Leinenführigkeit - Tipps gefragt

hundeglück

Benutzer
06. Juli 2010
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Liebe Foris

Ich brauche Profi-Tipps zum Thema Leinenführigkeit.

Meine Beauceron-Hündin und ich haben ja schon sehr viel dazugelernt, aber die Leinenführigkeit ist nach wie vor ein Problem. Ich habe dazu mehrere Fragen.

Wir kennen 3 "Varianten" des Spaziergangs:
- mehrheitlich freilaufend (Abruf funktioniert ohne Ablenkung super, mit Ablenkung noch nicht so toll)
- an der Auszugsleine
- an der "normalen" Leine

Wenn sie an der Leine ist, läuft sie immer so weit, wie sie kann. Wenn ich sie rufe oder anspreche reagiert sie sofort. Dito, wenn ich stehen bleibe. Dann kommt sie zurück und stellt sich neben mich. Sie läuft auch sehr schön Fuss, wenn ich das von ihr verlange. Wenn ich aber nichts sage, läuft sie immer in die Leine rein.
Wie erklärt Ihr Euch das? Ich meine, Ziel wäre es doch, dass der Hund einfach entspannt an der Leine läuft. Wieso bringen wir das nicht hin?

Rütter hat mal gesagt, dass Leinenführigkeit eine Spiegelbild der Beziehung Mensch-Hund ist. Ich verstehe dann nicht, wieso ich recht problemlos Hundis Aufmerksamkeit habe, wenn sie frei ist. Und weniger, wenn sie angeleint ist. Kann mir das jemand deutlich machen?

Der Ex-Besitzer hatte die Variante grob zurückreissen (definitiv nicht mein Fall) geübt. Hat erwartungsgemäss nichts gebracht.
Ich habe es versucht mit stehen bleiben und sie muss zurück kommen (Tipp von Ex-Hundetrainerin). Das funktioniert schon, wir können es einfach stundenlang durchziehen und es zeigt keinen Erfolg.
Die Ex-Besitzer hatten ebenfalls mit Clicker und Goodies versucht. Allerdings ist das dann so ausgeartet, dass Hundi nur noch Fuss laufen musste.
Abrupte Richtungswechsel durchschaut sie. Da macht sie mit, solange man das macht und dann gehen die Probleme wieder von vorne los.

Jemand noch eine gute Idee?

Vielen Dank für Eure Hilfe!

 
hallo

matcho war auch so...die leine immer gespannt,war mir aber zu doof und hund musste weg :yellow: :irony:

nein im ernst,
ich blieb einfach immer wieder stehen,lief weiter,blieb wieder stehen,wir hatten für einen sonst 10minuten weg 40min...aber war mir egal,das hab ich etwa 3tage immer gemacht,dann wurde es matcho zu doof und nun hängt die leine immer schön locker....
nur bei sichtung anderer hunden gehts ab...aber auch das kriegen wir hin.

braucht einfach mega geduld diese methode....

 
Original von hundeglück

Wenn sie an der Leine ist, läuft sie immer so weit, wie sie kann.
sie 'zieht' dich also hinterher?

solange sie damit erfolg hat, wird sies wohl nicht ändern... konsequent stehenbleiben wie jonas2008 schon geschrieben hat. irgendwann wird ihr die ewige warterei zu doof. es braucht wirklich viel geduld!

bei meinem spaziergeh-beagle hab ich ein ähnliches 'problem'.

wenn ich was von ihr verlang ist sie da (nicht so zackig wie ein schäfer oder mein bordermix... aber da), sobald ich ihr keine aufgabe geb, läuft sie in die leine. bleibe ich stehen, setzt sie sich hin oder stellt sich neben mich - 'guuuuuet gmacht' - laufe ein paar schritte, sie guckt mich an bzw. zeiht nicht - 'guuuuuuuet gmacht' - laufe wieder los... und in kürzester zeit zack... hängt sie wieder in der leine, nase am boden, weil irgendwas spannend riecht.

solange ich mit ihr nur 1x pro woche spazieren gehe, sehe ich es nicht wirklich als MEIN problem an, ich geh einfach prinzipiell so nicht laufen. ich verlange ein minimum von ihrer aufmerksamkeit. schliesslich beobachte ich sie auch genau ;)

würde ihr frauchen mitziehn (also ebenfalls nach dieser methode verfahren), so wäre das 'problem' schneller behoben.

cara kennt an der leine ein 'be mer' und ein 'lang' (was meine mutter bei ihr braucht). 'be mer' ist kein fuss, aber doch so aufmerksam, dass ich bei richtungswechsel nicht in sie reinlaufe, weil sie mir vor die füsse latscht. beim 'lang' darf sie die ganze länge der leine nutzen.

beim 'lang' hab ich sie mit einem 'ned eso' korrigiert, wenn sie (leicht) gezogen hat und gelobt, wenn die leine wieder locker war. so hat sie schnell gelernt, dass zug auf der leine ein no-go istl. manchmal verfällt sie allerdings in alte muster, meist wenn sie zu aufgeregt ist.

 
Vielen Dank für Eure Antworten.

Wahrscheinlich mangelte es mir an Geduld... Ich lass' mich nicht "hinterher ziehen". Latscht sie in die Leine, ruf' ich sie zurück oder bleibe stehen. Vielleicht sollte ich nur das eine oder das andere machen?

Sie hat eine wahnsinnige Ausdauer, wenn's darum geht ihren Dickkopf durchzustieren :D Ich liebe sie! Vielleicht ist das Problem, dass ich oft mit Pferd und Hund spazieren gehe und dann mehr toleriere. Weil ich nicht will, dass meine Stute alle 20m stehen bleiben muss (wobei ihr das ab und an auch gut tut) :)

 
Hallo Hundeglück. Das kommt mir ja soooo bekannt vor. Nur mein Dickkopf hat dann noch begonnen extra zu ziehen je mehr ich stehen blieb. :wall: Es artete in Krieg aus auch mit Richtung wechseln etc.

Zu diesem Thema kann ich nur zwei Sachen sagen, eines ist, dass es auch eine Frage des Alters und des Entwicklungsstandes ist. Meine konnte einfach bis ca. 1 1/2 nicht lange anständig an der Leine laufen und plötzlich ging es ohne sie daran zu erinnern. Hat auch mit der Konzentration und dem Reagieren auf Ablenkungen und Reize zu tun und unsere Lösung war ein separates Kommando. Fuss heisst halt eben wirklich Fuss laufen und dann führten wir Leine ein. Leine heisst, dass sich die Leine einfach nicht spannen darf. Geübt hab ich dies auf Feldwegen und Seitenstrassen indem ich zwar vorwärts aber in grossem Zick-Zack gelaufen bin. Dabei war die Frustration nicht so gross wie beim Stehenbleiben oder Umdrehen und ich hatte einfach immer auf der einen Seite was Interessantes anzuschauen und dann wieder auf der Nächsten. ;)

 
Luna läuft auch meist mit einem leichten Zug auf der Leine und ich sehe das nicht als Problem, ich mag es ehrlich gesagt und deshalb wird auch nichts daran geändert.

Früher hat sie mehr gezogen, ich hab dann einfach den Befehl "Da" eingeführt, dann muss sie bei lockerer Leine gehen bzw. einfach näher bei mir. Einfach mal beim Spaziergang und zu Hause mit "Da" oder "Chum daane" abrufen, loben und einige Schritte gehen und wieder loben.

Zappa lief immer an hängender Leine, total relaxt. Es war aber schon, als er zu uns kam und wir lernten ihm in diesem Bezug nichts. Er wurde übrigens genau aufgrund dessen von einer Person zur nächsten vermittelt, weil er NICHT an der Leine gezogen hat :rolleyes:

 
hallo

als ich jill übernommen habe (18 monate alt) zog sie an der leine wie ein stier :rolleyes:

ich habe es wie du mit der stopp and go methode gemacht. meiner ansicht nach die beste methode, da der hund so erst mal verknüpfen kann, dass er bei zug an halsband oder brustgeschirr nicht weiterkommt und das es in SEINER pfote liegt, ob es weiter geht oder nicht. (ER muss sich zurücknehmen und die leine lockern)

dies hat dein hund ja offenbar schon gelernt. (er kommt an deine seite oder schaut dich an wenn du stoppst)

nun musst du einen schritt weiter gehen und dem hund zu verstehen geben, dass er entspannt an der lockeren leine neben dir (oder auch zwei schritte vor oder hinter dir.) gehen soll und du kein ständiges vor uns zurückspringen von ihm möchtest =)

ich habe dies mit dem clicker recht schnell geschafft. (man könnte es jedoch sicher auch mit reinem loben schaffen)

wichtig ist, dass du den hund klickst (lobst, belohnst) BEVOR er in die leine läuft! ich habe bei jill damals den ertsen schritt nach dem losgehen schon geklickt. (ich habe es also quasi geshapt).
sie musste nicht "fuss" gehen, aber an lockerer leine, ohne mich gross anzuschauen dabei.
(überleg dir bevor du beginnst ganz genau, wie das leine laufen später aussehen soll.. darf dein hund an der leine schnüffeln? falls ja, gibst du ihn dafür mit einem hörzeichen frei? falls er stehen bleibt, mächtest du einen "folgeruf" anwenden? (ich schnalze zb mit der zunge wenn jill irgendwo schnüffeln will, ich aber weitergehen möchte..)
hast du eine lange leine und es ist dir egal wie weit dein hund vor dir geht oder zurückfällt? usw)

natürlich suchte jill anfangs sehr die position und musste sich sehr konzentrieren "schön" an der leine zu gehen. das lernte sie jedoch relativ rasch und die hartnäckige überei hat sich meiner meinung nach ausgezahlt, weil ich heute einen hund habe, den ich auch beim grössten glatteis an der leine führen kann. :)

ich weiss nicht, ob ich das jetzt einigermassen verständlich beschrieben habe.

wichtig ist einfach, dass du den hund schon loben oder belohnen kannst, BEVOR er zieht. (ansonsten könnte eine unerwünschte verhaltenskette entstehen.)

 
Original von jessy

Er wurde übrigens genau aufgrund dessen von einer Person zur nächsten vermittelt, weil er NICHT an der Leine gezogen hat :rolleyes:
Manche Menschen, haben echt einen an der Klatsche :ugly:

Ich mag es überhaupt nicht, wenn ein Hund immer an der Leine zieht- und muss mich echt beherrschen nicht selber aggressiv zu werden.

Meine ziehen im Alltag nicht, es gibt so kurze Momente (Wildsichtung, Katze, oder jemand den sie kennen und mögen) das ist aber für mich in Ordnung.