Tipps für Hausbootferien

lorileu

Erfahrener Benutzer
19. Aug. 2011
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Hallo zusammen

Nächsts Jahr (sehr wahrscheinlich im Sommer) planen wir Ferien mit Diandra.
Angeregt durch Hiaschis Hausboot-Ferien-Thread haben wir uns etwas mit dem Thema Hausbootferien auseinandergesetzt und gefallen daran gefunden (auch wenn wir noch absolut Null Erfahrung damit haben..)
Nun stellen sich da aber einige Fragen und einiges gilt es zu überlegen und entscheiden. Da ich denke, dass die einen oder andern von euch eventuell schon mal solche Ferien gemacht haben, erhoffe ich mir hier ein paar Tipps und Inputs zu bekommen.

Erstmal zum Ort, wo will man Hausbootferien machen.Die meisten Anbieter bieten Boote/Fahrten in Deutschland, Holland, Belgien, Portugal, Frankreich, Italien, Irland, Schottland, Polen und England an. Eigentlich würden mich Irland, Schottland und England sehr interessieren, da die Einreise für Hunde aber nicht ganz ohne ist und die Reise mit dem Auto dahin nicht gerade kurz und einfach ist, wird das wohl eher nichts. Daher schauen wir uns aktuell etwas in Holland, Belgien und Frankreich um. (Deutschland ist mir irgendwie zu "nahe" und Portugal ist uns schon zu südlich).
Gibt es da Strecken/Orte, die ihr empfehlen würdet oder von denen ihr eher abraten würdet? Da wir das noch nie gemacht haben, wäre eine Route ohne viel Schleusen etc.natürlich praktisch. Es wäre toll, wenn man im Gewässer auch baden könnte (habe irgendwo gelesen, dass die Strecken in Frankreich nicht so geeignet sind dafür?) Am wichtigsten ist es, dass Diandra baden kann, aber auch wir würden uns gerne mal abkühlen und etwas planschen. An das Gebiet, das wir durchqueren würden, stellen wir keine riesigen Anforderungen, aber es wäre natürlich schön, wenn man an idylischen, schönen, grünen Gegenden vorbei käme und hin und wieder in der Nähe eines Dörfchens/ Städchens anlegen könnte, wo man in einem Restaurant, auch mit Hund, etwas essen könnte, so dass man nicht immer auf dem Boot kochen müsste.
Geplant ist vermutlich eine Woche auf dem Boot und vorher oder nachher eventuell noch eine Woche Camping-Ferien. Es wäre toll, wenn sich das in der selben Region kombinieren liesse.

Toll fände ich vom Land her natürlich Dänemark oder Schweden :love: bzw. grundsätzlich Skandinavien (ich weiss, auch da wäre die Anfahrt lange und die Einreise mit Hund nicht ohne, aber für dieses Ziel würde ich die etwas grösseren Umstände in Kauf nehmen), nur hab ich (noch) nirgends Anbieter für diese Orte gefunden, das scheint es dort nicht wirklich zu geben?

Dann zum Boot, das man wählt: Es gibt ja zig Boots-Typen mit unterschiedlichstem Komfort und Platzangebot. Da wir nur zu zweit plus HUnd unterwegs sind, brauchen wir kein Boot, wo 6 Personen übernachten könnten oder so, ich denke es ist sowieso grundsätzlich einfacher das Boot zu steuern, wenn es etwas kleiner ist?
Was muss man bei der Wahl des Bootes beachten, was empfindet ihr als wichtig?

Was ist sonst noch wichtig, wenn man Hausbootferien macht, was geht vielleicht oft vergessen, was aber wichtig ist?

Vielen Dank schon im Voraus für eure Tipps :)

Liebe Grüsse,
lorileu

 
Hui super :)

Letztes Jahr Ende August bis Anfang September waren wir (Freund und ich) eine Woche mit einer Kutsche + Pferd und danach eine Woche auf dem Wohnboot in Irland unterwegs. Pferde Woche für mich, Motor Woche für ihn ;) obwohl uns beides, beiden sehr gefallen hat. Da wir in beiden Wochen ziemliche Abstriche in Sachen Komfort machen mussten (das Boot war unbequemer zum schlafen :ugly: ) fanden wir zwei Wochen seeeehr Anstrengend und würden nicht wieder zweimal hintereinander etwas so Natur nahes machen. Sondern lieber eine Woche Boot + 3 Tage B&B. Da ihr aber eher auf ein anderes Land tendiert fasse ich mich nun doch bisschen kürzer.

Wir hatten ein Boot für 2 Personen, oder 2 Erwachsene 1 Kleinkind. Der Platz reichte uns Vollkommen und mit Hunde wäre es auch noch gegangen. Da ich selbst Körperlich nicht so Gelenkig und Fit war/bin hatten wir auch etwas sorge ob wir das mit den Schleusen hin bekommen. Aber es ist echt ein Kinderspiel! Wir mussten zwar nur einmal alles selbst machen, sonst war immer ein Schleusenwärter vor Ort - aber auch da, kein Problem. Das Boot ist in dem Sinne nicht schwer wenn man die Tricks mit dem Seil kennt. Selbst im grössten Sturm konnte ich auf einer Seite selbst anbinden ohne ins Wasser zu fallen. Das Manövrieren ist auch nicht schwer, hab keinen Führerschein und bekam es alleine hin. Nur Rückwärts ein parken das konnte ich nie :blush:

In Irland hatten wir auch bei jeder Ortschaft wo wir angelegt haben tolle Geschäfte und Restaurants gefunden, teilweise assen wir sogar zu oft auswärts das uns fast Lebensmittel "überegheiten".

Wichtig ist sicher;
- gutes Schuhwerk! denn genau derjenige der bluffte wie toll er doch alles kann und mit Flip Flops auf dem Boot herumgeturnt ist, fiel am nächsten Tag rein ;)
- genug Zeit und Geduld aber teilweise auch Nervenstärke. Es ist im Prinzip etwas eher ruhiges und "langweiliges" (hab nach x-Jahren mal wieder ein ganzes Buch gelesen) aber wenn es stürmt sollte man nicht in Panik verfallen sondern das Boot ruhig und gelassen weiter steuern.
- Genug Kleingeld, die Schleusen kosteten 0.50-2 Euro und Rückgeld gab es keines, auch die Anlegestellen kosteten Theoretisch zwischen 3-10 Euro (unsere Bootsverleih Firma hat einen Deal mit sehr vielen Häfen, wir konnten gratis Übernachten)
- in Irland ist alles mit Gas, sogar der Backofen (ich hatte vor Irland PANIK! vor Gas)

Jo, also allem in allem, zwar schon spannend und wir werden es sehr wahrscheinlich wieder mal machen - aber bei weitem nicht so schwer wie sich das alle Vorstellen.

Für mich wäre aber klar, wieder ohne Hund und wieder Irland. Zelda ist erstens keine Schwimmerin und mag das Wasser sowieso nicht. Da wir geflogen sind, möchte ich ihr den Flug ersparen. Auch genoss ich es sehr eben einfach diese ruhe und die Zeit für mich/uns. Wir mussten auf nichts und niemand Rücksicht nehmen ausser auf die Sonne.

 
Zu Tipps bezüglich Hausbootferien kann ich nichts beisteuern. Aber was die Einreise mit Hund anbelangt: Grossbrittannien und Skandinavien sind seit diesem Jahr auch ohne Tollwuttiter zu bereisen, die normale Tollwutimpfung reicht, teilweise ist noch eine Wurmbehandlung nötig. Es braucht auch kein amtstieräztliches Zeugnis, nur noch den Heimtierausweis. Das Reisen mit Hund in diese Länder wurde also massiv vereinfacht.

Ich verstehe, dass Deutschland nicht exotisch ist und als Ferienland irgendwie nicht gluschtig macht. Wenn Du aber wenig Schleusen und schwimmbare Gewässer möchtest, würde ich die Mecklenburgische Seenplatte doch in Betracht ziehen. Es ist eine wunderschöne Landschaft mit kleinen gemütlichen Städtchen, und ich finde die Leute dort (überhaupt alle im nördlichen Teil D's) überaus nett. Ausserdem ist das Preisniveau für Schweizer Verhältnisse recht tief. Wir haben diese Gegend mit Wohnmobil bereist und waren begeistert.