Hallo Leute
Ich hab mir mal die Mühe gemacht, ein paar wichtige Sachen aufzuschreiben die das Lernverhalten der Hunde betreffen.
Es ist eine verkürzte Version und sicher nicht vollständig, aber es sollte das wesentliche auf den Punkt bringen.
Falls jemand mehr Interesse daran hat, ein super gutes Buch darüber ist von: Dorothée Schneider; Die Welt in seinem Kopf, Animal Learn Verlag
Vielleicht erklärt das, warum ich so vehement gegen Bestrafungen bin.
@ Shiva, bitte ergänze falls ich etwas vergessen habe!
Lerntheorie Hund
Motivation
1) Ohne Motivation findet kein Lernen statt. Eigenmotivation (Neugierde, Interesse) oder Fremdmotivation (Zuwendung, Locken, äussere Zwänge)
2) Arbeitsmotivation ist nur gegeben, wenn die grundlegendsten Bedürfnisse des Hundes befriedigt sind. (Siehe auch Maslows Bedürfnis-Pyramide)
3) Lernen ist immer ein „Versuch und Irrtum Spiel“. Führt ein Versuch zum Erfolg wird das Verhalten häufiger, führt ein Verhalten zum Misserfolg verschwindet es langsam.
4) Immer Erfolg lässt ein Verhalten häufiger werden, teilweiser Erfolg (variable Belohnung) macht ein Verhalten hartnäckiger!
Bestärkung:
Positive Bestärkung
Zeigt der Hund ein bestimmtes Verhalten, bekommt er etwas Angenehmes dafür, er wird belohnt.
(Bsp. Hund setzt sich, er erhält einen Keks dafür)
Negative Bestärkung
Zeigt der Hund ein bestimmtes Verhalten, hört etwas Unangenehmes auf.
(Bsp. Hund wird am Halsband ins Platz gezogen, er ergibt sich und legt sich hin, der unangenehme Zug auf den Hals hört auf)
Positive Bestrafung
Zeigt der Hund ein bestimmtes Verhalten, bekommt er dafür etwas Unangenehmes.
(Bsp. Der Hund buddelt im Rosenbeet ein Loch. Er wird dafür mit der Zeitung geschlagen)
Negative Strafe
Zeigt der Hund ein bestimmtes Verhalten, hört etwas Angenehmes auf.
(Bsp. Der Hund ist zu grob im Spiel, der Halter beendet es sofort)
Belohnen/Bestätigen
Belohnen ist eine positive Erfahrung, die direkt nach den gezeigten Verhalten erfolgt.
Bestätigen ist eine positive Erfahrung, die während eines gezeigten Verhaltens erfolgt.
Eine Belohnung /Bestärkung muss vom Hund als solche erkannt werden!
Der Zeitpunkt der Belohnung/Bestärkung :
Um eine Belohnung mit dem richtigen Verhalten zu verknüpfen, muss sie innert kürzester Zeit nach dem Verhalten erfolgen. (1Sek)
Eine Bestärkung muss Zeitgleich mit dem gezeigten Verhalten erfolgen (Clicker-Prinzip)
Verknüpfung:
Hunde lernen immer im Kontext. Alles in der momentanen Umwelt wird in das gelernte Verhalten mit einbezogen. (Geruch, Geräusche, Motivation, Umweltbedingungen usw.)
Stress:
Bei Stress werden Hormone ausgeschüttet, die den Hund reaktiver machen. Der Herzschlag erhöht sich, Lunge und Gehirn werden stärker durchblutet. Um zu lernen ist ein gut durchblutetes Gehirn von Vorteil. (Eustress)
Dauert der Stress zu lange an oder wurde zu intensiv, schlägt der Stress ins Negative um und Langzeitschäden folgen. (Distress)
Bestrafung :
Strafen unterliegen demselben Lernprinzip wie Belohnungen/Bestärkung.
DH. Sie müssen unmittelbar vor dem oder während dem gezeigten Verhalten erfolgen (Achtung Verknüpfung!) Sie müssen omnipräsent sein und sie müssen in der Intensität so hoch sein, dass es vom Hund erkannt wird. Das variiert je nach Hund von kurz schimpfen bis zu massiven Schmerzen (Tierschutzrelevanz!)
Angst vor Strafe löst im Hund schon die negative Erwartungshaltung aus, somit grossen Stress!
Wird einmal ein unerwünschtes Verhalten nicht bestraft, so wird das unerwünschte Verhalten hartnäckiger (variable Belohnung)
Aus Ethischen - und Tierschutzgedanken ist vom Training mit Strafen abzusehen!
Falls ihr Fragen dazu habt, stehe ich euch gerne zur Verfügung :]
LG Rebecca
Ich hab mir mal die Mühe gemacht, ein paar wichtige Sachen aufzuschreiben die das Lernverhalten der Hunde betreffen.
Es ist eine verkürzte Version und sicher nicht vollständig, aber es sollte das wesentliche auf den Punkt bringen.
Falls jemand mehr Interesse daran hat, ein super gutes Buch darüber ist von: Dorothée Schneider; Die Welt in seinem Kopf, Animal Learn Verlag
Vielleicht erklärt das, warum ich so vehement gegen Bestrafungen bin.
@ Shiva, bitte ergänze falls ich etwas vergessen habe!
Lerntheorie Hund
Motivation
1) Ohne Motivation findet kein Lernen statt. Eigenmotivation (Neugierde, Interesse) oder Fremdmotivation (Zuwendung, Locken, äussere Zwänge)
2) Arbeitsmotivation ist nur gegeben, wenn die grundlegendsten Bedürfnisse des Hundes befriedigt sind. (Siehe auch Maslows Bedürfnis-Pyramide)
3) Lernen ist immer ein „Versuch und Irrtum Spiel“. Führt ein Versuch zum Erfolg wird das Verhalten häufiger, führt ein Verhalten zum Misserfolg verschwindet es langsam.
4) Immer Erfolg lässt ein Verhalten häufiger werden, teilweiser Erfolg (variable Belohnung) macht ein Verhalten hartnäckiger!
Bestärkung:
Positive Bestärkung
Zeigt der Hund ein bestimmtes Verhalten, bekommt er etwas Angenehmes dafür, er wird belohnt.
(Bsp. Hund setzt sich, er erhält einen Keks dafür)
Negative Bestärkung
Zeigt der Hund ein bestimmtes Verhalten, hört etwas Unangenehmes auf.
(Bsp. Hund wird am Halsband ins Platz gezogen, er ergibt sich und legt sich hin, der unangenehme Zug auf den Hals hört auf)
Positive Bestrafung
Zeigt der Hund ein bestimmtes Verhalten, bekommt er dafür etwas Unangenehmes.
(Bsp. Der Hund buddelt im Rosenbeet ein Loch. Er wird dafür mit der Zeitung geschlagen)
Negative Strafe
Zeigt der Hund ein bestimmtes Verhalten, hört etwas Angenehmes auf.
(Bsp. Der Hund ist zu grob im Spiel, der Halter beendet es sofort)
Belohnen/Bestätigen
Belohnen ist eine positive Erfahrung, die direkt nach den gezeigten Verhalten erfolgt.
Bestätigen ist eine positive Erfahrung, die während eines gezeigten Verhaltens erfolgt.
Eine Belohnung /Bestärkung muss vom Hund als solche erkannt werden!
Der Zeitpunkt der Belohnung/Bestärkung :
Um eine Belohnung mit dem richtigen Verhalten zu verknüpfen, muss sie innert kürzester Zeit nach dem Verhalten erfolgen. (1Sek)
Eine Bestärkung muss Zeitgleich mit dem gezeigten Verhalten erfolgen (Clicker-Prinzip)
Verknüpfung:
Hunde lernen immer im Kontext. Alles in der momentanen Umwelt wird in das gelernte Verhalten mit einbezogen. (Geruch, Geräusche, Motivation, Umweltbedingungen usw.)
Stress:
Bei Stress werden Hormone ausgeschüttet, die den Hund reaktiver machen. Der Herzschlag erhöht sich, Lunge und Gehirn werden stärker durchblutet. Um zu lernen ist ein gut durchblutetes Gehirn von Vorteil. (Eustress)
Dauert der Stress zu lange an oder wurde zu intensiv, schlägt der Stress ins Negative um und Langzeitschäden folgen. (Distress)
Bestrafung :
Strafen unterliegen demselben Lernprinzip wie Belohnungen/Bestärkung.
DH. Sie müssen unmittelbar vor dem oder während dem gezeigten Verhalten erfolgen (Achtung Verknüpfung!) Sie müssen omnipräsent sein und sie müssen in der Intensität so hoch sein, dass es vom Hund erkannt wird. Das variiert je nach Hund von kurz schimpfen bis zu massiven Schmerzen (Tierschutzrelevanz!)
Angst vor Strafe löst im Hund schon die negative Erwartungshaltung aus, somit grossen Stress!
Wird einmal ein unerwünschtes Verhalten nicht bestraft, so wird das unerwünschte Verhalten hartnäckiger (variable Belohnung)
Aus Ethischen - und Tierschutzgedanken ist vom Training mit Strafen abzusehen!
Falls ihr Fragen dazu habt, stehe ich euch gerne zur Verfügung :]
LG Rebecca