Spaziergang nicht gemeinsam beendet

Janoschka

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02. Nov. 2012
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Vorgeschichte: Spaziergang am Waldrand entlang .Da war ein Schafszaun der zum ersten Mal unter Strom stand.Da Maite ein Appenzellerüblicher fastringelschwanz hat ( auf einer Höhe ,in der man gut einfädeln kann) hat es sie voll erwischt.Sie jaulte und jagte über das Feld davon.hab sie gerufen ,und gesucht .Gab dann auf und ging nach Hause.Sie schwanzwedelnd auf der Terrasse.So weit so gut.
Heute ein erneuter Versuch ihr diesen wirklich sehr schönen Spaziergang wieder schmackhaft zu machen.Sie an der Leine( sonst darf sie immer frei rumlaufen,da wir abseits von Allem wohnen.)Als ich dann nach links lief war das eindeutig die falsche Seite für Maite.Da war der Böse Ort! Sie trottete mit ständigem Blickkontakt neben mir her.Als wir dann die Stelle überwunden hatten,dachte ich jetzt sei alles wieder in Ordnung und nach 200 metern leinte ich sie ab.Da hatte ich aber falsch gedacht.Kein Rufen,Locken liess sie dazu bewegen einen Schritt in Richtung böser Ort zu unternehmen.Da ich nicht nachgeben wollte,wurde es ihr nach einer minute zu blöd und sie lief wieder nach Hause.Finde es super das sie wenigstens nach Hause lief,hätte den Spaziergang aber gerne mit ihr zusammen beendet!!
Habe mir nun vorgenommen,diesen Spaziergang( nun mit 10 meter schleppleine) täglich zu wiederholen,bis sie ihn wieder ok findet.Oder soll ich ihn nun eine Zeit meiden?

 
ich würde ihr den Stress lassen und den Weg vorläufig meiden...warte doch bis der Schafzaun weg ist und gehe dann (an der Schleppe) nochmals durch:)

 
Also wenn Jaro an einen Elektrozaun angekommen ist (leider schon 3x passiert) dann bekomm ich ihn da 3 Monate nicht mehr durch. Hab beim ersten Mal auch noch versucht ihn mit Guddeli, Spielen usw wieder da durch zu locken und ihm zu zeigen dass es da gaaaaaanz toll ist. Hat ihm aber nicht interessiert... Also lass ich ihm die 3 Monate, gehs ab und zu probieren und irgendwann läuft er wieder durch als wäre nie was gewesen. Ich will ihm da seine Zeit geben und nichts erzwingen was nicht unbedingt sein muss.

 
Hallo Janoschka

Ich würde Sie vorläufig nicht "zwingen" diesen Weg zu gehen...

Ich würde es mit sehr langsamen Schritten versuchen....

Dies heisst in einem Abstand in dem sich dein Hund noch wohlfühlt den Ort beobachten und entspanntes Verhalten belohnen.. sei es mit Leckerli, Lob oder Berührung (was dein Hund halt am liebsten mag)
und dann langsam immer wieder einen Schritt näher an den "bösen Ort" gehen und schon der 1 freiwillige Schritt deines Hundes Richtung "Böser Ort" belohnen, dann aber wieder weggehen und einen anderen Weg einschlagen...
Die Schritte zum "Bösen Ort" kannst du je nach Befinden deines Hundes vergrössern aber ich würde es in langsamen Schritten tun...

LG Nadja

 
Hatte ein ähnliches Erlebnis vor bald über einem Jahr! Bin dann regelmässig an dieser Stelle vorbeigelaufen, aber bis zum heutigen Tag meidet mein Hund die Stelle wie die Pest und macht sich ganz klein wenn er da vorbei muss. Bei manchen Hunden gräbt sich das tief im Bewusstsein ein.
Seither versuche ich mein Möglichstes ihn von Kuhütern fern zu halten aber das geht halt nicht immer. Es gibt ja sogar Leute die finden sei alles nicht so schlimm und man soll seinen Hund die Erfahrung mit dem Kuhüter machen lassen. :ugly: Empfinde ich überhaupt nicht als Trainingseinheit für meinen Hund. :crying:


Ich würde sie an der "bösen" Stelle kurz an die Leine nehmen und dann nachher wieder freilassen. Die Stelle meiden würde ich nicht.

P.S. hoppala, da haben ein paar gleichzeitig geschreiben. :)

 
Ich würde ihr diesen Stress ersparen, das schont ihre und deine Nerven. Du schreibst, dass ihr 'abseits von allem' wohnt, dann würde ich die Stelle erst recht meiden und andere Wege gehen.

Wenn die Schafe weitergezogen und der Zaun weg ist oder zumindest nicht mehr unter Strom steht, dann würde ich mich dem Weg wieder nähern.

Falls möglich in umgekehrter Richtung als die, die deine Hündin verweigert.

Am besten wartest du den ersten Schnee ab, damit Maite etwas abgelenkt ist.

Begehe dann den Weg zusammen mit einem Hund, den Maite gut mag; das hilft immer :) .

 
Mh, ich denke, das ist eine Charaktersache. Anti hatte so ein Erlebnis, aber ich wollte vermeiden, dass er es mit dem Ort verbindet - sondern nur den Zaun im Auge behält. Ich bin also nach dem Erlebnis auch weiter diesen Weg gegangen, Hund an Leine, ansonsten überhaupt nicht mit Ort und Zaun auseinander gesetzt, um dem Hund nicht zu vermitteln, dass seine Verknüpfung mit dem Ort stimmt. Jeden Elektrozaun kommentiere ich aber mit einem "Vorsichtig!" und das funktioniert auch.

Anti hatte anfangs Mühe, auch noch nach Monaten ging die Rute auf Tauchstation, wenn wir an der Ecke vorbei kamen und obwohl der Zaun weg war (wobei er mehrmals in eZäune gerannt ist - in dem Fall war der Stromschlag aber so schlimm, dass er eine kurze Zeit lang die Hinterbeine nicht mehr unter Kontrolle hatte und wie am Spiess schrie, obwohl er keinen Kontakt mehr hatte). Letztendlich hat es sich aber aufgelöst und nun sind nur noch Eletrozäune böse. Ixy hat Schiss, vertritt aber die Lebenseinstellung Was-mich-nicht-umbringt-macht-mich-härter und meidet einfach Orte mit Elektrozaun, nach einer dieser unangenehmen Erfahrungen.

Jeder Jeck ist anders! :)

 
also ich bin ja echt böse...
aber ich würde den weg garantiert nicht meiden. erst recht nicht!
hunde vergessen sowas nicht und wieso soll ich die nächsten jahre dort nicht mehr durchlaufen? egal ist hierbei sicherlich der zeitl. abstand. hunde sind meister der navigation und wissen auch nach langer zeit genau "aha..das ist dieser blöde weg".
an die leine und zackig durchmarschieren. danach loben, da ja nichts schreckliches passiert ist. ich muss auch das vertrauen von meinem hund hier GENAU auf dem weg wiedergewinnen und mit dem meiden des weges verzögere ich dies ledigl.

 
Naja wie FrauD gesagt hat: jeder Hund ist anders.. Jaro geht 3 Monate lang "ums verrecke" nicht dadurch, da müsste ich schon Gewalt anwenden und ihn einfach hinter mir herschleifen. Nach ca 3 Monaten aber geht er durch als wär nichts gewesen. Ob ers vergessen hat? Keine Ahnung! Aber es funktioniert :)

 
Ich sehe das auch so wie Andi. Ina ist ja extrem hart im nehmen....es hat ihr sicher schon um die 10x eins gezwickt, sie quitscht kurz und will dann wieder an den Zaun (Sadistisch veranlagt?) :grumpy:
Einmal hat sie sich doch erschreckt und meidete den Weg. Ich bin jedoch zügig vorwärts gegangen und so getan als wäre nie was passier, danach kräftig gelobt und nach kurzer Zeit war das Thema erledigt. Sie will an dieser Stelle sogar wieder unter dem Zaun durch, was ich jedoch verhindere.
Auch mit einem ängstlicheren Hund würde ich das so handhaben

 
Prinzipiell würde ich es auch wie Andi und Ina handhaben. Aber letztendlich muss die Methode auch zum Team passen.

Denn es bringt nichts, wenn du selbst innerlich verunsichert bist, ob du nun dort durch sollst oder nicht - dein Hund würde dies merken.

Aber wenn du deinem Hund vermitteln kannst, dass alles i.O. ist, dann würde ich den Weg nicht meiden. Ich würde aber versuchen, sie auch beim Zaun selbst schon für etwas zu loben, das sie toll macht (Edit: das aber nichts mit dem Zaun selbst zu tun hat - das Lob evt. in Verbindung mit ein paar tollen Leckerlis) - und sei dies nur, dass sie mit dir mitläuft. Sofern sie das Lob dort jetzt schon annehmen kann

Moni

 
Hermes ist auch 2-3 Mal in den Elektrozaun geraten und fand den Weg danach furchtbar. Ich war aber so böse, dass ich den Weg einfach immer wieder gegangen bin. Ich habe nichts kommentiert, schon gar nicht gelockt oder überredet mit Leckerli, sondern in entspannter aber bestimmter Haltung da durch.
Nach ein paar Mal war die Sache gegessen.

 
Ich würde den Weg nicht meiden. Aber das ist wirklich von Hund zu Hund verschieden...

Beide Hunde haben sich schon verheddert in einem Stromzaun. Beide haben das Erlebnis leider mit mir verknüpft, weil ich sie zufälligerweise beide male zurechtgewiesen habe und sie nich gleich folgten... Danach folgen sie 1A... :grumpy: Aber eben leider mit Fehlverknüpfung. Ich bööse ich... Lasse sie Stom spüren, wenn sie nicht folgen. :rolleyes:

 
Kimahri hatte auch schon 2-3x das Vergnügen. Aber bisher nur wenn er mit meinem Mann alleine unterwegs war. Ich bin sowieso übervorsichtig und lasse es nicht drauf ankommen.
Angeblich war es so dass er auch aufschrie und etwa 30-50m wegrannte, dann aber umkehrte und zurückkam. Die Stelle gemieden hat er aber danach nicht.
Allerdings sind wir auch erst ein paar Tage später wieder den Weg gegangen, weniger weil wir die Stelle meiden wollten, sondern eher weil wir da sowieso seltener lang gehen.

An Zäune selbst geht er seither nur noch vorsichtig ran. Das er genug Respekt hat, habe ich gerade erst heute gesehen, als ich ein Gudi schmiss und das genau unter einen Strom geladenen Zaun einer Pferdekoppel rollte. Er natürlich hintendrein worauf ich nur kurz "Wartä" sagen musste und er sofort abbremste, wartete bis ich das Gudi rausgefischt hatte und das Spiel weiter ging. Ich weiss nicht ob das so reibungslos funktioniert hätte wenn da kein Zaun gewesen wäre. Muss ich bei Gelegenheit ausprobieren.

 
Beide haben das Erlebnis leider mit mir verknüpft, weil ich sie zufälligerweise beide male zurechtgewiesen habe und sie nich gleich folgten... Danach folgen sie 1A... :grumpy:
Da bin ich mir nicht so sicher - Anti folgt nach jedem Stromschlag 1A... ( :D Sorry, das hört sich echt übel an, aber er ist einfach ca. 4x in einen Elektrozaun gelaufen und es fällt auf, wenn Anti gehorcht!) Auch, wenn der Stromzaun im Bach war oder ca. 100m von uns entfernt - er ist dann auch eine Zeitlang extrem unterwürfig, obwohl wir zB bei dem Bacherlebnis nicht mal in Sichtweite waren.
Beim ersten Mal dachte ich das auch, danach ist mir klargeworden, dass so ein Stromschlag Anti doch recht nachhaltig erschüttert und er grundsätzlich verunsichert ist.

 
Izzy hats auch schon etliche Male erwischt.
BeiIzzy hängt die Reaktion davon ab mit wem sie unterwegs ist. Bei mir und meinem Vater quitscht sie jeweils kurz, macht einen Bogen um den Zaun und beschwichtigt mit Hände ablecken. Läuft dann aber ohne Leine weiter und auch am nächsten Tag ist es kein Problem.
Ist sie mit meiner Mutter (sehr unsicher im Auftreten gegenüber Izzy) oder meiner Tante (haben nicht so eine Bindung) unterwegs und es "fitzt" ihr eins ist sie weg. Sie rennt dann ebenfalls schnurstracks nach Hause. Sie geht mit den beiden dann auch nicht mehr dort vorbei, mit mir schon, auch wenn man ihr ansieht, dass es ihr nicht so ganz geheuer ist.
Ich geh halt jeweils gar nicht gross auf sie ein in so einem Moment, sondern lauf da einfach zügig durch so nach dem Moto "Wenn du nicht kommst, ich geh weiter und bin dann weg." Da ich einen Hund habe der nicht so wahnsinnig auf Selbstständigkeit steht und sich lieber an mir orientiert und mir soweit auch vertraut funktioniert das wunderbar.

 
Hallo Zusammen!

Die Individualität ist hierbei definitiv zu beachten, zusätzlich glaube ich aber inzwischen auch, dass die Zäune unter sehr unterschiedlich starker Spannung stehen.

Mein Hund ist mir schon einige Male mit seinem Ringelschwanz an so einen Zaun gekommen, bisher hatte er sich immer erbost umgedreht und geschaut wer ihn da gebissen hat:ugly:. Er stellte sich auf und war bereit für eine Konfrontation, kein Schmerzlaut, nix.
Kürzlich kam er dann an einen Zaun und hier hatte er das erste Mal aufgequitscht und sich kurz unterwürfig gezeigt. Da mein Hund sich in der Regel nicht so leicht verunsichern lässt, muss es hier wirklich geschmerzt haben!
Glücklicherweise ist mein Bär aber halt wirklich hart im Nehmen, ich habe ihn direkt darauf hin voll bespasst und er war kurz drauf wieder ganz locker und easy.

Nun bin ich selber dieses Jahr auch schon zweimal in einen Zaun gekommen:unsure:. Einmal, als ich Kuhschnauzen-Fotos machen wollte:ugly:, kam ich mit meiner Lippe an den Zaun, das hat aber nur etwas gekribbelt und war gar nicht dramatisch. Ich war fast verwirrt, weil ich den Schlag als Kind mal kennen gelernt hatte und der mir fiel heftiger in Erinnerung war. Aber als Kind ist man ja auch noch empfindlicher...
Als ich aber kürzlich nur mit dem Ellbogen (+2 Jacken +Pulli) an einen anderen Stromzaun gekommen bin (gestreift), war es deutlich heftiger, ich hatte laut aufgeschrien und ich hatte noch eine Viertelstunde danach das Gefühl gleich umzukippen, weil mein ganzer Körper kribbelte...

Von daher würde ich schon sagen, dass hier auch die Emfpindung beim Hund je nach Zaun deutlich anders ausfallen kann!


Nun zu der Überlegung "Meiden oder nicht":
So ein Stromschlag kann die Hunde je nach Individuum und Stärke sehr massiv stressen. Dieser Stress kann je nach Hund durchaus bis zu zwei Wochen brauchen, bis die zugehörigen Hormone im Blut wieder abgebaut sind. Solange diese noch im Blut zirkulieren, ist der Hund schneller und leichter wieder in einen Stresszustand zu bringen und wenn dies immer wieder passiert, kann sich der Zustand nur noch sehr schwer beruhigen.
Daher macht es durchaus Sinn, den Weg nach so einem Vorfall erst mal für zwei Wochen oder etwas länger zu meiden, damit der Stresspegel sicher wieder ein normales Level erreicht hat, der Hund also auch wieder belastbar wird.
Danach, wie schon einige beschreiben, ist es für manche Hunde dann gar kein Thema mehr, bei denen wo es doch noch eines ist kann man sich dann sinniger wieder heran arbeiten.

Augen zu und durch fördert das "Scheuklappen-Verhalten" (meine eigene Wortkonstruktion) beim Hund und hilft diesem nicht, sich mit der beängstigenden Situation auseinander zu setzen.
Ich habe ein ähnliches Phänomen bei meinem Hund entdeckt. Wenn ich mit ihm durch München laufe, dann kann ich ihn hinter mich schicken und einfach laufen. Mit den Wanderstöcken schränke ich dort seinen Weg ein und er hat gelernt dass hierbei nur laufen und nicht schnuppern oder sonst was angesagt sind. In dieser Position kann ich eine Stunde durch München laufen, ohne dass mein Hund irgendwelche Anzeichen von Stress oder Unwohlsein zeigt.
Lasse ich ihm allerdings Raum, sich mit der Umwelt aktiv auseinander zu setzen, gibt es einige Stellen, bei denen er fast panikartige Anfälle bekommt. Sobald ich ihn dann hinter mich nehme, schaltet er ab und geht in den Scheuklappenmodus. Das kann in manchen Fällen ein gutes Management sein, aber mir ist es wichtig, dass mein Hund sich auf Dauer mit diesen Reizen auseinandersetzt und die wirkliche Bedrohung von "erfundenen Bedrohungen" zu differenzieren weiss. Nur so kann ich ja auch eine Zuverlässigkeit in seinem Verhalten gewinnen.

Bei Zäunen ist Ragnarson inzwischen sehr bedacht, überlegt sich mehrmals, ob er wirklich unten durch muss und wenn wir mal gemeinsam unter einen durch wollen kann ich ihn kriechen lassen. Das klappt einwandfrei und mein Hund weiss wovor er Respekt haben muss. Das zu erkennen ist nur möglich, wenn er die Möglichkeit hat kontrollierte Erfahrungen zu machen, dabei aber in einem nicht zu hohen Stresslevel steckt dass ihn schon von vornherein blockiert.



Liebe Grüsse,
Katrin