Luna oder der kleine Staubsauer - zwei aktute Erziehungsfragen

xandara

Benutzer
19. Juli 2011
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Hallo Zusammen

Natürlich habe ich ganz viele Erziehungsfragen und wir fangen ja auch erst gerade damit an, deshalb mal drei Fragen die aktuell sind:

Luna ist nun zwei Wochen bei uns, da es ihr die erste Woche wegen aktuer Verwurmung nicht gut ging war sie ein Schäfchen. Sie war immer bei uns, machte keinen Unsinn und lief schön an der Leine. (über die negativen Aspekte dieses Unwohlseins möchte ich gar nicht sprechen, ihr könnt euch sicher vorstellen, dass ich froh bin, dass wir mittlerweile einen "normalen" herumtollenden und nicht-folgenden Welpen haben)

Frage 1. Luna ist ein echter Staubsauger. Beim Spazierengehen hat sie ihre Schnauze immer dicht über dem Boden und was in die Quere kommt wird aufgenommen. Ich hab bereits gelesen, dass man das Nein oder Pfui trainieren sollte und sie dann mit einem Gutzi belohnt, auch hier im Forum hab ich bereits viele Tipps gefunden unter anderem zum Thema "leidiges Labbi-Übel". Das funktioniert zu Hause auch teilweise, aber sobald wir draussen sind und sie die ganzen Gerüche in der Nase hat funktioniert gar nichts mehr und ich kann sie ja auch nicht mit Gutzis vollstopfen, ausserdem müsste ich permanent Pfui sagen und sie an der Leine ziehen. Sie zieht sowieso die ganze Zeit in die andere Richtung. Irgendwelche Tipps? Oder brauch ich einfach Geduld?

Frage 2. Seit Luna fit ist fängt sie ab und zu an zu kläffen. Z.B. wenn wir das Futter parat machen oder wenn unsere Nachbarin hinter dem Zaun steht und mit uns redet oder wenn der Hund meiner Eltern sie nicht beachtet und nicht mit ihr spielen möchte. In wieweit ist das normal und sollte man sie vorerst machen lassen, und hilft da nur ignorieren oder auch mal ein Aus oder Pfui und der "böse Finger" - der sie irgendwie zu beeindrucken scheint? Wir wohnen in einem Wohnblock wo wir die Gartenwohnung haben und somit ist Luna ziemlich frei, aber unten und nebenan wohnen eben auch noch Leute die das herumgekläffe nicht so toll finden...

Liebe Grüsse

 
Hallo Xandara

Erstmal freut es mich sehr zu lesen, dass es Luna nun gut geht und sie ihr neues Umfeld entdecken kann :)

Zur ersten Frage:
Xima (Labi, fast 13 Wochen alt) möchte draussen auch alles in die Schnautze nehmen. Falls mein "No" oder "gssssscht" zu spät kommt und sie etwas erwischt, halte ich sie kurz fest und fische es wieder aus dem Mund.
Xima trägt seeehr gerne ein Spielzeug mit. Das mache ich mir nun zu nutzen, um sie etwas am am "alles aufheben" zu hindern. Solange sie nämlich das Spieli trägt, ist die Schnautze ja schon voll :D und die Papierli etc. bleiben liegen :thumbsup:

Zur zweiten Frage:
Wenn Xima beim Futterzubereiten herumhypert, ignoriere ich das bzw. warte bis sie sich brav hinsetzt, bevor es das Futter gibt.
Zu den zwei anderen Situationen hat vielleicht jemand anders noch einen Tip oder weiss was richtig wäre ... ich bin mir da gerade unsicher ;)

 
Zur Kläfferei:
Mein Zweithund war und ist auch sehr redselig, das war ich gar nicht gewöhnt. Meine Ersthündin ignoriert dies aber sehr betont, und ich lasse mich davon auch nicht beeindrucken. Schimpfen, Pfui, usw funktioniert gar nicht, das ist die erwünschte Aufmerksamkeit und wird gerne als "mitspielen" interpretiert. Eine überzeugend drohende Körperhaltung mag beim Welpen diesen noch zum Verstummen bringen, später kann uns der Hund besser lesen und weiss, dass wir ihm nicht wirklich ans Leder wollen. Und das bellen kann noch andere Ursachen haben: Unsicherheit, oder eine Übersprunghandlung eines übererregten Welpen. Da wäre Einschüchterung erst recht kontraproduktiv.

Ich agiere da mit betont viel Ruhe und Gelassenheit, drehe mich weg, verlasse eventuell sogar den Raum und mache die Türe zu, wenn es nur um Aufmerksamkeit bekommen ging. Botschaft ist dadurch: so funktioniert's nicht! Beim nur überdrehten Welpen hat oft auch eine ganz einfache Übung geholfen, ihn auf andere Gedanken zu bringen. Bei Unsicherheit hilft ebenfalls Gelassenheit, und eine herzliche Begrüssung des gefährlichen Objekts - auch wenn's ein Hydrant ist. ;) Kein Tamtam und kein Zureden, normalerweise wird die Neugierde siegen.

 
Wenn sie an der Leine zieht, ist es sehr wirksam wenn du "Baum" spielst - also einfach ruhig stehen bleiben bis die Leine wieder locker ist oder sie sich hinsetzt.

 
das mit dem Kläffen war wohl nur ein kurzer Versuch und nach erfolgreichem ignorieren hat sie kapiert, dass das nichts bringt.

Das andere Problem haben wir leider immer noch massiv. Sie frisst alles was ihr vor die Schnauze kommt. Und da sie sowieso ständig Verdauungsprobleme hat ist das natürlich nicht so toll. Wir üben aber ständig das "Stopp-Signal" oder versuchen sie gar nicht an die Objekte ranzulassen, aber sie ist verdammt schnell;-)

Ich versuche auch immer "den Baum" zu spielen und bleibe stehen. Sie sitzt dann irgendwann ab, ca. 1.5 Sekunden nachdem wir losgelaufen sind zieht sie schon wieder weil es überall so gut riecht. Aber ich versuche hartnäckiger zu sein als sie.

Mittlerweile hab ich auch schon Übung darin ihr die unmöglichsten Dinge aus dem Mund zu fischen. Vorallem die Nacktschnecken eklen mich so richtig an. Wenn ich ein Gutzi zur Hand habe, dann versuche ich es natürlich mit tauschen, aber falls nicht muss ich halt das Fischer-Spiel spielen, denn sonst hätte sie das Zeugs schon längst runtergeschluckt bis ich die Gutzis gefunden habe.

Ich hoffe natürlich, dass wir dann mit der Zeit auch in den Erziehungskursen zum Erfolg kommen. Bisher waren wir einmal in der Welpenspielgruppe. Das war richtig toll. Für Luna zum herumtoben und für uns um zu sehen, dass es ihr wieder gut geht.

Liebe Grüsse

 
Zur 1. Frage kann ich dir sagen, junge Hunde nehmen wie kleine Kinder viele Sachen in die Schnauze, weil sie neugierig sind. Shira hat das auch viel gemacht. Ich habe es wo immer möglich ignoriert oder ihr eine andere Aufgabe gestellt z.B. Blickkontakt oder Rückruf damit sie sich für "richtiges" Verhalten eine Belohnung abholen kann. Wenn du Luna jedesmal Aufmerksamkeit schenkst, wenn sie etwas in der Schnauze hat, das da nicht hingehört. Lernt sie natürlilch, dass sich dieses Verhalten lohnt, denn sie erhält Aufmerksamkeit. Lieber ein sogenanntes Alternativverhalten üben. Zum Beispiel wenn ein Taschentuch am Boden liegt zu dir kommen. Rückruf Signal gebe bevor sie das Taschentuch in die Schnauze nimmt. Zur Sicherheit übst du das zu Beginn mit der Schleppleine.



Liebe Grüsse



Manu