Matti tanzt Mama auf der Nase rum

Matti

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15. Okt. 2008
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Also, es verhält sich so:
Matti ist, wie ihr alle wisst, MEIN Hund. ICH erziehe ihn, ICH gehe mit ihm spazieren, ICH füttere ihn mehrheitlich.
Aber ich wohne bei meiner Mama im Moment, seit ca. 9 Monaten. Am Anfang, war alles top, er hat auf sie gehört, wenn sie etwas gesagt hat und wenn sie mal mit ihm spazieren war, dann hat er sich tiptop benommen!
Sie füttert ihn, wenn ich Spätschicht habe nach meinen Anweisungen. Sie spielt ab und zu mit ihm, aber seltener wie ich. Aber abends auf dem Sofa kuschelt er mehrheitlich mit ihr.
Nun, ich passe wirklich sehr gut auf, dass Mama ihm keinen Scheiss beibringt und sie sich an meine Anweisungen hält. Sie tut es mehrheitlich auch, weil sie genau weiss, dass wenn sies nicht tut, ich wirklich sehr ungemütlich werde.
Trotzdem habe ich von Beginn an immer wieder gesagt, dass sie strenger mit ihm sein soll und vor allem konsequenter, weil Matti sie sonst bestenfalls als Spielkamerad anguckt und ihr aus Goodwill gehorcht.
Es kam nun, wie es kommen musste: Er gehorcht ihr nicht mehr. In der Wohnung schon, aber sie war gestern wieder einmal mit ihm draussen (Masi hatte Durchfall) und er tanzte ihr extrem auf der Nase rum. Er zerrte an der Leine, er bellte andere Leute an, als er frei war, sprang er sogar eine Spaziergängerin an, einen Mann hat er "gestellt" und angekläfft und angeknurrt und war nicht abrufbar. Sprich: er war einfach der Satansbraten, der er ist, wenn man ihn denn lässt.
Ich glaube der grosse Unterschied ist, dass ICH Matti führe und er mich halt eben auch als Leader ansieht (mehrheitlich ;) ).
Mama versucht zwar zu führen, aber nicht ernstzunehmend.

So, möchte ich Mama natürlich nicht mehr mit Matti rausgehen lassen, denn es ist mir schlicht und einfach zu gefährlich!!!
Also muss sich die Situation schleunigst ändern. Nur wie? Wie kann Mama Matti konkret im Alltag zeigen, dass SIE auch Cheffli ist und nicht er?

 
Gemeinsam laufen gehen und du zeigst ihr genau wie sie sich in welchen Situationen mit ihm Verhalten muss und wie sie sich durchsetzen kann.

Mami und Matti in eine HS schicken oder noch besser einen Privaten trainer nach Hause kommen lassen, der Matti kennt und dein Mami darin unterstützt, Matti im Alltag korrekt zu führen.

Aaber dazu muss auch dein Mami bereit sein, sonst wird sich an der Situation nichts ändern.

 
habt ihr die einzelnen Sachen besprochen, also was sie machen muss wenn Matti an der Leine zieht, was sie machen muss, wenn er Passanten ankläft usw. macht sie das auch, oder hast du das gefühl, sie macht es nur halbhärzig? (nicht böse gemeint) wie wäre es, wenn deine Mutter das Füttern übernimmt, um zu zeigen, dass sie auch "Chef" ist? macht mal gemeinsam Spaziergänge (wenn das möglich ist), damit du siehst wo evt. die Ursache liegt :)

 
Gemeinsame Spaziergänge machen wir ab und zu, da ists aber kein grosses Problem. Zwar benimmt sich Matti schlechter, wie wenn ich nur mit ihm alleine unterwegs bin, ohne Mama, aber auch wenn sie ihn ruft, kommt er. Wenn sie ihn allerdings an der Leine führt, dreht er sich ständig zu mir um usw. Also Leinenlaufenübungen, wenn ich dabei bin, funktionieren nicht.
Ich sage ihr, dass Matti nicht weiter als 15m entfernt sein darf, bei ihr noch weniger. Daran hält sie sich nicht. 15m deswegen, weil das bei Matti ein kontrollierbarer Radius ist. An schlechteren Tagen wirds deutlich weniger.
Ich sage ihr, dass sie ihn bei Joggern, Männern, Personen mit Mänteln, Velofahrern und am Besten bei allen Passanten ins Fuss und Sitz rufen soll und ihn am Besten festhalten soll. Das macht sie mehr oder weniger konsequent. Ausser in so Fällen wie gestern: Matti speedet ab, um eine Kurve und baut Scheisse.
Beim Fuss laufen soll sie ihn korrigieren, indem sie ihm sehr streng "Fuss" sagt, stehen bleibt und wenn er nicht kommt ihm SANFT an der Leine "rucken" soll um zu zeigen "hee, ich bin hier und mir ists verdammt ernst". So klappt es dann einigermassen, aber sie muss ihn wirklich ständig korrigieren. Und ja, sie machts mehrheitlich halbherzig, also ich habe das Gefühl, dass sie selbst nicht so ganz überzeugt vom Chefsein ist :rolleyes: . Nicht aus Angst oder Unsicherheit, sondern weil Masi verwöhnen und bespielen VIEL cooler ist, wie Masi erziehen.

 
Dann würd ich deiner Mutter Flexileine kaufen und klar sagen Matti nur noch an dieser laufen zu lassen. Zudem soll sie aber bei begegnungen immer noch anhalten.

Ich bin ein Gegner von Flexileinen, aber wenn Mami nicht erziehen will und sich an Regelnhält, darf Matti keinen Spielraum bekommen um verhaltensauffällig zu sein. Irgendwann gerät er an einen Falschen und DU hast dann ein problem.

 
Kauf eine 8m Flex und sag ihr, Matti soll bei Spaziergängen immer daran festgemacht sein und nicht frei laufen.
Und mit Ausreden à la "Der sollte auch mal springen dürfen" etc muss sie nicht kommen, da es genügend Beispiele von glücklichen Hunden mit genug Auslauf gibt, die mehrheitlich an der Flex spazieren gehen. Und zudem gehört der Hund auch sonst in einen abrufbaren Radius (wie du schreibst) und rennt keine 100m voraus, von daher ist die Ausrede eh kompletter Stuss.

Ich sehs ja, wies ist wenn ich mit Dewey spazieren gehe. Er ist bei mir IMMER und ohne Ausnahme an der Flexi (nur 5m) und ich baue immer mal wieder Abrufübungen ein und lobe ihn dann auch mit einem Gutzi. Dies mache ich auch immer wieder im Haus. Allerdings stellt Dewey mich nicht in Frage, er folgt einfach nicht weil ers nie richtig lernt.

Am Besten, du sprichst mal mit ihr drüber und gibst ihr Verbesserungsvorschläge. Kein "Nei, das muesch so mache!" sondern "probiers doch mal so", halt freundlich und vorallem geduldig. So kommen Tipps besser an und die lieben Mütter werden auch nicht grad hässig, weil Tochter sie verbessert.

 
Luna hörte eine Zeit lang auch nicht auf meine Mutter und sie ist ja 1 mal pro Woche bei ihr. Zu dieser Zeit führte sie sie als ich gerade privates Training mit Luna machte ebenfalls an der Schlepp wie ich (ich zeigte ihr das). Und danach nahm sie die noch oft die Flex. Inzwischen geht es wieder sehr gut.

Luna horcht bei ihr zum Teil auch schlechter als bei mir, weil es die Mütter schon an sich haben nicht ganz so streng zu sein. ;) Aber so wie es jetzt ist, bin ich ganz zufrieden.

 
Original von Niina mit Matti

Aber abends auf dem Sofa kuschelt er mehrheitlich mit ihr.
Kuschelt er oder liegt er so, damit er nicht verpasst wenn sie aufsteht? So von wegen "kontrollieren" was sie macht... Amiga ist diesbezüglich auch ein kleines Biest wenn die Mutter meines Freundes da ist - die findet es zwar immer herzig, dass sie mit ihr kuschelt aber eigentlich wird sie unbemerkt auf's Sofa "festgenagelt" - da wird nicht unkontrolliert aufgestanden...

 
ich würde deiner Mutter nur noch Spaziergänge mit Matti an der Leine erlauben, er kann ja bei deinen Spaziergängen ohne Leine rumflitzen...

ist nicht böse gemeint gegenüber deiner Mutter....

 
@niina: manchmal ist es doch interessant, wie hunde sich anderd geben wenn sie im rudel sind: kenne matti nur als lieben, gut erzogenen hund von einigen forumstreffen... *staun*.
ich würd mich fragen, wie viel gewicht (vor allem zeitlich geseen) soll deine mutter in mattis leben haben. geht es über gelegentliche spaziergänge nicht hinaus, die auch noch begrenzt sind, weil du zb. bald wieder von deiner mutter wegziehen willst, dann würd ich ihr einfach eine flexi (oder schlepp wenn sie das kann) in die hand drücken und gut ist. sie kann ja trotzdem ein wenig den hund beschäftigen, mal was verstecken, mal ein bisschen gehorsamsübungen (falls dies gewünscht ist, damit er ein wenig abwechslung hat weil flexilaufen ja nicht soooo spannend ist). wenn sie aber mehr ist und relativ viel zeit verbringt, würd ich schon mit ihr zusammen anschauen, wie sie ihn deinen wünschen entsprechend führen kann, damit er auch mal frei laufen kann und geistig etwas "erlebt".

 
Dumboline: Kuscheln, definitiv! Da hats nichts mit Kontrolle zu tun, er schläft auch manchmal auf dem Sofa an sie gekuschelt und träumt dabei.

Uäh, Mama und ich hassen Flexileinen, aber für den Anfang wohl ganz gut. Mit der Schlepp würde sie nämlich nie und nimmer zurecht kommen. Bin da gar nicht auf die Idee gekommen :wall:

Jessy: ich bin immer freundlich zu Mama und schlage ihr die Verbesserungen vor. Ich werde nur unfreundlich, wenn ichs ihr schon 10 mal gesagt habe, z.B. dass Matti keine Teller auslecken darf, auch nicht, wenn Katerchen vorher durfte.

Conny: Wenn ich arbeite, passt Mama meistens auf Matti auf (manchmal ist er auch alleine), muss dann aber nicht raus mit ihm, sondern "bloss" Zuhause sein, damit er halt nicht alleine ist. Mit ihm spazieren gehen muss sie nur wirklich selten, wenn er eben grad akut Durchfall hat oder ich z.B. länger arbeiten muss oder wie jeden Sommer ans Festival gehe. Das wird sich mit meine Auszug aber auch nicht ändern, da ich in Bern bleibe und Mami und Matti sich sehr mögen und ich um ihre Unterstützung dankbar bin. Viel spazieren gehen muss sie aber auch in Zukunft nicht.
Aber WENN, möchte ich natürlich nicht, dass er eine Gefahr für die Umwelt darstellt, sonst sitzen wir bald ganz schön in der Scheisse...
Und: Ja, Matti ist gut erzogen (mehrheitlich) und lieb... wenn er mit MIR unterwegs ist (alleine oder im Rudel). Bei Mama oder auch bei Kollegen mutiert er relativ schnell zum Satansbraten :evil: . Ich weiss, wie ich ihn zu führen habe, meist reicht ein strenger Blick und gut ist, aber wenn er kann, tobt er sich ungeniert aus und lässt das Arschloch raushängen.

Landei: ist schon ok, ich nehme das nicht übel und sehe das eben ähnlich. Ich hätte mich hier auch nicht gemeldet, wenn ich keine Kritik an Mama oder mir vertragen könnte.

Ich hab mit Mami heute übrigens ein ernstes Wort gesprochen und ihr auch erzählt, dass ich die Probleme hier geschildert, um Hilfe gebeten habe und ich mit ihr die Tips umsetzen möchte, weil es mir zu gefährlich ist, ihr Matti so anzuvertrauen. Weil ich eben nicht möchte, dass etwas passiert. Ich denke, dass sie auf alle Fälle bereit ist, an den Problemen auch zu arbeiten. In eine HuSchu oder zu einem Trainer würde sie allerdings nie gehen, aber in gewissen Dosen mit mir und Matti arbeiten, dazu kriege ich sie. Sie ist gestern auf dem Spaziergang auf alle Fälle sehr erschrocken und sieht glaube ich auch, dass es so nicht geht.

 
Das finde ich immerhin etwas. Das kriegt ihr schon hin. Und schlimmstenfalls ist er bei ihr halt an der Leine.

 
Also, ich hab heute nochmal mit Mama gesprochen und ihr nochmal klar gemacht, was alles passieren kann, das wirklich nicht abwegig ist.
Sie hat sich bereit erklärt, es mal mit der Schlepp zu versuchen (ich zeige ihr das Handling und ein paar Übungen) und sonst gibts ne Flex.
Sie bekommt jetzt halt wirklich klar die Auflage, dass sie Matti IMMER an der Schlepp (am Gstältli) haben muss und zwar solange, bis er ihr an der Schlepp aufs Wort gehorcht und keinen Blödsinn mehr macht. Danach kann sie es mal mit schleifen lassen versuchen und wir probieren dann die Schlepp abzubauen... das dauert aber sowieso ewig, da Mama ja nicht sooo konsequent ist :rolleyes:

Sie war heute lange mit Matti draussen (hab ich gar nicht gewusst, ich kam nach Hause und niemand war da...). In der Stadt lief es sehr gut hat sie gesagt (für ihre Verhältnisse wohl, meiner Ansicht nach wars wohl eher eine Katastrophe, hätte ichs gesehen). Auf dem Spaziergang hat er 2 Männer angekläfft und sich nach dem AUS extra nochmal in der Scheisse gewälzt... Respekt Mama gegenüber? Gleich Null.

Also gibts jetzt zu unser aller Sicherheit wirklich Leine dran und aus. Danke für eure Tipps, ich werde euch auf dem Laufenden halten, wie das Projekt "Mama wird Cheffli" vorangeht :)

 
Original von sergej.kisha

Dann würd ich deiner Mutter Flexileine kaufen und klar sagen Matti nur noch an dieser laufen zu lassen. Zudem soll sie aber bei begegnungen immer noch anhalten.

Ich bin ein Gegner von Flexileinen, aber wenn Mami nicht erziehen will und sich an Regelnhält, darf Matti keinen Spielraum bekommen um verhaltensauffällig zu sein. Irgendwann gerät er an einen Falschen und DU hast dann ein problem.
ich bin kein gegner von flexi leinen... solange der hund weiss, dass er trotzdem anständig zu laufen hat..

meine mutter war damals tag täglich stundenlang mit tara unterwegs und konnte sie problemlos frei laufen lassen..sie parierte da einwandfrei.

war jedoch meine mutter mit einem anderen hund von uns unterwegs .. und sei es der mali, welcher einen astreinen rapport hatte, liess sie ihn schon von selbst niemals von der leine..

da gabs nie eine diskussion..

er war ausserdem nicht der freundlichste (zu jedem und alles).. und somit selbstredend..aus sicherheitsgründen angeleint.

er hörte zwar auch auf sie sehr gut, hatte einen super appell im "fuss" laufen und sehr sicheren rückruf.. aber

nicht meiner mutter ihr hund.. und somit war auch ich verantwortlich.

wenn deine mutter das handling mit der schleppe versteht und auch umsetzen kann (sekundengenau), sehe ich kein problem.

aber für mich ginge sicherheit noch weiter.. was ist, wenn sie das timing verpasst?

vor allem auf sich gestellt?

ich musste die schleppe sehr lange üben.. echt lange. das händling und timing..

je nach länge der schleppe noch längere einwirkungszeiten etc..z.b.

ich würde sie mit der flexi laufenb lassen..das allein erfordert auch schon etwas übung.

denke damit wären sie und matti fast noch besser dran. rein sicherheitstechnisch.

dass deine mutter sich den respekt bei matti erarbeiten muss...selbstredend..

nur wenn matti glaubt führung bei deiner mutter (draussen) übernehmen zu müssen, lässt sie ihm eben auch diese möglichkeit..

andereseits ist matti sicher in seiner rolle da restlos überfordert, wie fast alle hunde.

dass er hier schon mal gleich versucht leute fern zu halten, gar bedroht oder bellt etc.. hm

ist eigentlich logisch.