Schleppleinen-Training

Fay

Erfahrener Benutzer
01. Apr. 2011
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Wir wohnen ja mitten in einem Naherholungsgebiet und Fay hat sich leider bei uns zuhause zur Jägerin entwickelt. An fremden Orten wie auch in unserem „Mittagsspaziergang-Wald“ kann ich sie problemlos frei lassen, aber bei uns zuhause kennt sie es einfach zu gut und sobald sie eine Spur gewittert hat, sind die Ohren verschlossen und weg ist sie. Deshalb kam sie bei uns im Wald nur noch an der Flexi raus. Da ich das sehr schade fand, habe ich mich entschlossen, sie an die Schleppleine zu nehmen und so stecken wir nun mitten im Training. Und ich muss sagen, dass ich komplett überrascht bin.
Zuerst habe ich sie an die Schleppleine gewöhnen wollen, aber das brauchte bei Fay nicht wirklich viel, da man ihr wohl alles anziehen könnte, ohne dass es sie stört.
Also habe ich vor 10 Tagen mit der Schleppe angefangen. Sobald da Ende der 10m Leine fast erreicht war, rief ich einfach „Stopp“. Sie lief 3 mal in die Leine, bis sie es kapiert hatte und es reichte, wenn ich nur noch „Stopp“ rief und sie blieb sofort stehen. Es dauerte auch nur einen Tag, bis sie den Radius im Griff hatte und sie von alleine anhält und zurück blickt.
Am Samstag gingen wir dann auch so durch den Wald und auf einmal raschelte es und 3m vor Fay kreuzte ein Reh den Weg. Sie sprang sofort in die Leine und kläffte und ich hatte echt Mühe sie wieder runterzufahren. Am Sonntag auf dem Spaziergang dasselbe Spiel. Wir liefen durch den Wald und auf einmal raschelte es und ca. 5m neben uns liefen Rehe den Hang hinauf. Ich rief ein „Stopp“ und Fay blieb stehen, kläffte zwar, aber die Leine blieb locker. Tja, ich war doch seeeehhrr erstaunt.
Gestern dann wieder eine Rehbegegnung (bei uns sind sie alle wirklich sehr nahe) und was macht Fay: sie rennt 2 m in ihre Richtung und bleibt selbständig stehen, ohne dass ich was gerufen haben und kläfft, ist ganz angespannt, aber geht nicht weiter, die Leine wieder locker.
Klar ist sie jetzt überall an der Schleppe, nur wenn ich der Strassen entlang gehe, ist sie an der kurzen Leine, aber dass sie es so rasch kapiert überrascht mich doch sehr. Ich glaube auch, wenn mich jemand beobachten würde, würde er denken, dass ich einen an der Klatsche habe, da es immer ein überschwängliches Lob gibt, wenn sie selbständig zurück blickt.
Für mich ist auch klar, dass sie noch einige Zeit (und ich meine hier Monate) an der langen Schleppe bleibt und sie dann immer wieder verkürze, aber ist es normal, dass ein Hund so rasch reagiert?
Ich bin mir übrigens auch bewusst, dass es sicher Rückschläge geben wird.

Und noch eine Frage: am Mittag bin ich oft mit einem Hunderudel unterwegs und da ist es schon vorgekommen, dass ein anderer Hund auf die Schleppleine gestanden ist und Fay so eingebremst worden ist. Sie blickt dann mich an und ich gebe ihr das Kommando, dass sie wieder frei laufen darf. Aber da mache ich mir schon Gedanken, wie sie es verknüpft, da sie ja ohne Vorwarnung in die Leine läuft. Wie handhaben es hier die Schleppleinen-Profis?

 
Ich bin zwar nicht unbedingt ein Profi, aber hatte mit Luna auch schon Schleppleinen training.
Wie lange die Leine ist, lernen die meisten Hunde sehr schnell. Sie wissen aber meistens auch sehr genau wenn die Schlepp nicht mehr dran ist. ;-) Deshalb auch wenn du das Gefühl hast es klappt gut noch 2-3 Wochen länger dran lassen und immer wieder mal dran machen. Wenn es nötig ist, z.B. im Wald, immer dran behalten aber am Boden hinterher ziehen lassen und gar nicht mehr halten. Dies bringt dann auch schon was.
Ich würde wenn ein anderer Hund beim Spiel drauf steht und sie dich anblickt, so tun als wäre nichts. So oft kommt das ja wahrscheinlich auch nicht vor. Wenn sie zu dir kommt immer loben.
Wenn sie kläfft und nicht leicht runter kommt wenn sie ein Reh sieht oder sonst was, würde ich zackig in die entgegengesetzte Richtung gehen. Am Anfang wird sie irritiert sein und nur langsam mit dir mit und zu dir kommen, aber mit der Zeit wenn du sie immer ausgiebig lobst wenn sie kommt, wird sie lernen, wenn ich kläffe rupft die in die andere Richtung und wenn ich schön brav zu ihr hin gehe dann bin ich die Beste. :D Nach einer Weile musst du nur 1-2 Schritte in die andere Richtung machen und sie kommt. Einfach unbedingt Geschirr und kein Halsband an die Schlepp.

 
Danke Luna für deine Antwort.
Wir sind soweit, dass ich die Leine nur noch am Boden schleifen lassen. Aber einfach so, dass ihr Radius gross genug ist, dass ich sie noch greiffen könnte. Habe hier auch eine Markierung in die Leine gemacht und wenn diese mal erreicht ist, sage ich nur "Warten". Mache hier extra einen Unterschied, denn das "Stopp" will ich als Notfallzeichen.
Richtungswechsel bringt bei ihr nichts, habs schon 2-3 mal versucht, aber da kann ich noch 150 m retour gehen, dass beruhigt sie nicht. Bei ihr bringts am meisten, wenn ich zu ihr gehe und mich neben sie knie und sie so runterfahre :D
Wenn in Zukunft ein spielender Hund auf die Leine tritt, werde ich so tun, als wäre nichts.
Fay ist momentan Geschirr und Halsbandträgerin. Die Schleppleine ist am Geschirr und die kurze Leine ist am Halsband.

 
Wir arbeiten gerade auch mit der Schlepp, da Kimahri das Jagen für sich entdeckt hat. Und er hat es zu meinem grossen Erstaunen auch sehr schnell begriffen. Bereits nach 2x drauftreten und energischem "Nein" sagen, klappt das so, dass er bei dem Kommando alleine stehenbleibt.
Gerade heute da war er frei und etwa 10m vor und fliegt ein Fischreiher (die findet er gerade suuuuperspannend) auf. Ich ganz aus Reflex "Nein" gesagt, eigentlich ohne viel Hoffnung und er ist doch tatsächlich stehen geblieben.
Er fährt zum Glück nie so hoch dass er lange kläfft und unter Spannung steht nach einer Wildbegegnung. Ein bis zweimal kurz "Wuff" und hinterher Starren, aber wenn ich ihn weiter locke, kommt er meist dann ohne grosse Probleme normal weiter.
Mir ist auch klar, das trotz des verblüffend schnellen Erfolges die Schlepp noch lange dranbleibt, bzw immer wieder mal dran kommt.
Viel Erfolg bei eurem weiteren Training.

 
Bei meiner jagenden Podenca ist dies natürlich eine Endless-Story....darum habe ich betreffend Schleppi diverse Literatur gewälzt. Was mir auf jeden Fall einleuchtet, ist dass beim Wechseln von Schleppi zu keiner Schleppi, der Hund dies eben schnell kapiert. So finde ich den Tipp, wenn die Schleppi abgemacht wird, dass man am Anfang einfach eine dünnere Schleppi dranmacht, so dass man selbst ein gutes,lockeres Gefühl hat und der Hund den Übergang auf leinenlose Zeiten schleichend erlebt.(Die dünnere Leine kann Folgendes sein: Wäscheleine, Paketschnurr, dünnere Schleppi als vorher etc. halt einfach je nach Grösse des Hundes). Dieser Trick ist aus dem Buch von Pia Göring, Antijagdtraining, welches sehr zu empfehlen ist - auch für nicht jagende Hundis. Da hats auch sonst echt gute Tipps drin. Natürlich gibt es auch die Variante, dass man immer wieder ein Stück von der Schleppi abschneidet...was ich persönlich nicht so gut finde.

 
Danke auch euch für eure Antworten.
Hmmmm das mit der dünneren Schnurr leuchtet mir auch ein...muss mir mal Gedanken machen, welche Variante ich dann zum "abgewöhnen" verwenden werde...aber bis dahin wird ja noch einige Zeit vergehen.

 
Rhian hat schnell begriffen, Splashs Schleppleine auszuweichen, aber mit andern Hunde spielen lassen an der SL ist für mich No Go. Entweder die Schlepp wurde abgemacht, oder es wurde nicht gespielt.

Rhian hatte seinerzeit den Radius der Schlepp auch recht schnell begriffen, aber das war einfach, weil sie leinenschlau ist. Auf ihren Freilaufradius hatte es keinen Einfluss. Splash ist der Typ Hund, der sich nicht um die Länge der Schlepp kümmert, und immer per Kommando gestoppt werden muss, oder eben reinrennt. Das kann gerne auch 50x hintereinander sein. Er ist nicht schwer von Begriff, aber es ist ihm schlicht egal. Für ihn ist daher Schleppleinentraining sinnfrei; ich brauche die bloss gelegentlich als Sicherung.

 
Ich Weißdass dieser Beitrag nicht gerade von gestern ist und sich das ThemaSchleppleine sicher schon entschärft hat. Jedoch möchte ich gerne schreiben wieich es jetzt gerade mit der Jüngsten handhabe.

Unsere Kleine hat seit dem ersten Tag zuhause eine schleppleine an. Immer?Nein, ganz am Anfang hatte sie eine im Haus an, jedoch nur ca. 2 Meter lang esging nur darum dass sie lernen musste eine zu Tragen dass das nichts schlechtesist und hätte sie sich am Tischbein versucht so hätte ich einwirken können.jedoch ist unsere Kleine ein Muster von Welpen gewesen was das zerstörenbeinhaltet. Mit reinbrunzen war sie die amtierende Weltmeisterin. :) Aber auchdas haben wir im Griff! Jedenfalls fast immer:)

Zurück zum Thema: Da wir ja mehr als ein Hund haben, hat die Kleine ausser derLeine fürs Gassi gehen eben auch die Schleppleine an. Wenn ich sie freilasse(von der Gassigeh-Leine lasse), nehmen ich nur das Ende der Schleppleine in dieHand. Sollte einer der anderen aus Versehen auf die Leine stehen oder reinlaufen,so tu ich nichts dergleichen.

Meine Idee ist folgende: Die Schleppleine soll dazugehören und alsselbstverständlich angenommen werden.

Und somache ich es beim Spazieren, rennt meine Hündin in die Schleppleine so gebe ichkeinen Laut von mir. Schaut sie nun zu mir ruf ich sie mit nur einem Kommandoab. Kein Ruck kein Zupf! Ist sie bei mir wird zusammen gespielt oder es gibtein Guddi. Wenn ich sie Abrufe bevor sie den Maximum Radius erreicht hat, achteich dass sie mich jedenfalls jetzt am Anfang annimmt, herschaut oder die Ohrenin meine Richtung deuten. Das Kommando klappt schon sehr gut, da ich immer nureinmal rufe und sonst den Hund hole. Nun weiß sie dass wenn der Alte ruft mansofort zu erscheinen hat den es gibt ja immer was Leckeres oder aber einkleines Spiel. Wenn nicht gibt es ein Hundeangepasstes Verbales Donnerwetterwas keiner meiner Hunde toll findet.

Sie istjetzt so weit, dass wenn sie etwas sieht, sie sich zuerst mit einem Blick zumir absichert bevor sie losgeht.

Wie langich die Schleppleine noch drauf lasse Weiß ich nicht aber ein paar Monate werdeich dies lassen so dass es sich festigt.



 


sie dass wenn der Alte ruft mansofort zu erscheinen hat den es gibt ja immer was Leckeres oder aber einkleines Spiel. Wenn nicht gibt es ein Hundeangepasstes Verbales Donnerwetterwas keiner meiner Hunde toll findet.

Was soll denn das für ein Donnerwetter sein? Ein Hund zu "bestrafen" weil er nicht kommt ist doch der falsche Ansatz. Der soll das zu mir kommen nur mit positiven verbinden, nie mit was negativen.Und warum so lange an der Schlepp?

 
@Antajo

bei mir gibts durchaus auch mal ein ermahnendes "Hee" wenn mein Kehrkommando mit Durchzugsohren überlaufen wird weil man spannenderes zu Riechen oder Sehen hat...Finde ich nicht nur falsch, solange das Herkommen immer positiv gehandhabt und belohnt wird, sei es stimmlich, mit Guddi oder Spiel...

 
ach so, ja...aber das ist ja dann vor ankommen des Hundes. Bei mir gibts dann auch einen anderen Tonfall.

 
ja, das mach ich auch nicht, schimpfen wenn der Hund am kommen ist;-)

 
Wer beschimpft schon seinen Hund wenn er kommt! Ich nicht.
Ich wechsle nur den Tonfall so dass es für den Hund klar ist dass es so nicht geht wenn ich ihn holen muss. Kommt sie nur einen Meter freiwillig Wechsel ich auf freundlich so dass sie merkt dass es gut ist zu kommen.

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Weil ich sicher sein will dass es in Fleisch und Blut übergegangen ist wie weit man beim Gassigehen vom Alten weg bleibt oder vorläuft und dass so immer zuerst nachfragt wenn was auf uns zukommt oder kreuzt. Es macht ja nichts wenn sie dran ist der Hund bemerkt es irgend wann nicht mehr.

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@Troll: Was für eine Schlepp hast du denn? Wäre es nicht möglich, dass es mit einer anderen Breite/Form vielleicht besser gehen würde?

 
Oki, dachte nur vielleicht könnte man ja etwas finden, was etwas besser flutscht ;)

 
Stimmt auch wieder...naja, eine Flex ist ja besser als nichts (ich hasse die Dinger)

 
Flexleine in eine 3 fach verstellbare einfedeln und diese Umhängen :) wenn es zu matschig ist oder wir an vielen gerodeten Maisfelder vorbei kommen, nehme ich auch lieber die Flex als X-mal zu entfedeln odern Kilo Matsch mit zu tragen.