Nach der zweiten Läufigkeit: Hü oder Hott

Idesiree

Erfahrener Benutzer
25. Nov. 2009
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Venia ist jetzt gut 2 Jahre alt und ist jetzt grad am Ende der zweiten Läufigkeit.

Die erste Läufigkeit dauerte mit 4 Wochen etwas lange, sie war ganz leicht Scheinträchtig danach, aber wirklich minim. Vom Gemütszustand konnte ich keinerlei Veränderungen bemerken.
Sie fühlte sich in der ersten Läufigkeit sehr sehr stark bedrängt von den Rüden und hatte danach lange etwas Probleme, wenn Hunde hinten riechen wollten.
Das dauerte sicher 3, 4 Monate bis sie sich wieder normal beschnuppern lassen konnte.

Die zweite Läufigkeit ist jetzt Bilderbuchmässig abgelaufen. Es sind heute genau drei Wochen und wir sind sichtlich am Ende der Läufigkeit angelangt.
Sie war zwischendrin leicht depri, ist aber nun wieder ok; was sie allerdings wieder zeigt ist extremes Zicken gegen die Rüden.
Interessanterweise zeigte sei das aber genau so auch in den Stehtagen, sie ging allen Rüden aus dem Weg.
Wenn ein Hund sie beschnüffeln will ist es nun nicht mehr so dass sie ängstlich kauert, sondern sich umdreht und dem Rüden ins Gesicht springt, ganz beutelrattenmässig und ihn anscheisst.
Wenn er sie dann in Ruhe lässt ist es ok, wenn nicht wird er halt grober zurechtewiesen.

Mir ist klar, sie ist nun wirklich auf dem Weg erwachsen zu werden. Sie hat für einen Windhund ein ganz gesundes Selbstbewusstsein:D

Für mich ist es nun schwierig abzuschätzen, auf welche Karte ich setzen soll; soll ich sie kastrieren lassen, damit ihr die Stressituationen während der Läufigkeit erspart bleiben und sie nicht auch nachher mit dem Gefühl aufdringlicher Rüden einige Monate belastet ist, andererseits war sie derart unkompliziert, ich konnte sie ohne weiteres frei laufen lassen und musste auch kein Tamtam machen.
Körperlich würde bis anhin sicherlich kein Grund vorliegen.

Mein Gefühl sagt immer noch nein.

Wenn ich sie kastrieren lassen wollen würde, finde ich nach dieser Läufigkeit ist der Zeitpunkt gekommen, denn von den Risikofaktoren her wäre es später immer weniger sinnvoll...

Kastration, so ein Thema, wie habt ihr für eure Hündin entscheiden, aus welchen Gründen?

 
ich hätte cheyenne gerne noch eine zweite läufigkeit gegönnt.
aber mit maxi als potenten rüden, welchen ich keinem narkoserisiko aussetzen kann, habe ich mich klar für die kastra bei cheyenne entschieden.
hätte ich "nur" eine hündin, welche mit läufigkeiten gut klar kommt, sähe ich keinen anlass zur kastra.

 
hätte ich "nur" eine hündin, welche mit läufigkeiten gut klar kommt, sähe ich keinen anlass zur kastra.
das sehe ich schon genau so.

Ich frage mich halt etwas, wie stark muss ich ihre Rüdenzickereien die auch nach der Läufigkeit andauern als psychischen Stress ansehen. Vom körperlichen her ist der Fall bei ihr bis anhin eh klar...

 
die rüdenzickerei kann je nach dem und wie lange die läufigkeiten zurück liegen auch zurück gehen.
meine beiden weiber kommen mit hündinnen im grossen und ganzen auch besser klar, als mit rüden, welche evtl. noch an ihnen riechen wollen.
ich würde das mal an deiner stelle erst beobachten und dann entschedien.
es kann durchaus sein, dass auch nach der kastra das rüdengezicke anhält. kastrierte hündinnen sind jedoch in der regel auch weniger attraktiv für rüden.

 
@andi
ja, das habe ich auch erlebt, dass sie dann weniger attraktiv sind und somit auch wenier bedrängt werden...das wäre auch meine Grundüberlegung...
Venia scheint auch ausserhalb der Läufigkeit sehr gut zu riechen, die Rüden laufen ihr eigentlich immer hinterher...

 
@andi

ja, das habe ich auch erlebt, dass sie dann weniger attraktiv sind und somit auch wenier bedrängt werden...das wäre auch meine Grundüberlegung...

Venia scheint auch ausserhalb der Läufigkeit sehr gut zu riechen, die Rüden laufen ihr eigentlich immer hinterher...
wenn sie natürlich auch ausserhalb, praktisch gar in der mitte der zyklen so attraktiv für rüden ist, würde ich eine kastra auch in erwägung ziehen. mit glück schwächt sich das interesse der rüden dann insoweit ab, dass sie ein entspannteres leben hätte.

es kann nat. auch sein, dass sie weiterhin fein riecht und auch das nach der kastra erhalten bleibt.

wenn man seinem hund jedoch den alltag durch eine kastra erleichtern könnte, denke ich sollte man die chance auch nutzen.

 
Hallo Idesiree

Das Thema Kastration beschäftigt mich im Moment ja auch gerade sehr.

Bei unproblematischen Läufigkeiten bin ich nach wie vor der Meinung, dass eine Kastration nicht nötig ist. Kein Mensch käme auf die Idee einer gesunden Frau die Eierstöcke wegzunehmen nur weil sie keine Kinder will. Die Entfernung der Eierstöcke hat eine massive Veränderung des Hormonhaushalt zur Folge. Bei den Menschen werden fehlende Hormone (mehr oder weniger) ersetzt damit keine gesundheitlichen Folgen entstehen. Beim Hund soll es dann plötzlich nur Vorteile haben (na ja, da wäre zwar noch die Inkontinenz, aber die lässt sich dann mit Pillen wieder beheben... :wall: )??? Von den psychischen Folgen spricht man schon gar nicht.

Nur weil die Hündin nicht sagen kann, wie sie sich fühlt, ist es sicher nicht so, dass sie keine Veränderung spüren würde. Von mir selber weiss ich, dass die körperliche und psychische Reaktion auf den Verlust der Eierstöcke massiv ist/sein kann. Unter erhöhter Reizbarkeit leide ich immer noch und kein Arzt nimmt einem damit ernst.
Also, lieber eine Hündin die mal während der Läufikeit etwas zickig reagiert, als eine die dann den Rest ihres Lebens dauernd zickig ist, weil ihr die beruhigende Komponente der Hormone fehlt.

Vielleicht kannst du die, für sie offensichtlich eher unangenehmen Rüdenbegegnungen, vermeiden durch andere Gassizeiten oder andere Strecken oder mindestens die Rüdenbesitzer bitten ihre Hunde auf Abstand zu halten in dieser Zeit. Bei den nächsten Läufigkeiten wird Venia sich mit der Situation vielleicht auch noch besser arrangieren können. Da sie die Rüden auch in der Standhitze abweist deutet ja auch darauf hin, dass sie sich noch nicht reif dafür fühlt.

Ich kann dir das Buch "Kastration und Verhalten beim Hund" von Sophie Strodtbeck und Udo Ganslosser sehr empfehlen. Ist wirklich spannend zu lesen, was da alles abgeht im Körper mit den Hormonen.

 
@Kat

danke für den Buchtipp, das werde ich ordern.

Fakt ist halt dass man seinen Hund nicht immer vor Rüden oder anderen Hunden schützen kann, gut, man kann vielleicht schon, aber meist entsteht noch viel mehr Stress wenn man bei jedem Hund ausweichen muss oder ein Rüde auf einen zukommt und man zu sehr reagiert, aktiv wird und denn davonpoltert stimmlich mache ich Venia eher mehr Stress.
Ich habe es jetzt so gehandhabt dass ich locker blieb, die Rüden kamen, ich habe Venia mit luege angesprochen und wenn der Rüde gleich bei uns war einen Wechsel gemacht, den führt sie superschnell aus und ich habe gekonnt mit einem seitlichen Ausfallschritt den Rüden in seiner Aktion kurz abdrängen können.
Meist ist dann der Besitzer auch etwa auf dieser Höhe und mann kann sagen, dass sie läufig ist.
In dieser Läufigkeit habe ich auch zweimal einen Rüden einfach angeleint weil Besitzer zu weit weg oder Hund einfach nicht abrief, Venia habe ich losgelassen und Rüde kommt bei mir an die Leine, so war das Problem auch ohne viel Aktion und Gezetere gemeistert.

 
Leider ist das ist wirklich nicht so einfach mit dem Ausweichen. Ich musste schon mal einen Rüden an einen Baum binden, Hündin nach Hause bringen und dann habe ich den Rüden wieder befreit weil sein Frauchen noch immer nicht aufgetaucht war!!! Zum Glück hatte es ein Tor auf dem Nachhauseweg.

Allegra riecht auch immer wieder gut für Rüden. Sie macht zum Glück ein Spiel draus: Rüde riechen lassen bis er zur Sache kommen möchte, dann wegrennen und sich diebisch über das tolle "Rennspiel" freuen.

Ob der Geruch mit einer Kastra dann wirklich weggeht weiss man aber auch nicht sicher.

Es ist einfach eine sch... schwierige Entscheidung.

 
naja, jendayi ist ja seit 1.5 wochen kastriert, weil sie zwischen den läufigkeiten stets mehr oder weniger von andern rüden bedrängt wurde. sie selber kam damit ziemlich gut klar, mochte sie einen, legte sie sich für den sogar auf den rücken. im andern fall wehrte sie sich auch. es gab aber auch so einige rüden, die sie wirklich permanent bedrängten, nie in ruhe liessen, egal was sie grad tat. das war jeweils für alle beteiligten mühsam. man muss dazu sagen, dass das nicht einfach hypersexuelle und/oder völlig unerzogene rüden waren, die keine grenze kannten. dawn, die denselben zyklus hat wie jendayi, wurde niemals derart bedrängt. es musste also schon was dran sein bei ihr. daher wurde sie jetzt kastriert, vollkommen problemlos ohne die geringsten narkose- oder heilungsschwierigkeiten. jendayi ist gut 3 jahre und war 3 mal läufig.
nastassja hatte derart stress, dass sie vor der 2. läufigkeit kastriert wurde und es war zu 100% die richtige entscheidung. sie kann mit aufdringlichen hunden gar nicht umgehen und am aufdringlichsten sind nun mal rüden, wenn eine hündin läufig wird/ist. ich bemerke keine veränderung im übrigen verhalten, ausser weniger gestresst, sie hat gleichviel arbeitsfreude, das fell ist immer noch schön, wenn auch mit mehr unterwolle, sprich ein wenig mehr pflege, ihr temperament hat nicht nachgelassen und sie ist immer noch verspielt und einfach "mein hund", genau wie vorher. aufpassen muss ich einzig mit dem essen. war sie vorher schon verfressen, ist sie es jetzt erst recht. aber dank barf, muss sie nicht hungern sondern kriegt genug.
dawn hat keine probleme mit rüden, ist zwar leicht depressiv nach der läufigkeit aber niemals richtig scheinträchtig mit jammern, nestbautrieb und anderem. während der läufigkeit muss man aufpassen, ihr trieb ist da schon sehr stark und sie sucht schon die rüden. am schlimmsten ist die zeit vor der läufigkeit, dann wird madame richtig jagig. aber da muss ich halt durch, sie bleibt intakt, weil die kastra in diesem fall eher für mich wäre als für sie und das ist für mich kein grund für eine kastra.
bei venia musst du selber wissen was du möchtest. inko ist bei unsern rassen kaum ein thema, laut meinem TA und ich kenne auch keinen barsoi und keinen whippet mit inko nach kastra. anders als andere von den "sensiblen whippets" oft behaupten, kann ich dir einfach sagen, dass meine den eingriff wirklich völlig problemlos überstanden hat, sie musste nicht mal den body anziehen, war keinen tag an der leine. lediglich hundekontakte mit andern, unbekannten hunden liess ich nicht zu, denn wirklich jeder wollte ihr an die naht... aber bekanntlich sind ja viele nicht fähig ihre hunde anzuleinen, wenn man selber anleint.