So also dann will ich mal.
Zur Ausbildung:
Wie du siehst, ich habe eine Huskyhündin. Sie kam def. erst mit jährig zu mir und hatte vorher zwar keine negative Prägung, aber auch keine normaler Prägung wie man sie hier mit einem Hund erleben würde, denn sie kommt aus Mittelamerika. Sie ist aber vom Charakter her absolut stark, wesensfest, absolut freundlich zu Menschen und souverän zu Artgenossen. Ich habe mir vorher nie Gedanken über die Therapiehundeausbildung gemacht und habe mich auch nicht speziell auf die Aufnahmeprüfung vorbereitet.
Sicher, den Hund an verschiedene Geräusche, Situationen und Gefährte zu gewöhnen ist sicher nicht schlecht. Aber ich finde halt, dass ein Hund einfach vom Wesen her sehr stark/wesenfest sein muss und eine gute Bindung zum Hundeführer hat. Wobei wir schon beim nächsten Punkt sind.
Unseren Teamtrainern war das Zusammenspiel Hund& Halter extrem wichtig. Man muss ein Gespür für seinen Hund haben und ihn lesen können.
Als dritten wichtigen Punkt, den wichtigsten eigentlich, muss der Hund einfach Menschen lieben und gerne im Mittelpunkt stehen bzw. unter Menschen sein. Und das kannst du nicht gross mit deinem Hund üben. Denn zum Beispiel hatte ich Piro seit er Welpe ist und er erfreut sich über Bekannte/Familie oder Freunde die uns besuchen, aber fremde Menschen sind ihm relativ egal. Er geht nicht gleich auf sie zu. Ich denke das ist einfach eine Charaktersache.
Versteht ihr?
Leider sind wir noch nicht richtig in die Praxis eingestiegen. Wie Sighthound schon gesagt hat, es braucht einfach sehr viel Zeit für Einsätze und ich habe noch zwei Rüden, die viel Bewegung brauchen. Aber das ist eigentlich nicht wirklich der Grund, warum wir noch nicht eingestiegen sind. Man muss sich eigentlich den Einsatzort selber suchen. Das hört sich wirklich leichter an als es ist. Es gibt zwar eine Liste mit Institutionen welche ein Team suchen, aber dort sind zu 90% nur Altersheime aufgeführt. Und ich will einfach nicht in ein Altersheim. So begann ich im Frühling diesen Jahres mit suchen nach einem geeigneten Ort an. Ich fragte verschiedene Institutionen an. Teilweise mit unverständnisvollen, groben Absagen, völliges Desinteresse oder zuerst völlig interessiert aber zum Vorstellungstermin erscheint niemand mehr usw. Das geht echt nicht von heute auf morgen und es braucht extrem viel Engagement! Zudem muss man neue Institutionen vom Projekt Therapiehund überzeugen und zum Schluss noch wirklich DAS Richtige für sich und seinen Hund finden. Wirklich gar nicht so einfach :S Ausser man geht ins nächst Beste Altersheim. :S
Also ich an eurer Stelle (lorileu & bubi) würde einfach den Hund zum wesensfesten guten Begleiter erziehen. Und vielleicht mal mit einem ausgebildeten Team auf Visite gehen um sich ein Bild davon zu machen. (Das hat mir nämlich gefehlt!!)
@anuket
Meine Hündin war im Gegensatz zu den anderen Hunden in der Gruppe sehr quirlig und voller Tatendrang. Sie ist auch nicht eine, die einfach so neben einem Patienten liegen würde. Aber das muss der Hund nicht zwingend, denn du kannst dir ja später deinen Einsatzort selber aussuchen. Zum Beispiel ist ein aufgeweckter Hund in einer psychiatrischen Anstalt mit z.B. depressiven Personen doch viel spannender als eine Schlaftablette. WEisst du wie ich meine?
Und übrigens... ich bin auch Kindergärtnerin
Liebi Griessli
Nikit