Stammbaum = Stammbaum?! ("Wert" der "Dissidenzpapiere)

jeblo

Erfahrener Benutzer
08. Sep. 2010
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Entschuldigt denn doofen nicht wirklich aussagekräftigen Titel, aber mir fällt gerade nicht ein wie den Thread nennen soll..

Ich wurde in letzter Zeit öfter mit sogenannten "Dissidenzzuchten" konfrontiert, nun meine Frage:

Wenn man sich jetzt einen Welpen von einem nicht FCI anerkannten Verein holt, hat der Hund ja einen Stammbaum des Mustervereins XY was auch grossartig ausgeschrieben wird und man ja auch teuer bezahlt.

Wieviel "Wert" haben solche Papiere aber tatsächlich?!

Ist das mit den sogenannten Rassehunden ohne Papiere gleichzustellen oder sagen die Papiere tatsächlich was aus?

Gerade in Deutschland (in der schweiz vlt auch, ist mir aber in Deutschen Inseraten aufgefallen) ist es ja ein Vereinsdschungel da hat bald jedes Bundesland einen "Verein" und natürlich eben noch vieeeele weitere kleine welche dann ihre Hunde als Reinrassige Hunde mit Papieren des Mustervereins XY anpreisen, forscht man aber nach sind die Vereine gar nicht FCI / VDH anerkannt...


zB wenn ich jetzt so einen Hund habe (nein habe ich nicht, ist tatsächlich rein interessehalber) und ich eine BH-Prüfung absolvieren will, muss ich dann da ein "mischlingsbüchli" beziehen??

Kennt sich jemand von Euch damit aus? irgendwie kamen diese Fragen in einer Diskussion mal auf und keiner wusste etwas darüber, im Internet habe ich auch nicht viel gefunden, also liebe Experten haut in die Tasten!!

Herzlichen Dank!

 
jap genau, papiere, die nicht FCI anerkannt sind, sind eigentlich nichts wert.

wenn du z.b. im agility eine WM laufen willst, musst du FCI papiere haben, sonst bringen sie dir gar nix.

ich würde aber nicht sagen, sie sind wertlos! klar, wenn es papiere von "club für süsse welpen" oder so sind oder selbst gestaltete vom "züchter", dann natürlich schon. aber z.b. bei den border collies gibt es die ISDS papiere. diese sind für die arbeits border collies, welche bewusst nichts mit dem FCI (welcher leider nur auf schönheit züchtet) nichts zu tun haben! dort ist es genau umgekehrt, was den wert der papiere angeht. nicht ISDS-hunde werden dort eher belächelt.

 
Also bei den aussies gibt's zum Beispiel mit SKG- und mit ASCA-Papierem. Die mit den ASCA Papiere werden hier in der Schweiz nicht anerkannt und laufen z.B. Bei der BH als Mischlinge.

 
also zB diese Zucht, die züchtet Labradore und kam mal irgendwo auf Vox diese Hunde kosten 2500Euro und die Papiere sind eigentlich nichts wert???

hier das steht uf der Homepage:

"Ich bin eingetragenes Mitglied beim BSH

(Bayrisch-Sächsischer-Hundeverband e.V.). Dieser Verband stellt die

Ahnentafeln für meine Welpen aus. Außerdem bin ich Mitglied beim DHZ

bzw. EKU (Europäisch-Kynologische-Union)"

und das ist der Text, welcher beim BSH auf der Homepage geschrieben steht:

Herzlich Willkommen!



Der BSH wurde am 17.11.2001 gegründet. Unsere Tätigkeit erstreckt sich auf ganz

Europa. Mitglieder sind im Wesentlichen Hundezüchter aus Deutschland, Italien,

Norwegen und der Schweiz.

Unsere Mitglieder



  • haben Rassehunde mit oder ohne Papiere oder Mischlinge
  • können mit einem Rassehund oder Mischling an unseren Ausstellungen teilnehmen
  • erhalten unsere Vereinszeitung kostenlos
  • können sich und ihren Hund oder ihre Zucht auf unserer Website präsentieren
  • uvm.
edit:

Text aus Homepage des BSH zugefügt

 
[QUOTE='jeblo]also zB diese Zucht, die züchtet Labradore und kam mal irgendwo auf Vox diese Hunde kosten 2500Euro und die Papiere sind eigentlich nichts wert???

hier das steht uf der Homepage:

"Ich bin eingetragenes Mitglied beim BSH

(Bayrisch-Sächsischer-Hundeverband e.V.). Dieser Verband stellt die

Ahnentafeln für meine Welpen aus. Außerdem bin ich Mitglied beim DHZ

bzw. EKU (Europäisch-Kynologische-Union)"
[/QUOTE]genau, die sind so gesehen nichts wert. In Deutschland muss man noch besonders aufpassen bei den Retrievern. Da gibt es den Deutschen Retriever Club (DRC, mit FCI-Papieren) und den Deutschen Rassehunde Club, der sich auch mit DRC abkürzt, aber nicht FCI anerkannt ist.
 
genau, die sind so gesehen nichts wert. In Deutschland muss man noch besonders aufpassen bei den Retrievern. Da gibt es den Deutschen Retriever Club (DRC, mit FCI-Papieren) und den Deutschen Rassehunde Club, der sich auch mit DRC abkürzt, aber nicht FCI anerkannt ist.
krass.. die versuchen ja geradezu die leute in die Pfanne zu hauen!

 
Die FCI Papiere sind auch nur so gut, wie der Rassestandart bzw das Zuchtreglement dahinter. Hier kann ich mich aber verbindlich über Standarts etc informieren. Daran mache ich auch den "Wert" von Dissidenzpapieren fest. Es gibt durchaus RZVs mit verbindlichen, öffentlichen und in meinen Augen guten Vorgaben. Dabei handelt es sich meistens jedoch um grosse Landes- bzw Kontinentalverbände. In den USA gibt es den FCI so gut wie nicht. Und auch wenn man sich über den Sinn oder Unsinn von Importen von so weit weg streiten kann, so sind diese Papiere nicht weniger wert als jene des FCI.

Von "kleinen Liebhaberzuchtverbänden", die undurchschaubare Vorgaben (wir züchten nur mit gesunden und wesensfesten Hunden) haben, diese aber nicht präzisieren (welche Gesundheitstests, welche Wesenstests, wie viel Inzucht....) rate ich immer dringend ab. Da ist die gefahr, dass mit den "Papieren" einfach nur Geld gemacht werden soll, ist sehr gross!

 
Von "kleinen Liebhaberzuchtverbänden", die undurchschaubare Vorgaben (wir züchten nur mit gesunden und wesensfesten Hunden) haben, diese aber nicht präzisieren (welche Gesundheitstests, welche Wesenstests, wie viel Inzucht....) rate ich immer dringend ab. Da ist die gefahr, dass mit den "Papieren" einfach nur Geld gemacht werden soll, ist sehr gross!
ich find das sooo eine sauerei, ich will nicht wissen wieviele leute da unwissentlich einen hund "ohne papiere" kaufen...
eigentlich einfach nur eine sauerei!!

dann sind mir die noch lieber die schreiben rassehunde ohne papiere, aber so wird das ja für nicht "hundejunkies", welche sich zwar informieren und einen hund mit papieren möchten um keine vermehrer zu unterstützen aber nicht so weit denken das es da noch nichtannerkannte vereine gibt, ein totaaal undurchsichtiger dschungel...

 
ISDS ist wohl gerade ein schlechtes Beispiel ;) ISDS hat nichts mit einem Dissidenzverband zu tun wie man sie sonst so kennt.

Auch sind FCI Border nicht Schönheitsborder ?! In der FCI werden auch Arbeitsborder gezüchtet.

Also in sehr sehr vielen FCI Zuchten sind ISDS Border mit drinnen, in sehr vielen sogar noch ganz aktuell die Oma & Opa und auch der Papa etc.

ISDS Border sind oft auch doppelt eingetragen also FCI und ISDS.

 
Ich schaue mir schon über mehrere Jahre immer wieder die Seiten von anerkannten und eben auch nicht anerkannten Labrador-Retriever-Zürchtern an. Dabei habe ich auch gemerkt dass ein Hundeverband für einen Züchter Ausstellt und diese als "Papiere" verkauft werden. Die im Vox erwähnte Zucht hat bis letzten Sommer noch silbergraue Labis als seltene Farbe zu 2500 Euro verkauft! So fallen immer wieder Neuhundehalter darauf rein. Ich finde es eine Sauerei.

 
Beim APBT (Pitbull) ist es so, dass dieser von der FCI überhaupt nicht als eigene Rasse anerkannt ist, sondern nur der AST (Staff). Hier haben natürlich die Papiere vom ADBA (American Dog Breeders Ass.) und UKC (United Kennel Club) ihren Stellenwert.

Alle Pitbull's ohne Papiere gelten somit als Staff-Mischlinge.

Man mag über die FCI denken was man will, aber Hunde ohne FCI-Papiere sind hier in Europa nunmal Mischlinge und benötigen somit ein "Mischlingsleistungsheft".

 
Und es reichen nicht mal FCI Papiere für eine WM oder? Müssen nicht 3 volle Generationen schon FCI Papiere haben? Da war doch irgentwas...

Ich habe mir diesmal bewusst einen Aussie MIT FCI Papieren gekauft. Crispy ist in keiner Weise schlechter als Breeze vom Pedigree her etc, aber sie hat nur ASCA Papiere (also amerikanische Papiere wo der Hund registriert wird, es gibt dort keine Zuchtkontrollen, Vorgaben etc). Bei Breeze habe ich das Glück, das sie sowohl die Amerikanischen Papiere und die FCI Papiere hat. So könnte ich mir zB auch überlegen wo ich züchten will oder auf welchen Veranstaltungen ich starten will.
Es gibt aber durchaus Wege einen Aussie mit ASCA Papieren zu phänotypisieren und schwupps hat man FCI Papiere, halt keine 3 Generationen.

Es gibt ja sooooo viele "Papiere". Und ich denke 90% davon sind nicht das Geld wert, auf dem sie gedruckt sind.

 
Ja, es müssen drei Generationen FCI-Papiere haben. Wie das genau seit 2010 mit den Registerpapieren (Registeranhang) an der WM gehändelt wird, müsste ich auch nachlesen. Ich meine gehört zu haben, dass diese jetzt auch zugelassen sind.

 
[QUOTE='Crispy]Es gibt ja sooooo viele "Papiere". Und ich denke 90% davon sind nicht das Geld wert, auf dem sie gedruckt sind.
[/QUOTE]Sehe ich übrigens auch so, bis auf einige Ausnahmen (s.o.)

 
Hallo

Doch seit dem 1.1.10 können Hunde mit Registerpapieren (nicht vollständige Ahnen) auch an einer WM Teilnehmen, sei das nun im Agi, Obedience oder IPO.