Reaktion auf "hohen" Fleischanteil

Disthen

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26. Jan. 2009
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Liebes Experten-Team!

Ich habe ein Zwergpudeldame (10 Jh.) und eine Labi-Dame (5 Jh.). Bei beiden Hunden habe ich festgestellt, dass sie auf sogenannte "gute" Futter mit hohem Fleischanteil negativ reagieren. Beim Pudel konnte ich feststellen, als ich mal Anifit ausprobierte, wie auch bei selber kochen, Barf-Experimente, dass ihr die Kniescheibe rauszuspringen beginnt. Dies meist so erst nach 3 Wochen mit einer "lehrbuchmässigen" Futterumstellung zuvor. Sonst passiert dies vielleicht 4-5 mal im Jahr, wenn sie eine blöde Bewegung macht. Der Labi reagiert mit Dünnpfiff. Beide Hunde haben überhaupt keine Probleme mit "normalen" Trofu-Sorten und auch überhaupt nicht empfindlich wenn ich unter diesen Wechsle. Es braucht einfach genügend Kohlenhydrate drin, sonst krieg ich Probleme. Nun hört man aber immer, dass dies schlecht sei für den Hund. Wieso, wenn sie es ja vertragen und das Andere nicht? Gibt es für das auch eine fachliche Erklärung?

Herzlichen Dank im Voraus für die Beantwortung meiner Frage.

Lg
Disthen

 
Eine fachliche Antwort kann ich dir leide auch nicht bieten. Ich kann aber diese Erfahrung insofern für zumindest Venia mitteilen, dass sie bei zu hohem Fleischanteil mit Durchfällen reagiert. Ich mische meinen Hunden den Grau Flockenmixer unter, der zerfällt nicht zu Mus, hat keine Konservierungsstoffe und ist für mich bisher mit Abstand der Beste den ich probiert habe:)

 
@Idesiree: Hast du die Anleitung zu diesem neuen Unterforum gesehen? Wir haben neu eine Experten-Fragestunde jeweils am Mittwochnachmittag und sammeln in diesem Unterforum die Fragen für das Expertenteam. Anleitung findest du angepinnt im Unterforum. ;-)

 
Liebe Disthen

Der Hund ist ein Fleischbetonter Allesfresser. D.h. im Gegensatz zur Katze, die ein reiner Fleischfresser ist, hat der Hund ein grosses Nahrungsspektrum und auch ein grosses Anpassungsvermögen. (Wölfe fressen in der Natur Beutetiere und pflanzliche Nahrung). Somit ist es nur artgerecht wenn der Haushund, genau wie der Wolf, Fleisch, pflanzliche Nahrung und Knochen enthält.

Zur allgemeinen Info: Es wurde kürzlich eine neue Studie veröffentlicht, die zeigt, dass sich Wölfe noch besser an die Verdauung an Kohlenhydrate angepasst haben, als das bisher angenommen wurde.

Kohlenhydrate gehören zu den energieliefernden Nährstoffen und sind lebensnotwendig. Man kann die Kohlenhydrate in zwei Gruppen einteilen:

1. einfach: z.B. Honig, Kristallzucker, Obst, Molkereierzeugnisse

2. komplexe: z.B. Kartoffeln, Chicorée

Was ist die Rolle von Kohlenhydraten? Einfache Zucker liefern Energie

Stärke liefert Energie und Kohlenstoff

Ballaststoffe fördern die Gesundheit des Verdauungstrakts

Generell gilt, dass je besser die Verdaulichkeit der im Futter enthaltenen Nährstoffe ist, desto besser wird es vom Körper aufgenommen und verwertet.

Ich würde Dir raten, wenn Du mit einem normalen Trockenfutter zufrieden bist und Deine Hunde gesund sind, dann auch nicht zu wechseln.

Ich hoffe, wir konnten Deine Frage beantworten.

Euer Ernährungs-Ratgeber

 
Fleischbetonter Allesfresser? Ist das eine neue Gattung??? :ugly:

Sorry, einen Ernährungsberater der von der Firma Purina gesponsert wird kann ich persönlich nicht ernst nehmen ;-)

 
Hunde gelten nicht als reine Carnivore... das wird tatsächlich teilweise so genannt, also Carnivore mit Neigung zum Omnivore.

 
Carnivore heisst Raubtier- und das ist und bleibt ein Hund auch... sein ganzes Gebiss und die Verdauung sind die eines Raubtieres, auch wenn er sehr anpassungsfähig ist, wird er nicht zum Hausschwein- und so manches Industriefutter wäre wohl besser als Schweinefutter geeignet :escape:

 
Nein, Carnivore heisst Fleischfresser. CarnivorA heisst Raubtier.

Ein Bär ist z.B. auch ein Raubtier, das aber auch von sich aus Beeren frisst.

 
Falsch Silvie, Carnivore heisst Fleischfresser.


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Ich zitiere mal aus Wiki:
Fleischfresser (Carnivore) sollten nicht mit der Ordnung Raubtiere (Carnivora) verwechselt werden. Carnivora sind nicht zwangsläufig Carnivoren und Carnivoren nicht zwangsläufig Carnivora, da es sowohl Fleischfresser gibt, die nicht der Ordnung der Raubtiere angehören, als auch Raubtiere, die sich, wie viele Bären, überwiegend von pflanzlicher Nahrung ernähren und somit zu den Allesfressern gehören.



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Aha, also ist es in Ordnung das wir unseren Hunden Industriefutter geben das zu 2/3 aus Getreide und 1/3 aus irgendwelchen Schlachtabfallmehlen besteht?

 
Nein, das sagt niemand. Wir reden hier lediglich über die Tatsache, dass Hunde eben Fleischbetonte Allesfresser sind. Also keine reinen Fleischfresser, sondern welche die auch andere Bestandteile verwerten können. Dich hatte ja der Begriff gestört.

Die Inhaltsstoffe des Futters ist eine andere Baustelle

 
@Ernährungs-Ratgeber: Besten Dank für die Erklärung!

@Silvie: Danke für deine kreativen Äusserungen in meinem Experten-Frage-Thread. :irony: Es ist meine persönliche Entscheidung was und wie ich füttere und das Experten-Team hat mir weder eine Fütterung mit Trockenfutter empfohlen, noch ihre Marke, oder?! Bleib bitte fair und akzeptiere, dass es verschiedene Fütterungsarten gibt und jeder Hundebesitzer selber entscheiden kann, wie er füttert. Danke!

 
Nicht der Wolf wurde anpassungsfähiger, sondern unsere Hunde - was von der Evolution her rein logisch ist.

Es handelt sich in der Studie dabei um zehn Gene, welche die Verdauung von Stärke im Gegensatz zum Wolf begünstigen.

Hier noch denn Link zur Studie (Englisch):

http://www.nature.com/nature/journal/vaop/ncurrent/full/nature11837.html

Nicht verändert hat sich meines Wissens hingegen die Verdauungsphysiologie, weshalb für mich nicht logisch ist - das Kohlenhydrate bzw. Getreide - lebensnotwendig sind.

Ausnahmen gibt es, wie Bsp. Hunden, bei welchen der Metabolismus (Stoffwechsel) höher kurbelt bzw. beansprucht wird wie Bsp. den Windhunden (Sprinter), Leistungshunden oder auch bei Erkrankungen, wie Bsp. Leishmaniose.

Wenn es vertragen wird, dann können Kohlenhydrate bzw. Getreide in meinen Augen gefüttert werden, sie sind doch aber nicht lebensnotwendig.

Was ich noch anmerken möchte; Getreide bzw. Kohlenhydrate sind eine der häufigsten Allergieauslöser und meist auf Fehlgärungen im Magen-Darm-Trakt zurück zu führen.

P.S.: Ich hab das schon richtig verstanden, dass man hier nach der Antwort des Ernährungsberater weiter disktieren darf oder?

 
Ja, ja man kann weiter diskutieren. Solange es auch um die frage geht;) :)

Du nimmst ja jetzt einfach mal an, dass sie von dieser studie spricht. Wissen tun wir es ja aber nicht. Aber mit deiner erklärung hätte ich ja zwei abnormale hunde, die probleme bei zu viel fleisch haben. Es ist aber so und mir spielt es im prinzip keine rolle was ich füttere auch gerne mehr fleisch, nur vertragen sie es nicht.:what:

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Genau, ich nehme es an - da es sonst fast keine fundierten Studien zur Kohlenhydratfütterung gibt und diese momentan in aller Munde ist.

Ja und Nein. Wenn Frischfleisch in normalen Mengen nicht vertragen werden, dann deutet dies in meinen Augen meist auf eine Stoffwechselstörung in der Verdauung hin und diese sind nur bis zu einem gewissen Punkt umkehrbar bzw. der Organismus findet andere Wege, da er höchstanpassungsfähig ist. Bezieht sich das "hohen" Fleischanteil auf Trocken- / Nassfutter so kann ich sagen, dass es doch Fertigfutter gibt, die einen zu hohen Rohproteinanteil haben und dies wirklich nicht gerade gesundheitfördernd ist.

Was ist denn bei euch ein "zu viel" an Fleisch?

Änderung: Frage gelöscht, da nicht notwendig.

 
@blättermagen: ich würde gerne zu diesem Thema die Frage an dich stellen, ab welcher Menge Fleisch beim Nafu&Barfen oder Proteinanteil im Trofu du ein gesundheitliches Risiko siehst und warum?

 
@blättermagen: Sorry, dass ich erst jetzt antworte, wir hatten Reitturnier seit Mittwoch bis Sonntag und ich kam nicht dazu. :D Zu viel an Fleisch ist nicht ganz einfach zu definieren über eine Prozentzahl, da ich teils ja noch so Karotten, Bananen, Äpfel gebe. Aber kann dir einfach mal so Anhaltspunkte geben, vor allem beim Pudel, da die mir das bevor Labi kam, nicht ass. Anifit war bei ihr ganz schlimm. Hatte das in den Anfängen ausprobiert, als es aufkam. Selber kochen/vom "Tisch" füttern auch. Barf ging bei ihr gar nicht, da sie das Fleisch verweigerte, wenn es nicht klitzeklein geschnitten oder puriert war und sobald Gemüse dabei oder darunter war, frass sie es auch nicht. :ugly: Hundefutter Orijen, ganz schlimm. Das ist so das, was mir in den Sinn kommt.

Momentan haben meine Trainer (in der Schüssel) und Allfresh (tagsüber zum Jagen/erarbeiten) und eben mal noch so Gemüse/Früchte meist am Mittag und damit geht es tiptop.

Kann dir leider keine genauere Definition geben.

 
@blättermagen: Du hast absolut Recht, es war genau diese Studie gemeint und an Stelle von Wolf sollte Hund stehen---sorry!! :blush: