Massentötung von Schweinen in Ägypten

Dino

Benutzer
13. Apr. 2009
74
0
0
Religiös motiviertes Massentöten von Schweinen angeordnet

Ägypten – Die ägyptischen Behörden wollen alle 350.000 Schweine im Land töten lassen. Dabei kommt ihnen die Grippehysterie vermutlich ganz recht, denn strenge Muslime lehnen das Schwein als unreines Tier ohnehin ab. Die ausnahmslos christlichen Schweinezüchter sind empört und bangen um ihre Existenz.

In der arabischen Welt ist bislang kein einziger Fall von Schweinegrippe registriert worden. Doch glaubensstrenge muslimische Politiker, aus deren Sicht das Schwein ein unreines Tier ist, nutzen nun die Gelegenheit, um den ungeliebten Schweinen den Garaus zu machen: Die ägyptischen Behörden haben wegen der Schweinegrippe die vorsorgliche Tötung aller etwa 350.000 Schweine im Land angeordnet. Dass die Krankheit nach Expertenmeinung vermutlich gar nicht vom Schwein auf den Menschen, sondern von Mensch zu Mensch übertragen wird, ficht die Behörden dabei nicht an. «Die Schweinegrippe ist gefährlicher als die Wasserstoffbombe!», warnte gestern die Muslimbruderschaft auf einem Gesundheitssymposium in Kairo. Kurz zuvor hat ihre Parlamentsfraktion gemeinsam mit den Abgeordneten der Nationaldemokratischen Partei von Präsident Husni Mubarak dafür gestimmt, binnen weniger Tage alle Schweine des Landes zu töten. In einigen Provinzen wurden schon Dutzende von Schweinen gekeult. Die Schweinezüchter, die alle der christlichen Minderheit angehören und vom Staat finanziell entschädigt werden sollen, reagierten empört. Die Betreiber einer grossen Schweinefarm nördlich von Kairo verweigerten Mitarbeitern der Gesundheitsbehörde, die die Tiere töten sollten, den Zutritt. Einige Schweinezüchter hätten ihre Tiere aus Angst vor den staatlichen Todesspritzen in Verstecke in der Wüste getrieben. Gesundheitsminister Hatem al-Gabali warnt jetzt davor, die Debatte über die Schweinegrippe auf eine Kampagne gegen das Schwein zu reduzieren. Er ermahnt seine Landsleute, sich durch häufiges Händewaschen vor Grippeviren zu schützen. Auch sollen sie auf die Begrüssungsküsse verzichten, die in Ägypten sowohl unter Muslimen als auch unter den Christen weit verbreitet sind ist.

 
Hinzuzufügen ist, dass ich auch kein Schweinefleisch esse.

BERLIN taz/rts/dpa | Den ägyptischen Schweinen geht es an den Kragen. Präsident Hosni Mubarak ordnete am Mittwochabend an, dass alle 350.000 Tiere im Land als Maßnahme gegen die Schweinegrippe ab sofort geschlachtet werden sollen. Eine Kairoer Tageszeitung titelte "Tag der Massenschlachtung in Ägypten". Dass Fachleute derzeit keine Anzeichen für eine Ãœbertragung des Grippevirus vom Schwein auf den Menschen sehen, ficht die ägyptische Führung dabei nicht an. Auch ist aus Ägypten bisher kein Fall von Verdacht auf Schweinegrippe bekannt, anders als im benachbarten Israel, wo es zwei Fälle gibt.

Die Panikreaktion der Machthaber lässt sich zum einen auf die Erfahrung mit der Vogelgrippe zurückführen. An dem H5N1-Virus starben damals 22 Menschen, die höchste Todeszahl in einem Land außerhalb Asiens. Und auch während der jüngsten Grippesaison stieg die Zahl der Erkrankungen wieder an. Betroffen sind jeweils arme ländliche Regionen, wo Mensch und Tier in unhygienischen Verhältnissen eng zusammenleben. Zum anderen ist es eine Horrorvorstellung für die Behörden, dass sich die Krankheit in dem bevölkerungsreichsten arabischen Land ausbreitet, wo 80 Millionen Ägypter im dicht besiedelten Nildelta leben. Das gilt auch für die Hauptstadt Kairo mit ihren riesigen Armenvierteln und Slums, wo sich die Menschen besonders eng zusammendrängen.

Anzeige

Die Regierung begründet das Keulen der Schweine als Vorsichtsmaßnahme. Zugleich soll einer Panik in der Bevölkerung vorgebeugt werden. Außerdem sieht die Regierung in der Keulung eine gute Gelegenheit, "um die Schweinezucht-Betriebe aus den Wohnsiedlungen in Gebiete zu verlagern, in denen keine Menschen wohnen", wie Landwirtschaftsminister Amin Abasa gegenüber der Zeitung Al Masry al Yom sagte. Und Regierungssprecher Magdy Rady begründete gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters: "Die Bedingungen auf den Schweinefarmen in Ägypten sind alles andere als gesund. Sie sind selbst eine Gefahrenquelle, auch ohne die Schweinegrippe. Deshalb sind die Menschen ernsthaft besorgt."

Nach Angaben von Rady sollen die Züchter entschädigt werden. In der Presse ist die Rede von 1.000 ägyptischer Pfund pro Tier (177 Dollar), doch Rady sagte, darüber sei noch nicht entschieden. Anderen Angaben zufolge soll das Schweinefleisch zum Verzehr freigegeben werden und daher werde es keine Entschädigung geben.

Im Viertel der christlichen Müllsammler in Kairo kam es laut ägyptischen Medienberichten bereits zu ersten Zusammenstößen, bei denen Steine und Flaschen geflogen seien. Die Müllsammler lassen die Schweine den organischen Abfall fressen, den sie in den Kairoer Haushalten sammeln. Der britische Rundfunksender BBC berichtete, die Schweinezüchter drohten mit einem Streik. "Lasst doch Kairo im Müll versinken," wurde einer von ihnen zitiert.

Bei der überwiegend muslimischen Bevölkerung gelten Schweine als unrein, ihr Fleisch soll nicht gegessen werden. Daher werden sie hauptsächlich von Kopten, der christlichen Minderheit gezüchtet, die etwa zehn Prozent der Bevölkerung ausmachen. Und damit kommt eine politische Komponente mit ins Spiel. Vor allem die Muslimbruderschaft hat gegen die Schweine mobil gemacht. Sie sieht in der Schweinegrippe eine Chance, die Tiere der Kopten loszuwerden. Zwischen Kopten und radikalen Muslimen kommt es gelegentlich zu gewaltsamen Auseinandersetzungen.

Rettung für die Vierbeiner könnte aus Rom kommen. Die UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) bezeichnete das Keulen der Schweine als überflüssig. ChefveterinärJoseph Domench sagte gegenüber Reuters, die FAO habe vergeblich versucht, ägyptische Behörden zu erreichen. Auch die Weltgesundheitsorganisation hat wiederholt erklärt, der Verzehr von Schweinefleisch sei ungefährlich. Angesichts solcher hartnäckiger Vorbehalte bemühen sich jetzt Organisationen wie die FAO oder die Organisation für Tiergesundheit in Paris um eine Namensänderung für die Schweinegrippe. Israel hat damit bereits Erfahrung. Die Regierung in Jerusalem hatte die Erkrankung zunächst "mexikanische Grippe" genannt - das Schweinefleisch gilt auch im Judentum als unrein. Sie musste aber einen Rückzieher machen, nachdem sich die mexikanische Regierung dagegen verwahrt hatte.

 
Als ich das erste Mal von dieser Grippe hörte, war mein erster Gedanke "Hmm, wänn gahts ächt loos mitem ganze Schweine-Geschlachte" .. Da wohl die Antwort.. /:


Ich bin allgemein gegen das Töten unschuldiger Tiere, von daher kann man sich die Meinung ja denken..

Aber was genau ist Keulen ?
Sofern die Tiere ja "nur" eine Giftspritze bekommen, find ichs zwar schlimm, aber noch tragbar. Aber wenn sie wie zB in der Türkei die Zivilisten auf die Hunde losschicken, und diese dann lebendig verbrannt, erschlagen, ertränkt oder was auch immer werden, find ichs unter aller Sau (wortwörtlich!)..

 
Jetzt haben die Medien mal wieder einfach nen richtig grossen Fisch zu berichten!!! Und zerreissen sich das Maul!

Aber fakt ist das bis jetzt kein Schwein daran krank ist.
Nur 150 Menschen starben, was gerade mal soviele sind, wie in einem normalen Winter in der Schweiz an Grippe sterben
UND nur Menschen in Mexico daran starben, weil es dort einfach eine sau schlechte Versorgung gibt!
Schaut euch mal Bilder von Mexico an!
Ich finde es teilweise vergleichbar mit Indien!

Wäre das in Deutschland passiert....wäre wohl kaum jemand gestorben!

 
Danke el-wisley denke genau das gleiche!

Es ist alles eine reine Panikmache! Wir können in der Apotheke nicht mal mer Mundschütze und Desinfektionsmittel bestellen alles nicht mehr lieferbar weil so ein grosser Andrang auf das Zeug existiert. Nicht normal oder!?

 
Könnte das nicht auch ein wenig von den grossen Arztneihersteller gepuscht sein ?

Ich nehem doch an die verdienen sich eine goldige Nase damit .X( X( X(

 
Allerdings verdienen die sich dumm und dähmlich!

 
Ich kann die Hysterie auch nicht mehr nachvollziehen.....

Es ist Finanzkrise, da können die Pharma-Multis wohl Geld gebrauchen und es ist ihnen recht, wenn die Medien den Menschen Angst machen.

Man darf gar nicht daran denken, was da alles zusammenhängt.....

Pharmakonzerne - Medien (Werbung für Medis, Hype) - Ärzte, etc....

 
Ich war jetzt eine Woche nicht im Geschäft. Vorher hatten wir sicherlich 10 Packungen masken und Desinfektionsmittel pro tag verkauft. Heute noch kein einziges. Die Hysterie ist schon wieder vorbei und niemand redet mehr gross davon...

 
Es sind ja gradmal lächerliche 164 Menschen daran gestorben bis jetzt....
Klar tut mir jedes einzelne Leid, das er keine Medis bekommen hat, aber es ist eine so verschwindend geringe Zahl :rolleyes: