Preydummy Aufbau?

Emmaline

Erfahrener Benutzer
19. Jan. 2011
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Ich habe für Jaro vor ein paar Tagen einen Preydummy gekauft. Kann mir nun jemand einfach erklären wie ich das Apportieren damit sauber aufbaue?

Spielsachen sonst kann Jaro schon gut apportieren. Er weiss, wenn er es zurückbringt und es mir ausgibt, dann gibts ein Guddeli..

Aber wenn ich das mit dem Preydummy mache, dann schnappt er sich das Ding und versucht selbst irgendwie andas Futter zu kommen.. Ich hatte dann die Idee, den Dummy an einer Schnur anzubinden, damit ich den Dummy "unter Kontrolle" habe, damit Hundi damit nicht verschwinden kann. Aber wenn ich den Dummy mit der Schnur in meine Richtung ziehe, dann findet Herr Hund das natürlich ein super lustiges Jagdspiel...

 
Ich mache es so, dass sich Larson neben mich setzt und wartet. Ich laufe ca. 2 - 3 Meter weg und lege den Predummy gut Sichtbar ab. Danach gehe ich zu ihm zurück und stelle mich wieder an die rechte Seite von ihm und gebe ihm das Zeichen/Hörzeichen fürs bringen. Da er erst 4 Monate alt ist, wäre eine grössere Distanz und länger warten noch fast ein "Unding" :) . So besteht weniger die Gefahr, dass er damit abhaut oder versucht schon mal etwas raus zu nehmen! Die Belohnung kommt ja sogleich :zora: .

Ich mache dies nicht täglich und wenn dann höchstens 2 mal.Wenn es gut gegangen ist hör ich auf und lob ihn auch mit der Stimme. D.h. der nimmt auf und bringt auf direktem Weg und legt ihn mir ihn die Hand.

Dass er den Dummy jagt oder damit spielt gibt es nicht. Danach wird mit etwas anderem gespielt.

 
Chery hat ja zu Beginn überhaupt nicht mit mir gespielt oder gearbeitet und der Preydummy war so das Erste, mit dem ich an sie herankam (Strassenhund und Aussicht auf Futter sag ich da nur *g*).

Ich habe sie den Dummy erst nur ins Maul nehmen lassen und wenn sie ihn mir auf ein "Bring" in die Hand gab, gabs Leckerli daraus. Dann habe ich den Abstand vom Dummy zu mir langsam und in kleinen Schritten verlängert.

 
Da Diuni mir nichts apportierte habe ich es mit diesen Futterbeutel hingekriegt. Aber wie bei dir nahm sie den Beutel und rannte weg und wollte ihn selber aufkriegen. Da habe ich einfach eine lange Leine oder Schleppleine an Diuni angemacht damit ich sie so zu mir ,,ziehen,, konnte. Also es war ja dann kein ziehen sondern einfach ein verhindern dass sie wegrannte. So kam sie in meine Richtung was ich schon im Ansatz belohnte auch wenn sie es fallen lies und es schlussendlich nur 1m getragen wurde. So baute ich es immer mehr aus. Bis sie es mir nun in die Hand gibt. Sie liebt den Beutel, sucht und bringt ihn. Nun füttere ich sie nur noch ganz selten aus dem Beutel. Meistens nehme ich das Leckerli von mir, geht schneller und sie erwischt dann nicht ein ganzes Maul voll. :D

Pyri apportierte als Welpe schon jedes Spielzeug/Stecken oder was auch immer. Beimn Futterbeutel aber war das selbe wie bei Diuni, sie wollte ihn selber aufmachen und rannte damit weg. Also auch Hund an die Leine. Ich unterscheide ob normales Spielen oder apportieren. Apportieren kommt immer ein Sitz im Fuss, bleib, Beutel nach vorne legen oder werfen, dann schicken und bringen.

Eigentlich hätte ich bei Pyri den Futterbeutel nicht gebraucht. Ich nutze ihn einfach um das Apportieren den Hundis schmackhaft zu machen, mehr will ich nicht. Sie könnten ja genau so ihr Lieblingsspielzeug suchen und bringen, dazu bräuchte es kein Futterbeutel. Aber ohne das Ding würde Diuni heute noch nicht apportieren. ;) :D

 
1. Schritt: Der Futterdummy ist nicht gleich zu behandeln wie jedes Spielzeug, denn er hat einen anderen Stellenwert aus Hundesicht. Da er Futter beinhaltet ist er eine wichtigere Ressource wie ein normales Spielzeug. Deshalb sollte dies zuerst klar sein, wer den höheren Besitzanspruch auf dieses Ding hat. Deshalb sollte der Halter als erstes über drei Tage hinweg, diesen Dummy immer wieder mit sich herum tragen, in der Hosentasche stecken (für Hund sichtbar) dabei haben. Der ist unheimlich wichtig. Der Hund kriegt ihn noch überhaupt nicht, denn der Halter beansprucht das für sich.

2. Schritt: Wenn der Hund was sonst macht, kriegt er Futter aus der Beute oder bei Schnellfressen, Guddi rausnehmen, auf wieder verschlossene Beute hinlegen und dem Hund auf der Beute hinhalten.

3. Schritt: Zu Hause anfangen den durch Schnur oder Leine gesicherten Preydummy, einsetzen. Hund neben sich sitzen und warten lassen (bin jeweils auch am Boden gesessen) und den Dummy dann nur so auf "Sich-Ausstreck-Länge" hinlegen und den Hund holen schicken. Sobald er den Dummy hat leichter Impuls an der Leine zu sich mit locken und dann belohnen. Der Hund muss die Verknüpfung machen, dass dieses Ding dem Besitzer ist und ihm wichtig ist, und er das Helferlein ist, dass es suchen, aufspüren muss und bringen muss, dann darf er an der Beute partizipieren. Dann langsam erst Distanz steigern oder mit verstecken des Dummys anfangen.

Wichtig ist, keine zu grossen Schritte zu machen, sondern langsam aufbauen. Neue Übungen anfangs immer im Haus aufbauen, denn der Stress um diese Beute ist draussen sehr gross und die Abhaugefahr mit diesem Ding ebenfalls. Wenn der Hund einmal Selbstbedienung geschafft hat, dann kann man die Arbeit damit so gut wie vergessen und dies löst beim Hund noch sehr viel mehr aus, denn er hat Kontrolle über die Ressource Futter gegenüber dem Halter gewonnen und dies kann auch ziemliche Auswirkungen auf sein sonstiges Verhalten haben.

Habe versucht es möglichst knapp und übersichtlich zu beschreiben. Sollte etwas Unklar sein, frag bitte einfach nach.

 
@disthen
herzlichen dank für die schöne ausführung.
mein terrier apportiert mir überhaupt nicht. werde es mal so versuchen wie du es beschrieben hast.