Auch ich bin diesen sogenannten Raufergruppen gegenüber eher skeptisch eingestellt und das was der Name aussagt, sollte ja eigentlich auch nicht gewünscht sein.
Und zudem finde ich, ein unsicherer oder auch ein nach vorne gehender Hund soll erst in ganz entspannten Situationen lernen, Hundebegegnungen zu meistern. Und gleichzeitig soll er erfahren, dass er Unterstützung von seinem Menschen bekommt, dass dieser ihm aber durchaus auch Grenzen aufzeigt. Dazu eignen sich die sogenannten Socialwalks, privat organisierten Treffs oder Orte, an denen Hundebegegnungen auf Distanz möglich sind und allfällige direkte Begegnungen kontrolliert ablaufen viel besser.
Erst dann erachte ich es sinnvoll, über freie Begegnungen in Gruppen nachzudenken. In denen der Hund nun auch lernt, dass das neu gelernte Verhalten ihm auch hier zu entspannten Hundekontakten verhilft bzw. wenn es ihm zu viel wird, dass er sich an seinen Besitzer wenden kann.
Und wenn dann diese "Raufergruppen" so wie von Lennox2010 beschrieben funktioniert und nicht so wie von Desi erlebt, dann sehe ich durchaus langfristig auch einen Nutzen darin. Aber dafür braucht es erstens sehr gut ausgebildete Trainer, die wissen, wann sie splitten müssen und wann sie es laufen lassen dürfen. Aber auch Gruppen, die aus genügend Konfrontation vermeidenen Hunden bestehen, in die immer wieder mal ein neuer Hund integriert werden kann, die aber auch bereit sind, dem anderen mal seine Grenzen aufzuzeigen, ohne dabei zu übertreiben.
So wie Desi die Raufergruppe erlebt hat, scheint es eher eine Gruppe gewesen zu sein, in der die Hunde mehr oder weniger auf sich selbst gestellt waren (evt. noch kontrolliert durch unbekannte Trainer) und jeder Hunde schauen musste, wie er die für sich beste Strategie entwickelt, um nicht unter die Räder zu kommen - und irgendeiner der Hunde wird aber auch der Gewinner gewesen sein. Wenn man Glück hat, hat der Erstere dann tatsächlich auch gelernt, dieses Verhalten in den Alltag zu übernehmen - aber der Stärkste auch, dass er gewinnen kann.
Aber da Hunde gerade das Positive schlechter generalisieren hat man aber evt. auch Pech und die Hunde haben dies nur für diese Gruppe, diesen Platz und mit diesen Trainern abgespeichert. Und haben daneben noch soviel Energie, Frust und Stress in dieser Gruppe aufgebaut, dass sie dies am nächst Besten auslassen oder noch unsicherer sind.
Moni