Sensibel und unsicher

Tagtraum

Erfahrener Benutzer
07. Apr. 2005
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Seit einiger Zeit hüte ich ab und zu den Aussie-Border-Mix einer Freundin. Nun seit Anfangs November hüte ich den Kerl 3x die Woche. Er ist Juni 2010 geboren, also jetzt so 1,5 jährig. Die Besitzerin geht mit ihm von Anfang an in die Hundeschule (BH) und er hört eigentlich recht gut. Er ist aber das völlige Gegenteil meiner 10-jährigen Hündin, sie ist souverän, eigenständig, erwachsen, usw. (Husky-Appenzeller-Mix).

Für mich ist er also ein noch eher "unbekannter" Hundetyp. Sehr sensibel, triebig und jetzt seit neustem auch sehr unsicher. Ich frage mich nun, wie gebe ich dem Hund mehr Sicherheit? Die Unsicherheit fällt mir erst in letzter Zeit so extrem auf, könnte das mit der Pubertät zu tun haben?
Er hat angefangen ziemlich viel anzugeben (bellen), Sachen die er in der Ferne sieht oder spezielle Menschen verunsichern ihn. Aber auch wenn man laut redet (z.B. mit dem anderen Hund schimpft) ist er extrem eingeschüchtert und manchmal auf dem Spaziergang wuselt er ohne ersichtlichen Grund eng um einem rum und es sieht fast so aus als wollte er sich verstecken. Beschwichtigen tut er auch ziemlich viel.

Momentan versuche ich ihm mehr Sicherheit zu geben, in dem ich die Unsicherheit einfach nicht beachte und indem ich selber den Grund der Unsicherheit sozusagen ignoriere und als völlig normal betrachte. Was könnte man da noch tun?

 
Das tönt sehr ähnlich, so in etwa war meine Lisa am anfang.
Sie verbellte viel wovor sie Angst hatte- Gegenstände, Menschen etc. Bei ihr ging die Unsicherheit aber sehr schnell ins schnappen über wenn ihr jemand zu Nahe kam. Sachen verbellen tolerierte ich aber nicht und hab ihr das sofort unterbunden mit einem Nein. Ebenso hatte sie einen ziemlich starken trieb und ging dann oft hinter mich und schlich mir hinten nach, das tolerierte ich zu lange da sie anfing sich hinter mir zu ducken und fiel sehr schnell ins Hüten. Wo unsere Bindung immer stärker wurde und ich sie immer einen besseren Grundgehorsam hatte legte sich ihre Unsicherheit mit der Zeit und orientierte sich an mir. Bei unbekannten Gegenständen führte ich sie langsam daran und lobte sie wenn sie nur schon schnüffeln kam. Wir übten auch Begegnungen mit fremden Menschen (heute sind es einfahc grosse Menschenmassen die sie verunsichern, z.B. in der STadt)...

Ist natürlich nicht ganz so einfach für dich da es ja dein Hüetihund ist und seine Besitzerin die Hauptbezugsperson ist.

 
Sachen verbellen tolerierte ich aber nicht und hab ihr das sofort unterbunden mit einem Nein.
Wenn ich ihm das mit Nein unterbinde dann grummelt/knurrt er einfach weiter vor sich hin und ist immer noch unsicher. Ich habe das Gefühl ich müsste ihm zeigen können, dass da gar nichts schlimmes ist, aber wie ich das anstellen soll weiss ich nicht recht. Ich versuche ihn auf jeden Fall zu loben, wenn er sich normal nähert, oder vom unsichren zum sichereren Verhalten übergeht, denke das wird ihm auf Dauer schon helfen.

Meine Hündin gibt ja auch an, aber die macht das nicht aus Unsicherheit. Wenn ich die korrigiere oder auf ihren Platz schicke, dann ist das eher ein beleidigt sein "oooch, darf nicht bellen".

 
Hallo

Erinnert mich sehr am jill, als ich sie mit 18 monaten übernommen habe.

Ich habe mit ihr eigentlich wie mit einem welpen gearbeitet. Also dinge, die sie unsicher machten, gemeinsam erkundet, generell an ruhe und entspannung geübt, mich auch öfters mal in aller ruhe auf eine bank gesetzt und verschiedene menschen vorbeiziehen lassen, ohne das was passiert.

Paralell natürlich gehorsam und bindung bindung und nochmals bindung. Dsire hat das ja schon gut beschrieben.

In der pubertät braucht es oft einfach geduld, verständnis und konsequenz. Ev. Hilft es, wenn du zur zeit hin und wieder auch mit der hundebesitzerin und dem hund gemeinsam spazierst. Einfach, dass ihr am gleichen strick zieht.

 
[QUOTE='wunderkind]Ich habe mit ihr eigentlich wie mit einem welpen gearbeitet. Also dinge, die sie unsicher machten, gemeinsam erkundet, generell an ruhe und entspannung geübt, mich auch öfters mal in aller ruhe auf eine bank gesetzt und verschiedene menschen vorbeiziehen lassen, ohne das was passiert.
[/QUOTE]Das haben wir auch oft gemacht.

 
Vielen Dank für die super Tipps, in die Richtung habe ich auch bisher geübt, werde das demfall weiter so angehn. Allerdings frustriert es mich immer, wie schnell der Kleine von sehr entspannt zu einer angespannten Feder hochfährt, bin mir einfach zu sehr Nola gewöhnt :ugly:

Ich denke dann brauchen wir einfach noch Zeit, um uns aufeinander abzustimmen, ich war mir nur nicht sicher ob das "normal" ist und ob ich da richtig vorgehe :huh: Habe noch nie einen pupertierenden Hund so hautnah erlebt :D

Mit der Besitzerin bin ich immer am austauschen, bei der ist es ähnlich.

 
Von meinem 10 jährigen bernersennenmix zum 18 monate alten aussi wars auch eine umstellung :) aber das ist es doch immer.

Ich bin sicher du machst das gut.

 
Meine Meinung:

unsichere Hunde sollte man nicht noch "verbäbele und verhätscheln" und zu sehr auf sie eingehen, dass verunsichert sie noch mehr, respektive Bestätigt sie im Verhalten - sondern sie brauchen erst recht eine konsequente und klare Führung! Klare in der Stimme ruhige Komandos und bitte nicht schreien! Den Hund nach dem Zurechtweisen (das muss halt mal sein) wieder abholen. Das heisst direkt eine Aufgabe geben, die er bewältigen kann und du loben kannst.

(Meine Iska war ja soooo schlimm - aber die Geschichte ist zu lang)!

 
[QUOTE='Janine]Meine Meinung:

unsichere Hunde sollte man nicht noch "verbäbele und verhätscheln" und zu sehr auf sie eingehen, dass verunsichert sie noch mehr, respektive Bestätigt sie im Verhalten - sondern sie brauchen erst recht eine konsequente und klare Führung!
[/QUOTE] :thumbsup: Da hast du recht, da rede ich sogar aus eigener Erfahrung!