Nidwalden lässt Schwäne abschiessen

Meily

Kenntnisreicher Gremlinologe
22. Juli 2014
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Nidwaldner Zeitung:

http://www.nidwaldnerzeitung.ch/nachrichten/zentralschweiz/nw/abo/Kanton-laesst-Schwaene-abschiessen;art9649,438951

http://www.nidwaldnerzeitung.ch/nachrichten/zentralschweiz/nw/nidwalden/Breite-Erfahrungen-zu-Abschuessen-fehlen;art94,439847

http://www.nidwaldnerzeitung.ch/nachrichten/zentralschweiz/nw/nidwalden/Schwanabschuesse-loesen-Kritikwelle-aus;art94,440316

Tierwelt:


Im Kanton Nidwalden sollen in Buochs und Ennetbürgen der Bestand von Schwänen dezimiert werden. Die kantonalen Behörden haben den Abschuss einer handvoll Tiere beschlossen. Grund sind Schäden im Landwirtschaftsland durch Frass und Kot.

Die Nidwaldner Justizdirektorin Karin Kayser bestätigte auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda am Freitag einen Bericht der «Neuen Nidwaldner Zeitung». Die Populationsgrösse sei nicht mehr im Gleichgewicht und die Schäden in der Landwirtschaft seien zu gross geworden, sagte sie.

Insgesamt sollen gegen zehnt Prozent der Tiere erlegt werden. Es handle sich nur um vier bis fünf Tiere, wie sie sagte. Die Abschüsse erfolgten in den nächsten Wochen in Absprache mit dem Amt für Justiz, dem Jagdvorsteher und dem Bundesamt für Umwelt.

Vorgängig hatten die Behörden versucht, die Tiere mit mehreren Massnahmen wie einem Fütterungsverbot und Schreckschüssen in die Luft vom Kulturland fernzuhalten. Diese brauchten laut Kayser aber nicht den gewünschten Erfolg. Gemäss Zeitungsangaben hielten sich in den letzten Monaten mindestens 20 Tiere auf einzelnen Allmendwiesen auf.

Abschüsse der geschützten Schwäne gab es in der Vergangenheit bereits in mehreren Kantonen, wie Sophie Jaquier, Biologin der Voglewarte Sempach, auf Anfrage sagte. Dazu zählen etwa Regionen am Thunersee BE, am Flaachsee AG sowie am Wohlensee BE. Üblicherweise würde seitens der Behörde kein grosses Aufheben um die Abschüsse gemacht.

In der Regel habe es sich um einmalige Aktionen gehandelt, sagte Jaquier weiter. Schwäne seien langlebige Tiere. Sie würden sich an die Abschüsse von Artgenossen erinnern und die entsprechenden Orte meiden. Die Folge sei eine niedrigere Konzentration von Vögeln am Abschussort.



Was sagt ihr dazu?

Da ich die Problematik täglich miterlebe verstehe ich, dass etwas unternommen werden muss. In wie weit die Schwäne den Bauern schaden zu führen kann ich nicht beurteilen. Es ist aber tatsächli so, dass nicht nur die Wiesen sonder auch die Spazierwege völlig verkotet sind. Was ich bedenklicher finde, ist die Tatsache, dass die Schwäne auch einfach mal über die Hauptstrasse watscheln. Musste schon mehrfach anhalten desswegen. Nicht dass mich es stressen würde an zu halten, aber die Angst einen Schwan anzufahren ist doch Vorhanden. Zu all diesen Punkten liegt die kleine Flugpiste mittendrin. Da besteht sicherlich die Gefahr für die Piloten einen Schwan oder mehrere zu erwischen.

Ich finde es gut, dass man gegenwirken möchte. Aber wenn von 50 Schwänen 5 geschossen werden, bestehen all meine Gefahrenpunkte ja weiterhin. In wie weit die Schwäne diese Region danach meiden kann man anscheinend nicht vorhersagen.

Und wenn die Schwäne diese Region meiden, beginnen die Probleme in einer anderen Region?

Ich bin nich prinzipiell gegen den Abschuss. Wenn es zum Ziel führt, OK. Aber ich zweifle ob die Probleme so in den Griff bekommen werden.

 
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Ich habe ja von Schwänen so gaaar keine Ahnung.
Ich habe mich jedoch sehr intensiv in die Rabenvögel eingelesen und kann mir daher gut denken, dass du nicht so recht an die Wirkung der Abschüsse glaubst.

Bei Rabenvögeln wurde zwischenzeitlich mehrfach bewiesen, dass Abschüsse keine Bestandesreduzierung bringt, im Gegenteil.
Krähen und Raben leben entweder als Paar oder die Männchen in Junggesellen-Gruppen. Ist nun von so einem Abschuss ein Paar betroffen, ist es oft so, dass sich eine ganze Gruppe das Gebiet erobert. Diese kommen auch mit deutlich kleineren Revieren klar, so kann auf ein abgeschossenes Paar gern auch eine ganze Horde Jungvögel aufrücken.

Auch der Faktor Abschreckung ist vernachlässigbar.

Die Tiere lernen schnell und wenn ein paar Tage nicht geschossen wird, siegt die Neugierde.

Meines Wissens sind Schwäne jedoch keine Tiere, die Reviere bilden, so kann ich schwer einschätzen, wie sich dies verhält.
Mein Vater arbeitet jedoch direkt neben dem angesprochenen Flugfeld und auch sie haben massive Probleme mit den Schwänen.

Von Kot auf dem Auto bis hin zu einem toten Schwan, der die Fensterscheibe übersah.
Etwas gemacht werden muss also definitiv und so hoffe ich, dass Dies dann der richtige Weg dazu ist.

Und ganz nebenbei:
Kann man Schwan eigentlich essen? :ugly:

 
DAS habe ich mich auch schon lange gefragt. Enten und Gänse werden ja gegessen, also sollten Schwäne geschmacklich eigentlich auch ok sein.
Wikipedia meint, ein Versuch wär's wohl wert^^

Der Schwan als Lebensmittel

Durch den seit Jahrhunderten bestehenden Schutz des Schwanes gibt es nur wenige gegenwärtige Erfahrungen mit deren Verzehr. Aus den Carmina Burana des 11. bis 13. Jahrhunderts ist, nicht zuletzt wegen der gleichnamigen Vertonung von Carl Orff, ein Lied über einen am Spieß gebratenen Schwan bekannt (Cignus ustus cantat: „Olim lacus colueram“). In England standen Schwäne neben Pfauen und Reihern auf königlichen Speiseplänen. Es wird berichtet, dass der englische König Henry III. 1251 für sein Weihnachtsbankett 125 Schwäne benötigte.[3] Aus vergangenen Jahrhunderten sind Rezepte für beispielsweise „Gebackenen Schwan“[4] überliefert. Das zunehmende Verschwinden von Schwänen von Hofmenüs erfolgte zeitgleich mit dem Auftauchen des Truthahns in Europa nach der Entdeckung Amerikas.

Dieser Tage wird häufig berichtet, Schwan sei zäh, schmecke schlammig und fischig.[5] Auf der anderen Seite hält Sir Peter Maxwell Davies, seit 2004 Königlicher Musikmeister, mit Bein und Brustfleisch von abgehangenen Tieren zubereitete Schwanenterrine[6] für „delikat“. Er sagte, das Fleisch sei dunkel mit starkem Geschmack, der an Fasan und auch etwas an Wildbret erinnere.[7] Im Zusammenhang mit dem Verzehr von Schwanenfleisch wird angeraten, das Fleisch für vier Tage abzuhängen, da Bakterien in dieser Zeit das Fleisch zarter machen und den Geschmack verbessern.[8]
 
Kenne beide Gebiete. Bin oft dort unterwegs.

In Buochs und auch in Alpnach.

Es sind einfach viel zu viele Schwäne dort.

In Buochs habe ich letzte Woche etwa 500 m vom See entfernt auf der Seite zwischen Hauptstrasse und Flugfeld 18 Schwäne gezählt.

Da watschelt doch das ganze Rudel im hohen Gras rum. Der Kot liegt überall.

In Alpnach hat man am See schon seit ein paar Jahren Versuche gemacht um die Viecher zu vergrämen.

Es wurden Netze wie für Schafweiden als Sperre gebaut. Vogelscheuchen habe ich auch schon gesehen.

Lange Seile wurde etwa 50 cm über Boden gespannt um die Tiere beim landen zu hindern.

Ich glaube, dass alles nicht viel genützt hat. Die Tiere sind jetzt einfach noch weiter vom See weg neben und auf der Flugpiste.

Die grasen jetzt etwa einen Km vom See entfernt.

Etwas weiter oben am Wichelsee hat es auch sehr viele Schwäne.

Habe mit einem im  NW und OW ortskundigen Jäger gesprochen.

Nach seiner Meinung sollte man die Eier im Nest anstechen damit diese absterben.

Denke auch dass man das abseits von der Oeffentlichkeit ohne grosses Trara wieder machen sollte.

Man hat das vor ein paar Jahren schon an verschiedenen Orten gemacht.

Abschiessen ist für mich nicht das eleganteste Mittel. Sowieso wenn dazu noch von irgendwelchen Amtsstellen eine Bewilligung eingeholt werden muss.

Da erfährt doch durch die liebe Presse jedermann davon und regt sicht deswegen auf.

Die Schwäne scheissen ja nicht in seinen Garten. Die darf man doch nicht abschiessen.

 
Im Kanton Bern war vor ein paar Jahren das Problem mit den schwarzen Schwänen, die als nicht heimische Art unerwünscht ist. Dort haben sie eine Vermehrung verhindert, indem die Nester gesucht wurden und die Eier mit Gipseiern getauscht wurden.

 
Genau an dem Tag als ich mich bei uns am See über viel Schwanenkot "ärgerte" las ich danach in der Zeitung davon. So schlimm wie in NW ist es bei uns zum Glück nicht, aber der Kot nervt schon ein wenig. Andersrum freue ich mich aber auch immer wieder wenn ich Schwäne sehe. Finde es sehr schöne und elegante Tiere.

Bei einer solchen Plage wie in NW muss man es vermutlich einfach mal mit abschiessen einzelner Schwäne versuchen. Ich denke man sieht schnell ob es etwas nützt und kann andernfalls wieder damit aufhören.

 
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schwäne zu essen ist nicht zu Endfellen, man kann, nur soll ihr fleisch sehr zäh sein ^^ habe ich von einem alten Seebären den ich sofort zutraue das er das schon mal probiert hat

eddit: im grunde sind übrigens höckerschwäne auch nicht einheimische tiere, dise wurden im 17 jahrundert eingeschleppt, und haben keine natürlichen feide

 
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Hier stechen sie die Eier auf. Der Bestand bei uns in Riet ist von 23 auf 33, in einem Jahr....

Wildhüter und Jäger machen das gemeinsam. Ob das Wirkungsvoller ist, weiss ich nicht.

 
Schwäne essen? Ihr kommt mir ja auf Ideen :rofl:

Ein Bauer hat inzwischen seine Wiese gemäht, einen kleinen Schafzaun zum Bach hin erstellt und sogar eine Vogelscheuche aufgestellt :lol:   Er versucht immerhin alles :D Niemand kann ihm vorwerfen, er hätte nicht alles versucht.

Ich mache mit Meilo immer einen grossen Bogen um die Schwäne oder gehe einen anderen Weg. Die sind nicht immer nett auf Personen mit Hunden zu sprechen. Und bei einem Schwarm von 30 Schwänen bekomme ich leichtes Muffensausen.

Ich hoffe sie können trotz wiederstand aus der Bevölkerung etwas dagegen unternehmen. In solchen Fällen wäre es besser gewesen, mann hätte das ganze nicht Publik gemacht. Es wäre niemandem Aufgefallen, dass es ein paar Schwäne weniger wären.