Schnauzengriff

Jovia

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12. Sep. 2012
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Letztens habe ich eine Bekannte getroffen die einen Hund aus dem Tierheim hat. Sie trainiert mit ihm soziale Kontakte. Nun hat der Hund bzw die Halterin das Problem dass wenn er anfängt zu bellen sie ihn fast nicht mehr ruhig kriegt. Sie übt nun so dass sie ihm die Schnauze zuhält und ihm das Kommando "ruhig" gibt. Wenn sie loslässt und er ruhig bleibt belohnt sie ihn. Ich war etwas geschockt, aber als sie dann von mir die Nachteile wissen wollte konnte ich nicht genau sagen was mich daran stört, ausser dass es für mich persönlich mit Gewalt zu tun hat bzw ich nicht genau erkennen kann ob dies wirklich Sinn macht.

Darum nimmt es mich jetzt einfach mal wundee was ihr darüber denkt.

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Naja, Gegenfrage - wenn ein Kind im Migros kreischt, die Mutter dies packt und den Mund zuhält, bis es still ist - findet sie das denn OK bzw ist das eine Erziehung, die sie auch anwenden würde ?
Und ja, ich finde, das kann man schon vermenschlicht darstellen. Ich finds Quatsch, ob Kind oder Hund.

 
Ich könnte mir vorstellen, dass der Hund mit der Zeit - evt. nur bei gewissen Situationen - vor der Hand der Halterin weicht.

Hundetier kann ich zum Beispiel in gewissen Situationen nicht mit der Hand berühren ohne grössere Verletzungen zu riskieren. Ich denke mir, dass kommt auch von gröberen Massregelungen in seiner Vergangenheit...

 
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Wer bei einem "nur" bellendem Hund schon den Schnauzengriff anwendet/anwenden muss, was macht der dann bei einem richtigen Problem? den Alphawurf? 

nee im Ernst, also Schnauzengriff stammt aus dem Repertoire der alten Hundeverkorkser, die die auch andere Starkzwangmethoden gut heissen. Da sollte man schleunigst die Finger von lassen und sich an kompetente Hundetrainer wenden. Bevor der Hund handscheu wird am besten ^^

Mit treffenden Worten ist der Schnauzengriff hier beschrieben. Lies bitte:  http://www.hundeschule-wetzikon.ch/www/index.php/aktuellesinfos/der-schnauzengriff.html

edit.  sie trainiert also soziale Kontakte?! aber doch nicht so. Ein Hund der dermaßen aufgeregt ist, unter Stress steht, sein Bellkonzert ist das Ventil dafür, kann gar nichts lernen.

 
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Den schnauzen Griff anwenden wen der Hund schon erregt ist und Bellt macht einfach gar keinen Sinn... Schnauzgriff sowiso in der Situation!! :confused:

 
Besser wärs das bellen schon im Ansatz zu erkennen (bevor er bellt) und dan Korrigieren/umlenken und ihm eine Alternative geben, ruhiges schauen bestätigen oder ein platz/sitz. 
bei June ist es ein Platz, wenn sie sich zu sehr aufregt oder übertreibt muss sie ins Platz... da ist sie auch in der Lage die Situation zu analisieren und fährt automatisch runter! Vorausgesetzt natürlich ich selber bleibe auch ruhig  ;-)

 
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Danke erstmal für eure Antworten.
Sie trainiert ähnlich wie ich, einfach ohne Clicker.
Ich kenne aber das Problem dass es einfach Situationen gibt in denen man keine genügende Distanz schaffen kann. Ich handhabe dies dann so dass ich einfach vorbeilaufe.
Ich hätte auch Angst dass Luna mit der Zeit handscheu werden würde.


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Wer bei einem "nur" bellendem Hund schon den Schnauzengriff anwendet/anwenden muss, was macht der dann bei einem richtigen Problem? den Alphawurf? 
 
nee im Ernst, also Schnauzengriff stammt aus dem Repertoire der alten Hundeverkorkser, die die auch andere Starkzwangmethoden gut heissen. Da sollte man schleunigst die Finger von lassen und sich an kompetente Hundetrainer wenden. Bevor der Hund handscheu wird am besten ^^
 
Mit treffenden Worten ist der Schnauzengriff hier beschrieben. Lies bitte:  http://www.hundeschule-wetzikon.ch/www/index.php/aktuellesinfos/der-schnauzengriff.html
 
 
edit.  sie trainiert also soziale Kontakte?! aber doch nicht so. Ein Hund der dermaßen aufgeregt ist, unter Stress steht, sein Bellkonzert ist das Ventil dafür, kann gar nichts lernen.

Danke für den interessanten Link.

Muss sie aber etwas in "Schutz" nehmen. Sie nimmt das Training schon ernst und es ist nicht so dass sie diesen Griff dauernd verwendet. Ich glaube ganz einfach dass sie ab und an überfordert ist mit dem Gebelle.


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naja, vielleicht bin ich da etwas unzimperlich, aber ich find das ehrlich gesagt nicht schlimm. musste meinem hund auch schon den mund zuhalten als sie es mit dem kläffen übertrieben hat. gerade nachts in einer mietwohnung muss man sich halt irgendwie helfen. mein hund hat null schaden davon getragen, weicht nicht von der hand, hasst mich nicht, wirkt nicht verunsichert... ich habe jeweils dazu psssssst gesagt, und man staune, sie hat tatsächlich den zusammenhang kapiert... bei psssst hört sie zwar nicht auf zu bellen, dämmt aber die lautstärke/kadenz... nicht, dass ich das als ultimative erziehungsmethode empfehlen würde, aber es gibt halt nicht nur schwarz und weiss... und ganz ehrlich, in den situationen, in welchen ich das angewendet habe, habe ich das nicht sls massregelung im sinne eines schnauzengriffs verstanden, sondern als einzige möglichkeit, denn hund leiser zu stellen...sie hat nämlich unbeeindruckt durch die zuhaltende hand weitergewufft ;-)
also, ich würde das problem sicher mal grundsätzlich angehen, schnauze zu ist da nämlich nur symptombekämpfung... schlussendlich muss sie die erregungslage in den griff bekommen... aber wenn sie - bevor ihr die ohren platzen oder sie nachts im quartier negativ auffällt - dem hund mal mit der hand die schnauze zuhält, so wird der hund das ziemlich sicher schadlos überleben... er dürfte nämlich in dem moment so hoch drehen, dass er das 'schnauze zu' gar nicht mer richtig realisiert...

 
Ich frage mich schon, ob das was bringt. Was den Schnauzengriff angeht, den konnte ich früher bei meinem Jack Russell Rudel auch beobachten, den hat vor allem mein Rüde bei den sehr frechen Welpen benutzt, um diese mal etwas runter zu holen. Allerdings diese kneifen oder kurze beissen wie es oft beschrieben wird, konnte ich nie beobachten, es war eher ein lockeres Halten. Es gab sogar einen Welpen, der sich mit einer "krokodilrolle" wieder befreit hat  :biggrin:  

Aber zurück zum eigentlichen Problem. Ich kenne/kannte es von Senta, wenn sie ins Bellen kam, war sie nicht mehr ansprechbar, und somit auch nicht ruhig zu bekommen. Das Ziel sollte sein, als erstes den Hund in der Situation ansprechbar zu bekommen (nicht ruhig zu kriegen, das kommt später) Ich glaube nicht, dass ein Schnauze zu halten da geeignet ist. Es gilt die Aufmerksamkeit des Hundes von dem Abzulenken (im Sinne von Umlenken), was ihn zum Bellen bringt. Möglichkeiten gäbe es da viele, aber dazu müssten man Hund und Halter kennen und wissen, wieso der Hund überhaupt ins Bellen kommt. 

 
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zur zeit als ich meinen ersten flädi hatte, haben das viele hundemütter bei ihren welpen gemacht wenn diese nicht "parierten", aber das war eine andere zeit, ich glaube das hatte damals noch ochsenbein angewendet, war aber auch vor meiner zeit, ich habs einfach von unserer züchterin gehört. heute gäbe es doch andere massnahmen fürs bellen und nicht den schnauzengriff.

 
@brown sugar; äh, versteh ich dich jetzt falsch... Das Verhalten der Hundemütter hat sich verändert? Oder meinst du damit die Besitzer??

 
zur zeit als ich meinen ersten flädi hatte, haben das viele hundemütter bei ihren welpen gemacht wenn diese nicht "parierten", aber das war eine andere zeit, ich glaube das hatte damals noch ochsenbein angewendet, war aber auch vor meiner zeit, ich habs einfach von unserer züchterin gehört. heute gäbe es doch andere massnahmen fürs bellen und nicht den schnauzengriff.
@amma auch das verhalten der hundemütter ihren welpen gegenber hat sich verändert, von denen wendet heute kaum noch eine den schnauzengriff bei ihren welpen an weil die züchter/innen ein anderes verhalten als zu ochsenbeins zeiten anwenden und zeigen oder vorleben und somit an ihre hündinnen weitergeben. viellecht ist es so klarer. uns hat die züchterin von blackberry forest unserer ersten flädizucht noch gezeigt was ein über die schnauzegreifen ist und wozu es gut sein soll. selber bin ich keine verfechterin dieser methode, ich lege meine rüden auch nicht auf den rücken.

 
Na aber unter Hunden wird der Schnauzengriff schon noch angewendet, erst grad gestern live gesehen.

 
Na aber unter Hunden wird der Schnauzengriff schon noch angewendet, erst grad gestern live gesehen.
das denke ich mir, aber manche züchter "vermitteln" das nicht mehr so wie vor einigen jahren, jedenfalls die züchter die ich kenne auf der retrieverseite.

 
Mit Zucht und Züchtern kenn ich mich nicht aus.. Aber finde es etwas komisch, dass so etwas normal hündisches vom Menschen vermittelt werden muss bzw wird. Die Hündin gestern ist "bloss" ein Mischling und hat das einwandfrei angewendet gegenüber einem anderen Hund.

Soll nicht heissen, dass ich Deine Antworten in Frage stelle, gell :)

 
also ich glaube kaum, dass ein mensch das "vermitteln" muss. es ist normales, hündisches verhalten, genau wie futter hochwürgen für die babies (wird ja kaum ein züchter vormachen...), etc pp. bei allen whippetwürfen meiner freundin (zwei verschiedene mütter) und auch bei den barsoiwürfen (etwas weniger ausgeprägt) konnte ich dies beobachten. und zwar so heftig, dass die welpen geschrien haben.

aber ich bin ein mensch, kein hund und deshalb kommuniziere ich anders.

 
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Ich sehe das gleich wie sighthound, deshalb hatte ich auch nachgefragt. Als Erziehungsmassnahme heiße ich den schnauzengriff auch nicht gut, aber dass sich hündische Kommunikation verändert, weil der Mensch neue Erkenntnisse gewonnen hat, ist für mich so auch nicht nachvollziehbar. Für eine Mutterhündin ist der schnauzengriff ja nichts "böses", sondern einfach Kommunikation, sprich Grenzen setzen. Nicht mehr und nicht weniger!

 
Mit Zucht und Züchtern kenn ich mich nicht aus.. Aber finde es etwas komisch, dass so etwas normal hündisches vom Menschen vermittelt werden muss bzw wird. Die Hündin gestern ist "bloss" ein Mischling und hat das einwandfrei angewendet gegenüber einem anderen Hund.

Soll nicht heissen, dass ich Deine Antworten in Frage stelle, gell :)


es war mein ester flädi den ich dort gekauft hatte, die züchterin hantierte auch noch mit der zeitungsrolle, das auf den rücken legen des rüden, den schnauzengriff immer und immer wieder angewandt als massnahme und weiss ich noch was alles wurde dort praktiziert, heute sind dies und noch anderes mehr dinge die ich hinterfrage. vor jahren war es für mich so, dass ich einfach zuhörte und mir das herauspickte was für mich stimmte. ich glaube dass man den schnauzengriff bei einer hündin so fest verankern kann wenn man ihn als bezugsperson bei einer erwachsenden hündin immer wieder als massnahme für kleinigkeiten anwendet, dass diese bei ihr in fleisch und blut übergehen kann, genauso wenn man das nicht mehr zulässt, die hündin dann irgendwann auch davon ablässt.

bei der zucht, bei der ich meinen letzten hund gekauft habe, hat die hündin keinen schnauzengriff angewendet.

ich habe übrigens nichts gegen mischlinge pfösu,  und dennoch meine hunde in zuchtstätten gekauft weil mir das für mich einfacher schien, da bei bin ich dann einfach geblieben weil ich die zwei rassen gefunden habe, die mir gefallen.

 
. ich glaube dass man den schnauzengriff bei einer hündin so fest verankern kann wenn man ihn als bezugsperson bei einer erwachsenden hündin immer wieder als massnahme für kleinigkeiten anwendet, dass diese bei ihr in fleisch und blut übergehen kann, genauso wenn man das nicht mehr zulässt, die hündin dann irgendwann auch davon ablässt.

bei der zucht, bei der ich meinen letzten hund gekauft habe, hat die hündin keinen schnauzengriff angewendet.


Sorry versteh ich das jetzt richtig? Du meinst das Verhalten der Bezugsperson hat einen Einfluss darauf, ob eine Hündin ihren Welpen gegenüber den Schnauzengriff anwendet oder nicht? 

 
guten abend sassy

nein, ich meine nicht, dass das verhalten einer bezugsperson (in diesem speziellen fall der züchterin) einen alleinigen einfluss auf die hündin oder deren welpen hat und diese deswegen den schnauzengriff nicht m ehr anwendet.

aber ich hatte damals den eindruck, (es liegt ja einige jahre zurück und es handelte sich damals um meinen ersten hund...) dass die züchterin ihre "macht" über die hündin und ihre welpen so mit dem schnauzengriff oder anderen dingen wahrnehmen kann, dass auch eine mutterhündin irgendwann ihr verhalten ändert oder in dem fall den schnauzengriff eben nicht mehr anwendet, weil es ihr "abtrainiert" worden ist.

vielleicht kann ich dir anhand meines  beispiels zeigen wie ich es meine: mein damaliger welpe hatte ein brachycephales syndrom und sie redete mir ein, dass der hund normal aussähe und sich dieses durch das wachstum des welpen "auswachsen" würde etwas das ich als junger ersthundekäufer glaubwürdig fand. so gäbe es verschiedene sprüche die sich schlussendlich nicht als das heraustellten als was sie damals gesagt wurden aber das lehrten uns dann die gemachten erfahrungen.