Religiös motiviertes Massentöten von Schweinen angeordnet
Ägypten – Die ägyptischen Behörden wollen alle 350.000 Schweine im Land töten lassen. Dabei kommt ihnen die Grippehysterie vermutlich ganz recht, denn strenge Muslime lehnen das Schwein als unreines Tier ohnehin ab. Die ausnahmslos christlichen Schweinezüchter sind empört und bangen um ihre Existenz.
In der arabischen Welt ist bislang kein einziger Fall von Schweinegrippe registriert worden. Doch glaubensstrenge muslimische Politiker, aus deren Sicht das Schwein ein unreines Tier ist, nutzen nun die Gelegenheit, um den ungeliebten Schweinen den Garaus zu machen: Die ägyptischen Behörden haben wegen der Schweinegrippe die vorsorgliche Tötung aller etwa 350.000 Schweine im Land angeordnet. Dass die Krankheit nach Expertenmeinung vermutlich gar nicht vom Schwein auf den Menschen, sondern von Mensch zu Mensch übertragen wird, ficht die Behörden dabei nicht an. «Die Schweinegrippe ist gefährlicher als die Wasserstoffbombe!», warnte gestern die Muslimbruderschaft auf einem Gesundheitssymposium in Kairo. Kurz zuvor hat ihre Parlamentsfraktion gemeinsam mit den Abgeordneten der Nationaldemokratischen Partei von Präsident Husni Mubarak dafür gestimmt, binnen weniger Tage alle Schweine des Landes zu töten. In einigen Provinzen wurden schon Dutzende von Schweinen gekeult. Die Schweinezüchter, die alle der christlichen Minderheit angehören und vom Staat finanziell entschädigt werden sollen, reagierten empört. Die Betreiber einer grossen Schweinefarm nördlich von Kairo verweigerten Mitarbeitern der Gesundheitsbehörde, die die Tiere töten sollten, den Zutritt. Einige Schweinezüchter hätten ihre Tiere aus Angst vor den staatlichen Todesspritzen in Verstecke in der Wüste getrieben. Gesundheitsminister Hatem al-Gabali warnt jetzt davor, die Debatte über die Schweinegrippe auf eine Kampagne gegen das Schwein zu reduzieren. Er ermahnt seine Landsleute, sich durch häufiges Händewaschen vor Grippeviren zu schützen. Auch sollen sie auf die Begrüssungsküsse verzichten, die in Ägypten sowohl unter Muslimen als auch unter den Christen weit verbreitet sind ist.
Ägypten – Die ägyptischen Behörden wollen alle 350.000 Schweine im Land töten lassen. Dabei kommt ihnen die Grippehysterie vermutlich ganz recht, denn strenge Muslime lehnen das Schwein als unreines Tier ohnehin ab. Die ausnahmslos christlichen Schweinezüchter sind empört und bangen um ihre Existenz.
In der arabischen Welt ist bislang kein einziger Fall von Schweinegrippe registriert worden. Doch glaubensstrenge muslimische Politiker, aus deren Sicht das Schwein ein unreines Tier ist, nutzen nun die Gelegenheit, um den ungeliebten Schweinen den Garaus zu machen: Die ägyptischen Behörden haben wegen der Schweinegrippe die vorsorgliche Tötung aller etwa 350.000 Schweine im Land angeordnet. Dass die Krankheit nach Expertenmeinung vermutlich gar nicht vom Schwein auf den Menschen, sondern von Mensch zu Mensch übertragen wird, ficht die Behörden dabei nicht an. «Die Schweinegrippe ist gefährlicher als die Wasserstoffbombe!», warnte gestern die Muslimbruderschaft auf einem Gesundheitssymposium in Kairo. Kurz zuvor hat ihre Parlamentsfraktion gemeinsam mit den Abgeordneten der Nationaldemokratischen Partei von Präsident Husni Mubarak dafür gestimmt, binnen weniger Tage alle Schweine des Landes zu töten. In einigen Provinzen wurden schon Dutzende von Schweinen gekeult. Die Schweinezüchter, die alle der christlichen Minderheit angehören und vom Staat finanziell entschädigt werden sollen, reagierten empört. Die Betreiber einer grossen Schweinefarm nördlich von Kairo verweigerten Mitarbeitern der Gesundheitsbehörde, die die Tiere töten sollten, den Zutritt. Einige Schweinezüchter hätten ihre Tiere aus Angst vor den staatlichen Todesspritzen in Verstecke in der Wüste getrieben. Gesundheitsminister Hatem al-Gabali warnt jetzt davor, die Debatte über die Schweinegrippe auf eine Kampagne gegen das Schwein zu reduzieren. Er ermahnt seine Landsleute, sich durch häufiges Händewaschen vor Grippeviren zu schützen. Auch sollen sie auf die Begrüssungsküsse verzichten, die in Ägypten sowohl unter Muslimen als auch unter den Christen weit verbreitet sind ist.