, hemmt das ihren Instinkt.

Ich kann keinerlei veränderung feststellen, weder durchs Wilde Ballspielen noch durch die Mentale Beschäftigung die ich ihr gebe, beides ist für sie Auslastung, das eine mit mehr Kopfarbeit das andere mit weniger. Wie ist das bei euren so? Ist euer zum Balljunky mutiert und nun ein Jäger geworden? Ist euer Spurenhund zum anti-schnüffler geworden?


Kennt ihr noch mehr so wiedersprüchliche Aussagen? Was trifft bei eurem Hund zu?

 
Also, ich gehe mit meinem Hund auf die Rennbahn und fördere sozusagen auf schlimmste Art und Weise seinen Jagdtrieb...oder so behaupten es zumindest viele....- die keine Ahnung haben :escape:


Ich bin der Meinung der Hund kann sehr wohl zwischen der künstlich geschaffenen Situation, und dem echten Jagen in freier Wildbahn unterscheiden.
Wichtig ist, das man dem Hund die Unterschiede früh und gründlich aufzeigt... bei mir ist das z.B Maulkorb, Rennshirt, das Geräusch der Hasenmaschine etc... alles Reize auf die er konditioniert ist, die aber so im Alltag niemals vorkommen.

 
das meine ich aber auch... dawn zb. interessiert sich nicht für ballspiele (es sei denn sie kann den ball einer der beiden andern klauen), interessiert sich null für die reizangel und reagiert auch nicht auf den hasen bei der bahn (weil sie es bis jetzt auch nie gelernt hat, sie war einfach einige male bei rennen und coursings dabei und sah zu wie die andern hetzten), hat aber definitiv jagdtrieb. nastassja liebt ballspiele, genauso wie jendayi, die richtig trieb zeigen kann dabei. ihr jagdtrieb ist aber deutlich geringer und kontrollierbarer als der von dawn, meist kann ich sie auch noch vom fliehenden tier (meist katze) abrufen. die reizangel interessiert aber auch sie nicht. eine jackyhündin die ich kenne, knallt förmlich durch bei der reizangel, bei bällen und anderm spielzeug, ist aber bei spaziergängen absolut kontrollierbar (gerade eben mit einem ball als gegenreiz).
wenn diese theorie stimmen würde, hätten die meisten windhunde ien problem mit jogger, radfahrer, skater... denn sie jagen ja "alles was sich bewegt", aber ich kenne kaum eine windhund (selbst ehemaliger renngreys und -galgos die wirklich abartigen jagdtrieb zeigen) der damit wirklich ein problem hat.

 
Als meine noch Spielen durfte mit Reizangel,Ball,Fressby kam es immer darauf an, je höher der Reiz je höher das Bedürfnis, wenn sie mehr Lust hatte zum spielen konnte die Katze am zaun vorbeilaufen, wenn das Bedürfnis nach der Katze stärker war dann half werder ein Ball noch ein Fressby oder ne Reizangel sie rannte dann am Zaun der Katze nach und kam wieder zurück zum spielen.
Gruss Wolf

 
Ein tägliches, reines Ballspiel kann tatsächlich dazu führen, dass ein Hund schneller auf Bewegungsreize anspricht und er allem nachhetzt, das sich bewegt. Denn das tägliches Ballspiel (ohne irgendwelche Impuls- und Ruheübungen dazwischen) lässt den Stresspegel permanent ansteigen, so dass der Hund aus diesem heraus irgendwann nur noch reagiert statt nachzudenken. Aber schlimmer noch als das Jagdthema erachte ich hier die Gefahr des Balljunkies, der richtiggehend süchtig nach dem Ball wird.

Beim Mantrailing oder anderer Nasenarbeit hingegen wird von Anfang an mit vielen Ritualen gearbeitet, bei denen der Hund lernt, sich zu konzentrieren und auf seinen Menschen zu achten. Und er sucht gezielt Sachen, die ihm sein Mensch vorgibt.

Aber ich denke, auch hier kommt es auf die Dosis an. Denn wenn ich meinen Hund täglich seiner Nase nachgehen lasse, baue ich auch hier die Bereitschaft nach immer mehr auf.

Moni

 
Naja, Danjo ist Konggeil und wie. Bei jedem Spaziergang fordert er den Kong, früher hab ich den ununterbrochen geworfen, er rannte jeden Spaziergang dem Kong nach... Vor einigen Tagen sah er 2 Rehen zu, die über die Wiese zum Wald hoppelten und ein Tag später flogen 1m von ihm entfernt 2 Enten davon, denen hat er nicht mal nachgesehen (er stand grad neben der Pfütze und die Enten flogen hinter dem hohen Gras auf)

Ich kann nicht bestätigen, dass ein Hund jagdgeil gemacht werden soll mit Ball/Kong schmeissen.

Er kann aber auch super fährten und in der Staffel rennt er selbstständig und alleine durch den Wald, auf der Suche nach Menschen. Seine Nase ist ziemlich trainiert, sucht also nach Bodenverletzung sowie den kleinsten Geruch im Wind und trotzdem reagierte er nicht auf die Fuchsspur, die unseren Weg kreuzte und ganz neu war. (Ich sah den Fuchs aus dem Feld über den Weg ins gegenüberliegende Feld huschen, Danjo sah ihn nicht. Da war ich gespannt, wie er auf den frischen Geruch reagiert und hab mal machen lassen, Danjo lief über die Spur ohne Reaktion.)

Sonstige Widersprüche kommen mir aber grad keine in den Sinn.

 
Ich hab einen Hardcore Balljunkie Zuhause- die aber zum Glück nicht jagt. Sie schaut zwar wenn ein Reh oder so durchhüpft bleibt aber meist stehen. :)

 
meine hunde jagen zwar keinen bällen hinterher, wissen dennoch was jagen bedeutet.
:D sie sind eben etwas "schlauer"..und wissen was sich lohnt und was nicht.
was ich jedoch für kein gerücht halte ist, dass man einen herdi z.b. nie im schutzdienst ausbilden sollte.

 
Andi, kannst du das bisschen mehr ausführen? Hab da nicht so die Ahnung von Herdis und mich nehmen gerade solche Dinge sehr wunder. Warum man mit welcher Rasse/Charakter etwas nicht tun sollte.

 
Andi, kannst du das bisschen mehr ausführen? Hab da nicht so die Ahnung von Herdis und mich nehmen gerade solche Dinge sehr wunder. Warum man mit welcher Rasse/Charakter etwas nicht tun sollte.
ich versuch`s..

die hunde haben einen angeborenen schutztrieb, welcher wenn er denn zum einsatz kommt auch durchaus bis zum ernst gemeinten angriff übergehen kann.

im allgemeinen ist dies jedoch nicht nötig, da die hunde eher mit ihrer präsenz vertreiben und sich damit auch zufrieden geben. ein vertriebener (feind) wird nicht sinnlos verfolgt und gestellt, nur um einen trieb wie z.b. beute und jagdtrieb zu befriedigen. die hunde unterscheiden sehr genau dass etwas was sie zuvor verwarnt haben und vor ihnen flüchtet nicht (wie bei den meisten hunden) automatisch durch schnelle (flucht)bewegung zur beute mutiert. dies vorneweg..

ein hund, welcher im schutz ausgebildet wird, sollte jedoch genug beutetrieb auf flüchtende entwickeln, um diesen aus der bewegung heraus anzugreifen (ärmel beissen).

beim herdi hat man damit keine chance, da etwas was vor ihm flüchtet in seinen augen bereits erfolgreich verjagt wurde.

also muss man drappierende andere massnahmen ergreifen um den hund dazu zu bringen.

heisst: um den hund überhaupt zum beissen (im besten fall in den ärmel) zu bringen, muss man den hund oder seine bezugsperson direkt angreifen. dem hund fehlt nunmal der entsprechende spiel und beutetrieb..und man muss den schutztrieb hier vor holen.

dieser jedoch ist ist bei diesen hunden niemals spass und sie sehen so jemanden auch als echte bedrohung, die es gilt zu bekämpfen und evtl. auch zu töten...

und dann kommt der entscheidende punkt..

wie kontrolliert man dies in folge bei hunden, welche selbständig agieren und nie darauf gezüchtet wurden MIT menschen zu arbeiten, geschweige denn deren kommandos zu befolgen.

solche hunde sind in folge zeitbomben, welche jeden menschen gar als wirkliche gefahr sehen und gelernt haben: warnen brauche ich nicht, die gehen nicht weg, sondern greifen wirklich an...

die udssr hatte solche hund im einsatz in der ddr als sog. "mauerhunde" im einsatz. diese wurden "scharf" gemacht auf alles und jeden, der vorbei wollte.

nach dem mauerfall mussten alle diese kaukasen, welche die öffentlichkeit nie zu sehen bekamen eingeschläfert werden. es waren hunderte, da durch ihre schärfe unvermittelbar.

jeder dieser hunde hatte damals eine einzige bezugsperson, welche sich um sie kümmerte, da sonst niemand in die nähe kommen konnte.

so in etwa sieht es aus, versucht man die hunde dazu zu bringen im schutzdienst zu arbeiten.

dies trifft in etwa auf alle herdi rassen gleichermasen zu. man "erzieht" sich eine kampfmaschine, welche nicht mehr kontrollierbar wäre und wenn man sieht, wie stark solche hunde auch von den körperkräften her sind, ist dies mehr als unverantwortlich.