Streicheln/berühren als bestätigung des verhalten

Liebellus

Erfahrener Benutzer
16. Sep. 2011
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Kann eine berührung in der falschen situation bestätigend sein für den hund?

Wir waren am donnerstag im agi. Der steg war so hoch eingestellt wie noch nie. Jessy ging ganz langsam und vorsichtig drüber. Am ende habe ich ihr über den rücken gestrichen und gesagt wie toll sie das gemacht hat.
Meine huschu lehrerin hat gemeint, das das eine falsche bestätigung war. Sie gehe jetzt warscheindlich immer so langsam über den steg.
Naja was meint ihr?

Des weiteren wenn jessy unsicher ist bei hundebegegnungen oder sonst was beim spazieren. Kommt sie immer ganz nah an meine beine und stupst mich z. T. Mit der schnauze an.
Ich sage dan immer ruhig, das alles i.o. Ist.
Wäre ja auch eine bestätigung. Obwohl ich eine ganz andere stimmlage benütze als beim lob?

Kann man das auch zu extrem nehmen? Ich benutze streichel sonst nicht als lob. Entweder ball oder guetzli. Wenn wir eine arbeit gut gemacht haben..
Wie seht ihr das?


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Wenn ich manchmal sehe, dass Besitzer ihre Hunde in der Praxis permanent knuddeln und sie streicheln und loben, obwohl der Hund sich fast ins Fell macht, denk ich schon dass das falsch ist. Wenn ich einem Hund sage "feeiiin, ja so isch braav" oder beruhigend auf ihn einrede in einer hohen Stimmlage, KANN das seine Angst verstärken. Er kanns halt so interpretieren à la "ja du hast recht, ich würde auch zittern o.ä.". Das Gleiche natürlich auch bei Hunden die sich daneben benehmen und knurren, zappeln o.ä. ; aber das ist ein anderes Thema.

Es gibt also Trainer, die sagen in solchen Situationen den Hund zu ignorieren. Aber damit habe ich dann auch Mühe, denn so lässt man den Hund mMn ein wenig im Stich. Wichtig ist halt, dass nicht jeder Hund das dann gleich interpretiert; für manch einen ist das Ignorieren das Richtige, für andere ist das nicht optimal.

Wenn Harley sich fürchtet schaue ich dass er zu mir kommen kann und ich ihn "beschütze" (so ähnlich wie du die Situation mit dem Anstupsen beschreibst. Ist doch super wenn die Tiere Schutz suchen, das heisst sie vertrauen einem. Ich hab ihn auch schon auf den Schoss genommen wenn er sich unwohl gefühlt hat. Ich versuche aber Ruhe auszustrahlen und evtl. mal ein "soo isch güät", wenn er ruhig wird. Ich würde ihn jetzt aber auch nicht wenn er nervös ist gross antatschen; meine Anwesenheit und der ruhige Körperkontakt sollen ihn beruhigen.

Er darf dann aber auch nicht z.B. von oben herunter pöbeln oder ähnliches, sonst muss er wieder runter.

Zu der Szene im Agi kann ich dir keine konkreten Tipps geben. Ich habe Jessy in dem Moment nicht gesehen. Aber generell glaub ich nicht dass es falsch war! Vermutlich hat so eine Bagatelle keine grossen Auswirkungen; doofer wäre es gewesen das ganze negativ abzuschliessen; aber sie hats ja gemacht/sich getraut und das ist doch die Hauptsache.
Wie sie den Steg nun in Zukunft meister wirst du ja dann sehen :)

 
ich finde die Bestätigung nicht falsch (einfach nicht übertreiben)...wenn sie den Steg gemacht hat, kannst du sie ruhig loben indem du einmal über den Rücken streifst und sie lobst...sie wird es wegen dem nicht immer langsam machen, sobald sie Vertrauen gefunden hat, wird sie schneller werden...oder du gibst ihr ein Leckerli und belohnst sie stimmlich:)

 
Wenn ich manchmal sehe, dass Besitzer ihre Hunde in der Praxis permanent knuddeln und sie streicheln und loben, obwohl der Hund sich fast ins Fell macht, denk ich schon dass das falsch ist. Wenn ich einem Hund sage "feeiiin, ja so isch braav" oder beruhigend auf ihn einrede in einer hohen Stimmlage, KANN das seine Angst verstärken. Er kanns halt so interpretieren à la "ja du hast recht, ich würde auch zittern o.ä.".
Das würde aber bedeuten, dass Angst nichts unwillkürliches ist, sondern etwas, was der Hund "bewusst" macht, und das stimmt nicht! Angst kann man nur verstärken, indem man dem Hund noch mehr Angst macht, und nicht indem man ihm was Gutes tut. Wobei in hoher Tonlage rumquietschen vom Hund nicht unbedingt als angenehm und beruhigend empfunden wird....
 
ich bestätige durchaus sehr viel mit "nur" körperkontakt. man kann auch hier mit einem ruhigen streichler einen nervösen hund beruhigen, ohne ihn zu überborden.
das heran kommen bei cheyenne bestätige ich gar oftmals mit beidem. beim schnellen herann kommen gibts ein -schnelles- guddie und beim beim anschl, warten bis zur erneuten freigabe ein ruhiges streicheln.
wenn man das kombiniert findet man auch sicher die (in dem moment) angepasstere bestätigung.
gerade wenn ein hund sich erst an gewisse dinge vorsichtig herantastet ist es wichtig dass man ihn darin (evtl. mit kurzem körperkontakt) unterstützt und nicht anschl. -nur lobt-, wobei beides beim hund sicher als bestätigung auch ankommt.
ich würde beides einsetzen.

 
Danke Troll für das Heraussuchen der früheren Beiträge :smilieflower :

Mir helfen diese enorm, um Lexi noch besser zu verstehen und auf sie eingehen zu können.

Zudem habe ich einen Zusatzlink von Jasys früherem Hund Sandro "seelig" entdeckt. Über diesen freue ich mich uu, denn so kann ich "ihn" noch besser kennenlernen, nachdem mir Moni ein paar Geschichten von ihm bereits erzählt hat...juhui!

Hat's Tippfehler? SORRY, habe zu grosse "Pfoten" für's Handy!