Teures Gassi-Gehen

Bebbina

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22. März 2011
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Unglaublicher Artikel heute in der Basler Zeitung:

Teures Gassi-Gehen

Von Heinz Eckert

Die kleine Pudeldame ist zwar äusserst gut erzogen, hat aber eine charakterliche Besonderheit: Sie kann ihr Geschäft nur verrichten, wenn sie nicht an der Leine ist. Das macht aber nichts, da sie problemlos bei Fuss läuft und ihre Begleiter nur verlässt, wenn sie darf. Da in Basel nach 22 Uhr alle Hunde nur noch an der Leine gehalten werden dürfen, wird der Pudel deshalb stets vor diesem Zeitpunkt ausgeführt.

An einem Freitagabend kam es anders. Das letzte Gassi-Gehen des Tages musste warten, bis die Gäste das Haus verlassen hatten. Und da war es bereits zwischen 23.32 Uhr und 23.43 Uhr, wie die Polizei in ihrem Rapport festhielt. Der Halter des Pudels hatte nämlich auch um diese Zeit nicht daran gedacht, den kleinen Hund an die Leine zu nehmen; er rechnete am späten Freitagabend auch nicht mit einer Polizeikontrolle. Er rechnete falsch. Plötzlich hielt in der ruhigen Socinstrasse ein Streifenwagen mit einer Polizistin und einem Polizisten, die den Hundebesitzer stellten. Er erlaubte sich die Frage, ob es zu diesem Zeitpunkt nicht andere Aufgaben für die Polizei gebe, als in einem Wohnquartier Hunde und ihre Besitzer zu kontrollieren. Dann begab er sich auf den Heimweg.

Dieses Verhalten kam bei den beiden Polizisten schlecht an. Sie kehrten durch die Eulerstrasse in verbotener Richtung (Einbahn) in die Socinstrasse zurück und verlangten vom Hunde*besitzer sämtliche persönlichen Daten inklusive Namen, Vornamen und Geburtsdaten seiner längst verstorbenen Eltern.

Der Abend wurde für den unbescholtenen Mann teuer: Da er den «Vorschriften über die Haltung von Hunden mehrfach zuwidergehandelt» und «den Polizeibeamten den Dienst erheblich erschwert» hatte, wurde er mit 500 Franken Busse und 200 Franken Gebühren sowie fünf Franken «Auslagen» bestraft. Ersatzweise könnte der Gebüsste auch eine Freiheitsstrafe von fünf Tagen antreten.

Es besteht kein Zweifel: Die Polizisten haben bloss ihre Pflicht erfüllt. Gleichzeitig haben sie aber den fehlbaren Hundehalter zu einem wütenden Bürger gemacht. Denn es ist schwer einsehbar, weshalb die Polizei an einem späten Freitagabend, wo es laufend zu Schlägereien und anderen Ausschreitungen kommt und betrunkene Autofahrer unterwegs sind, ausgerechnet in einem ruhigen Wohnquartier eine Einbahnstrasse missachtet, um einen Hundehalter wie einen Verbrecher anzuhalten, zu kontrollieren und anzuzeigen.

Aber vielleicht ist es für die Polizei angenehmer, spätabends in ruhigen Wohnquartieren zu patrouillieren, als Gefahr zu laufen, sich andernorts mit betrunkenen Gewalttätern auseinander*zusetzen.

Doch wo blieb das Augenmass der Ordnungshüter? Und in welchem Verhältnis steht das Strafmass von fünf Tagen Haft zu Strafen für richtige Kriminelle?

Da liegt wohl der Hund begraben.

 
Sorry, aber das ist wieder typisch.... hätte er einfach den Mund gehalten und nicht noch "habt ihr nichts besseres zu tun" rausgehauen, hätte er nie eine Busse gekriegt.
Wisst ihr eigentlich wie oft man diesen idiotischen Satz hört?!

By the Way, die Frage nach den Namen der Eltern ist normal. Die Angaben gehören nun mal zu den sog. "grossen Personalien".

Der einzige Fehler den ich hier sehe ist, dass die in falscher Richtung in die Einbahn gefahren sind....

 
Wirklich unglaublich :(

Ich würde die beiden Polizisten anzeigen, wegen der Einbahn :D Korrigiert mich wenn ich falsch liege, aber die darf soviel ich weiss nur im Ernstfall (also mit Blaulicht UND Sirene) verkehrt rum befahren werden.

 
Also ich finde die Busse massiv übertrieben. Kann das überhaupt sein?

 
Ja, klar. Wenn er dann bei der Erhebung der Personalien nicht mitmacht, oder ähnliches, ist das "den Dienst erschweren". Dazu kommt das er den Hund weiterhin nicht angeleint hatte. Dann noch die Arbeitszeit der Polizei und dann ist er eigentlich noch günstig dabei.

 
kann mir nicht vorstellen dass da nicht mehr war. nur wegen dieser frage alleine kann ich mir eine solche reaktion nicht vorstellen. aber eben, wir waren nicht dabei.

wegen dem hund: gesetz ist gesetz, man kann sich daran halten. wenn nicht, dann muss man mit den konsequenzen leben. man hat die wahl. und ich denke, wenn das gesetz sagt, ab 23.00 uhr gehören hunde an die leine, dann bietet das relativ wenig interpretationsspielraum.
wenn ich zu schnell fahre, dann zahl ich auch die busse, wenn ich falsch parke ebenfalls. wenn ich meinen hund verbotenerweise frei laufen lasse, auch. so ist es, wir leben in einer gesellschaft mit regeln, an diese regeln können wir uns halten oder eben auch nicht, aber bitte nicht beschweren wenn man dann die strafe kassiert.

ah ja, und dass es immer blöd ist der polizei dumm zu kommen, das ist doch einfach allgemein bekannt. ich bin immer sooooo freundlich bei kontrollen, auch wenn ich die teilweise die vollen weichbecher finde. aber die sitzen einfach am längeren hebel, was soll ich da diskutieren. nett lächeln und sich seinen teil denken.


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Das find ich jetzt auch völlig übertrieben und die Frage ob sie nichts besseres zu tun haben wär mir wahrscheinlich auch rausgerutscht... Aber unser Rechtssystem treibt eh regelmässig meinen Puls in die Höhe, drum halt ich jetzt meinen Mund :rolleyes:

 
Der Abend wurde für den unbescholtenen Mann teuer: Da er den «Vorschriften über die Haltung von Hunden mehrfach zuwidergehandelt» und «den Polizeibeamten den Dienst erheblich erschwert» hatte, wurde er mit 500 Franken Busse und 200 Franken Gebühren sowie fünf Franken «Auslagen» bestraft. Ersatzweise könnte der Gebüsste auch eine Freiheitsstrafe von fünf Tagen antreten

So wie ich das verstehe: Das der Mann schon des öfteren sich nicht an die Hundehalter Vorschriften gehalten hat.
Und aus diesem Grunde so eine hohe Busse zahlen muss.

 
Höh?! Ob sie nichts besseres zu tun haben?! Ich bin der Meinung und hoffe doch auch das es so ist und es zur Arbeit der Polizei gehört auch in den Quartieren Streife zu fahren!!!
Falls da mal was passieren würde, ginge das Geschrei los wo den die Polizei ist?! Die können schon machen was sie wollen (und eigentlich machen sie ja nur ihren Job!), es ist nicht recht!

Busse ist schon happig aber nur da es noch schlimmere Delikte gibt, heisst es noch lange nicht das er ungeschoren davonkommt! Gesetz ist Gesetz und wenn er sich so doof benimmt; Sprüche klopft und davon läuft und Hund immer noch nicht anleint... Selber tschuld! Meine Meinung!


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Also ganz ehrlich, wenn die Geschichte so stimmt wie sie hier steht find ich das nicht okay, da musste wohl jemand dringend seine Macht demonstrieren, und die Busse find ich echt eine Frechheit...


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Endlich kann ich auch wieder schreiben, im Geschäft ging das Internet nicht mehr :curse:

Da mein erster Post nicht wirklich ernst gemeint war, hier noch der Rest.

Ich finde auch, man sollte Gesetze einhalten. Aber man kann auch als Polizist mal eine 5 gerade sein lassen. Habe ich genug erlebt und meistens hatte es mehr Wirkung als eine Busse.
Klar hören sie den Spruch (allgemein blöde Sprüche) sicher sehr oft, nur finde ich gerade darum dürfen/sollten sie sich nicht mehr davon provozieren lassen. Es gibt immer verschiedene Reaktionen, diese hier finde ich eher unverhältnismässig.

 
Ob das so stimmt, wie im Eingangspost bezweifle ich sowieso stark... Es gibt immer mehrere Varianten einer Gechichte


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Keine Ahnung was da wirklich passiert ist- aber ehrlich gesagt rege ich mich auch über Hundehalter auf, die hier im Wohngebiet im dunkeln ihre Hunde einfach nicht an die Leine nehmen wollen.

Theoretisch ist es mir egal, wer wie seinen Hund führt- nur leider kommt es immer mal vor das einer dieser "vermeintlich wohlerzogenen" Hunde kläffend auf meine angeleinten Hunde zustürmt- um 23 Uhr abends :grumpy:

Auf mein genervtes aber absolut berechtigtes "musste das jetzt sein?" werde ich wütend vom Halter als "Schlampe" beschimpft :stock

Wie gesagt- wir waren nicht dabei, aber ich kann mir auch gut vorstellen das sich besagter Hundehalter mehr erlaubt hat, als er zugeben will.

 
im TG gibt es dieses gesetz auch, sogar strenger, denn es gilt leinenpflicht bei dämmerung und dunkelheit. meine grosse würde nie an der leine ihr geschäft machen und die andern zwei auch nur erschwert. bin also froh, hab ich einen garten und komme gar nie in diese lage. aber wenn ich mich falsch verhalte, mach ich meine klappe zu, entschuldige mich und provoziere nicht noch beamten. das ist meine meinung. die busse halte ich auch für übertrieben, aber sicher rechtens.

 
hätte er den hund sofort an die leine genommen und sich entschuldigt, wäre er wahrscheinlich lediglich mit einer ermahnung davon gekommen.
selbst wenn man in dem moment alles andere als erfreut ist, dass einen die polizei anhält, war er von gesetzes wegen eben nicht im recht und wenn man hier so "pampig" reagiert muss man leider auch damit rechnen, dass man nicht einfach so davon kommt.
die strafe finde ich dennoch nicht ganz angemessen und extrem hoch..