Stress bei Hunden

nati

Erfahrener Benutzer
25. Sep. 2005
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Hallo zusammen!

Bereits länger ist das ein Thema was mich beschäftigt. Da unsere Hündin ja unter unklaren Anfällen litt und man auch eine zeitlang nicht wusste, ob sie allenfalls Epilepsie hat, machte ich mir über Stress für den Hund auch meine Gedanken.

Ich bin überzeugt, dass viele Hunde wie wir ja auch, gestresst sind/werden.

Dennoch muss der Hund ja ein gewisses Mass an Stress ertragen können.

Für mich stellt sich also die Frage, ist es legitim, den Hund auch etwas Stress aus zu setzten, damit er "belastbarer" wird? Und wie dosiere ich?

Einer meiner Ausbilder hat immer gesagt:"Ich spreche nicht über Stessbewältigung, sondern ich stresse euch, bewältigen müsst ihr ihn sowieso selber!" erhat das voll und ganz auf Menschen bezogen, hatte also nichts mit Hunden zu tun.

Freue mich auf eure Inputs

Grüsse

Nati

 
Hallo Nati

Ich denke auch das Hunde unter Stress leiden können. Tierarztbesuche oder in grösseren Menschenmengen. Ich merke z.B. bei Tina sehr gut wenn sie sich nicht wohl fühlt, sie lässt dann ihren "Ringelschwanz" nach unten fallen. Auch wenn ich nervlich angespannt bin, kann sich das auf die Hunde übertragen.
Gruss böneli

 
Hallo

Stress gehört wohl zwangsläufig zum Leben... bei Mensch und Tier. Stress ist nicht durchwegs negativ, denn Stress bringt uns dazu, Bestleistungen zu erbringen oder auch uns zu schützen.

Es ist also in meinen Augen wie bei allem: es ist eine Frage des Masses.

Gewiss gibt es auch bei Hunden solche, die besser mit Stress umgehen können als andere. Dies dürfte aber wohl mehrheitlich an ihrer Konstitution und weniger am "Training" liegen.

Ich achte mich ehrlich gesagt nicht bewusst darauf, meine Hunde keinem Stress auszusetzen. Aber ich achte natürlich generell darauf, dass es ihnen gut geht, womit ich unnötige Belastungen bewusst umgehe. So würde es mir zum Beispiel niemals in den Sinn kommen, meine Hunde an ein Fest mit zu nehmen (sieht man leider immer wieder). Denn einerseits bin ich der Meinung, dass es dem Hund absolut nichts bringt und eben dass es unnötiger Stress bedeutet ihn grossen Menschenmassen, erhöhtem Lärm etc. aus zu setzen..

Denkst Du denn, das bei Ivy könnte stressbedingt gewesen sein? Ein Sensibelchen ist sie ja schon vom Naturell her, oder?

 
Hoi Karin!

nein, im Nachhinein denke ich nicht, dass die Anfälle stressbedingt waren, sonst hätten wir es wohl kaum im Griff jetzt (haben gerade eine äusserst unruhige Zeit hinter uns) und ja, sie ist ein Sensibelchen!

Ich denke einfach, wenn ich sie ganz abschotte wird es eher schlimmer, daher setzte ich sie auch bewusst etwas "Stess" aus, wie beispielsweise der Besuch eines sehr freundlichen Irischen Wolfshunde-Gentleman :wink:

Wenn aber ein Hund unter Epilepsie leidet hört an immer wieder wie Stress auch Anfälle auslösen kann.

Liebe Grüsse
Nati

 
Guten Morgen

Ich kann mich Karin nur anschliessen. Es gibt Hunde die von Natur aus besser mit Stress umgehen können als andere. Wie bei den Menschen auch.

Man kann ein Stück weit sicher lernen mit Stress umzugehen - oftmals ist es aber ein "einfach nicht aus der Situation rauskommen" - die Spätfolgen kommen dann aber (wie beim Menschen).

So weiss man heute, dass bei Tieren z.B. Krebs häufiger bei dauer gestressten Hunden auftritt, Hunde die nicht aus der Situation rauskönnen.

Ich nehme meine Hunde auch nie an Fester, Messen usw. mit und nerve mich jeweils tierisch ab solchen Hundehaltern. Der Hund hat nicht nur nichts davon, nein, er geht oft durch die Hölle.

Wer mal so viele Beine aus Sicht des Hundes gesehen hat weiss wovon ich spreche. Und dann wundert man sich wenn Hunde immer ängstlicher werden im Umgang mit Menschen, Lärm usw.

Ich schaue einfach sehr darauf, dass meine Fifistrellos nach stressigen Ereignissen, und sei es "nur" eine unfreundliche Hundebegegnung viel zum Kauen haben (was Stress reduziert) und einige Tage absolute Ruhe, was auch bedeutet dass die Spaziergänge massiv reduziert werden und wir eher Schnüffelspiele machen......

 
Hallo zusammen!

Fijolelo hat noch geschrieben in einem anderen Thread, dass es bis 6 Tage gehen kann, bis sich die Stresshormone im Blut abgebaut haben (bitte korrigiet mich, wenn es nicht stimmt)

Ich finde das noch eindrücklich! das hätte ich nicht gedacht

Grüsse
Nati

 
Sali Nati

Ja dem ist so.

Ich habe im letzten Jahr übrigens an einer Studie mitgemacht im Tierspital ZH.

Da wurden Hunden Blut- und Urinproben genommen (resp. zum Teil musste ich dies zu Hause machen) in verschiedenen Situationen. Unter Stress, nach Ruhephasen usw.

War sehr spannend und ich warte noch auf den Bericht, resp. die Studie. Es ging um die Bildung von Nebennieren-Tumoren und den Zusammenhang mit Stress.


Ich merke zum Beispiel meinem älteren Hund an, dass je älter er wird, desto mehr Mühe hat er mit Stress umzugehen, resp. je eher ist er gestresst.

Es gibt noch ein weiteres gutes Buch: Warum Zebras keine Migräne kriegen.

 
Hallo Fujolelo

Oh, auf die Auswertung der Studie bin ich dann auch gespannt :roll: ...

Naja, wir werden im Alter auch nicht wirklich flexibler und belastbarer. Für einen alternden Hund kommen natürlich auch noch "behindernde" Dinge dazu wie schlechtere Augen, weniger agil (durch Arthrose etc.), schlechteres Gehör etc.. Das sind gewiss auch Dinge, die sich darauf auswirken, dass ein Hund schneller gestresst ist....

Stress ist auch ein gutes Thema in Zusammenhang mit Border Collies... die immer noch hibbeliger "gezüchtet" werden. Da ist es dann gar nicht mehr einfach, Arbeitswille und Stressbewältigung klar zu trennen und ein gesundes Mass an Forderung aber eben nicht Überforderung hin zu kriegen :roll: . Viele Border Collies werden in meinen Augen ganz klar überdreht gemacht indem die Besitzer immer noch mehr bieten, bis zum "geht nicht mehr"....

 
Sali Karin

Du sprichst mir aus der Seele! Und dann heisst es "dieser Hund braucht Bewegung und Beschäftigung"..... grrr!