Die Leishmaniose des Hundes
Erreger und Ãœberträger
Sie Sand- oder Schmetterlingsmücke
Die Leishmaniose ist eine sehr ernst zu nehmende, oft tödlich verlaufende Krankheit bei Hunden. Sie wird durch mikroskopisch kleine Einzeller mit dem Namen Leishmania infantum hervorgerufen, die durch den Stich der Sandmücke oder Schmetterlingsmücke (Phlebotomus perniciosus) auf den Hund übertragen werden. Die Sand- oder Schmetterlingsmücke ist eine nachtaktive, 2,5 -3 mm große und stark behaarte Mücke, die nicht summt. Sie ist in allen mediterranen Ländern und besonders auch in Lateinamerika weit verbreitet.
Mediterrane Länder, die besonders betroffen sind:
* Portugal
* Spanien
* Frankreich
* Italien
* Griechenland
* Malta
* Türkei
* Israel
* Ägypten
* Tunesien
* Marokko
* Algerien
* Libyen
In diesen Ländern geht die "Saison" der Sand- oder Schmetterlingsmücke von Mai bis September, bei mildem Spätsommerklima auch bis in den Oktober hinein.
Leishmaniose
Lebenszyklus von Leishmanien
Der Hund ist für eine Infektion mit Leishmanien sehr empfänglich, aber auch der Mensch kann sich infizieren, wobei hier eine Schwächung des Immunsystems gegeben sein muss. Darüber hinaus ist die Erkrankung beim Menschen einfacher zu behandeln als beim Hund, und die Heilungschancen sind relativ gut. Anders stellt sich die Leishmaniose beim Hund dar, bei dem sie ein schweres und lang andauerndes Krankheitsbild hervorruft.
Durch den Stich einer infizierten Sand- oder Schmetterlingsmücke werden unzählige Leishmanien (Leishmania infantum) in die Haut des Hundes abgegeben und dort von ganz bestimmten unspezifischen Abwehrzellen (Makrophagen) aufgenommen. Durch die Wanderung der Makrophagen, in denen sich die Leishmanien vermehren, breiten sie sich im Körper des Hundes aus und befallen die inneren Organe.
Die ersten Krankheitssymptome zeigen sich frühestens drei Monate nach der Infektion. Krankheitssymptome können aber auch erst bis zu 18 Monate oder noch später nach der Infektion auftreten. Ein unmittelbarer Zusammenhang mit einer Reise ist dann oft nicht mehr erkennbar
Haarverlust mit Brillenbildung bei einem Hund mit Leishmaniose
Das am häufigsten anzutreffende erste Symptom ist Haarverlust, besonders um die Augen und um die Schnauze.
Bei fortschreitender Krankheit verliert der Hund, obgleich bei gutem Appetit, an Gewicht. Die Haut weist Entzündungen an den Stellen auf, die häufig in Kontakt mit dem Boden kommen, wenn der Hund sich hinsetzt oder hinlegt. Besonders betroffen sind der Kopf und die Beine. In späteren Krankheitsstadien sind die Krallen oft überlang und brüchig.
Behandlung
Die Behandlung des erkrankten Hundes erfolgt mit Antimonpräparaten, die täglich über einen Zeitraum von mehreren Wochen injiziert werden müssen. Alternativ, oder auch zusätzlich kann Allopurinol oral gegeben werden. Generell ist jedoch auch durch eine Behandlung ein späterer Rückfall nicht auszuschließen.