Lernressistenten Hund trotzdem erziehen....Ratschläge gesucht

Yve

Mary Poppins für Tiere ;-)
29. Aug. 2012
4.106
1.303
0
Pichu ist ne echte Knacknuss, was Kommsndos betrifft.

Pichu ist inzwischen 1 Jahr bei mir und nur Weniges ist bis jetzt zu ihr durchgedrungen. Da wäre der stimmliche Rückruf und div. Sichtkommandos/körpersprachliche Zeichen für "zu mir kommen", "Abstand halten", "Seite wechseln", "Warten"...

Pichu ist mit nichts zu ködern - ausser Mäuse aufstöbern, reagiert sehr sensibel auf leichten Druck stets mit Abwenden oder Ausweichen. Dies macht ihre Erziehung sehr schwierig.

Problem Nr1:

Pichu ist grundsätzlich beim Spazi bedacht, mich nicht zu verlieren - ihr genügt es aber, wenn sie mich sehen kann, egal wie weit die Entfernung ist. Kaum bin ich aus ihrem Blickfeld, kommt sie angerannt. So ist ein Freilauf nur an übersichtlichen Stellen möglich! Ein zu mir zurückkommen, macht für Pichu erst Sinn, wenn sie was erbeutet hat, um mir dies zu bringen - so hat sie es beim Jäger früher gelernt und dies 9 Jahre so gehandhabt.

Problem Nr.2:

Pichu läuft am Liebsten 2-5m in der Wiese, im Feld etc. ...denn da hat es mehr Mäuse, haha! Meine anderen Hunde kennen das Kommando "use"...nur Pichu versteht meinen Wunsch nicht. Abhilfe schafft nur ne kurze Leine...

Problem Nr.3: Sitz, Platz

Alle mir bekannten üblichen Lernmöglichkeiten für diese Kommandos scheitern bei Pichu...

Einerseits ist kein dringender Handlungsbedarf, wenn ich Pichu viel an der Leine ausführe....andererseits ist es sehr schade, da sie keinen arg ausgeprägten Jagdtrieb hat - Lexi ist um welten schlimmer! Zudem ist es echt schade, weil Pichu so ne liebe, unsuffällig und angepasste Hündin ist. Pichu bemüht sich, mir zu gefallen und alles richtig zu machen...aber mir scheint, wir "reden" aneinander vorbei!

Habt ihr Tipps, Ideen wie ich zu Pichu durchdringen kann?

 
Wäre für Pichu auch etwas, das du verloren/weggeworfen hast, Beute oder nur das, was sie selbst gefangen hat?

Gibt es etwas, das sie unheimlich gerne isst (auch in unseren Augen Ungesundes wie Nudeln, Schlagrahm...), das du als Belohnung einsetzen könntest?

Moni

 
Wäre für Pichu auch etwas, das du verloren/weggeworfen hast, Beute oder nur das, was sie selbst gefangen hat?

Pichu fängt eigentlich nie was...sie findet das stöbern/suchen bereits genug belohnend. Sie buddelt nicht, sondern steckt nur ihre Nase in die Erdlöcher...

Von mir Verstecktes, Geworfenes oder Bewegtes erschreckt sie eher oder sie weiss nichts mit anzufangen. So à la "ich will dir DAs nicht streitig mychen oder wegnehmen. Pichu ist sehr vorsichtig und macht hündischer Kommunikation in Sachen allem aus dem Weg gehen alle Ehre. "Sie kennt das "Zusammen mit HH" was erleben absolut nicht.

Gibt es etwas, das sie unheimlich gerne isst (auch in unseren Augen Ungesundes wie Nudeln, Schlagrahm...), das du als Belohnung einsetzen könntest?

Auch da habe ich noch nichts gefunden, wofür sie ihre Zurückhaltung vergessen würde. Sogar beim Füttern geht Pichu lieber weg, als dass sie darum bettelt. D.h. bekommt sie ihren Napf nicht, geht sie gelassen ins Hundebett liegen....ohne langes Hinterfragen oder Zögern...egal wie stark der Hunger ist. Kommt man beim Fressen in ihre Nähe spuckt sie das im Maul befindende aus und geht weg.

Unterwegsnimmt sie ab und an was aus meiner Hand gerne an. Aber grosse Priorität hat es nicht. Auch ne Streicheleinheit nimmt sie gerne an, kanns aber aucb gut ohne. Sie ist iwie sehr unabhängig und trotzdem bedacht bei einem zu sein. Iwie faszinierend, aber um dem Hund was beizubringen, eben schwierig.

Moni
 
Wirklich ziemlich eine knifflige Geschichte. Du hast ja geschrieben, dass sie jagdlich gearbeitet hat und entsprechend einfach dann zurück kommt, wenn sie Beute mitbringen kann. Ich würde wohl da ansetzen und zwar mit dem Futterbeutel. Der Knackpunkt wird sein, Pichu klar zu machen, dass dies eben deine Art Beute ist, die du wünscht. Damit sie merkt, dass dieses Ding so ungemein wichtig für dich ist, würde ich dir empfehlen mindestens 3 Tage nonstop einen gefüllten Beutel mit dir rumzuschleppen. Bewusst, wenn sie schaut immer wieder die Beute betrachten, kontrollieren, verwahren. Nachts unter dein Kopfkissen nehmen etc. Erst dann würde ich anfangen, dass sie um dich herum auch mal dran darf. So ein bisschen zeuckeln und sobald sie es in den Mund nimmt loben und sie davon ein bisschen nehmen lassen und das auch wieder für einige Tage und weiterhin schleppst du dieses Ding mehrheitlich mit dir rum und gibst es den Hunden nicht. Erst dann kann der "normale" Aufbau erfolgen.

Habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht bei Vollblutjägern oder nicht so arbeitsfreudigen Hundis oder Apportierverweigerern.

 
  • Like
Reaktionen: Jasy und Yve
Disthen: danke, ist ein Versuch Wert...muss nur noch DAS gewisse Etwas für darin herausfinden...

 
Das DAS ist eben bei so einem Hund nicht das Wichtige für ihn. Das ist genau der Denkfehler den die Besitzer machen.

 
  • Like
Reaktionen: Betti und Jasy
Wirklich echte Knacknüsse solche selbstständige Sensibeli-Hunde.

Hast du es mal mit externer Belohnung versucht? Also zum Beispiel der MannersMinder (oder der billigeren Variante von Trixie), wo du auf einen Knopf drückst und bei der Maschine was rauskommt. Die Maschine würde sie dann ja nicht mit dir verbinden und dir somit nichts wegnehmen müssen. Wenn da dann Belohnung rauskommt, dürftest du nicht zu viel Party machen, damit sie es nicht missversteht und wieder meint, das gehöre dir.

 
  • Like
Reaktionen: Dumboline
Das DAS ist eben bei so einem Hund nicht das Wichtige für ihn. Das ist genau der Denkfehler den die Besitzer machen.
Hmm, ist das in diesem Fall so zu verstehen, dass dann DAS Grösste für Pichu das Bringen der Beute ist....hach, soooo habe ich das ja noch nie betrachtet....Lichtlein aufleucht!

 
Wirklich echte Knacknüsse solche selbstständige Sensibeli-Hunde.

Hast du es mal mit externer Belohnung versucht? Also zum Beispiel der MannersMinder (oder der billigeren Variante von Trixie), wo du auf einen Knopf drückst und bei der Maschine was rauskommt. Die Maschine würde sie dann ja nicht mit dir verbinden und dir somit nichts wegnehmen müssen. Wenn da dann Belohnung rauskommt, dürftest du nicht zu viel Party machen, damit sie es nicht missversteht und wieder meint, das gehöre dir.
Nur schon das Geräusch oder diese Maschine selbst, wäre seeeehr furchteinflössend...Pichu hat in ihren 9 Jahren nicht viel kennengelernt. D.h. Grosser Zwinger mit Hundekumpels, viele potente Rüden und zur Welt gebrachte Hundebabys, Einstieg&Transport im Auto, freie Jagd in der Steppe, viel Liebe&Streicheleinheiten, minimale Erziehung mit ohne Strafen und ab und an was zu futtern.

Im letzten Jahr bei mir, habe ich sie behutsam an Diverses, was bei uns zum normalen Leben gehört, herangeführt...wir sind noch lange nicht am Ende der Liste.

Sorry, ich wirke evtl etwas kompliziert, weil ich den einen oder anderen Vorschlag abschmettere. Nur, wenn es so einfach wäre, müsste ich euch nicht um Rat fragen...

 
  • Like
Reaktionen: Hiascha
Das was Disthen schreibt, war meine Idee hinter der Frage, ob sie auch etwas von dir / euch als Beute anschaut, ohne dass Fressbar sein muss. Dann könntest du damit z.B. eine Art Verlorensuche aufbauen. 

Eine weitere Belohnungsmöglichkeit wäre evt.  auch noch, dass sie, wenn sie was ausgeführt hat, in die Wiese schnüffeln oder mäuseln gehen darf. Ist so sicher nicht eine Belohnung, bei der du beim trainieren schnell weiter kommst. Aber immerhin ein Anfang, um ihr zu vermitteln, dass sich eine Zusammenarbeit mit dem Menschen lohnt.

Macht sie bei der Futterbelohnung einen Unterschied, ob ihr drinnen oder draussen trainiert? Evt. könntest du hier noch ansetzen.

Schaut sie evt. bei den anderen ab? Wie wichtig ist ihr dein Lob, deine Aufmerksamkeit? 

Wäre eine Belohnung, die aus gemeinsamer Bewegung besteht, etwas für sie, d.h. sie macht was und ihr fahrt/rennt dann gemeinsam los?

Moni

 
Das was Disthen schreibt, war meine Idee hinter der Frage, ob sie auch etwas von dir / euch als Beute anschaut, ohne dass Fressbar sein muss. Dann könntest du damit z.B. eine Art Verlorensuche aufbauen.

YVE:

extrem kleinschrittig aufgebaut, könnte das evtl was werden...i.M. zeigt sie für sowas null Ansätze...

Eine weitere Belohnungsmöglichkeit wäre evt. auch noch, dass sie, wenn sie was ausgeführt hat, in die Wiese schnüffeln oder mäuseln gehen darf. Ist so sicher nicht eine Belohnung, bei der du beim trainieren schnell weiter kommst. Aber immerhin ein Anfang, um ihr zu vermitteln, dass sich eine Zusammenarbeit mit dem Menschen lohnt.

YVE: Ich habe das schon probiert. Mir scheint es aber eher so,dass Pichu egal was ich mache/anbiete,hinderlich empfindet. Sie wartet eher geduldig ab,bis ich sie endlich freigebe,damit sie mäuseln kann. So betrachtet,denke ich,dass sie dies nicht als lohnende Zusammenarbeit sieht. Eher "wann" gibt mich die Spassbremse frei,damit ich endlich mäuseln kann.

Macht sie bei der Futterbelohnung einen Unterschied, ob ihr drinnen oder draussen trainiert? Evt. könntest du hier noch ansetzen.

YVE:

Drinnen nimmt Pi nur zögerlich was an. Kaum im Fang rennt sie in den Garten damit,um es zu verspeisen - egal wie klein das Gutzi ist.

Die Enge der Räume kennt sie nicht und hat sich auch noch nicht recht angefreundet.

Im Garten sind wir selten ungestört,weil die Nachbarshunde viel draussen sind. Die bekläffen alles...was Pi wieder erschreckt...

Draussen unterwegs ist Pi sehr schnell abgelenkt oder erschrickt/beunruhigt ab xy. Weiter erschwerend ist ihre zurückhaltende Art beim Gutziannehmen...schwierig zu erklären.

Schaut sie evt. bei den anderen ab?

YVE: NEIN

Wie wichtig ist ihr dein Lob, deine Aufmerksamkeit?

YVE: Das hat schon einen hohen Stellenwert. Muss aber qohldosiert sein,da Pi es sonst wieder als zuviel Druck empfindet.

Nur beim Mäuseln ist sie wie in ihre Welt vertieft...für nix empfänglich!

Wäre eine Belohnung, die aus gemeinsamer Bewegung besteht, etwas für sie, d.h. sie macht was und ihr fahrt/rennt dann gemeinsam los?

YVE: JEIN...Spielaufforderung&Blödeln nimmt Pi i.M. nur auf der eingezäunten Hundewiese an. Auf dieser Wiese ist Pi für alles am ehesten empfänglich,weil wir darauf meist ungestört sind. Weshalb ich vieles genau darauf anbiete/ausprobiere/aufbaue etc. und es anschliessend unterwegs versuche,aus Pi herauszukitzeln/zu formen.

Moni
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hmm, ist das in diesem Fall so zu verstehen, dass dann DAS Grösste für Pichu das Bringen der Beute ist....hach, soooo habe ich das ja noch nie betrachtet....Lichtlein aufleucht!
So in etwa. Dein Hund ist nicht lernresistent. Sie versteht es nur nicht was du willst oder wieso. Offenbar hatte sie einen Job den sie verstand und erledigte (wie gut weiss man ja nicht gesichert), aber offenbar hat sie den verstanden. Also nimmt man doch einfach diesen verstandenen Job und lenkt ihn auf eine anderweitige, von dir definierte, Beute um. Wenn sie beim Jäger mit Beute ankam, durfte sie die ja auch nicht behalten, sondern die war ihm. Sie verstand aber, dass diese Beute ihm wichtig ist. Also definiere eine Beute die dir wichtig ist. Hat sie das kapiert, kannst du sie darüber im Gehorsam formen. Aber wichtig ist auch, ob dieser Hund sitzt, liegt oder steht ist eigentlich egal, Hauptsache er kommt wenn man ihn ruft. Ich würde da also einfach auf das Wesentliche fokussieren und nicht auf Garnitur. Garnitur versteht Pichu nicht und wird ihr auch nicht wirklich Spass machen.

 
  • Like
Reaktionen: Betti und Jasy
Und vielleicht musst du einfach, akzeptieren, dass es für Pichu im Moment, so wie ihr jetzt gemeinsam unterwegs seid, ausreichend ist. 

Gerade weil du schreibst, dass sie sich auf dem geschützten Platz auf dich und deine Übungen besser einlassen kann, zeigt für mich, dass sie draussen alles Neue noch zu sehr stresst, als dass sie Fressen oder Spielen, geschweige denn etwas lernen kann und will.

Es wird dir wahrscheinlich nichts anderes übrig bleiben, dass du alles, was über die Alltagskommandi hinausgeht, ganz, ganz kleinschrittig aufbauen musst. Und dabei würde ich erst einmal damit beginnen, dass sie lernt draussen mit dir zusammen zu entspannen und ihre neue Welt Schritt für Schritt kennenzulernen, bis sie gelernt hat, dass diese ihr nichts macht.

Wenn dein Mann dabei ist, könntest du sie für das Entspannen damit belohnen, dass sie dann aus der Situation raus und z.B. ins Auto darf (vorausgesetzt, sie fühlt sich dort wohl). 

Und hat sie erst einmal gelernt, dass deine Nähe Sicherheit und Entspannung bedeutet, wird sie sich irgendwann draussen vielleicht auch auf dich einlassen können.

Moni

@Edit: Du schreibst im Titel von lernresistent. Aber für mich hat Pichu schon sehr viel bei dir gelernt, halt einfach nicht Sachen wie Sitz, Platz oder Trickli.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
  • Like
Reaktionen: peppermintkea
Ok, lernressistent ist bestimmt nicht das richtige Wort und auch nicht sehr nett! - aber mir ist nichts besseres eingefallen, was dies kurz und treffend umschreibt.

Genau betrachtet hat Pichu eigentlich bereits viel gelernt, geleistet und sich sehr schön integriert/angepasst - erstaunlich für einen 10jährigen Hund! Halt nur nicht das, was man üblicherweise von einem Hund verlangt.

Ja, ihr habt dies gewiss richtig erkannt. Ich schätze die Situation ähnlich ein. Auf der einen Seite sehe ich, dass Pichu gerne mit mir zusammenarbeiten möchte, aber dies nur in Minischritten möglich ist und die andere Seite, wo Pichu deutlich mit der Umwelt und dem gegebenen Hier&Jetzt zu kämpfen hat. Iwie weiss ich das automatisch, doch dann kommt mir der "Ergeiz" in die Querre, dass da doch noch mehr möglich sein sollte oder ich hinterfrage mich, ob es an mir liegt etc...

Ich bin echt glücklich, wie toll sich Pichu schon entwickelt hat, vertrauen zu mir aufgebaut hat und immer mehr entspannter wird. Auch bei Lexi brauchte es fast 2 Jahre, bis ich wirklich mit ihr "arbeiten" konnte. Ich müsste es also besser wissen...haha!

Ich danke euch für eure Ideen, Gedanken, Ratschläge, Einschätzungen. Die haben mir sehr geholfen. Ich werde dies kleinschrittig einzeln angehen und immer wieder gucken, wie weit sich Pichu darauf einlassen kann. Ansonsten geniesse ich sie, einfach wie sie ist. Ihr sonniges, elfenhsftes Engelchengemüt/ ihr urtypisches Hundeverhalten und ihre grösste Passion das Stöbern, in der sie zum hüpfenden, tanzenden vor Freude bellenden Hund wird, bei dem die Jugend wieder durchdringt und alle Muskeln angespannt sind, mit einem Mimik und Ohrenspiel vom Feinsten.

Übrigens hat sie mich heute morgen auf unserer Hundewiese zum Spielen aufgefordert. Ich bin darauf eingegangen. Pichu ist freudig hüpfend vor/um mich gerannt, hat mich sanft angestupst, ist schlacksig herumgehüpft und ihr entspanntes Spielgesicht zauberte mir ein Lächeln mitten ins Herz. So haben wir ausgelassen ein paar Runden gedreht. Mein Herz ist vor Freude gehüpft!

Ich mag dieses allerliebste Hundewesen. Jedes meiner Tiere ist für sich etwas besonderes und einzigartiges. Ich liebe sie alle von ganzem Herzen, doch Pichu hat etwas, was mich immer wieder von Neuem ganz stark berührt und meine Seele erwärmt und das Herz zum "Tanzen" bringt...

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
ich habe hier eine ähnliche ausgabe von pichu, bei mir heisst sie einfach jendayi.

hab jetzt nicht alles gelesen, aber jendayi kam mit 8 wochen zu mir, wir haben welpenschule gemacht, dann junghundekurs, SKN sowieso und dann aufbau agility und dann begonnen mit "richtigem agility". ich habe früher schäferhunde gehabt, bin also weiss gott grundsätzlich hundesport begeistert und hab wirklich sonst keine probleme die hunde zu motivieren, sieht man an meinen barsois die total gerne und gut auf dem hupla gearbeitet haben. an jendayi hingegen bin ich kläglich gescheitert. alles was ich probiert habe, hat für ein, zwei lektionen "verhebt" dann war der reiz wieder weg. so hab ich zb. ein kleines quietschi in der hand gehabt und sie flitzte nur so über den parcours. nach dem 3. mal etwa war das nicht mehr lustig. sie rennt dem kong nach aber nach dem 3. mal sind mauslöcher spannender. sie isst gern ein guetzli, aber sooo verfressen wie die grossen, dass sie dafür fast alles tut ist sie bei weitem nicht.

sie ist auch absolut nicht leicht beeindruckbar. werde ich laut, kuschen die barsois, jendayi fängt dann erst an und komm einfach gar nicht mehr bis ganz an mich dran.

sie ist am glücklichsten wenn sie draussen ihrer wege gehen kann, hier etwas schnuppern, da ein mausloch untersuchen, hier mal kurz dawn zu einem sprint auffordern. wenn mal ein kong fliegt ist das auch ganz nett, muss aber nicht unbedingt. andere hunde sind mässig spannend, ein paar übungen unterwegs? "ja mach doch, einfach nicht mit mir..." ich habe gelernt, es zu akzeptieren. da sie, wie pichu ja offenbar auch, kein ganz grosser jäger ist, kann ich sie gut machen lassen.

ich habe gemerkt, dass sie auf geschwindigkeit steht. wenn sie zb. sehr weit weg ist, ist sie die erste die auf den pfiff herangeschossen kommt. zwar nicht weil sie unbedingt ein lieber hund sein will, aber einfach weil es soooo spass macht heranzudonnern und dann am schluss noch mich ganz rüpelhaft anzuspringen. würd ich ihr das jetzt zb. verbieten, weil es ja eigentlich frech ist, käme sie wohl innert kürze nicht mehr so freudig heran. da ich dies aber doch sehr praktisch finde, gehe ich diesen kompromiss eben ein.

auch davonrennen hilft. wenn sie zb. grillstellen aufräumen will, kann ich rufen wie ich lustig  bin. renne ich aber weg (in deinem fall wär das ja zb. gut möglich durch schnelles wegfahren) kommt sie sofort.

sie wird auch mit 8 jahren noch kein platz machen wenn es nicht grad schöner weicher und trockener grasboden ist und sobald sie liegt steht sie auch wieder auf. sie hasst die position sitz! und deshalb muss bei ihr halt das steh! umso zuverlässiger funzen. man lernt, bei solchen hunden die ansprüche runter zu schrauben. frei nach dem motto: erwarte nix, dann kriegst du alles...

ich konnte dir bestimmt nicht weiterhelfen, will dir nur sagen: es gibt sie, diese "null bock generationen", wohl ganz besonders unter den windis. dann muss man mit ein paar tricks und kniffen rausfinden, wo sie doch einen ansatz von interesse zeigen.  jendayi sucht zb. ganz gerne und das fand ich auch nur durch zufall raus. ich würd sie dennoch für nix hergeben und halte sie trotz ihrem nichtinteresse an arbeit mit mir für weitaus einfacher als so mancher andere whippet und wenn man bedenkt, dass die meisten podis nie frei laufen, gilt das wohl auch für pichu.

 
Zum Glück habe ich ein paar Spazierwege/Gebiete, wo ich die beiden Podis gut frei laufen lassen kann, da sehr weit übersehbar, kein Wild in der Nähe und weil ich da Stellen nutzen kann, wo ich die Podis zur Not abholen/pflücken kann. Denn ich habe die Podis in diesen Gebieten bewusst auf je ein stark bevölkertes Mäuseboard "heiss gemacht" - stets den Aufenthalt dort gefördert, schöngelebt etc, inkl. Abruf mit sofortigem Wiederentlassen zu diesem Board etc. Das funzt bis heute zuverlässig. Nur kann ich da nicht jeden Tag hin, weil diese Orte etwas weiter weg sind...

Ansonsten nutze ich so oft wie möglich die "kombinierte" Schleppi, d.h. jedes Poditier kriegt ne 20m Schleppi. Die beiden Schleppis sind am Ende miteinander gekoppelt. So hat jedes max 40m Radius. Das klappt auch gut, weil die beiden Podis unterschiedlicher nicht sein könnten. Während Lexi gerne umherspurtet und alles sehr schnell und oberflächlich absucht, ist Pichu die genaue, gemächliche jedes Mausloch untersuchende. So wird Lexi gut gestoppt und Pichu ist trotzdem einsammelbar, weil Lexis Abruf sehr gut funzt...also eine für mich optimale Variante...wären die Podis umgekehrt gestrickt, ginge dies nicht, weil Pichu dann Lexi einfach mitziehen würde!

Für die täglichen komplett freien Renneinlagen haben sie die grosse Hundewiese oder zur Not finden sie sogar unseren kleinen Garten zum Rumtollen spitze...was ne echte Lachnummer ist, weil Pichu arg schlacksig spielt und dann im kleinen Garten zu manch akrobatischen Einlagen führt.

 
flugplatz lommis ist im fall im moment gut, da sehr viele gemähte wiesen, vielleicht kannst du da ja mal hinfahren bzw. dich von deinem  freund hinfahren lassen?

 
  • Like
Reaktionen: Yve
OT: ich hab mich ja gestern schon ein bisschen in pii verliebt :) von meinem rüdiger ganz zu schweigen :D

vor allem, als sie doch etwas ausgelassener mit grissini durch den garten gesprungen ist :)

 
  • Like
Reaktionen: Yve
OT: ich hab mich ja gestern schon ein bisschen in pii verliebt :) von meinem rüdiger ganz zu schweigen :D

vor allem, als sie doch etwas ausgelassener mit grissini durch den garten gesprungen ist :)
Ich glaube, wenn Pii etwas zutraulicher wäre und auf jeden Menschen freudig wedelnd zuginge, wäre sie schon einige male geklaut worden...die Dame hat schon was, das auf uns Menschlein magisch wirkt. Gerade heute hatten wir wieder viele Komplimente und bewundernde Blicke, von fremden Fussgängern und Fahrradfahrern, bekommen. Ausserdem bin ich dem "Podencovirus" verfallen. Das ist aber bereits bei Lexi passiert. Die Fieberkurve ist einfach markant angestiegen, seit Pi eingezogen ist, hihi...