Sinnlose E-Petitionen

Turbokäthy

Erfahrener Benutzer
19. März 2011
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E-Petitionen sind ja immer wieder ein Thema. Viele sind sehr unsicher, ob es sich jetzt um einen sogenannten "Hoax" handelt, oder ob es so eine Petiton wirklich gibt, und die Unterschriften auch nützen. Nun hab ich mich einmal schlau gemacht und in der Technischen Universität Berlin nachgeschaut. Sie ist recht aktuell, alle möglichen Arten der Fälschungen sind beschrieben und die Gängigsten auch aufgelistet: TU-Berlin * Hoax-Info Service

Hoffe, damit etwas Licht ins Dunkel zu bringen:smiles::

In diese Kategorie fallen Kettenbriefaktionen, die dazu aufrufen, sich für oder gegen dies oder jenes einzusetzen. Das mag alles gut gemeint sein und die Ziele der Aktion mögen höchst ehrenwert sein, jedoch gilt hier ganz klar:

  • Kettenbriefe sind kein adäquates Medium, um seriöse Anliegen zu kommunizieren.
  • Kettenbriefe und E-Petitionen ändern nichts.
  • Niemand, der etwas ändern könnte, nimmt Kettenbriefe und E-Petitionen ernst oder auch nur zur Kenntnis.
Beispiele für derartigen Aktionismus sind die in 'Extra-Blättern' gewürdigten Kettenbriefe"Taliban's War on Women","Filmboykott" oder die"Regenwald-Petition". Im angelsächsischen Sprachraum nennt man das auch "Armchair Activism" (Lehnstuhl-Aktivismus). Hinzu kommt, dass solche Aufrufe häufig von irgendwo auf der Welt stammen und – wenn überhaupt! –oft auch nur in der jeweiligen Region ein Zusammenhang zur Realität hergestellt werden könnte. Diese hier in Europa weiterzuleiten, hätte (unbenommen des ersten Absatzes) meist ohnehin wenig Sinn.
In der →Hoax-Liste werden dessen ungeachtet nur solche E-Petitionen aufgeführt, bei denen darüber hinaus etwas nicht stimmt – etwa solche, deren Anliegen sich längst erledigt hat oder die falsche Angaben enthalten.



Mittlerweile sind auch etliche Web-Portale für Online-Petitionen entstanden. Dort kann jede/r für ein beliebiges Anliegen um Zustimmung werben. Diese Beliebigkeit färbt auch zwangsläufig auf die erzielbare Wirkung ab.



Die Betreiber solcher Petitionsplattformen erwecken zudem mit Verweis auf den Vertrag von Lissabon (vormals: EU-Verfassung) den falschen Eindruck, man könne die EU-Kommission mit einer Million "Unterschriften" zu etwas zwingen.



Zwar sieht der Vertrag von Lissabon ein Petitionsrecht vor ("Europäische Bürgerinitiative"), die dazu notwendige EU-Verordnung ist jedoch erst am 16.02.2011 erlassen worden. Bis dahin existierte lediglich ein Entwurf, dessen sehr hohe Anforderungen diese Online-Petitionen nicht einmal im Ansatz erfüllen. Erst ab 1. April 2012 kann eine europäische Bürgerinitiatve gestartet werden. Das dürfte, nein, muss den Betreibern dieser E-Petitionsplattformen bekannt sein.EU-Kommission, Verordnung Nr. 211/2011



Petitionen sind ganz allgemein lediglich ein Vehikel, um eine Angelegenheit gegenüber den jeweils passend erscheinenden Einrichtungen zu Gehör zu bringen. Das Ziel ist damit noch lange nicht erreicht, eine Gewähr dafür bieten Petitionen generell nicht – egal, wie viele Menschen sie unterstützen. Es ist Petitionen schon immer inhärent zu Eigen, dass sie vom Wohlwollen der Herrschenden abhängen. Petitionen sind ihrem Wesen nach kein Mittel der Basisdemokratie sondern ein Relikt der Feudalherrschaft. Zu diesem Thema bei Telepolis weiterlesen.



Der Petitionsausschuss des Deutschen Bundestagshat inzwischen ebenfalls eine Website für Online-Petitionen. Das System wurde von der Napier-Universität in Edinburgh, Schottland, ursprünglich für das schottische Parlament entwickelt. Im Unterschied zu anderen Petitions-Websites werden die eingereichten Petitionen immerhin tatsächlich von den Politikern im Petitionsausschuss gelesen und behandelt – zumindest, wenn ein legitimes Anliegen erkennbar ist, für das der Bundestag auch zuständig ist.


 
Ganz ehrlich, ich unterschreibe schon lange keine E-Petitionen mehr, auch wenn die Absichten oft gut sind dahinter.... es ändert wirklich nichts, leider.

 
Doch, für die einen machts schon Sinn. Diese kaufen dann unsere Mailadressen auf und müllen dann unser Postfach mit Spam zu :grumpy:

 
Ganz ehrlich, ich unterschreibe schon lange keine E-Petitionen mehr, auch wenn die Absichten oft gut sind dahinter.... es ändert wirklich nichts, leider.
dito. ich hab nie welche unterschrieben, weil mir das schon immer schleierhaft war. die namen kann ja nichtmal jemand nachprüfen! theoretisch kann auch eine person mit viel zeit 200 namen herbeizaubern, nachprüfen kanns eh keiner.

@jade

hotmail ist dadurch genial... die filtern spam dermassen gut raus, dass ich alle 3 monate mal ein spammail in meinem richtigen eingang habe. ;) coole sache!

 
Puuh Pixel, ich hatte und hab Hotmail. Nachdem ich mal sowas unterschrieben hab, hatte ich über 200 Spammails PRO TAG im Posteingang!! Auch Hotmail kann nicht zaubern :( da half nur noch Konto deaktivieren und ein neues zu machen

 
Hmm.. Petitionen sind das eine, aber man kann ja auch der Regierung eine Email oder Brief schreiben. Nützt das auch nichts? Habe auch schon für Amnesty International Briefe verschickt nach China, Vietnam, wo auch immer. Ich denke wenn man sich nur in sein Schneckenhäuschen verzieht passiert ja eh nichts. Man kann es ja probieren.. :schulterzuck:

Das ist meine Meinung..

 
@bailey
das schneckenhäuschenargument macht mich immer leicht säuerlich! von mir aus gesehen hat es was scheinheiliges. sorry, aber es verhungern millionen von kindern, wärend wir hier täglich tonnenweise noch absolut brauchbare essensreste wegschmeissen!

millionen von menschen leben in bitterer armut und ihr leben dreht sich nur um eines: überleben! wärend wir stundenlang vor dem computer hocken und unsere freizeit damit rumbringen, wie es unseren tierchen am besten geht!

tausende von hunden und katzen leben in der schweiz unter widrigsten bedingungen, leben an ketten, werfen junge noch und noch, welche erschlagen und ertränkt werden, weil sie nicht gwollt sind, wärend wir briefe nach vietnam schreiben, weil dort mausarme menschen den tieren nicht so sorge geben wie wir?!

sorry, aber wenn man da noch um sich ruft von wegen "wer keine briefchen schreibt, verzieht sich im schneckenhäuschen", da weiss ich also auch nichts mehr zu sagen!

ich schreibe garantiert keine briefchen nach vietnam (ist mir zu teuer, sorry!) die eh nix bringen, aber wenn ich an einem ort vorbeigehe, wo ein kettenhund lebt, rufe ich das vetamt an. selbst wenn das grade nichts bringt, wenn das ALLE tun würden, würde es etwas bewirken! aber man wills sich ja mit dem netten nachbarn nicht vergraulen und den guten ruf im dorf nicht zerstören.

nur meine meinung. ich probier erst gar nicht, die welt zu retten. aber ich nehme chancen, die sich mir ergeben, wahr. das bringt schlussendlich mehr!

übrigens: ich stell mir jedes mal vor, was passiert, wenn eine sekretärin eines obersten einen brief liest von einem tierschützer. ich kann mir nicht im geringsten vorstellen, dass ein staatchef tausende von tierschützerbriefen liest! sorry, aber der wird ja wohl anderes zu tun haben.

 
@Pixel-Paws

Tja und ich unternehme auch was bezüglich der Tiere in der Schweiz. Ich habe innert 4 Jahren 52 Katzen aufgenommen und zu einem besseren Leben verholfen. Jede von ihnen ist kastiert und kann keine Jungen mehr bekommen..

Ich denke wenn man sich zusammenschliesst erzeugt man mehr Druck. Das ist ja der Sinn der Petitionen. Nur ob es schlussendlich was bringt steht auf einem anderen Blatt. Ich möchte es probieren, ganz einfach. Wenn ich damit auf taube Ohren stosse ist das auch kein Problem.

Ausserdem ging es in den Briefen nach China etc. um Menschen, die ungerechtfertigterweise eingesperrt waren. Das nur so am Rande..

 
Ich denke hier hat jeder andere Priotitäten und es sollte jedem einzelnen freigestellt sein was er tut und unterstützt und was nicht. Ich für meinen Teil helfe nur da, wo ich mir auch 100%ig sicher bin dass meine Hilfe auch wirklich dort ankommt wo es sollte und nicht irgendwo hintenrum in privater Tasche verschwindet. Ich selbst unterschreibe keine Petitionen mehr da dort der Datenschutz nen Dreck wert ist. Finde es schade dass dann Leuten, die hald nun mal andere Prioritäten haben, vorgeworfen wird dass sie die Augen verschliessen. So ist es nämlich nicht. Nur sollte man als Tierhalter nicht gezwungen sein jeden "Scheiss" mitzumachen.

Ich persönlich bin kein "Weltretter" und will auch nicht dazu gedrängt werden einer zu werden. Ich tu genug gutes und das fangt nun mal bei mir zuhause an

 
mir geht es ähnlich wie pixel. bin kein weltretter und auch kein weltverbesserer. ich unterschreibe keine petitionen im normalfall. solche im internet sowieso nicht. ich hab mit tierschützern eher schlechte erfahrungen gemacht, ich böse mit papierlihunden und -katzen und nager vom züchter...
ich finde, jeder muss selber wissen wo er wie wann was unterstützt oder eben nicht. ich habe einen patenhund der in spanien bleibt wo er hingehört, ein patenkind in mali und spende mal der einen mal der andern orga, wobei diese alle klein sind und ich die leute persönlich kennen muss.
ich trage einen organspenderausweis auf mir seit ich 18 bin und vor allem kümmere ich mich darum, dass es meinen eigenen tieren gut geht. würd das jeder, wär schon viel getan. meinen verstand einschalten hab ich auch angesichts von elend gelernt.

 
:zora:

Stierkampf ist in Katalonien seit Januar 2012 verboten!

Und dies nicht zuletzt der E-Petition wegen.. :)
 
@Bailey:
Hö...schon? Könntest Du mir eine Informationsquelle geben - würde mich sehr interessieren!