Tierarztrechnung zu hoch, wohin wenden?

So, und weil die Finger noch nicht wund sind, schreib ich noch weiter :)

Aufgrund meiner Sorge hab ich meine TÄ angerufen, sie hat gemeint, dass sie die Befunde gerne hätte, dann könne sie mit mir Klartext reden. Also haben wir nach den Befunden gefragt. Wir haben diese auch erhalten, mit folgendem Begleitbrief:

... handelt es sich bei Ihrer Hündin um die Erkrankung einer Leptospirose ... ich habe die Labor-Unterlagen incl. Ihrere Adresse an den Kantonstierarzt weitergegeben, der normalerweise die weitere Vorgehensweise und die damit verbundenen Vorgänge mit Ihrem Tier veranlassen und genau vorschreiben wird. ...
Eine Nichtbeachtung der Erkrankung und eine nicht Einhaltung entsprechend amtstierärztlich angeordneter Vorgehensweise - die von einem Begleittierarzt überwacht werden muss, um Schaden von Mensch und Tier fernzuhalten - ist strafbar ...

... mit solchermassen erkrankten Tieren sind Grenzübergänge nicht zulässig! ...

... Da Sie Ihrerseits die Behandlung/Therapie Ihres Hundes abgebrochen haben ...

Ehrlich gesagt, war ich ja eh schon der Meinung meine Hündin ist todkrank und ich kann sie gleich einschläfern und als dann noch diese Warnungen kamen, da hatte ich wirklich Angst, dass der Amtstierarzt mir meine Hündin nimmt - ich kenn mich ja nicht aus.

 
Last but not least: Das Schreiben vom Veterinäramt hab ich dann auch noch erhalten, hier steht Folgendes:

... Die Leptospirose ist bei Rindern und Schweinen eine zu bekämpfende Tierseuche. Bei allen anderen Tieren trifft das Veterinäramt keine Massnahmen. ...

Als ich dort angerufen hab, da wurde mir auch gesagt, dass ich mit meiner Hündin problemlos über die Grenze gehen darf. Also ist der komplette Begleitbrief einfach nur Schwachsinn!

 
Bezüglich Rechnung, sagen jemandem von euch die Positionen was? Meine Tierärztin hat zwar gemeint, sie würde mir drüber schauen, aber ich hab sie schon mit all den Befunden und besorgten Anrufen genervt, da bin ich froh, wenn ich sie nicht auch noch mit der Rechnung belästigen muss. Denkt ihr das ist alles ok so?

 
Oje da hast du ja was erlebt :( Zu der Rechnung kann ich dir nichts sagen. Aber ich habe mal kurz bei einem TA gearbeitet der war auch nicht sehr feinfühlig mit den Kunden. Zum Glück musste/durfte ich nicht lange bleiben, hätte das nicht durchgestanden. Der konnte über Kunden schimpfen, während diese im Warteraum sassen und es mit anhören konnten. Zu so jemandem würde ich genau einmal - das erste und letzte Mal!

Gut konnte dir deine Tierärztin deine Angst nehmen. Versteh dich schon, dass du dachtest dein Hund sei näher am Tod als am Leben. Wie gut ist es nicht so schlimm. Melden würde ich diesen sogenannten TA aber auch wo du nur kannst. Wer weiss ob der überhaupt eine Ausbildung hat?!

 
Ich bin kürzlich auf dieses Thema gestossen. Die Geschichte resp das Benehmen des TA kommt mir sehr bekannt vor. Mich hat er allerdings (leider) nicht aus der Praxis geschmissen.

Meine Hündin hatte wegen einer Bauchspeicheldrüsenentzündung u.A. Baytril erhalten (warum das nötig war ist mir mittlerweile ein Rätsel). Es folgten immer wieder neue Probleme und immer wieder Baytril (das ist ganz offensichtlich das Lieblingsprodukt dieses TA). Angebliche Rückenprobleme, Haarausfall, Hormonstörungen, als Folge davon Kastration (bei angekörter Hündin). Nun wird sie - richtig toll - auch noch inkontinent.

Dies ist die Kurzfassung einer Geschichte über ca. 1 1/2 Jahre.

Leider gings viel zu lange bis ichs gecheckt habe...

Hat jemand Erfahrung betreffend Nebenwirkungen und Spätfolgen von Baytril? Oder kennt einen Tierarzt welcher mich dazu beraten kann und will?

 
Wow, erstmal vielen, vielen Dank für euren Einsatz bzw. eure Antworten, echt stark!!! DANKE! Naja, es ist alles etwas blöd gelaufen, wir waren aufgrund des Blutes im Urin da und wurden gleich einen Tag später zum Röntgen einbestellt. Danach hielt er ein Monolog über sein Wissen etc. und eine vernichtende Diagnose stellte er uns auch: a) die Hündin wurde am Kniegelenk falsch operiert (OP vor ca. 1,5 Jahren) :cool: vorne wurde eine Vene verletzt bei einer OP (OP vor 5 Jahren) c) Sie hat das Cauda-equina-Syndrom d) Sie hat eine chronische Mandelentzündung wahrsch. seit Jahren e) Sie ist total verwurmt f) Sie hat Leptospirose g) Behandlung: Sie bekam 1,5 Tabletten Baytrill verschrieben (250 mg) pro Tag (sie hat aber nur 35 kg)!!! Anschliessend wurde meine Hündin müde und schlaff, es erfolgte ein weiterer Besuch. Der TA hat uns vorgehalten, dass wir nicht jedem TA trauen dürfen, das 90 % der Tierärzte nochmal an die Uni müssten, etc. Meine Partnerin hat dann gemeint, dass er uns gegenüber nicht laut werden muss und da hat er uns aus der Praxis geschmissen. Deshalb ist ein Kontakt gar nicht möglich. Er hat gewusst, dass meine Stamm-Tierärztin aus Vorarlberg ist. Die hab ich auch gleich angerufen, weil mir das Leben meines Vierbeiners natürlich am Herzen liegt. Sie wollte die Befunde. Die haben wir erhalten, mit einem sagenhaften Begleitschreiben. Darin steht, dass wir mit der Hündin nicht über die Grenze dürfen und dass der Amtstierarzt eingeschalten wurde. Fakt ist, dass meine TÄ dann eine Sammelurinprobe gemacht hat, weil Antikörper im Blutbild festgestellt wurden. Ergebnisse: a) Meine Hündin hat keine Leptospirose (Urinproben negativ) :cool: Der Amtstierarzt hat gesagt, dass man mit dem Hund problemlos über die Grenze fahren kann (auch bei Leptospirose) c) Bei Leptospirose beim Hund muss der Amtstierarzt nicht eingeschaltet werden d) Ein weiterer TA hat die Mandeln angeschaut, diese sind in der Tat vergrössert, aber nicht entzündet, sondern ganz ok Die Rechnung des TA beläuft sich auf 1'100.00 CHF für die vier Besuche. Wahrscheinlich komm ich da dran nicht vorbei. Wirklich ärgerlich. Der Schweizer Tierarztverband hat gemeint, dass sie nichts machen können, da der TA nicht bei ihnen im Verband ist und keiner Sektion angehört. Wegen 1'100.00 CHF einen Anwalt einschalten ist für mich zu teuer, da ich keine Rechtsschutzversicherung hab :(
mich würde ja interessieren was das für ein Depp war (sorry). Sag mir das mal per PN. Es gibt noch eine Methode, da brauchst du aber ein bisserl Nerven:

Zahle die Rechnung nicht, ignoriere die Mahnungen und evtl. Telefonate mit Drohungen. Vielleicht kommt dann ein Brief eines Inkassobüros, ruhig weiter ignorieren und Drohungen ebenfalls. Irgendwann kommt ein Zahlungsbefehl, Rechtsvorschlag erheben und abwarten, denn jetzt muss er handeln und seine Rechung begründen. Es wird sicherlich ein Schlichtungsgesuch geben und ihr landet vor der Schlichtungsbehörde. Erst jetzt kannst du beim Richter, jammern, weinen usw. Es wird dann eine Einigung geben.

Dieser Weg dauert etwa 6-8 Monate bis du vor dem Friedensrichter bist, aber jetzt bist du am richtigen Ort und du kannst Deinem Unmut freien lauf lassen. Einen Anwalt brauchst du dazu auch nicht, nur Nerven. Ansonsten zähneknirschend zahlen.

So geht das (Philipp Maloni)

 
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@Vivy: Hallo und willkommen hier im Forum! Da hast du ja offenbar auch eine Odyssee hinter dir. Ich hatte Baytril auch schon einige Male erhalten, allerdings für meine Katzen. Bei Hunden hab ich leider keine Erfahrung. Allerdings hatte ich bei den Katzen keine Nebenwirkungen durch die Gabe, es wurde gut vertragen und die Behandlung war erfolgreich. Denke nicht, dass das Medi an sich ein Problem ist. Sondern eher bei falscher Anwendung, Dosierung etc.

Um dir vielleicht etwas genauer Tipps geben zu können, wäre es sicher gut, wir wüssten etwas mehr von deiner Hündin, wie z.B. Alter, Rasse (manche Rassen haben ja auch Veranlagungen) etc. Und für einen Tierarzttip wäre es nicht schlecht, man wüsste, in welcher Region du in etwa suchst. 

 
@Disthen: Es ist eine Chesapeake Bay Retriever Hündin, 4 Jahre alt. An sich eine gesunde, robuste Rasse, wobei meine ganz klar ein Sensibelchen ist.

Ich wohne im Appenzellerland, also Ostschweiz.

 
Okay, das wäre die selbe region wie julchen. Womöglich noch der selbe ta. :blink: willst du mir den namen des ta mal per pn schicken?! Kenne nämlich den von julchen und komme auch aus der nähe. Dann kann ich dir evtl nich tipps geben an wen du dich wenden könntest.

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Da ich ja aus der selben Ecke komme, hat es mich natürlich persönlich Wunder genommen, um was für einen TA es sich dabei handelt und habe beide User danach gefragt. Und ihr werdet es nicht glauben, es handelt sich bei Julchen und Vivy um den selben TA!!! :Schock:

Mir selber war der Name nicht geläufig. Habe noch nie von ihm gehört. Was ich nicht weiss, ob es in diesem Kanton auch für TA's eine kantonale Approbation gibt. Denn der Kanton ist bekannt, dass Humanmediziner und Zahnärzte dort eine kantonale Approbation erhalten können. Die ist einfacher zu bekommen und braucht irgendwie weniger Ausbildung. Die Details kenne ich nicht genau, aber es ist immer wieder ein Thema, dass in diesem Kanton keine "richtigen Ärzte" praktizieren können.

 
@Julchen: die Tipps von Theo bezüglich der Rechnung find ich super. Und wenn du per Zufall noch Mitglied eines SKG-Vereins bist (oder wirst;-) ) bist du automatisch Rechtschutz-versichert bei allem, wo es um Hunde geht.

Ansonsten wünsche ich dir ein gutes Durchhaltevermögen. Was sich dieser TA geleistet hat, ist ja schon krass.

Moni

 
@Jasy: man müsste das mit der SKG noch genau abklären, aber diese Versicherung gilt glaube ich nur für Haftpflichtfälle (wenn z.B. dein Hund einen anderen auffressen woolte).

 
@Jasy: man müsste das mit der SKG noch genau abklären, aber diese Versicherung gilt glaube ich nur für Haftpflichtfälle (wenn z.B. dein Hund einen anderen auffressen woolte).
Stimmt, da hat es Einschränkungen. Die Frage ist, ob eine TA-Rechnung nicht auch unter das Verwaltungsrecht fallen würde:
...bietet die SKG ihren Mitgliedern eine kostenlose Rechtsschutzversicherung in folgenden Rechtsgebieten:

• Strafrecht

• Verwaltungsrecht (bei Administrativverfahren vor Schweizerischen Behörden, z. B. Verfahren betreffend Verstösse gegen das Tierschutzgesetz, Auflagen wie Maulkorb- oder Leinenzwang)

Moni

 
Tierarzt fällt unter Privatrecht, nicht Verwaltungsrecht.. Also fällst du da wohl leider raus. Schade! Habe eben auch an die Rechtsschutzversicherung des SKG gedacht....

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