Tod durch Epilepsie

Idesiree

Erfahrener Benutzer
25. Nov. 2009
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Ich wollte euch anfragen was ihr über Epilepsie bei Hunden berichten könnt.
Ich kenne mich mit dem Thema so gar nicht aus.

Der Hund einer Freundin hatte vor 2 Wochen plötzlich 2 Epileptische Anfälle als die in den Ferien war. Er hat dann vom Tierarzt Medis bekommen.
Der Tierarzt hat ihr geraten den Hund sofort bei einem Anfall in die Box zu tun, damit er sich nicht verletzen kann und auch niemand anderen.
Heute Abend hat sie mich bitterlich weinend angerufen, ihr Hund sei bei einem Epianfall in der Box gestorben, was sie denn nun tun soll :(
Anscheinend seien sie normal Ausgeritten, er habe sich ganz normal verhalten.
Als sie etwa 10 Min wieder im Stall waren hat er angefangen, nmit den Hinterbeinen zu zittern. Da sie ja mit ihm noch keinen Anfall miterlebt hat, hat sie ihn gleich vorsichtshalber in die Box gebracht, er konnte selber noch gehen und hineinspringen.
Sie hat dann noch rasch ihr Pferd in die Box bringen müssen, da dies nciht angebunden war.
Als sie zurückkam und sie ihren 2. Hund ins Auto hob, lag der Hund da als würde er schlafen.
Sie hat dann die Box geöffnet und da er sonst immer sofort aufspringt hat sie gleich gemerkt das was nicht stimmt.

Seine Zunge war ganz blau und ich fand auch aufgeschwollen.
Er hatte an der linken Lefze eine kleine Verletzung, wahrscheinlich hat er sich da draufgebissen.

Ist dieser Hund erstickt? Hätte man das verhindern können?
Ist so etwas häufig der Fall? Hätte er mit Medis so einen Anfall doch eigentlich nicht mehr bekommen sollen? Hätten wir ihn zur Untersuchung ins Tierspital bringen sollen? Sie wollte das eben nicht...
Ich bin richtig durch den Wind ;(

 
Oh Gott, als erstes natürlich mein tiefes Beileid für deine Freundin!

ich habe selber einen Epileptiker und ein Bekannter von mir hat seinen Hund an Epilepsie verloren.
Meiner kriegt Aphenylbarbite, weisst Du per Zufall was der Deiner Freundin bekommen hat?
Im Normalfall kriegt man vom TA immer ein Notfallpäckli Valium mit, das man dem Hund Anal verabreichen kann, wenn er nicht mehr aus dem Anfall herunterkommt. Richtwerte der Zeitdauer sind etwa 3Minuten. Dauert der Anfall länger, MUSS das Valium gegeben werden.

Ist Deine Freundin nicht aufgeklärt worden?

Alles Gute!

 
Nu also es gibt ja verschiedene Typen von epilepsie daher ist es gar nicht so leicht dir da genaueres zu sagen.

Die meisten Hunde die Epi anfälle haben kommen damit gut klar, ert im alter kann diese art von stress und strapaze problematisch werden.
Im allgemeinen wenn ein Hund einen schweren anfall hat so das er liegend krampft, sollte man darauf achten das er sich nicht anstossen kann.

Die verletzungsgefahr ist höher da es absolut unkontrolliert ist.

Zudem sollte man dem hund danach ruhen lassen und frisches wasser bereit halten.

je nach typus ist es auch medikamentös zu behandeln

wichtig ist auch darauf zu achten wie oft , in welchen abständen die krämpfe sind manchmal gibt es auch ein fast kronisches nachkrampfen, wenn der körper gestresst und erschöpft ist


soviel weiss ich dazu .

 
@spookyeO7

Ich habe keine Ahnung was für Medis er bekommen hat, der Tierarzt habe ihr gesagt, das es wichtig sei, den Hund sofort in die Box zu bringen, damit er sich während dem Anfall und andere nicht verletzen kann.
Mehr hat sie anscheinend nicht gewusst. Der Tierarzt habe gesagt, es daure eine Weile bis das Medi voll wirke.
Kannst du mir sagen was mit dem Hund passiert ist? Ist er erstickt?
Sie hat mich angerufen und ich bin sofort zu ihr gegangen, habe noch ganz lange gefühlt ob ich Herzschlag spüre, sich die Augen irgendwie bewegen oder ob ich Herzschlag höre ;( ;( ;( Sie konnte nicht mehr :(

 
leider kann ich dir dazu nicht mehr sagen,
mein wissen entsprich lediglich einer sehr interessierten hundehalterin die sich wissen aneignet durch beobachten, nachfragen und zuhören.

doch bin ich weder tierärztin noch dabei gewesen

mehr kann ich dir dazu leider nicht sagen

 
hab grad nochmals nachgedacht

was ich noch weiss ist das ne blaue zunge(als akut mein ich)
von folgendem sein kann

:
ersticken
herzprobleme
gestörte lungenfunktion
das sind die ursachen die mir bekannt sind

 
Ich weiss nur, ein Mensch kann dabei seine Zunge verschlucken und dran ersticken dann wärs aber komisch dass die Zunge wieder normal da ist. evtl. eine verkrampfe Lunge? Ich weiss es nicht...

soll jetzt absolut kein Vorwurf sein aber ich wär nicht vom Hund weggegangen sondern hätt ihn beobachtet aber man kann nur drüber spekulieren ob das sein Leben gerettet hätte.

Jedenfalls tuts mir sehr leid dass das passiert ist :(

 
Original von Jade

Ich weiss nur, ein Mensch kann dabei seine Zunge verschlucken und dran ersticken dann wärs aber komisch dass die Zunge wieder normal da ist. evtl. eine verkrampfe Lunge? Ich weiss es nicht...

soll jetzt absolut kein Vorwurf sein aber ich wär nicht vom Hund weggegangen sondern hätt ihn beobachtet aber man kann nur drüber spekulieren ob das sein Leben gerettet hätte.

Jedenfalls tuts mir sehr leid dass das passiert ist :(
Ich weiss, ich hätte meinen Hund auch nicht aus den Augen gelassen! Ich meine, das Pferd wäre höchstens auf die weide gelatscht und hätte gegrast :rolleyes:

Ich mache mir jetzt einfach so viele Gedanken, ich weiss, es bringt nix, und es ist ja auch nicht mein Hund, ich hätte wissen wollen, was passiert ist und hätte es untersuchen lassen.

Aber ich glaube, sie ist derart geschockt, das sie gar nicht mehr klar denken konnte :(

 
hat sie denn keine autopsie machen lassen??

denn wenn sich rausstellen würde das es was genetisches war dann wäre das auch für den züchter wichtig.

und wenns was andres war dann würde ich als halter das auch wissen wollen nicht das es nochmals soweit kommt.

einfach um zu wissen ob ich richtig reagiert habe.

die bestätigung alles bestmöglichst für den hund getan zu haben.

oder aber um zu wissen was ich hätte besser machen können

 
Der Hund meines bekannten ist durch Atemlähmung gestorben aufgrund eines Anfalls, das wurde später durch eine Autopsie geklärt.

Ich finde es ehrlich gesagt komisch, wenn ein TA rät, den Hund in eine Boxe zu sperren.
Manchmal kommen die Anfälle so rasch dass an Handeln nicht mehr zu denken ist. Aber achtung! Es gibt durchaus Hunde die um sich beissen, während sie einen Anfall haben. Deshalb am besten den Hund absichern, dass er sich nicht verletzen kann.
Ausnahmen bestätigen die Regel, meiner z.B. meldet sich, wenn ein Anfall unmittelbar bevorsteht. Er steht auf und torkelt gerade noch zu mir. Er will dass ich ihn ganz fest halte. Dann lässt er sich fallen, ich sitze auf dem Boden und presse ihn an mich.
Würde ich ihn nicht halten, würde er versuchen zu rennen, so ist er mir schon durch eine Scheibe geknallt.

Meistens stehen wir einen grossen Anfall durch (ca.2,5Minuten), dann steht er auf, ich halte ihn jedoch weiter fest und dann kommt noch ein wahnsinniger Schub, bei dem er seine Vorderbeine hinter dem Kopf verdreht, nicht mehr atmet, die Augen sich aus dem Kopf pressen, Adern platzen.
Da sehe ich genauestens auf die Uhr. Dauert es 3Minuten kriegt er sofort Valium!
Wenn er nicht atmet nützt es, wenn ich seinen Brustkorb klopfe.

Ohne Deiner Freundin Vorwürfe zu machen, ich wäre wohl an ihrer Stelle nicht weggegangen. Wo geht normalerweise ein Pferd im eigenen Stall hin? Fressen, auf dem Platz herumlatschen, in die Boxe, oder bleibt einfach stehen.

Nun, es ist geschehen und tut mir wahnsinnig leid! Ich kann gut nachvollziehen was Deine Freundin gerade durchmacht......

 
Herzliches Beileid!

Meine Ex-mitbewohnerin hat auch einen Hund der Eptileptiker ist, er bekommt den anfall wenn er gestresst oder geschockt ist.
Wir haben ihn mit streicheln und ruhiges reden beruhigen können, dadurch war der Anfall zum Glück schnell wieder vorbei.

Ich würde bei so einem Anfall meinen Hund auch nie aus den Augen lassen,geschweige in eine Box tun...damit der Hund sich nicht alleine fühlt und beobachten kann und eben,weil die Gefahr besteht dass er an seiner Zunge ersticken kann oder verletzen kann.

Aber wie du sagst, deine Freundin konnte in demfall nicht mehr klar denken können und hatte wahrscheindlich einfach nur den Rat vom TA befolgt.
Sie darf sich aber aufkeinenfall Vorwürfe machen.
Wünsche ihr ganz viel Kraft!

Wie nicki schreibt, wäre eine Autopsie bestimmt gut.

 
Schaut doch mal unter:

www.epilepsieforschung-hund.de

oder www.hundeforschung,de

oder fragt mal Frau Manuela Giuliano 0049171/4657402

die kann euch sicher einen Rat geben.

 
Nei, sie wollte keine Autopsie machen lassen, hätte ich eben sicher auch gemacht :(

Irgendwie fühle ich mich fast schuldig weil ich sie nicht davon überzeugen konnte ihn untersuchen zu lassen.

 
Es tut mir furchtbar leid - nicht auszudenken, was Deine Freundin jetzt durchmacht.

Ich weiss es aus eigener Erfahrung, wie machtlos man sich fühlt wenn sein Hund einen Anfall hat. Bei den ersten paar Malen war ich auch hilflos und wusste nicht genau, wie ich ihm möglichst gut helfen kann. Für sie war es das erste Mal, dass sie dabei war.

Es ist bei uns ganz ähnlich wie bei spookie07. Würde ich ihn nicht halten, würde er im Krampf versuchen wegzurennen und würde sich bestimmt verletzen. - Keine Ahnung, wie er sich in einer Box verhalten würde.

Ich wünsche Deiner Freundin viel Kraft!

 
Ich hatte einige Epi-Hunde als Kunden. Es ist schwierig etwas generell geltendes zu sagen. Die Krankheitsbilder und Verläufe sind extrem verschieden. Der TA für den ich gearbeitet habe, der hat auch jeweils geraten den Hund ins Badezimmer oder Box zu tun, damit er sich nicht verletzt, bzw. den Besitzer nicht verletzt. Das Fixieren oder Festhalten kann ab einer gewissen Grösse oder bei Hunden die aggressiv im Anfall reagieren gefährlich für den Menschen sein.

Zum Thema Epi-Medis habe ich nicht wirklich viel Gutes zu berichten. Sie haben extreme Nebenwirkungen oder Schädigungen von Organen auf Dauer. Was ich von meinem Ex-Chef gelernt habe, entweder sterben die Hunden irgendwann an Epi oder an den Epi-Medis.

Tönt jetzt vielleicht nicht wirklich toll, aber evtl. ist dem Hund vieles erspart geblieben. Ich hatte einen Hund der hatte irgendwann eine ganze Nacht lang Anfälle, einer nach dem anderen. Keine Medis halfen. Morgens um fünf wurde er eingeschläfert. Was ich gehört habe, muss es grausam gewesen sein.

 
Prinzipiell gilt: nicht weg von dem Hund, von der Schnauze weg bleiben, auch wenn der Anfall vorbei ist ! Wenn er raus kommt, ist er meistens durcheinander und meine Erfahrung hat mch gelehrt, dass er es offenbar nicht versteht, wenn er woanders "aufwacht". Ich hab ihn dann einfach von hinten festgehalten und beruhigend auf ihn eingewirkt. In eine Box hätte ich ihn auch nicht gebracht, so wie die ausschlagen ist die Verletzungsgefahr eher grösser. Ach ja, alles fressbare weg, das suchen sie zuerst :)

Dizzy ist dann an seinem ersten grossen Anfall gestorben, Herzversagen. Wahrscheinlich hat er noch irgendwo einen Parasiten aufgelesen, den man nicht sofort entdeckt hat. Leider wurde er nur drei Jahre alt :(

 
Original von Disthen

Zum Thema Epi-Medis habe ich nicht wirklich viel Gutes zu berichten. Sie haben extreme Nebenwirkungen oder Schädigungen von Organen auf Dauer. Was ich von meinem Ex-Chef gelernt habe, entweder sterben die Hunden irgendwann an Epi oder an den Epi-Medis.
Es sind schon heftige Hämmer, aber gleich wie beim Mensch, wird der Spiegel ja überwacht. Ich kenne einen Hund, der wurde 14 Jahre alt, mit Epi seit seiner Kindheit.

 
Ich hätte bei Chicco niemals die Zeit gehabt den Hund in ein Badezimmer oder in eine Box zu bringen. Niemals....dass ging innerhalb von Sekunden los. Oftmals hörte ich nur das es wo klepft, wenn er wieder zusammengefallen ist und krampfte.( unter anderem auch Nachts)Ich hatte oftmals nur noch Zeit die Zeit ihn zu halten damit es ihn nicht voll hingeschlagen hat und alles von ihm wegzuräumen damit er sich nicht verletzt. Ihn festzuhalten wäre nach mir auch nicht gegangen, ich blieb aber immer bei ihm. Danach war er komplett durch den Wind, blieb meistens 15 Minuten liegen und wollte sich anschliessend nur bewegen und bewegen ( andere Hunde sind meist erschöpft und müde) und er tigerte durchs ganze Haus. Ich bin oftmals mitten in der Nacht mit ihm raus der wollte nur laufen und laufen. Wieder zu Hause, konnte er dann auch einigermassen zur Ruhe kommen.
Er hat Epi-Anfälle nach einer überlebten nachgewiesener phosphorsäureester Vergiftung gemacht. Alle Medis inkl. Naturheilmittel halfen ihm nicht. Ein halbes Jahr nach der Vergiftung als er an einem Sonntag über 10 kleine Anfälle machte, haben wir uns entschlossen den Kleinen gehen zu lassen. Er war gerade mal eineinhalb Jahre alt, ich hab ihn mit 10 Wochen von einem Bauern geholt und wollte nie ein Hund mit Ringelschwänzchen ;-) Dieser Hund, den hab ich aus ganzem Herzen geliebt.

An was Hunde genau sterben können unter einem Anfall kann ich Dir nicht genau sagen.

Es tut mir sehr leid für alle Beteiligten

Lg Natascha

 
Während des Anfalls hab ich ihn auch nicht gehalten, nur alles weggeräumt. Erst nachher, damit er nicht unkontrolliert herumtorkelt.